dottore
13.06.2003, 13:04 |
EZB mit Sensation! Einfallstor für Euro-Hyper-Inflation entdeckt! WICHTIG! Thread gesperrt |
-->Hi,
zunächst muss ich mich vorab dafür entschuldigen, dass ich den EZB-Jahresbericht erst jetzt genau gelesen habe.
Und was entdecke ich auf der Passivseite: 28,7 Mrd Banknotenumlauf.
Nun gibt die EZB definitiv keine eigenen Banknoten aus (der Aufdruck"EZB" usw. ist ein Etikettenschwindel). Also was geht da vor?
Erklärung: Die EZB bucht ganz einfach 8 % der Banknoten, die von den NZBs ausgegeben werden auf sich und aktiv entsprechende (verzinsliche!) Forderungen an die NZBs. Das daraus resultierende "Nettozinsergebnis" lag 2002 bei 994,5 Mio €. Es wird dann wieder an die NZBs in Form von"Gewinnvorauszahlungen" ausgeschüttet bzw. zurückgeschüttet. Geschieht ab 2003 jeweils nach Quartalsende, so der Beschluss der EZB vom 21. 11. 2002 (EZB-JB 212-218).
Das zunächst zu den Fakten.
Nun ist es von dieser Lage aus ein Leichtes ("die Instrumente liegen bereit"), das Ganze zu variieren. Wer schon Noten passiviert, kann diese über kurz oder lang auch gegen anderes als Forderungen an die NZBs (diese aktiv) ausgeben. Das kleine Problem mit dem Buchstaben vor den Noten (z.B. X für Buba) lässt sich unschwer aus der Welt schaffen, da das Alphabet geduldig ist und noch viele unbestzte Buchstaben aufweist. Oder man der Einfachheit halber schon besetzte Buchstaben nimmt.
Weiter lässt sich ein Passivposten einrichten, der wie Banknoten"wirkt", also Forderungen der MFIs gegen Hereinnahme von Titeln aus diesen MFIs oder durch sonstige Aktivseiten-Aufblähung. Es ist schon eine Position Wertpapiere in Euro von Ansässigen im Euro-Währungsgebiet vorhanden, die bisher mit 0 (Null) bilanziert ist (Aktivseite Position Nr. 4).
Damit hätten wir also genau das, wonach wir suchen mussten, um das berühmte"Einfallstor" zu finden: Die EZB kauft diese Papiere an (zunächst Staatstitel, logo, dann aber just alles das, was es nach tier-1 und tier-2 noch geben kann, z.B. Titel, die von existierenden bzw. zu gründenden parastaatlichen Institutionen ausgegeben werden und zwar aus hohler Luft gebucht) und bläst entsprechend ihre Passivseite auf (Banknoten oder MFI-Konten bei ihr).
Die Sache ist sehr ernst zu nehmen! Denn die Banknoten-Reinbucherei macht als solche keinen Sinn (Zinsen hin und her, siehe eben), also muss man sich dabei etwas Anderes, Größeres gedacht haben.
Kurzum: Es kann bzw. dürfte just so laufen, wie es in der deutschen Hyperinflation gelaufen ist: Erst werden Para-NZB- oder parastaatliche"Kassen" installiert, sofern nicht schon vorhanden (siehe damals"Darlehenskassen").
<font color="red">Dann werden unter"Wertpapieren in Euro von Ansässigen im Euro-Währungsgebiet" - wozu letztlich auch der Staat bzw. seine Sub-Institutionen gerechnet werden können (Rentenversicherungen z.B.) - die berüchtigen"Schatzanweisungen" (notfalls unter neuer / anderer Benennung) erscheinen und das große Finale kann starten.</font>
Dass ich das erst jetzt entdeckt habe, bitte ich mir nachzusehen. Immerhin hat es m.W. niemand sonst bisher entdeckt. Das, was die NZBs nicht dürfen (sog."Kassenkredite" an die öffentlichen Hände) geht auf dem Umweg über die EZB also doch!
Es kommt jetzt nur noch darauf an, zu schauen, was die EZB unter ihrer Position 4 im Laufe der nächsten Wochen, Monate, Jahre so alles"reintut".
Interessanterweise wird die Position nicht getrennt ausgewiesen, aber wie die EZB mir mitteilt, ist die Position am Jahresbeginn ("our own funds") auf 5 Mrd € gehupft. Die alle ZBs umfassende Position (zu finden in Tabelle 2.1 unter Nr. 5) liegt bei 105,2 Mrd € (März 03 lt. Mai-Bericht). Sie hat sich gegenüber Vj kaum verändert (damals 106,5, es gab sogar einen deutlichen Absacker zum Jahresende bis auf 94,5).
Aber es ist dies die Position, auf die hinfort zu achten sein wird. (Dummerweise"ohne Aktien", also einen besonders kritischen Punkt in tier-2, siehe dazu die bekannten Abläufe in Japan bzw. die Dallas-Fed-Vorschläge unter rubrum Ankauf von"equities").
Die Aktien können aber auch nicht unenttarnt in die Höhe positioniert werden. Diese findet man unter Position 9, dort allerdings mit nur 12,5 Mrd € (Vj: 13,8) und nur nach MFIs bzw. Sonstige aufgeschlüsselt.
Es ist also gefunden und das finde ich schon mal nicht so schlecht. Und vor allem kann mitgeteilt werden, dass es also geht und zwar auch ohne spezielle Gesetzesänderung, wie ich immer angenommen hatte.
Jetzt muss also auf die entsprechenden Positionen geschaut werden und dann wissen wir Bescheid. Noch ist nichts zu sehen (nur die 5 Mrd machen stutzig) und noch ist nichts geschehen.
Damit kann die Defla/Infla-Debatte (sofern als"money driven" analysiert wird) enorm versachlicht werden. Wir müssen nicht mehr im Nebel rumstochern oder pure guessing veranstalten. Ist doch auch was wert.
Gruß!
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Poseidon
13.06.2003, 13:11
@ dottore
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es wird jährliche Inflationsraten von 5-7 % geben |
-->nur so kann man dieses System am laufen halten. An eine Hyperinflation glaube ich nicht. So schlecht gehts dem europäischem SYSTEM noch nicht.
wieviel Milliarden wäre Ihrer Meinung nötig um die von mir angeprochenen Infl.raten zu erreiche.
wieviel Milliarden bei einer Hyperinflation
durch wieviel Milliarden wurde die Hyperinflation 1923 ausgelöst. Bitte auf heute umgerechnet?:))
danke
<ul> ~ welt</ul>
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-- Elli --
13.06.2003, 13:33
@ dottore
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Re: EZB mit Sensation! / WOW und danke! (owT) |
-->
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Poseidon
13.06.2003, 13:35
@ -- Elli --
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gerät damit dein Deflationsszenario ins Wanken?? (owT) |
-->
<ul> ~ welt</ul>
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Poseidon
13.06.2003, 13:37
@ Poseidon
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oje man verzeihe mir die Rechtschr. Fehler..bin grad |
-->sehr beschäftigt:)
<ul> ~ welt</ul>
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Hirscherl
13.06.2003, 13:48
@ dottore
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Re: äußerst interessante Entwicklung, Danke! (owT) |
-->
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dottore
13.06.2003, 14:02
@ Poseidon
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Re: Bitte mal nachvollziehbar vorrechnen |
-->>nur so kann man dieses System am laufen halten.
Das System wird durch Kredit am Laufen gehalten. Der Kredit ist nur zu einem Bruchteil verzinslich, was immer übersehen wird (jede Lieferung gegen Rechnung ist ein Kredit). Die Nettozinsaufwendungen des privaten Unternehmens-Sektors liegen bei weniger als 1 Prozent der Erträge (= Umsätze und aktivierte Eigenleistungen).
Nur wenn zusätzlich gekauft wird, und dies in sehr massiver Form, was entsprechendes Kreditieren und keineswegs irgendwelches bereits vorhandenes Geld voraussetzt, sind Preissteigerungen denkbar (administrierte Preise außen vor). Die Umsätze müssen zunächst die Kapazitäten voll auslasten, was dauern dürfte und dann erst dürften sich Preissteigerungen bemerkbar machen können.
Die 5 bis 7 % Inflationsraten kann ich so nirgends entdecken. Vielleicht könntest Du nachvollziehbar erklären, wie Du zu den 5-7% kommst.
>An eine Hyperinflation glaube ich nicht. So schlecht gehts dem europäischem SYSTEM noch nicht.
Eine Hyperinflation ist letztlich nur möglich, wenn der Staat direkt auf die Notenbank ziehen kann, wie oft genug erklärt. Ich hatte mit dem Posting nichts anderes beabsichtigt als aufzuzeigen, mit Hilfe welcher Mittel dies geschehen könnte. Noch ist dort, wo das Einfallstor liegt, keine nennenswerte Bewegung zu erkennen.
>wieviel Milliarden wäre Ihrer Meinung nötig um die von mir angeprochenen Infl.raten zu erreiche.
Das ginge ganz ohne eine einzige zusätzliche Milliarde, falls Du Geld meinst. Denn es kommt dann nur auf die Fälligkeiten an. Du kannst Morgen die Umsätze aller Geschäfte verdoppeln, ohne dass es dazu eines einziges zusätzlichen Geldscheins / Geldstücks bedarf.
Falls Du Umsätze meinst (die irgendwann später mit Geld abgewickelt werden müssen) müssten die Umsätze (also die Käufe!) ziemlich lange Zeit mit zweistelligen Zuwachsraten steigen. Das halte ich für ausgeschlossen, jedenfalls ex Zustand heute.
>wieviel Milliarden bei einer Hyperinflation
Eine privatwirtschaftlich induzierte Hyperinflation ist völlig ausgeschlossen. Eine staatsinduzierte haben wir lange genug diskutiert. Was gefehlt hatte, war das Einfallstor. Das ist nun gefunden. Sobald die entsprechende Position der EZB Monat für Monat in die Höhe schießen würde (quasi Ausgabe von €-Noten gegen staatliche Schatztitel), ist es zu sehen. Sobald dann die Preise (dadurch) steigen, sich also im wesentlichen nur noch oder überwiegend die Staatsnachfrage erhöht (in Mengen gemessen usw.), wird das nicht unbemerkt bleiben und die bekannte Gegenreaktion des Publikums dürfte einsetzen.
>durch wieviel Milliarden wurde die Hyperinflation 1923 ausgelöst. Bitte auf heute umgerechnet?:))
Das waren Billionen und Trillionen, aus der Reichsbank gegen Schatzanweisungen und U-Schätze des Reiches ausgespuckt. Zuletzt ca. 190 Trillionen.
Auf heute umgerechnet wären es ebenfalls Billionen und Trillionen, was denn sonst? Am sichersten ist so etwas zu erkennen, wenn Banknoten in höheren Nominalen ausgegeben werden. Also ein 1000-€-Schein wäre ein erstes unüberhörbares Alarmsignal.
Gruß!
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Svenni
13.06.2003, 14:03
@ dottore
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Re: Was wären wir ohne dich? Gut aufgepasst! Danke!!! (owT) |
-->
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Poseidon
13.06.2003, 14:21
@ dottore
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Re: Bitte mal nachvollziehbar vorrechnen |
-->
>Die 5 bis 7 % Inflationsraten kann ich so nirgends entdecken. Vielleicht könntest Du nachvollziehbar erklären, wie Du zu den 5-7% kommst.
so hoch waren die Inflationsraten in den siebzigern. Meinem Gefühl nach wird es dieses mal genauso laufen. Durch Schulden machen und Konjunkturprogramme wird das Geld weniger wert.
Eine staatsinduzierte haben wir lange genug diskutiert. Was gefehlt hatte, war das Einfallstor. Das ist nun gefunden. Sobald die entsprechende Position der EZB Monat für Monat in die Höhe schießen würde (quasi Ausgabe von €-Noten gegen staatliche Schatztitel), ist es zu sehen. Sobald dann die Preise (dadurch) steigen, sich also im wesentlichen nur noch oder überwiegend die Staatsnachfrage erhöht (in Mengen gemessen usw.), wird das nicht unbemerkt bleiben und die bekannte Gegenreaktion des Publikums dürfte einsetzen.
ja das befürchte ich auch. So wird es ablaufen.
danke für die sehr ausführliche Antwort.
ich habe mal hier gelesen dass sie auf cashpositionen sitzen. Was machen Sie denn jetzt damit. Investieren?Grundstücke,Häuser,etc. kaufen. Ist doch im moment alles sehr billig und wenn die andere bemerken dass das Geld immer weniger wert wird das aufgestaute Geld investiert und die Nachfrage ist plötzlich da
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stocksorcerer
13.06.2003, 14:24
@ Poseidon
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'Ist doch im moment alles sehr billig'.... wirklich?? (owT) |
-->
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dottore
13.06.2003, 14:27
@ Poseidon
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Re: Nein, aber ich weiß jetzt wie es hyperinflatorisch werden könnte... |
-->... ohne die bestehenden ZB-Gesetze ändern zu müssen, wovon ich bisher ausgegangen war.
Mr. Merriman (EZB) hat mir vorhin alles ganz genau erklärt. Aber die EZB weiß, wie sich in dem Gespräch herausstellte, selbst nicht, was sie da für"Möglichkeiten" hat. Dennoch existieren sie, wie beschrieben.
Ich habe schon mit Prof. Dr. Otto Steiger, Uni Bremen, telefoniert ("Heinsohn/Steiger"). Die H/S-Kritik an der EZB ist seit längerem bekannt. Otto sieht das jedoch mehr von der Seite der Aushöhlung der Eigentumsposition der EZB bzw. des EZB-Systems (Solvenz letztlich), die preistechnische Seite ist ein Folgeaspekt - letztlich läuft es sowieso aufs Selbe hinaus.
Gruß!
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Poseidon
13.06.2003, 14:34
@ stocksorcerer
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ok nicht im Westen |
-->hier in Ostdeutschland gibts vieles für nen Appel und Ei. KEINE NACHFRAGE und Riesenangebot. Grundstücke, Eigentumswohnungen, Häuser u.a. die setzen dauernd die Preise runter. Gabs da nciht mal so Steuersparmodell im Osten?Die haben jetzt die Arschkarte gezogen. Alle wandern ab!und das reisst auch einige gute Objekte in den Keller!!
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Standing Bear
13.06.2003, 14:42
@ dottore
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Das wäre doch mal eine Schlagzeile. |
-->Sehr interessant, Dottore,
aber was nützt es, wenn man es in vereinfachter Form in Bild oder Welt bringen würde? Die Leute würden nur weiter verunsichert und der Verfall würde sich beschleunigen. Mann sollte das vielleicht erst in Fachpublikationen diskutieren. Ein Beitrag in der Wirtschaftswoche oder Capital wäre ja ein Anfang. Bekanntmachen sollte man das.
Besten Gruß
J.
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dottore
13.06.2003, 15:00
@ Poseidon
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Re: Bitte mal nachvollziehbar vorrechnen |
-->>
>>Die 5 bis 7 % Inflationsraten kann ich so nirgends entdecken. Vielleicht könntest Du nachvollziehbar erklären, wie Du zu den 5-7% kommst.
>so hoch waren die Inflationsraten in den siebzigern. Meinem Gefühl nach wird es dieses mal genauso laufen. Durch Schulden machen und Konjunkturprogramme wird das Geld weniger wert.
Vom freudigen privaten Schuldenmachen ist im Euro-Raum derzeit nirgendwo die Rede, vor allem nicht in D. Japan hatte 17 (oder so) Konjunkturprogramme - alles verpufft. Hoffentlich trügt das Gefühl nicht.
>ich habe mal hier gelesen dass sie auf cashpositionen sitzen. Was machen Sie denn jetzt damit.
Drauf sitzen bleiben.
>Investieren?Grundstücke,Häuser,etc. kaufen.
Nichts dergleichen. Meine Immobilien sind bezahlt.
>Ist doch im moment alles sehr billig
Das wird noch billiger werden.
>und wenn die andere bemerken dass das Geld immer weniger wert wird das aufgestaute Geld investiert und die Nachfrage ist plötzlich da
Geld und Nachfrage haben - wie geschrieben - nichts miteinander zu tun (sonst würde auch niemand Schulden machen und Schulden - in Geld - macht keiner, um sich das Geld dann anzuschauen). Falls Du mit"aufgestautem Geld" Einlagen meinst, dann können die natürlich im Inflationsfall zediert bzw. abgehoben werden. Die täglich fälligen Einlagen nehmen im Zuwachs deutlich ab (letzte 3 Quartale: 10,3, 8,1, 6,5) und dies ohne erkennbaren Preiseffekt (Infla-Rate Euro-Raum: 2,1, 2,3, 2,3 April: 2,1).
Die kurzfristigen Einlagen 5,5, 4,9 und 4,2. Bei marktfähigen Finanzinstrumenten haben wir 10,2, 8,5, 10,2 März: 7,9. Das ist also im wesentlichen M3 (ohne Bargeld). Nur haben alle diese"monetären Variablen" bereits etwas gekauft und mit einem Titel kannst Du nicht noch mal etwas bezahlen. Dazu müsstest Du ihn entsprechend diskontieren, ansonsten musst Du warten, bis er abläuft.
"Aufgestautes Geld" in dem von Dir gemeinten Sinne gibt es leider nicht. Geld wird immer erst geschaffen und kann auch immer nur geschaffen werden, nachdem bereits gekauft wurde und darüber ein Titel existiert, der in die ZB wandern kann und von dort in Form von ZB-Geld herauskommt, um wieder in der ZB zu verschwinden.
Gruß!
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x Thomas
13.06.2003, 15:48
@ dottore
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dottore: Hat sich nach dieser Feststellung ihre Meinung zu Gold geändert? |
-->Hat sich nach dieser Feststellung ihre Meinung zu Gold geändert?
Ist im Falle von aufkommender Inflation nicht Cash die schlechteste Alternative?
Schliesslich wird das Geld im Fach Jahr für Jahr entwertet?
Und hier noche eine Frage. Sie Leute, die den DAX bei 2200 - 2400 gekauft haben, vielleicht garnicht so"deppert", wie es den Anschein hat. Schliesslich sind Aktien ja auch Sachwerte. Im Falle einer Inflation müssten die doch ihren Wert behalten. Im vorausgesetzt, sie gehen nicht pleite?
Hoffentlich waren es nicht zu viele Fragen
GRuss
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dottore
13.06.2003, 15:58
@ x Thomas
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Re: Nein |
-->>Hat sich nach dieser Feststellung ihre Meinung zu Gold geändert?
Nein.
>Ist im Falle von aufkommender Inflation nicht Cash die schlechteste Alternative?
Sehe keine aufkommende Inflation.
>Schliesslich wird das Geld im Fach Jahr für Jahr entwertet?
Gegen Gold hat es sich knapp gehalten, gegen CHF und US-$ gewonnen, gegen Aktien knapp gehalten, trotz der jüngsten Hausse. Gegen Immos klar gewonnen.
>Und hier noche eine Frage. Sie Leute, die den DAX bei 2200 - 2400 gekauft haben, vielleicht garnicht so"deppert", wie es den Anschein hat. Schliesslich sind Aktien ja auch Sachwerte.
Aktien sind aus der Sache Papier, das stimmt.
>Im Falle einer Inflation müssten die doch ihren Wert behalten. Im vorausgesetzt, sie gehen nicht pleite?
Auch die Aktien von Nicht-Pelite-Firmen können wundersame Abwärts-Bewegungen haben.
>Hoffentlich waren es nicht zu viele Fragen
Nein.
>GRuss
Zurück.
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vasile
13.06.2003, 16:04
@ dottore
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Darf die EZB denn überhaupt Staatstitel o.ä. reinnehmen? Außerdem ist... (mT) |
-->...die Preisstabilität vorrangiges Ziel des ESZB ist gem. Art. 2 der ESZB-Satzung. Und soweit dies ohne Beeinträchtigung des Zieles der Preisstabilität möglich ist, soll das ESZB die allgemeine Wirtschaftspolitik unterstützen um zur Verwirklichung der Ziele der Gemeinschaft beizutragen oder so ähnlich. Also wären Maßnahmen wie von Dir beschrieben Satzungs- bzw. Gesetzeswidrig.
Ohne Gesetzesänderung wird's wohl doch nichts, oder sehe ich das falsch?
Viele Grüße!
vasile
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dottore
13.06.2003, 16:20
@ vasile
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Re: Ziel ist kein Gesetz und auch nicht einklagbar (owT) |
-->
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rodex
13.06.2003, 16:29
@ dottore
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Re: Nein |
-->>>Schliesslich wird das Geld im Fach Jahr für Jahr entwertet?
>Gegen Gold hat es sich knapp gehalten, gegen CHF und US-$ gewonnen, gegen Aktien knapp gehalten, trotz der jüngsten Hausse. Gegen Immos klar gewonnen.
Also ich habe ein bisschen Geld in einem offenen Immofonds, und der hat dieses Jahr wieder 5,7% zugelegt. In wenigen Tagen kommt, wie gewohnt, eine nette Ausschüttung. Hätte ich mein Geld ins Schließfach gelegt, und würde nachgucken gehen, läge dort vermutlich noch genauso viel Geld drin, wie vor einem Jahr. u.U. weniger, wenn der Bankdirektor sein Faible fürs Glücksspiel entdeckt hat, wie es durchaus schon vorgekommen sein soll.
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dottore
13.06.2003, 16:30
@ Standing Bear
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Re: Wozu bekanntmachen? Bin kein Weltverbesserer (owT) |
-->
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dottore
13.06.2003, 16:41
@ rodex
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Re: Na hoffentlich kommste rechtzeitig wieder raus: |
-->Aus der FAZ:
Die Gesellschaften bekräftigen im Zuge ihrer
Investitionen zwar immer wieder, daß es keine
Immobilienblase gebe. Allerdings wird das Umfeld
zunehmend widriger, in dem sie sich mit ihren enormen
Summen bewegen. So hat etwa die Leerstandsquote an
allen wichtigen europäischen Investitionsstandorten
zugenommen. Nach Angaben von Maklern stieg sie in
London von 6,3 Prozent im Jahre 2001 auf 9 Prozent im
Jahre 2002. In Frankfurt waren im vergangenen Jahr 4
Prozent der Immobilien nicht vermietet, nach 2,6 Prozent
im Vorjahr. In Paris verdoppelte sich die
Leerstandsquote sogar fast von 3 auf 5,8 Prozent.
Vor diesem Hintergrund besteht die größte Befürchtung
der Grundstücksinvestmentgesellschaften darin, daß das
Geld der Anleger bei einer nachhaltigen Verbesserung
des Börsenumfelds in einer ähnlichen Geschwindigkeit
abfließen könnte, wie es in den vergangenen beiden
Jahren zugeflossen ist. Das würde bedeuten, daß sie in
einem schwierigen Marktumfeld möglicherweise unter
Druck die jüngst erworbenen Objekte wieder verkaufen
müßten, was die Erträge schmälern dürfte.
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rodex
13.06.2003, 16:48
@ dottore
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Re: Na hoffentlich kommste rechtzeitig wieder raus: |
-->> Das würde bedeuten, daß sie in einem schwierigen Marktumfeld möglicherweise unter Druck die jüngst erworbenen Objekte wieder verkaufen müßten, was die Erträge schmälern dürfte.
Danke für den Hinweis. Ich glaube nicht, dass es so schlimm kommt. Die offenen Immobilienfonds haben in der Regel Top-Immobilien an besten Standorten, mit jahrelangen Mietverträgen. Und im Notfall kann IMHO sogar die Rücknahme von Anteilen bis zu zwei Jahre ausgesetzt werden. Mit Notverkäufen für 'nen Appel und 'nen Ei rechne ich eher nicht.
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chiron
13.06.2003, 16:50
@ dottore
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Re: Na hoffentlich kommste rechtzeitig wieder raus: |
-->Hallo Dottore
Die Frage ist doch, wo geht das Geld hin, wenn es aus dem Immos abgezogen wird. Kommt es zu einem geographischen Wechsel Richtung Asien oder feiern die Rohstoffmärkte inkl. Gold neue Urständ. Mit den Scheinen im Tresor glaubst Du wohl weder an das eine noch an das andere. Zumindest nicht vorderhand. Aber was steigt denn, bevor die (Hyper)Inflation sich bemerkbar macht. Das Geld muss doch irgendwo hin, solange es die Masse nicht Dir nachmacht.
Gruss Chiron
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Euklid
13.06.2003, 17:14
@ x Thomas
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Re: dottore: Hat sich nach dieser Feststellung ihre Meinung zu Gold geändert? |
-->>Hat sich nach dieser Feststellung ihre Meinung zu Gold geändert?
>Ist im Falle von aufkommender Inflation nicht Cash die schlechteste Alternative?
>Schliesslich wird das Geld im Fach Jahr für Jahr entwertet?
>Und hier noche eine Frage. Sie Leute, die den DAX bei 2200 - 2400 gekauft haben, vielleicht garnicht so"deppert", wie es den Anschein hat. Schliesslich sind Aktien ja auch Sachwerte. Im Falle einer Inflation müssten die doch ihren Wert behalten. Im vorausgesetzt, sie gehen nicht pleite?
>Hoffentlich waren es nicht zu viele Fragen
>GRuss
Aktien sind keine gute Anlage bei hoher Inflation.
Schau Dir die 70er und 80er Jahre an.
Realer Gewinn dann Null minus eventuelle Kapitalertragssteuer und hohes Risiko áuf die Substanz der Firma.
Da gibst besseres als Aktien
Gruß EUKLID
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Euklid
13.06.2003, 17:20
@ vasile
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Re: Darf die EZB denn überhaupt Staatstitel o.ä. reinnehmen? Außerdem ist... (mT) |
-->>...die Preisstabilität vorrangiges Ziel des ESZB ist gem. Art. 2 der ESZB-Satzung. Und soweit dies ohne Beeinträchtigung des Zieles der Preisstabilität möglich ist, soll das ESZB die allgemeine Wirtschaftspolitik unterstützen um zur Verwirklichung der Ziele der Gemeinschaft beizutragen oder so ähnlich. Also wären Maßnahmen wie von Dir beschrieben Satzungs- bzw. Gesetzeswidrig.
>Ohne Gesetzesänderung wird's wohl doch nichts, oder sehe ich das falsch?
>Viele Grüße!
>vasile
Wer weiß wie Politiker die Preisstabilität verstehen;-))
Sie werden sich nicht scheuen bei 6% Bruttolohnerhöhung vom Schluck aus der Pulle zu faseln während die Warenpreise um 5% davonmarschieren.
Du wirst sehen daß sie dies als Stabilität verkaufen,obwohl die Nettoerhöhung dann vielleicht gerade Mal 2,5% ausmacht;-))
Gruß EUKLID
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stocksorcerer
13.06.2003, 17:42
@ chiron
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Viele werden sparen. Das TIMING wird das non plus ultra sein.... (owT) |
-->
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stocksorcerer
13.06.2003, 17:44
@ stocksorcerer
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Meinte natürlich CASH horten... bevor man in Sachwerte switched (owT) |
-->
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Pups
13.06.2003, 18:36
@ Poseidon
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Hier auf Teneriffa steigen die Preise jährlich um mindestens 10 %.......und.... |
-->es wird weiter gehen, da praktisch nicht mehr gebaut werden darf...
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vasile
13.06.2003, 18:46
@ dottore
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Was ist denn erlaubt und was nicht? Vielleicht kannst Du Quelle nennen? (owT) |
-->
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dottore
13.06.2003, 18:50
@ vasile
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Re: Was ist denn erlaubt und was nicht? Vielleicht kannst Du Quelle nennen? (owT) |
-->Da gibts nichts zu nennen. Die EZB (EZB-Rat evtl.) entscheidet das und fertig. Das isses doch gerade.
Verboten sind Kassenkredite an den Staat (Maastricht Artikle xyz).
Aber die EZB kann, wie beschrieben doch (da tier-2 erlaubt sind) jederzeit diese Operationen starten. Einfach machen - Ende.
Gruß!
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fridolin
13.06.2003, 20:56
@ dottore
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Nachfrage |
-->Artikel 21 EZB-Statut sagt:
Artikel 21
Geschäfte mit öffentlichen Stellen
21.1. Nach Artikel 101 dieses Vertrags sind Überziehungs- oder andere Kreditfazilitäten bei der EZB oder
den nationalen Zentralbanken für Organe oder Einrichtungen der Gemeinschaft, Zentralregierungen,
regionale oder lokale Gebietskörperschaften oder andere öffentlich-rechtliche Körperschaften, sonstige
Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder öffentliche Unternehmen der Mitgliedstaaten ebenso verboten wie
der unmittelbare Erwerb von Schuldtiteln von diesen durch die EZB oder die nationalen Zentralbanken.
21.2. Die EZB und die nationalen Zentralbanken können als Fiskalagent für die in Artikel 21.1
bezeichneten Stellen tätig werden.
21.3. Die Bestimmungen dieses Artikels gelten nicht für Kreditinstitute in öffentlichem Eigentum; diese
werden von der jeweiligen nationalen Zentralbank und der EZB, was die Bereitstellung von Zentralbankgeld
betrifft, wie private Kreditinstitute behandelt.
Wären solche staatlichen Einrichtungen nach dem Muster der ehemaligen Darlehenskassen nicht öffentlich-rechtliche Körperschaften, sonstige Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder öffentliche Unternehmen der Mitgliedstaaten, deren Schuldtitel damit nicht direkt hineingenommen werden dürfen?
Schönen Gruß
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Ecki1
13.06.2003, 21:04
@ rodex
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Re: Na hoffentlich kommste rechtzeitig wieder raus: |
-->Und im Notfall kann IMHO sogar die Rücknahme von Anteilen bis zu zwei Jahre ausgesetzt werden. Mit Notverkäufen für 'nen Appel und 'nen Ei rechne ich eher nicht.
Tja, genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Falls keine Rücknahme möglich ist und kein Sekundärmarkt besteht, ist Dein Fondsanteil"gestrichen Brief" und jede vernünftige Bank kürzt die Belehnungsgrenze.
Viel Vergnügen wünscht
Ecki1
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JeFra
13.06.2003, 21:40
@ dottore
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Re: Wozu bekanntmachen? Bin kein Weltverbesserer (owT) |
-->Genau das ist es, warum ich Ihre ewigen Beteuerungen nicht ernst nehme, unser Journalismus sei ganz effektiv & es gebe so etwas wie ernsthafte Pressefreiheit. Klar, Sie koennen einen Angehoerigen des Hochadels oeffentlich demuetigen, wenn der an der falschen Stelle pinkelt. Ungemein wichtig, die Information ueber derartige Vorfaelle! Aber ueber die wirklich relevanten wirtschaftlichen, politischen und ideologischen Fragen koennen Sie nicht berichten.
MfG
JeFra
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dottore
13.06.2003, 22:31
@ JeFra
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Re: JeFra, Du musst sterben (willst Du's übermorgen als Artikel lesen?) |
-->>Genau das ist es, warum ich Ihre ewigen Beteuerungen nicht ernst nehme, unser Journalismus sei ganz effektiv & es gebe so etwas wie ernsthafte Pressefreiheit.
Ach, JeFra, nun lass mal bitte die Kirche im Dorf. Wie effektiv der Journalismus arbeitet, haben wir gerade beim Friedman-Abschuss erlebt. BILD-Schlagzeile morgen blattbreit: K O K A I N!
Die Flasche Wein von Galiani ist mir sicher. Der arme Kerl ist fertig und die freie Presse hat ihn zur Strecke gebracht (wie so viele, viele andere vor ihm auch). Das ist unser Geschäft, ich sagte es schon des öfteren: killing fields.
Du kannst Dir nicht vorstellen, wie viel"begeisterte Leserbriefe" zu dem Thema überall eingehen. Ich habe überhaupt nichts gegen F., kenne ihn als höchst angenehmen, klugen und höflichen Menschen.
Aber wenn er sich klafterweit zwischen (eigenem) Anspruch und (eigener) Wirklichkeit entfernt - Aus!
>Klar, Sie koennen einen Angehoerigen des Hochadels oeffentlich demuetigen,
Ach geh, der Mann hat mich öffentlich als"schwules Schwein, das sich nackt in Uniformen wälzt" bezeichnet. Dafür gab's in erster Instanz schon mal 100 Mille (DM) Strafe. So viel gab's in solchen Verfahren noch nie.
>wenn der an der falschen Stelle pinkelt. Ungemein wichtig, die Information ueber derartige Vorfaelle!
Das ist immer eine Schlagzeile im Boulevard-Jorunalismus. Die Fotos hatte BILD von einer Schülergruppe, die äußerst empört über das Verhalten SKH vor dem türkischen Pavillon in Hannover war. Das war schließlich ein Staatsbesuch der Monegassen.
>Aber ueber die wirklich relevanten wirtschaftlichen, politischen und ideologischen Fragen koennen Sie nicht berichten.
Das stimmt doch in keiner Weise! Jeden Tag wird über Renten, Steuern, Wirtschaftslage, Beschäftigung usw. berichtet und alles analysiert. Ich hatte das Renten-System seines Mythos entkleidet ("Generationenvertrag") und Du glaubst nicht, was für unsägliche Briefe ich von der BfA bekommen habe. Der getroffene Hund jault am lautesten.
Wem wirst Du wohl die vorgezogene Steuersenkung verdanken, die jetzt doch kommen wird? Dem Druck der freien Presse!
BILD hatte nicht umsonst den Aufkleber drucken lassen: Steuern runter - macht Deutschland munter!
Über die EZB wird schon berichtet werden, keine Bange. Aber wir wollen (und müssen aus nachvollziehbaren Gründen, nämlich dem Vorliegen einer Faktenlage !) abwarten, was wirklich geschieht. Ich habe es selbst gerade erst entdeckt. Ob die Chose tatsächlich durch diese Tür kommt, weiß doch kein Mensch!
Falls Du es weißt (da Du EZB-Mitarbeiter bist), dann teile es mir mit - und ich treibe es bis zur großen Schlagzeile hoch. In der FAZ, übrigens. Aber weißt Du es?
Oder soll ich einen Artikel schreiben, Titel"Grausam! Empörend! Wie unmenschlich! JeFra muss sterben!" Wir alle wissen doch, dass Du sterben wirst, aber weder wann noch wie.
Mach's Dir bitte nicht so einfach. Damit kommst Du nicht sehr weit im Leben (gutgemeinter Rat).
Gruß!
|
Standing Bear
13.06.2003, 23:44
@ dottore
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Re: Wozu bekanntmachen? Bin kein Weltverbesserer (owT) |
-->Dottore,
Du bist sehr überzeugend und redegewandt und kannst Leute für eine Sache einnehmen. Aber wenn Du immer wieder von der"freien Presse" sprichst, verrätst Du Dich. Daß sie NICHT frei ist, wurde hier an x Beispielen BELEGT. Es mag sein, daß bei uns die Zustände noch nicht so sind wie im weitgehend gleichgeschalteten Amerika. Aber wir sind auf dem Wege. Und wer das leugnet, der sieht entweder die Realität nicht oder er will andere im falschen Glauben lassen.
Gute Nacht
J.
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