Sascha
06.06.2003, 16:50 |
Wirtschaftsminister will Honorarordnungen für freie Berufe reformieren (Welt) Thread gesperrt |
--><font size=5>Clement will mehr Preiswettbewerb </font>
Wirtschaftsminister will Honorarordnungen für freie Berufe reformieren
von Christoph B Schiltz
Berlin - <font color="#FF0000">Die Bundesregierung treibt die Deregulierung des Arbeitsmarktes weiter voran</font>. Nach der geplanten <font color="#FF0000">Lockerung des Meisterzwanges kündigte Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) an, die Honorarordnungen für Architekten, Ingenieure, Rechtsanwälte, Steuerberater und Schornsteinfeger aufzuheben</font>. Die rot-grüne Koalition <font color="#FF0000">erwartet davon mehr Wettbewerb und niedrigere Preise</font>."Das sind alles Berufe, aus denen wir immer wieder aufgerufen werden, zu entbürokratisieren", sagte Clement. Nur für sich selbst forderten diese Berufe staatlich abgesicherte Schutzrechte."Das macht uns unbeweglich", kritisierte der Minister.
Mit seinem Vorstoß griff Clement Vorschläge auf, die bereits im vergangenen Winter von der"Projektgruppe Bürokratieabbau" im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) gemacht worden waren (die WELT berichtete). Die Pläne waren dann vom Mittelstandsbeauftragten der Bundesregierung, Rezzo Schlauch (Grüne), überarbeitet worden.
Fraglich ist allerdings, ob Clement sich durchsetzen kann. So stellte das Bundesjustizministerium (BMJ) klar, dass Rechtsanwälte auch künftig nach der vom Staat festgelegten Gebührenordnung abrechnen sollten, weil sie als"Organe der Rechtspflege" einen besonderen Statuts hätten. Nach Angaben des BMJ ist für dieses Jahr sogar eine"maßvolle" Gebührenerhöhung geplant. Die Gebührenordnung der Rechtsanwälte sei seit neun Jahren unverändert in Kraft. In einem zweiten Schritt dazu sind aber auch Strukturreformen geplant. Nach den bisherigen Überlegungen soll die Vergütung für außergerichtliche Beratungen frei ausgehandelt werden können.
Die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) gilt seit 1976 und regelt detailliert, wie viel die beiden Berufsgruppen für Bauleistungen verlangen dürfen. Fünf Mal wurde das Preisrecht bisher novelliert, zuletzt 1995. Seitdem sind die Honorare wegen der anhaltenden Baukrise um rund zwölf Prozent gesunken. Laut HOAI betragen die Honorare acht bis 15 Prozent des Bauvolumens. Architekten und Ingenieure wehren sich zwar nicht gegen eine größere Spreizung. Sie wollen die Spanne aber nur nach oben vergrößern.
Clement verteidigte am Donnerstag erneut die geplante Lockerung des Meisterzwanges im Handwerk. Dadurch würden zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Nach den Worten des arbeitsmarktpolitischen Sprechers der SPD, Klaus Brandner, kommt die Reform der Handwerksordnung mindestens 13 Jahre zu spät.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) stellte sich hinter die Pläne Clements."Es ist ein gutes Signal, dass Herr Clement den Mut hat, sich mit der mittelalterlichen Handwerksordnung anzulegen", sagte BDI-Vizechef Hans-Olaf Henkel. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) kritisierte die Pläne, den Meisterzwang für 65 von 94 Berufen aufzuheben. Dies zerstöre die Handwerksstruktur in Deutschland. Die Lockerung des Meisterzwanges ist im Bundesrat zustimmungspflichtig. Die Union will den Meisterzwang nur für 30 Gewerke aufgeben.
Artikel erschienen am 6. Jun 2003
[b] Quelle: http://www.welt.de/data/2003/06/06/112498.html, Die Welt, 06.06.2003
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JLL
06.06.2003, 17:46
@ Sascha
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Re: Na, das ist ja endlich mal eine gute Idee. Bravo! |
-->Zumindest für unseren Wirtschaftsprüfer kann ich aus erster Hand feststellen, dass sein Arbeitsaufwand nur unwesentlich mit den Nullen hinter den Einsern steigen dürfte, seine Honorarrechnungen dagegen ganz beträchtlich. Zeit wurde es, dass diesen Gebührenrittern mal der Dampf abgelassen wird. Mal sehen wieviel von den Vorschlägen nach dem Sturmlauf der Verbände übrig bleibt.
Schönen Tag
JLL
P.S.: Die Notare wurden vermutlich in der Aufzählung vergessen?!
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MarkXzzz
06.06.2003, 17:59
@ JLL
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Das ist ne Frechheit! |
-->Ich kenne niemanden ausser Politiker, Gewerkschaftsmitglieder, Schornsteinfeger und"Wirtschaftsjuristen", die nach Gebührenordnung abrechnen.
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Euklid
06.06.2003, 18:28
@ JLL
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Re: Na, das ist ja endlich mal eine gute Idee. Bravo! |
-->>Zumindest für unseren Wirtschaftsprüfer kann ich aus erster Hand feststellen, dass sein Arbeitsaufwand nur unwesentlich mit den Nullen hinter den Einsern steigen dürfte, seine Honorarrechnungen dagegen ganz beträchtlich. Zeit wurde es, dass diesen Gebührenrittern mal der Dampf abgelassen wird. Mal sehen wieviel von den Vorschlägen nach dem Sturmlauf der Verbände übrig bleibt.
>Schönen Tag
>JLL
>P.S.: Die Notare wurden vermutlich in der Aufzählung vergessen?!
Jeder gönnt scheinbar dem anderen den Zerfall seiner Einkünfte;-))
Aber ganz so einfach ist das wohl auch wieder nicht.
Die Zahl der Nullen hinter dem Komma bedingen zwar nicht wesentlich mehr an Schreibarbeit,aber es wird doch wohl eingesehen daß ein Vertrag mit 50 Mio anders zu behandeln ist als der Verkaufsvertrag eines Kiosk für 5000 Euro.
Freunde es geht hier ganz einfach um die versicherungstechnische Seite.
Nehmen wir mal das Honorar eines Freiberuflers der als Statiker arbeitet.
Bei anrechenbaren Kosten von 10000 Euro beträgt das Honorar 1600 Euro.
Bei anrechenbaren Kosten von 15 000 000 Euro beträgt das Honorar 520 000 Euro.
Beim Kleinbauvorhaben sind das 16%
Beim Großbauvorhaben sind das nur noch 3,5%
Also keine Linearität im Honorar.
Was kostet wohl die Versicherungsprämie für ein Bauwerk in der Höhe von 15 000 000 Euro?
Muß das nicht aus dem Honorar bezahlt werden?
Was tut der Investor wenn etwas schief geht?
Holt er sich den Freiberufler etwa als Verantwortlichen?
Die schönen Sprüche der hohen Honorare sind bei genauer Betrachtung nur Schall und Rauch.
Im übrigen sind die Stundensätze der Ingenieure schon seit Jahren nicht mehr angehoben worden.
Stundensatz des Auftragnehmers (Chef) 37,5 bis 80 Euro
für Mitarbeiter 35 bis 57,50 Euro
für technische Zeichner 30 bis 42,5 Euro
Man beachte daß die Stundensätze die Umlagen für Büro,Computeranlagen,Software und Büroreinigung umfassen muß.
Wer bei 30 Euro bis 50 Euro im Mittel behauptet daß dies viel wäre soll sich mal die Stundensätze einer BMW-Werkstatt für einen Automechaniker anschauen.
Aber um das Automobilmonopol in Brüssel noch etwas zu erhalten werden viele faule Kompromisse auf Kosten von anderen Wirtschaftssparten gemacht.
Jede Wette daß die Abschaffung der Honorarordnung für Ingenieure das Leistungsbild noch weiter verschlechtert,denn immerhin steht in der Gebührenordnung nicht nur was es kostet sondern auch ganz genau was abgeliefert werden muß.
Gruß EUKLID
PS Für mich ist die Freigabe der Honorare wunderbar.
Dann müssen die Gemeinden endlich auch ihre Honorare verhandeln und können die Aufträge nach HOAI nicht mehr einfach dem ehemaligen Beamtenkollegen geben.
Für Ingenieure in der Industrie gab es so gut wie nie in den letzten 15 Jahren einen Auftrag nach HOAI.
Also keinerlei Nachteil.
Leider wird der Pfusch aber wachsen.
Gruß EUKLID
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Euklid
06.06.2003, 18:48
@ MarkXzzz
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Re: Das ist ne Frechheit! |
-->>Ich kenne niemanden ausser Politiker, Gewerkschaftsmitglieder, Schornsteinfeger und"Wirtschaftsjuristen", die nach Gebührenordnung abrechnen.
Die Notare dürftest Du noch vergessen haben.
Natürlich auch die Ärzte.
Ansonsten hast Du Recht.
Es ist genau umgekehrt.
Und zwar kommt es aufgrund des momentanen Dumpings vermehrt zu Rechtsstreitigkeiten was den Big-Playern starke Kopfschmerzen verursacht.
Und genau aus diesem Grund soll die Gebührenordnung fallen.
Un´d dann haben die Big-Players alle Trümpfe in der Hand um die Ingenieure gezielt an die frische Luft zu setzen um sie als Freiberufler richtig auszuquetschen.
Ironischerweise erhält bei höheren Umsätzen ja der Staat mehr Mehrwertsteuern und das BIP steigt.
Und natürlich auch mehr Einkommensteuern beim Freiberufler.
Komisch daß das Staatsgebilde hier nicht nach mehr Steuern giert.
Würde die Regierung für höhere Honorare im Rahmen des Rechts sorgen hätten sie doch mehr Steuern oder nicht?
Sie bräuchte die Rechtslage nämlich nur durchzusetzen.
Ein Schelm der Böses dabei denkt.
Astreine Lobbypolitik und sonst gar nichts.
Und natürlich klassischer Populismus
Gruß EUKLID
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Pups
06.06.2003, 18:50
@ MarkXzzz
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Seelig die......................... (owT) |
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MarkXzzz
06.06.2003, 19:09
@ Euklid
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Re: Das ist ne Frechheit! |
-->>>Ich kenne niemanden ausser Politiker, Gewerkschaftsmitglieder, Schornsteinfeger und"Wirtschaftsjuristen", die nach Gebührenordnung abrechnen.
>Die Notare dürftest Du noch vergessen haben.
>Natürlich auch die Ärzte.
Habe ich vergessen, richtig
Hinzu kommt, das diese Beruife an der"galoppierenden Wissensgesellschaft" gar nicht teilnehmen, davon aber bestmöglichsdt profitieren wollen.
Im Übrigen verstehe ich immernoch nicht, warum man es immenrioch nicht geschafft gerade"Wirtschaftsjuristen" das Maul zu stopfen.
Die Leute argumeteiren lokal/national und verdienen global!... nur aufgrund des simplen Tatbestands, dass die ein globales elektronsiches System (Internet) mit nationalstaatlichen REchtskonstrukten gekapselt haben
Ein einfach unglaublicher Generationenbetrug!!!
>Ansonsten hast Du Recht.
>Es ist genau umgekehrt.
>Und zwar kommt es aufgrund des momentanen Dumpings vermehrt zu Rechtsstreitigkeiten was den Big-Playern starke Kopfschmerzen verursacht.
Merkst Du nicht, dass diese REchtsstreitgikeiten künstlich erzeugt sind?
Schau mal hier:
http://www.heise.de/newsticker/data/hos-06.06.03-000/
Da kommt mir wieder sowas die Galle hoch!
Die wissen ganz genau, wo Sie die Grenze für"geistiges Eigentuum" legen müssen, damit Sie auch in Zukunft fett absahnen können.
Und das Schlimme ist - die ganzen Deppchen an den Technischen UNIS betreiben diesen Schwachsinn auch noch mit.
>Und genau aus diesem Grund soll die Gebührenordnung fallen.
>Un´d dann haben die Big-Players alle Trümpfe in der Hand um die Ingenieure gezielt an die frische Luft zu setzen um sie als Freiberufler richtig auszuquetschen.
Das würde Ihnen nicht gelingen, wenn wir die Möglichkeit hätten in Billigstkonstrukte zu schlüpfen und den"Bigplayers" ohne persönliches Haftungsrisiko kräftig einheizen könnten.
>Ironischerweise erhält bei höheren Umsätzen ja der Staat mehr Mehrwertsteuern und das BIP steigt.
Du hast es erfasst!
Dass Sie Dich noch nicht in die Psychatrie eingeliefert haben?
>Und natürlich auch mehr Einkommensteuern beim Freiberufler.
Logisch - toller Trick
ICh habe hart kämpfen müssen um meinen Status als"Arbeitsloser" - So schnell werde ich den wohl nicht mehr aufgeben ;-)
>Komisch daß das Staatsgebilde hier nicht nach mehr Steuern giert.
>Würde die Regierung für höhere Honorare im Rahmen des Rechts sorgen hätten sie doch mehr Steuern oder nicht?
Da vergisst Du das Wichtigste bei dem ganzen Spiel - die Streitwerte
Hohe Börsenwerte = hohe Streitwerte
Wenn wir alle selbstsändig wären und unser eigenes Gewerbe hätten, wären die Streitwerte auf NULL
Dann lohnt es sich nicht um Bit und Bytes - sprich um"Patente" (pah. lächerlich!!!) zu feilschen.
>Sie bräuchte die Rechtslage nämlich nur durchzusetzen.
>Ein Schelm der Böses dabei denkt.
>Astreine Lobbypolitik und sonst gar nichts.
Politiker sind die Consulter der Unternehmensberater und Wirtschaftskanzleien - thats it
>Und natürlich klassischer Populismus
>Gruß EUKLID
Genau aus diesem Grunde brauchen wir nur eins: Billigstrechtskonstrukte mit Nullhaftung (Engliche Ltd etc.)
IchAG - das ich nicht lache!.. Mit so einem Dreck gehen nur Irre auf dem Markt
Oder aber Abschaffung dieser geisteskranken Börse, AG's, GmbH's etc etc etc.
Der Unternehmer haftet und das ausschliesslich.
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MarkXzzz
06.06.2003, 19:14
@ MarkXzzz
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Re: Das ist ne Frechheit! |
-->sorry für die grausige Rechtschreibung
Ich befinde mich gerade wieder im Zustand höchster Erregung ;-)
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sensortimecom
06.06.2003, 20:57
@ MarkXzzz
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Re: Das ist ne Frechheit! |
-->>sorry für die grausige Rechtschreibung
>Ich befinde mich gerade wieder im Zustand höchster Erregung ;-)
[b]Hallo Mark:
Cool down!
Ich trinke einen auf dein Wohl! Prost!
mfg Erich B.
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Sascha
07.06.2003, 03:50
@ Euklid
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Vollste Zustimmung! mT |
--> In diesem Punkt muß ich Euklid vollstens Recht geben. Nicht nur weil er mein Vater ist sondern auch wegen der von mir angesprochenen Punkte in meinem Posting"Zehn Gründe warum es in Deutschland bergab geht" unter
http://www.saschajakobi.de/20030507bergab.htm
Dort schrieb ich:
Nebenbei etwas zur Leistungsgerechtigkeit in Deutschland. Die ist nämlich auch nicht mehr gegeben. [...]:
In vielen Akademikerberufen (als Angestellter) wird nur noch auf dem Papier mehr verdient. Rechnet man genauer so fällt auf, daß dies häufig in Wirklichkeit nicht so ist.
a) Man muß immer sehen wie viel länger die Ausbildung eines Akademikers gegenüber gewöhnlichen Ausbildungsberufen dauert. Man steigt erst später ins Berufsleben ein. Andere sind schon weiter. Man muß die Opportunitätskosten sehen die einem enstehen durch jahrelangen Ausfall an Ausbildungsgehalt/Lohn oder - nach der Ausbildung - normalem Gehalt und Lohn.
b) Man muß die Studienkosten sehen (Kopien, Fahrtkosten, Bücher,...)
c) Man muß das Risiko sehen das man eingeht. Wer sagt denn, daß man später überhaupt mehr verdient oder die Karriere macht die man sich erwünscht. Zu welchem Preis?
d) Man muß Progression bei der Steuer beachten da man ja tendenziell doch mehr verdient später (aber auch mehr dafür getan hat und tut)
e) Man muß beachten, daß häufig (wenn auch nicht immer aber relativ oft) klassische Akademiker-Berufe (Ingenieure, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Architekten,...) längere Arbeitszeiten mit sich bringen. Bei vielen normale Ausbildungsberufen herrscht beispielsweise eine 35-Stunden-Woche. In Großbetrieben gibt es Schichtwechsel oder Zeitlohn. D.h. es wird oft das abgerechnet was auch wirklich (im Zeiteinsatz gesehen) geleistet wird. Ich kenne leider viele Akademiker die in Unternehmen arbeiten und ein Pauschalgehalt erhalten. Im Arbeitvertrag steht zwar was von einem offiziellen Feierabend von 16 Uhr aber vor halb sechs, sechs sind viele dieser Leute gar nicht zuhause. Das wird auch oft vergessen. Im Arbeitsrecht gibt es keine gesetzlichen Vorschriften für die Entlohnung der Mehrarbeit, sprich: Überstunden.
f) Man erhält durch sein"hohes" Einkommen viele staatlichen Leistungen nicht (Wohngeld, Bafög wenn es Kinder gibt die studieren, usw.). Auch das muß man beachten und auch dies wird häufig jedoch nicht(!) beachtet in diesen Rechnungen.
g) Man muß flexibler sein und muß sich tendenziell in diesen Berufen auch in seiner privaten Zeit (Freizeit) stärker weiterbilden. Es wird einfach von einem"heimlich" verlangt.
h) Häufig legen sich Akademiker Eigentum in Form von Immobilien o.ä. zu. Im Gegensatz zu denen die von der"Hand in den Mund" leben müssen sie bei Zahnersatz oder was weiß ich allem immer an ihr Gespartes gehen. Einmal ist es der Ausflug der Kinder von der Schule, dann eine teure Zahnbehandlung die nicht von der Kasse übernommen wird und sonst alles mögliche. Wenn man nix hat muß häufig der Staat einspringen.
i) Der Streßfaktor bei Akademikern ist oft höher. Da sich diese Personengruppe häufig Vermögen anspart und dafür auf Urlaub und anderweitigen Konsum ähnlicher Art sogar teilweise verzichtet muß immer das Vermögen"verteidigt" werden. Jemand der mal locker und lässig arbeitet und schön sein Geld verlebt und in Urlaub fliegt und dann mal arbeitslos wird kann sich i.d.R. wesentlich gemütlicher einen Job suchen wenn er keine Hypotheken zu zahlen hat und auch stärkere staatliche Förderung bekommt (weil er ja nix hat an Vermögen). Jemand der Vermögen hat bekommt weniger staatliche Förderung. Das Vermögen wird überall angerechnet. Selbst wenn der Sohn von Sozialhilfe lebt wird man als Eltern angeschrieben Angaben zum Vermögen zu machen. Hat man nix kann man nix geben. Dann zahlt die Gemeinschaft. Hat man was wird man auch hier mal wieder (wie immer) zur Kasse gebeten.
Das habe ich damals geschrieben. Nebenbei habe ich Rechenbeispiele durchgeführt und viele ganz gewöhnliche Ausbildungsberufe wie Sekretärin, Industrieelektroniker, Bürokauffrau, Apothekenangestellte, Lagerist und was es da alles gibt VERGLICHEN. Und meine Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache.
Das Ergebnis das sich für mich herausstellte war, daß sich Studium nur noch selten lohnt. O.g. Punkte vermiesen einem Akademiker (und das sind eben häufig Rechtsanwälte, Notare, Ingenieure, Steuerberater, Architeken,....) das Honorar.
Sicher bin ich prinzipiell gegen staatliche Eingriffe (Subventionen, Reglementierungen, Bürokratie,...) aber hier MUSS der Staat was tun. Denn tut er nichts dann passiert folgendes: Die Leute merken es irgendwann, daß es sich nicht mehr lohnt Akademiker zu werden und werdens einfach nicht mehr. Und dann?
Auch muß ich mal selbst erwähnen, daß ich mal Bauingenieurwesen studieren wollte. Aber als ich die Löhne sah die in dieser Branche gezahlt wurden und die Überstunden gesehen habe und dann das doch relativ schwierige Studium sah dann war das für mich einfach nur noch ein schlechter Witz. Bauingenieure bekommen wegen der seit bald einem Jahrzehnt andauernden Baukrise (seit ungefähr 1995) immer schwerer eine Stelle, die HOAI (Honorarordnung) wird so und so schon locker um 60% und mehr unterboten und dann wundert man sich in diesem Land warum es an Bauingenieuren vielleicht bald mangeln könnte.
Viele Leute machen heute einfach den Fehler ihre Überstunden und Arbeitsbedinungen nicht mit einzubeziehen. Wenn ein IG-Metaller eine 35-Stunden Woche hat und rund 2000 Euro brutto verdient und man selbst verdient als Akademiker 2500 Euro brutto (netto gesehen sind es nur noch etwa 250 Euro mehr) und arbeiter dafür pro Wochen gut seine 55 Stunden dann muß man sich die Frage stellen was denn besser ist? Es stellt sich schnell heraus, daß derjenige der nen 0815-Job macht mehr Stundenlohn hat wie der andere. Das kann NICHT(!) sein. Viele merken das ja aber nicht mal! Die lassen sich gnadenlos verarschen und an der Nase herumführen.
Neben den o.g. Punkten a bis i kommt noch das von Euklid erwähnte Haftungsrisiko hinzu. Immerhin haftet man im Normalfall mit seinem gesamten Privatvermögen wenn man mal einen Bock schießt. Das ist in einem Angestelltenverhältnis eben fast nie der Fall. In der Regel nur bei grober(!) Fahrlässigkeit oder Vorsatz. Außerdem kommt die Altersabsicherung hinzu. Viele Akademiker die ich kenne sind schon heute nicht mehr in der Lage für ihr Alter vozusorgen. Die Leute haben oft netto mehr aber viele verkennen, daß sie dadurch, daß sie häufig nicht die Pflicht haben in die Rentenkasse einzubezahlen auch von diesem"Mehr-Netto" für ihr Alter vorsorgen müssen sonst sind die Akademiker die Sozialhilfeempfänger wenn sie Rente bekommen.
Viele Grüße
Sascha
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Yak
07.06.2003, 10:39
@ Sascha
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Etwas lustiges |
-->Einfart sollte man in Einfalt ändert:-))
<ul> ~ Zur Einfalt</ul>
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Euklid
07.06.2003, 11:00
@ Yak
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Re: Etwas lustiges |
-->>Einfart sollte man in Einfalt ändert:-))
Oh Herr dieses Shild hätte ich nicht montiert sondern sofort zurückgeliefert.
Aber da gab es bestimmt einen Ã-konom der darauf verzichtet hat und der Schildhersteller durfte ein Null-Honorar für sich in die Buchhaltung einbuchen.
Der Ã-konom meint sicher daß die Leute schon wüßten daß dies die Einfart ist;-)))))
Eine wahrscheinlich neue Variante zur Erstellung eines niedrigeren BIP-Produkts.
Vielleicht kriegt der Lieferant dafür wenigstens ein paar Mal umsonst zu essen.
Ja und der Clou dabei:Alle örtlichen Tageszeitungen können sich auf den Spruch kaprizieren:Wir haben euch doch gesagt wir können alles außer Hochdeutsch;-)))
Und das Volk erfreuts.
Der Ã-konom rechnet schon wieder nach daß jetzt jeder weiß wo das Mc Donalds ohne Werbung steht.Schließlich hat die Presse ja süffisant über diesen fall berichtet.
Werbehonorar gespart für den Ã-konom.
Jetzt kriegt er ganz leuchtende Augen und sein Gesellschafter spendiert ihm ebenfalls keine Gehaltserhöhung sondern wenn er hungrig ist ein paar Big Macs.
Seht ihr wie Wirtschaften funktioniert?
Alle sind glücklich und machen sich Geschenke während das BIP rasant ins Tal fährt.
Im Süden kann man halt kein Hochdeutsch,dafür versteht man aber was richtig wirtschaften heißt und wie das geht;-)))
Gruß EUKLID
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Sascha
07.06.2003, 16:16
@ Yak
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Etwas lustiges / Mc Donalds Hockenheim |
-->> Einfart sollte man in Einfalt ändert:-))
Daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Das Photo haben wir früher über Mails herumgehen lassen und mindestens 30 Leute haben das mittlerweile dem McDonalds in Hockenheim schon mitgeteilt. Aber das Schild steht bis heute noch immer so unverändert an der Stelle. Witzig finde ich nur, daß vor dem Mc-Drive etwa 50 Meter weiter genau das gleiche beleuchtete Teil nochmal steht. Jedoch richtig geschrieben.:)
Viele Grüße
Sascha
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Tassie Devil
07.06.2003, 17:42
@ Sascha
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Re: Denglisch |
-->>> Einfart sollte man in Einfalt ändert:-))
> Daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Das Photo haben wir früher über Mails herumgehen lassen und mindestens 30 Leute haben das mittlerweile dem McDonalds in Hockenheim schon mitgeteilt. Aber das Schild steht bis heute noch immer so unverändert an der Stelle. Witzig finde ich nur, daß vor dem Mc-Drive etwa 50 Meter weiter genau das gleiche beleuchtete Teil nochmal steht. Jedoch richtig geschrieben.:)
>
>Viele Grüße
>Sascha
Einfart, das ist das typische Denglisch, das selbstverstaendlich auch bei McJunk gepflegt wird: die ersten drei Buchstaben sind in deutscher, der Rest in englischer Sprache zu interpretieren. [img][/img]
Gruss
TD
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