Euklid
03.06.2003, 23:57 |
Lösungsweg gegen Deflation Thread gesperrt |
-->Angeblich soll ja eine Geldmengenausweitung nicht gegen die Deflation helfen.
Wie wäre die Situation wenn man hinter dem Vorhang einig ist die Schulden langsam in allen Industriestaaten quasi wegzudrucken und den Staatshaushalten zuzuführen damit die Schulden schneller nach unten gingen?
Gleichzeitig müßte natürlich den Bürgern die Einsicht zu Reformen vermittelt werden damit es nicht zur schnellen Inflationsausweitung kommt.
Im Prinzip würde dann die von den Bürgern erbrachte Mehrleistung hinter dem Rücken abgesaugt zur Rückführung der Staatsschulden.
Die dann permmanent fallende ober bei steigenden Zinsen leicht fallenden Zinsaufwendungen der Industriestaaten für die Bedienung der Staatsschulden würden langsam und kontrolliert zurückgefahren.
Ich meine dies wäre eine Möglichkeit die Staatskonkurse weit nach hinten zu schieben.
Man muß das Ding ja nicht gleich wie 1923 laufen lassen.
Ich glaube noch immer nicht an eine starke Deflation.
Im äußersten Fall an eine milde Deflation.
Vielleicht kann mich dottore ja morgen doch noch überzeugen;-))
Gruß EUKLID
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Sascha
04.06.2003, 04:04
@ Euklid
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Lösungsweg gegen Deflation |
--> > Wie wäre die Situation wenn man hinter dem Vorhang einig ist die Schulden > langsam in allen Industriestaaten quasi wegzudrucken und den Staatshaushalten > zuzuführen damit die Schulden schneller nach unten gingen?
Hier liegt m.E. das Problem. Man wird sich nicht einig sein! Die Geschichte zeigt, daß häufig genau das Gegenteil eintritt. Statt sich einig zu sein schiebt jeder die Schuld auf den anderen und es führt nicht selten zum Krieg.
Außerdem: Wo ein Schuldner ist da ist auch ein Gläubiger. Da es hier um beträchtliche wenn nicht gar gigantische Summen geht mit denen die Staaten sich verschuldet haben werden diese Gläubiger dies wohl kaum zulassen, daß sie mehr oder weniger über eine starke Inflation oder gar Hyperinflation quasi ihrer Ausleihungen (seien sie durch Staatsanleihen oder langfristige Kredite oder was auch immer getätigt) beraubt werden.
Denn: Die Leute und Unternehmen die diese Milliarden und Billionensummen verliehen haben korrelieren mit denjenigen die Macht, Einfluß, Geld, Beziehungen und viel mehr Informanten und Informationen haben.
Außerdem sieht man gerade am Beispiel Japans, daß trotz ständiger Milliardenspritzen an Banken, trotz Verteilung von Kaufgutscheinen wie man es dort meines Wissens ja mal machte um die Konjunktur anzukurbeln, trotz Bilanztrickserei und Aktienmarktstützungen, Manipulationen am Devisenmarkt u.s.w. bisher nichts geholfen hat. Wohlgemerkt haben ALLE diese Maßnahmen teilweise schon stattgefunden bevor es überhaupt weltweit an den Börsen so weit nach unten krachte wie zwischen 2000 und 2003. Japan hat schon Ende der 90er Geld in die Märkte gepumpt und man hat damit praktisch NICHTS erreicht und das obwohl zu dieser Zeit durch die weltweit steigenden Börsennotierungen die Vermögen vieler Kleinanleger (zumindest auf dem Papier und in deren Köpfen) gestiegen sind was ja inflationär wirkt. Heute ist das weltweite Umfeld durch die Einbrüche der Aktienmärkte fast weltweit alles andere als inflationär.
Und noch was: Wenn es ein Staat übertreibt mit dem Rotierenlassen der Notenpresse dann bekommen diejenigen die das meiste Geld haben und ihre Informationen haben das schon rechtzeitig mit das da in diesem Staate irgendwas faul sein muß. Spätestens dann wird die Katastrophe noch schlimmer denn die Bonität wird schlechter eingestuft und der Staat muß Bonitätszuschläge/Risikoaufschläge wegen schlechter werdender Bonität zahlen. Nebenbei geht auch das Vertrauen den Bach runter und ein Abzug von Kapital wäre nur eine der vielen Folgen hiervon. Außerdem würden starke Inflationen die Verunsicherung unter den potentiellen Geldgebern für den Staat vergrößern.
Viele Grüße
Sascha
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Tassie Devil
04.06.2003, 06:35
@ Euklid
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Re: Lösungsweg gegen Deflation |
-->>Angeblich soll ja eine Geldmengenausweitung nicht gegen die Deflation helfen.
>Wie wäre die Situation wenn man hinter dem Vorhang einig ist die Schulden langsam in allen Industriestaaten quasi wegzudrucken und den Staatshaushalten zuzuführen damit die Schulden schneller nach unten gingen?
>Gleichzeitig müßte natürlich den Bürgern die Einsicht zu Reformen vermittelt werden damit es nicht zur schnellen Inflationsausweitung kommt.
>Im Prinzip würde dann die von den Bürgern erbrachte Mehrleistung hinter dem Rücken abgesaugt zur Rückführung der Staatsschulden.
>Die dann permmanent fallende ober bei steigenden Zinsen leicht fallenden Zinsaufwendungen der Industriestaaten für die Bedienung der Staatsschulden würden langsam und kontrolliert zurückgefahren.
>Ich meine dies wäre eine Möglichkeit die Staatskonkurse weit nach hinten zu schieben.
>Man muß das Ding ja nicht gleich wie 1923 laufen lassen.
>Ich glaube noch immer nicht an eine starke Deflation.
>Im äußersten Fall an eine milde Deflation.
>Vielleicht kann mich dottore ja morgen doch noch überzeugen;-))
>Gruß EUKLID
Hi Euklid,
Du bist ein unverbesserlicher Optimist.
Die anstehende DeDe ist keinesfalls nur finanzinduziert, sie ist vor allem LEISTUNGSinduziert.
Letzteres hat etwas mit Strukturproblemen zu tun, die nicht eben mal mit links weggewischt werden koennen.
Das Wort Vertrauenskrise erwaehne ich ueberhaupt nicht.
Noch in Jahrzehnten, wenn wir beide wahrscheinlich Ex sind, Du, weil Du den Loeffel abgegeben hast, und ich, weil ich den bucket (Eimer) gekickt habe, wird diese deutsche Krise noch spuerbar sein.
Geld ist Papier, und sonst nix.
Gruss
TD
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Euklid
04.06.2003, 08:41
@ Sascha
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Re: Lösungsweg gegen Deflation |
-->Die Kapitalspritzen in Japan gingen nicht von der Notenbank an die Regierung sondern an das Bankensystem.
Das ist ein Unterschied.
Im übrigen hat Greenspan eine Andeutung gemacht die heute im Handelsblatt zu lesen ist.
Keiner wüßte ob direktes Einspritzen von der Notenbank in die Staatskasse nicht hyperinflatinär wirken würde.
Der Gnom lügt und verdummt die Leute.
Aus allen praktischen Untersuchungen weiß man sehr wohl daß dies inflationär wirkt. (Milton Friedmann in seinem Buch Geld regiert die Welt genau beschrieben und in verschiedenen Ländern nachgeprüft)
Also weiß man das sehr wohl.
Wie so oft im Leben ist die Dosis das entscheidende.
Spritzt er zuviel fährt die Karre ab in Richtung Hyperinflation und ist eventuell nicht mehr zu stoppen.
Nur deshalb eiert der Gnom so herum weil er weiß daß er es tun muß oder TILT
Game over ab in die Deflation.
Deshalb bereitet er vor man wüßte nicht daß......
Oh oh liebe Goldfreunde haltet euer Gold ganz fest umschlungen denn der Gnom muß spätestens zuschlagen wenn die Völker auf den Straßen stehen.
Gruß EUKLID
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