-->Deutscher Waffeninspektor kritisiert Amerikaner
Schwere Kritik an den USA hat der deutsche Uno-Waffeninspektor Peter Franck geübt. Die von US-Außenminister Colin Powell dem Uno-Sicherheitsrat vorgelegten angeblichen Beweise für die Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak seien"alles ein großer Bluff" gewesen, sagte Franck, der von Dezember 2002 bis Anfang März im Auftrag der Uno im Irak war."Das war im Grunde alles nur eine Show für das US-Publikum." So habe Powell Satellitenbilder von angeblichen Dekontaminierungswagen vor einem Munitionsbunker vorgelegt, die beweisen sollten, dass der Irak dort mit Chemiewaffen experimentierte. Der Besuch der Uno-Inspektoren habe aber schon vorher ergeben, dass es sich dabei um normale Feuerwehrlöschfahrzeuge gehandelt habe."Was Powell gesagt hat, hat schlichtweg nicht gestimmt", so Franck, der auch Vorsitzender des Chaos Computer Clubs ist. Zudem hätten die USA generell falsche Angaben zu Truppenstärke und Ausrüstung der irakischen Armee gemacht. Die Inspektion eines Luftwaffenstützpunktes habe beispielsweise gezeigt, dass die von den USA geschätzte Zahl der Flugzeuge fünfmal zu hoch gewesen sei. Nach Francks Einschätzung hätten die fehlerhaften Angaben vor allem daran gelegen, dass die Amerikaner fast ausschließlich Satellitenbilder ausgewertet hätten."Man kann in Bilder viel hineininterpretieren", kritisierte Franck."Ich habe nie einen Hinweis darauf gesehen, dass tatsächlich ein Agent vor Ort gewesen ist."
<ul> ~ http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,251933,00.html</ul>
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