JeFra
16.06.2003, 22:11 |
@dottore: JeFra und der frühe Tod Thread gesperrt |
-->Ich hatte Ihre Antwort auf SB so aufgefaßt, daß Sie überhaupt nicht über den von Ihnen entdeckten Sachverhalt in der Presse berichten wollen, weil Sie ja kein Weltverbesserer sind. Was Sie jetzt geschrieben haben
Aber wir wollen (und müssen aus nachvollziehbaren Gründen, nämlich dem Vorliegen einer Faktenlage!) abwarten, was wirklich geschieht.
liest sich so, als wollten Sie noch auf bessere Beweise für Ihre Position warten. Das ist natürlich ein erheblicher Unterschied. Überhaupt gebrauchen Sie, wenn es um derartige Fragen geht, manchmal Formulierungen, die von Lesern ohne geisteswissenschaftliche Ausbildung leicht fehlaufgefaßt werden können. Beispielsweise rekapitulieren Sie auf S. 416 von `Der Kapitalismus' (Taschenbuch-Ausgabe Ullstein SB 34629), daß nachsitzen müsse, wer aus der Geschichte nichts lernt, und fügen hinzu:
Vor allem, wenn er nicht gelernt hat, die bürgerliche Presse in der Vor-CRASH-Phase als das zu nehmen, was sie ist: eine Veranstaltung der Bourgeoisie, die sich mit allen Mitteln gegen das Verhängnis stemmt.
Manche Leute gebrauchen eben leider für"eine Veranstaltung der Bourgeoisie, die sich mit allen Mitteln gegen das Verhängnis stemmt" die praktische, aber geschmacklose Abkürzung"Systempresse" und bringen es dann mit derartigen Vereinfachungen im Leben nicht weit. Auf S. 111 der `Krisenschaukel' (Erstausgabe) loben Sie den Mut Toporowskis, über die Notwendigkeit von Guthabenstreichungen zu schreiben, und berichten dann:
Die Konsequenzen waren für Toporowski unangenehm. Er wurde gefeuert.
Vor kurzem haben Sie dagegen geschrieben:
Nicht ein einziges Mal habe ich erlebt, dass"von oben" in die Arbeit eingegriffen wurde.
Offenbar besteht die wahrscheinlichste Auflösung des scheinbaren Widerspruches hier darin, daß ein Eingreifen"von oben" (nämlich die Entlassung eines Journalisten, der unerwünschte Tabubrüche begeht) zwar bei der Financial Times vorgekommen ist, nicht aber in Ihrem persönlichen Umfeld während Ihrer Arbeit bei Springer, Burda etc. Ich glaube Ihnen das gerne, führe es aber darauf zurück, daß in Deutschland eben die Bereitschaft zur Selbstzensur ausgeprägter ist als in Großbritannien. In diese Richtung deuten ja auch Ihre Bemerkungen vor einigen Monaten in diesem Forum:
Ich habe diesbezüglich ausführlichste Überlegungen und Recherchen angestellt. Und behalte sie - mit Verlaub - für mich. Sehr interessant sind die englischen Geheimdienst-Berichte über die KZ-Toten und deren Todesursache. In London einsehbar.
Die Quelle müßte in der Nähe von http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/91382.htm zu finden sein, ist aber leider aus dem Forum-Archiv bereits verschwunden. Ich habe obigen Text jedenfalls in meiner Buchzeichen-Datei als Kommentar zu dieser URL gefunden und bin davon überzeugt, daß er Ihre Äußerung wenigstens sinngemäß wiedergibt.
Das zuletzt betrachtete zeitgeschichtliche Thema ist insofern besonders heikel, weil es hier gewissermaßen einen gesetzlich verordneten Zwang gibt, die staatstragende Theorie zu dieser Frage zu glauben. Meiner Ansicht nach gibt es noch eine ganze Reihe zeitgeschichtlicher Fragen von ähnlicher Brisanz, bei denen (soweit ich sehe) derzeit noch keine gesetzlichen Einschränkungen des Forschungsdranges bestehen und bei denen Beweise möglicherweise relativ leicht zu erbringen sind, selbst unter alleiniger Benutzung von Texten, die in jeder besseren Bibliothek einzusehen sind. Drei derartige Projekte für ehrgeizige Journalisten skizziere ich in den von mir selbst geschriebenen Antworten auf diesen Beitrag. Meine Haltung zum Fall Möllemann werde ich in einem vierten Projekt mit dem Titel `Wahrscheinlichkeitsrechnung für Jedermann' skizzieren, das aber heute noch nicht fertig geworden ist. Werde ich nun in der nächsten `Bild' eine Ankündigung meines sozialverträglichen Frühablebens finden?
Da Ihre Kollegen vermutlich nicht von ähnlichen Trieben beseelt sind wie la petite Antigone, glaube ich nicht, daß irgendeines dieser Projekte realisiert wird. Ich bin mir durchaus klar, daß in dieser hinsicht gewisse Sachzwänge bestehen. Wenn ich von `Systempresse' spreche, will also nicht sagen, daß ich Ihre Kollegen für böse, faul oder unfähig halte. Ich meine damit einzig und allein, daß Themen, welche der herrschenden Elite gefährlich werden können, nicht behandelt werden.
MfG
JeFra
Geschrieben als Antwort auf
<ul> ~ JeFra, Du musst sterben (willst Du's übermorgen als Artikel lesen?)</ul>
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JeFra
16.06.2003, 22:17
@ JeFra
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Projekt 1: Die Hofjuden und der Menschenhandel der Rothschilds |
-->Bekannt ist der Soldatenhandel des Fürstentumes Hessen-Kassel unter anderem durch Schillers `Kabale und Liebe'. Weniger bekannt ist anscheinend, daß die Rothschilds einen Teil ihres Vermögens durch ihre Rolle bei der finanziellen Abwicklung dieses Menschenhandels erworben haben. Meine Quelle dazu ist D. Wilson, Die Rothschilds, als Heyne Biographien mit ISBN 3-435-07326-6 erschienen. Das Buch scheint eine Art Hofbiographie zu sein, jedenfalls dankt Wilson im Vorwort gleich einem reichlichen Dutzend Mitgliedern der Familie für ihre Hilfe, auch wenn er einschränkt,"daß der vorliegende Band keine `offizielle' Geschichte der Rothschilds ist".
Anscheinend war der Soldatenhandel das wichtigste Feld der finanziellen Tätigkeit Mayer Amschels in Hessen, jedenfalls findet Wilson auf S. 26 kein besseres Beispiel als den Soldatenhandel, um seinen Lesern das Prinzip des Wechsels zu erklären. Er ist des Lobes voll über dieses Fürstentum, jedenfalls schreibt er auf S. 21:
Kein souveräner Staat wurde jemals so konsequent nach den Prinzipien eines kommerziellen Unternehmens geführt wie Hessen-Kassel.
Bei dieser Haltung zum Menschenhandel (die anscheinend nicht allzuweit entfernt von den Ansichten der gegenwärtig politisch aktiven Familienmitglieder ist) sollte es nicht erstaunen, wenn die Rothschilds auch weiterhin Regierungen für Deutschland bevorzugen, die ihre Bürger notfalls als Soldaten oder Sklaven an fremde Mächte verschachern. Sie haben das Thema ja selber in `Zahlmeister Deutschland' angeschnitten, d. h. der derzeitige deutsche Staat ist bereit, eine Politik zu betreiben, die seine Bürger sehr leicht in die Zinsknechtschaft führen könnte. Gegen die Reichseinigung unter Bismarck haben die Rothschilds jedenfalls intrigiert (S. 268), zum damaligen Zeitpunkt freilich noch erfolglos:
Lionel und Natty glaubten, die Außenpolitik solle die Interessen Großbritanniens und, soweit möglich, die Interessen des internationalen Handels sichern. Gladstone aber prüfte jede Frage durch ein Tribunal des Gewissens. Diese unvereinbaren Gegensätze traten während der Krise von 1870/71 klar zutage. Im September bekundete Gladstone zweimal seine Mißbilligung, weil Meldungen, die über das Informationsnetz der Rothschilds gegangen waren, seiner Meinung nach ein falsches Bild ergaben.
Daß die Rothschilds die damalige Reichseinigung zu sabotieren versuchten (und später in den Weltkriegen rückgängig zu machen halfen) zeigt natürlich nicht, daß sie auch jede andere deutsche Regierung angreifen würden, die nicht bereit ist, ihre Bürger als Sklaven zu verkaufen. Es ist aber im Hinblick auf die Familiengeschichte sowie die auch so schon erstaunliche Offenheit der Familienbiographie in Bezug auf die politische Haltung der meisten Rothschilds eine sehr naheliegende Annahme.
Es handelt sich hierbei um ein, vielleicht ungewöhnlich drastisches, Beispiel für die Politik der sogenannten Hofjuden. Sie haben in `Aufwärts ohne Ende' selber auf das Buch von Deeg und Streicher (Herausgeber) hingewiesen, das dieses Thema zum Gegenstand hat. Was sich dahinter verbirgt, ist schwer einzuschätzen, wenn man keinen Zugang zu dem Buch hat. Von einem unappetitlichen Machwerk (der zweite Autor hat ja in dieser Hinsicht einen schlechten Ruf) bis zu einer Art braunen, auf das Judentum bezogenen Version von Deschners Kriminalgeschichte scheint mir alles möglich. Das Beispiel des Soldatenhandels der Rothschilds zeigt, daß die Herrschaft der Hofjuden manchmal katastrophale Folgen für die Einwohner des betroffenen Fürstentumes hatte, so daß D/S durchaus wenigstens teilweise auf reale Beispiele zurückgegriffen haben könnten.
Ein anderes Beispiel wäre die Herrschaft des Jud Süß in Württemberg, die von Feuchtwanger so beschrieben wird:
Süß, es war ein Wunder, schaffte das Geld.... Während des Krieges hatte er die Schraube erst angesetzt, jetzt... drehte er zu. Niedergehalten durch den würgenden Druck der Soldaten, schrie nicht das gequetschte Land, blutete veratmend seinen Saft aus, seufzte gedrosselt, verging. Auflagen, immer neue, Stempel auf alles, auf Schuhe selbst und Stiefel. Giftige Witze flogen auf: nächstens werden auch die Menschen gestempelt, auf die flache Hand gebrannt oder auf die Fußsohlen, zu vier Groschen das Paar.
[ Auch früher, J. F. ] waren Ämter und Stellen verschachert worden. Süß raffinierte das System, setzte eine eigene Behörde dafür ein, jede freiwerdende Stelle an den Meistbietenden zu versteigern, neue Ämter, Titel zu solchem Behuf zu schaffen. Gekauft werden mußte jeder Posten... bis zum Bademeister und besoldeten Abdecker. Nicht alle Tradition, nicht noch so erwiesene Befähigung gaben den Landeskindern Anspruch auf ein Amt; wer kein Geld hatte, mochte zusehen, sich auf andere Art oder im Ausland fortzubringen.... [ Feuchtwanger fügt eine Reihe von ins Ausland getriebenen, talentierten Landeskindern als Beispiel an, J. F. ]
Aber die ergiebigste kommerzielle Affäre, eine Quetsche, die nie versagen konnte, blieb die Justiz. Die Methode des Süß war von genialer Simplizität. Das Recht wurde nach den Prinzipien kaufmännischer Rentabilität verwaltet. Wer Geld hatte, konnte es kaufen und, was er wollte, mit Brief und Siegel legalisieren. Wer kein Geld hatte, dem nützte das bestverbriefte Recht nichts.
... Spionierer reisten im Land herum, fanden sich freiwillig, spürten die reichen und vermögenden Leute auf, die ohne Schutz standen, nicht versippt waren mit Herren am Hof oder vom Parlament. Dann hängte man ihnen einen Prozeß an, sie hätten Ihr Vermögen unrechtmäßig erworben, schlug durch Drohungen, Erpressungen, falsche Zeugen auch den Redlichsten solange weich, bis er, die Untersuchung los zu sein, die geforderte Summe zahlte. Selbst gegen längst Verstorbene wurden Prozesse instruiert, wenn sie nur Vermögen hinterlassen hatten.
...
Sechseinhalb Tonnen Goldes quetschte innerhalb eines Jahres diese Justizbehörde in die herzoglichen Kassen. Einundeinviertel Tonnen berechneten die Kassiere des Süß als Spesen und Provision, über eine halbe Tonne außerdem behielt Süß zurück, sie verrechnend für gelieferte Preziosen.
In Stuttgart, trotzdem Süß noch immer kein offizielles Staatsamt innehatte, wußte man längst, daß nicht vom Schloß aus regiert wurde [ sondern vom Haus des Juden, J. F. ]... Jetzt ballte man die Fäuste vor diesem Haus... aber alles nur nächtlich, heimlich, spähend nach allen Seiten. Denn der Jude hatte überall seine Leibhusare und Spione, und wer sich gegen ihn verging, konnte unversehens auf dem Neuffen sitzen oder in den Kasematten von Hohensaperg, kreuzweis geschlossen und in ewiger Nacht.
...
Es ächzte das Land, wand sich unter dem würgenden Druck.... Zweihundert Städte, zwölfhundert Dörfer, sie seufzten, bluteten. Der Herzog sog an ihnen, sog durch den Juden. Und das Land trug ihn und den Juden.
Das Zitat findet sich auf S. 142ff. der Taschenbuch-Ausgabe des Aufbau-Verlages, ISBN 3-7466-5027-5. Natürlich ist Feuchtwangers Buch ein historischer Roman, während das Buch von Wilson seinem Anspruch nach nur sauber ermittelte Tatsachen bringen müßte. Aber warum sollte sich der Jude Feuchtwanger Dinge aus den Fingern saugen, die ja das Ansehen seines Volkes aufs schwerste belasten? Allerdings scheint es ihm darum zu gehen, die Deutschen zu verhöhnen, z. B. als intellektuell und sexuell inferior:
Auch der junge Michael Koppenhöfer war auf der Tribüne. Nun wird also der Mühlstein zermahlen, der dem Land so lang um den Hals hing, der Landesverderber schimpflich justifiziert. Aber: diesen hätte die Demoiselle Elisabeth Salomea nicht verabschiedet, fahrig hin und her hastend zwischen Büchern und Stapeln von Wäsche, diesem war sie zugefallen, und er hatte sich noch nicht einmal sonderliche Mühe zu geben brauchen. Der alte krumme Jud, was war an ihm. [ S. 467. In Wahrheit wird Süß vermutlich seine Edelhuren gekauft oder erpreßt haben, J. F. ]
Es handelt sich also bei Feuchtwangers Buch um keine historische Abhandlung, sondern um eine Provokation gegen die Deutschen, die nicht von ungefähr gleich nach dem Ende von WK1 herausgekommen ist. Es könnte aber durchaus sehr enge Bezüge zum realen historischen Tatbestand geben. Interessant ist in diesem Zusammenhang noch die folgende Stelle über die Beteiligung des Jud Süß am Handel mit afrikanischen Sklaven:
Er [ der Jude, J. F. ] hatte Beziehungen zu allen Geldmännern Europas,... jagte Elephanten und schwarze Sklaven an der afrikanischen Küste. [ S. 149 ]
Die Behauptungen mancher afroamerikanischer Politiker über die maßgebliche Beteiligung der Juden am Handel mit afrikanischen Sklaven könnten also durchaus der Realität entsprechen.
Schließlich wäre noch auf die Bibel als Quelle hinzuweisen. Man kann die Karriere Josephs als Wesir des Pharaos (Hyksos-Pharaos?) als das früheste, legendenhafte Beispiel für einen Hofjuden betrachten. Die Folgen seiner Politik für die Ägypter waren katastrophal: Der Steuersatz wurde auf 20% erhöht, die ägyptischen Bauern konnten keine eigenen Notreserven anlegen und mußten schließlich in der Hungersnot erst ihr Eigentum und dann ihre Freiheit verkaufen, um an Nahrungsmittelreserven zu gelangen, die sie mit ihrer eigenen Arbeit erwirtschaftet haben und auf die sie kostenlos Anspruch gehabt hätten. Das Buch Esther gibt nur an einer Stelle (8:17) Auskunft über die Folgen der jüdischen Politik für die persische Normalbevölkerung, so daß wir hier Indizien benutzen müssen: Einmal sagen uns die Historiker, daß in der Ära Xerxes das persische Reich immer stärker die Züge einer asiatischen Tyrannei angenommen hat, mit Ausplünderung der unterworfenen Völker und absichtlicher Zerstörung ihrer ethnischen Identität (siehe z. B. Fischer Weltgeschichte Bd. 5, S. 334f, für die Auswirkungen dieser Politik auf die alte mesopotamische Hochkultur). Das ist nach dem Scheitern des Angriffs auf Griechenland auch plausibel: Die Perser konnten eventuelle ökonomische Probleme nicht mehr durch Expansion lösen. Wer an einen realen historischen Hintergrund dieses Buches glaubt, hat gute Gründe für die Annahme, daß die Feinde der Juden sich lediglich gegen diese Politik gewehrt haben, zu deren gefährlichsten Protagonisten möglicherweise das jüdische Volk gehört hat. Aber auch so kann man sagen, daß das persönliche Opfer, mit dem Esther sich den Einfluß beim persischen Hof erkauft hat, schwerlich geeignet ist, freiheitlichen politischen Verhältnissen oder wenigstens einer aufgeklärten Despotie den Weg zu bereiten: Esther prostituiert sich dem betrunkenen Großkönig, was ihre Vorgängerin abgelehnt hatte.
Das Buch Daniel ist in dieser Frage weniger ergiebig, aber auch hier ist anzumerken, daß die apokryphen Zusätze dazu einen von Daniel angestifteten Massenmord an den heidnischen Priestern und deren Familien beschreiben. Der Aufstieg von Juden in hohe und höchste Positionen eines Großreiches hatte also im AT oft (bzw. fast immer, je nachdem wie man die Beweislage sieht) katastrophale Folgen für dessen unterworfene Bevölkerung. Sicherlich handelt es sich hier um legendenhafte Erzählungen. Es ist aber anzunehmen, daß wenigstens einige Juden diesen Vorbildern nacheifern werden, wenn sie ihre Religion ernstnehmen.
Vor der journalistischen Aufarbeitung des Themas sollte man sich sicher noch nach Beweisen in diversen Archiven umsehen. Eventuell findet man selbst in einem so schlimmen Machwerk wie D/S brauchbare Hinweise auf derartiges Archivmaterial. In der Frage des Handels mit Negersklaven könnte sich der eine oder andere afroamerikanische Politiker schon der Mühe unterzogen haben. Diese wären also zu konsultieren, wobei eventuell das Interview ganz oder teilweise abgedruckt werden kann. Für die Ã-ffentlichkeit sind natürlich die von mir genannten Quellen leichter zugänglich als Archivmaterial und liefern Indizien, die in meinen Augen einem sauberen Beweis im Sinne der historischen Wissenschaften recht nahekommen. Eine interessante Ergänzung wären natürlich noch Interviews mit theologisch ausgebildeten Zentralratsmitgliedern über die religiösen Aspekte der Problematik. Diese wären für die breite Ã-ffentlichkeit dann besonders unterhaltsam, wenn sie als Fernsehinterviews stattfinden könnten.
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Loki
16.06.2003, 22:21
@ JeFra
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Re: @dottore: JeFra und der frühe Tod |
-->>Da Ihre Kollegen vermutlich nicht von ähnlichen Trieben beseelt sind wie la petite Antigone, glaube ich nicht, daß irgendeines dieser Projekte realisiert wird. Ich bin mir durchaus klar, daß in dieser hinsicht gewisse Sachzwänge bestehen. Wenn ich von `Systempresse' spreche, will also nicht sagen, daß ich Ihre Kollegen für böse, faul oder unfähig halte. Ich meine damit einzig und allein, daß Themen, welche der herrschenden Elite gefährlich werden können, nicht behandelt werden.
>
>MfG
>JeFra
>Geschrieben als Antwort auf
Den Absatz unterstreiche ich vollends. Gerade die Bildzeitung sollte sich diesbezüglich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Denn wem Skandalen um Prominete wichtiger sind als Politische Ränkespiele und den organiesierten Betrug von oben sollte sich was Kritik an der Konkurenz betrifft arrg zurückhalten. Immo ist die Bild nicht das Papier wert auf dem Sie gedruckt wird. Und auf die Zeitung die gut recharchierte Fakten druckt warte ich heute noch. Man nehme doch jede x beliebige Katastrophe udn vergleiche nur die Opferzahlen. Immo ist Journalismus heutzutage nix weiter als Schmierentheater in dem es darum geht wer als nächstes fertig gemacht wird bzw. Egal was hauptsache ne Schlagzeile. Ob stimmt wird sich ja rausstellen.
gruß Loki.
p.s. Frage an Dottore Du arbeitest wirklich für diese Märchenzeitung?
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JeFra
16.06.2003, 22:29
@ JeFra
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Projekt 2: Otto von Habsburg und der politische Okkultismus |
-->In dem Forum ist oft von den Bilderberger-Treffen die Rede. Sie verweisen dann meist auf einen niederländischen Prinzen, der sein Geschlecht auf die Jungfrau Maria zurückführt. Daraus scheinen Sie dann (wenigstens implizit) zu folgern, daß es sich bei den Teilnehmern um Spinner handelt. In dieser Hinsicht stimme ich mit Ihnen überein. Allerdings gibt es neben machtlosen Spinnern solche, die durchaus die Möglichkeit haben, ihre Spinnereien mit katastrophalen Folgen für andere Menschen in die Tat umzusetzen. Aber egal welcher Art Spinner nun die Bilderberger zuzuordnen sind: Sollte es uns gleichgültig sein, ob wir von Politikern regiert werden, die für diese Art der Spinnerei ihren Namen herzugeben bereit sind?
Interessant in dieser Hinsicht ist auch der umtriebige Okkultist R. von Coudenhove-Kalergi. Von ihm liegen möglicherweise eine Reihe kompromittierender Texte vor, die ich unten wiedergebe. Leider kann ich nur indirekt zitieren, aber für Sie als erfahrener Journalist und promovierter Historiker sollte es leicht sein, zu entscheiden, ob das Buch `Praktischer Idealismus' existiert und dieses Buch gegebenenfalls zu beschaffen.
Wenn Sie feststellen, daß die unten aufgeführten Zitate echt sind, so wäre es sicher sehr interessant, OvH zu fragen, warum er seinen Namen für eine derart gemeingefährliche Spinnerei hergibt. Dasselbe gilt für alle anderen Politiker, die Mitglieder der Paneuropäischen Union sind. Im Falle OvH kommt hinzu, daß der Habsburger prominent genug wäre, seine eigene Organisation zu gründen, wenn er den Europa-Gedanken fördern möchte, ohne sich mit den übrigen Vorstellungen von Coudenhove-Kalergi zu identifizieren.
Auch hier sind natürlich Fernsehinterviews besonders belustigend für das Publikum, zumal wenn das Opfer nur soweit auf das Gesprächsthema vorbereitet wurde, wie dies die ritterlichen Spielregeln des edlen Boulevardjournalismus erfordern.
Sicher hätte die Realisierung der Vorstellungen Coudenhove-Kalergis bei weitem nicht die dramatischen Auswirkungen auf die Geschicke unserer Kinder und Kindeskinder, die die Entweihung des wichigsten Pavillons auf der bedeutendsten Weltausstellung des Jahrtausends haben wird. Aber nicht alle Beiträge der Bild können derart bedeutungsschwer sein. Verzeihen Sie daher einem Volontär in Spe der Bildzeitung, daß er ein Thema angeschnitten hat, das eher zur kurzweiligen Unterhaltung des Publikums geeignet ist.
Die Frage, ob auch die Geschichtsrevisionisten Velikowski und Heinsohn dem Umfeld des politischen Okkultismus zuzuordnen sind, soll hier nicht aufgeworfen werden. Ich fürchte, daß wir in dieser Angelegenheit beide befangen sind, wenn auch in unterschiedliche Richtung.
Nun also zu den Zitaten. Ich berufe mich auf einen Artikel in der FPÃ--nahen Akademikerzeitschrift 'Aula' 6/94 (Autor: Martin Hobek), in der vorwiegend, aber nicht ausschließlich, christlich-konservative Autoren publizieren. Hobek zitiert aus dem Buch 'Praktischer Idealismus' von 1925 (PI) sowie aus der Ausgabe der 'Reichspost' vom 30. 8. 1935 (im Folgenden RP). Es liegt nahe, mit dem <font color=red>Verhältnis zum Christentum</font> anzufangen.
Erst mit der Emanzipation Europas vom Christentum - die mit Renaissance und Reformation begann, in der Aufklärung ihre Fortsetzung und in Nietzsche ihren Höhepunkt fand - kam Europa wieder zu sich und trennte sich geistig von Asien.
Nun bin ich kein Christ und lehne von den im Nebensatz zitierten geistigen Strömungen lediglich Nietzsche ab. Auch liegt mir nichts darin, mir über diese Fragen anderer Leute Kopf zu zerbrechen. Daß ein Politiker der christlich-konservativen CSU sich mit derartigen Auslassungen über das Christentum identifizieren kann, spricht für eine bewundernswerte Flexibilität in ideologischen Fragen, die ich dieser Partei 1990 nicht im entferntesten zugetraut hätte.
<font color=red>Zur Rassenfrage</font> aus PI, S. 20ff
Meist ist der Rustikalmensch Inzuchtprodukt.... Die Wesenszüge, die sich aus dieser Inzucht ergeben, sind: Treue, Pietät, Familiensinn, Kastengeist, Beständigkeit, Starrsinn, Energie, Beschränktheit, Macht der Vorurteile, Mangel an Objektivität, Enge des Horizontes.... In der Großstadt begegnen sich die Völker, Rassen, Stände. In der Regel ist der Urbanmensch Mischling aus verschiedensten sozialen und nationalen Elementen.... Die Folge ist, daß Mischlinge vielfach Charakterlosigkeit, Hemmungslosigkeit, Willensschwäche, Unbeständigkeit, Pietätlosigkeit und Treulosigkeit mit Objektivität, geistiger Regsamkeit, Freiheit von Vorurteilen und Weite des Horizontes verbinden.
Die Aussage über Mischlinge muß natürlich nicht biologisch gemeint sein, sondern könnte sich auch auf eine der naheliegenden Konsequenzen des Multikulturalismus beziehen. Dieser ist ja schon oft, gut bezeugt und in systematischer Weise wohl zuerst von den Assyrern unter Tiglath-Pilesar III., benutzt worden, um eine willenlose und widerstandsunfähige Bevölkerung aus willfährigen Untertanen zu bekommen. Ich halte diese politische Anwendung des Multikulturalismus für durch und durch verbrecherisch. Aber wir können beruhigt sein, denn dergleichen würden unsere fähigen, aufrechten, der FDGO verpflichteten Springer-Journalisten ganz gewiß nie zulassen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang vielleicht noch die Bezeichnung der Juden als 'geistige Führerrasse' Europas (PI, S. 33). Zum Verhältnis der Juden zur Rassenfrage siehe übrigens Projekt 3.
<font color=red>Über den Bolschewismus:</font>
Das Chaos moderner Politik wird erst dann ein Ende finden, bis eine geistige Aristokratie die Machtmittel der Gesellschaft... an sich reißt und zum Segen der Allgemeinheit verwendet. Eine entscheidende Etappe zu diesem Ziel bildet der russische Bolschewismus, wo eine kleine Schar kommunistischer Geistesaristokraten { sic! } das Land regiert und bewußt mit dem plutokratischen Demokratismus bricht, der heute die übrige Welt beherrscht. { PI, S. 33 }
Die Zukunft gehört Krassin [ bolschewistischer Wirtschaftsführer, Anm. ] - über die Wirtschaft der Zukunft entscheidet das bolschewistische Experiment. Darum liegt es im eigensten Interesse der ganzen Welt, dieses Experiment nicht nur nicht zu stören, sondern nach Kräften zu fördern:... { PI, S. 129}
Der Kommentar in [] stammt von Hobek, die in {} von mir. Otto von Habsburg einer der Totengräber des Kommunismus?
<font color=red>über den faschistischen Abbesinienkrieg:</font>
Wer wie Cecil Rhodes in Kontinenten denkt, muß anerkennen, daß Italien im afrikanischen Konflikt ebenso der Pionier Europas ist, wie Abessinien der Pionier der panafrikanischen Idee.... Hier scheiden sich die Anschauungen und Interessen Paneuropas von denen des Völkerbundes. Denn für den Völkerbund handelt es sich um einen Konflikt zwischen zwei gleichberechtigten Mitgliedstaaten, für Paneuropa um die Auseinandersetzung zwischen einer der ersten europäischen Kulturmächte und einem afrikanischen Eingeborenenstaat. {RP, 30. 8. 1935}
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JeFra
16.06.2003, 22:33
@ JeFra
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Projekt 3: Was sagen die Religionen zur Rassenfrage? |
-->Bei kleineren, politisch relativ machtlosen und nicht zu Terrorismus neigenden Religionen hat naturgemäß niemand Angst, ihren möglicherweise rassistischen Charakters zu untersuchen. Als Beispiel sei auf die Untersuchung von P. Bierl über die Wurzelrassen in der Anthroposophie Rudolf Steiners verwiesen, die mir vom Hörensagen bekannt ist. Zur Frage der Wurzelrassen bei Steiner findet man z. B. hier Auskunft. Die Theorie scheint wenig geeignet, etwa die Versklavung einer der sieben Wurzelrassen durch die übrigen zu rechtfertigen. Die Begründung für eine Politik der Apartheid könnte sie aber sehr wohl liefern, und das wird wohl auch der wichtigste Kritikpunkt bei Bierl sein.
Wenn von den Wurzelrassen bei Steiner die Rede ist, ist es schwer, nicht an Sem, Ham und Japheth im Alten Testament (AT) zu denken. Diese sind bekanntlich die Söhne Noahs und können als die Stammväter der drei Wurzelrassen des AT betrachtet werden. Steiner, der ja in dem Ruf eines Eklektikers steht, könnte durch diese alttestamentliche Theorie motiviert worden sein. Wichtig ist nun die Vorstellung (Gen. 9:22ff), die Nachfahren Hams seien durch einen Fluch Noahs zu einem Dasein als Sklaven der anderen beiden Wurzelrassen verurteilt. Diese Theorie scheint auch den ideologischen Unterbau für die Ausrottungsanordnungen gegen die vorhebräische Bevölkerung des Landes Kanaan zu liefern. Die AT-lichen Belege für diese Ausrottungspolitik sind vielleicht so bekannt, daß sie hier nicht eigens rekapituliert werden müssen. Deschner geht im ersten Kapitel seiner Kriminalgeschichte in extenso darauf ein, und seine Quellenangaben dazu sind, was bei ihm nicht immer der Fall ist, leicht benutzbar.
Die okkultistische Rassentheorie des AT kann also durchaus zur Rechtfertigung von Sklaverei herangezogen werden, was bei Steiner nicht der Fall zu sein scheint. Die Apartheidspolitik zur Reinhaltung der jüdischen Rasse wird zur Zeit Moses durch brutalen Mord durchgesetzt, siehe etwa Num. 25,7f. Später scheint Ausstoßung bzw. Verweigerung des Priesteramtes eine bevorzugte Methode sein, siehe Ezra 2, 59ff oder textgleich in Nehemia 7, 61ff. Im ersten Band von Feuchtwangers Josephus-Trilogie kann Joseph sich durch freiwillig erduldete Auspeitschung von der Rassenschande reinwaschen. Ob dies einer gängigen Rechtspraxis des antiken Judentumes entspricht, ist mir nicht bekannt. Detailierte, auf die einzelnen Nachbarvölker der Juden bezogene Vorschriften finden sich in Deut. 23: Ägypter und Edomiter sollen nicht für einen"Greuel" gehalten werden, ihre Nachkommen im 3. Glied dürfen in die Gemeinde aufgenommen werden. Dagegen sind Ammoniter und Moabiter (die Nachfahren Lots, also vergleichsweise enge Verwandte der Juden) auch im 10. Glied nicht koscher und in dieser Hinsicht den Hurenkindern gleichgestellt. Das wäre vergleichbar damit, daß wir Schweden und Italiener ab der 3. Generation als Vollbürger betrachten (oder meinetwegen Schweden und Finnen, denn das Altägyptische ist möglicherweise weit von der semitischen Sprachfamilie entfernt), Polen, Franzosen und Nachfahren von Hurenkindern hingegen nie und nimmer. So weit scheint im 3. Reich noch nicht einmal Himmlers SS gegangen zu sein.
Es fällt schwer, diese Bestimmungen anders zu bezeichnen als rassistisch. Übrigens dürfte es sich um ein Gegenbeispiel für die von Ihnen in `Aufwärts ohne Ende' bei Besprechung Martin Luthers aufgestellte Behauptung handeln, Rassismus könne es vor der Entdeckung des Blutkreislaufes nicht geben.
Die Rassentheorie des AT ist durchaus nicht nur ein bronzezeitliches Relikt. Beispielsweise soll die Versklavung der Afrikaner mit dem Fluch gerechtfertigt worden sein, den Noah über Ham ausgesprochen hat. Auch Velikowski, immerhin ein Autor des 20. Jhdts (wenn auch mit einem stark an mittelalterliche Borniertheit gemahnenden Weltbild), scheint in seinen Auslassungen über die ägyptische Chronologie großen Wert auf den Nachweis zu legen, daß die Amalekiter ein hamitisches Volk sind.
Siehe hier für eine neuere jüdische Webseite zu diesem Thema, die sich immerhin auf den israelischen Oberrabiner Lau beruft. Begründet werden derartige Vorschriften in der Regal damit, daß anders Kultur und ethnische Identität der Juden nicht zu wahren seien. Da analoge Bestrebungen europäischer Völker von den Juden oft bekämpft werden, stellt sich die Frage, ob Kultur und ethnische Identität der europäischen Völker von manchen Juden als ein vernichtenswerter Unwert betrachtet werden.
Im Werk Feuchtwangers werden die rassistischen Vorstellungen etwa im Jud Süß zwischen den Zeilen deutlich: Die Protestanten dichten alberne Sprüche, während der Rabbi Gabriel übersinnlich begabt ist. Die geschundenen Württemberger kommen nicht an das Vermögen ihres Peinigers heran, lediglich die Araber sind würdig genug (auf dem Umweg über den Mamelucken und eine Edelhure des Juden) dessen Pferd zu erhalten. Wenn man diese Bemerkungen entsprechend ernstnimmt, könnte eine Hierarchie der Rassen bei Feuchwanger so aussehen:
Deutsche << Araber, Mamelucken und Welsche << Juden
Ausgenommen von den Schmähungen Feuchtwangers sind lediglich die deutschen Edelhuren des Jud Süß sowie diejenigen Württemberger, auf die sich der Autor beruft, um das Urteil gegen den Hofjuden als rechtswidrig zu brandmarken. Ähnlich auch die Hierarchie der Rassen in der Josephus-Trilogie: Daß Vespasian stehend gestorben sei, ist für Feuchtwanger gelogen, während Josephus sich tapfer auspeitschen läßt. Die jüdische Prinzessin Berenike ist keine Barbarin"wie jene deutsche Barbarenfürst Segest" (S. 426 Bd. 1 TB bei Aufbau), der sich zur Teilnahme am römischen Triumphzug über sein Volk bereden lies. (Allerdings hatten auch die Nazis keine Schwierigkeiten, jüdische Statisten für das Harlan-Machwerk über Süß zu finden. Weil die Juden Barbaren sind oder weil der nötige Druck angewendet wurde?) Natürlich ist es jedem selbst überlassen, zu entscheiden, wie ernst er solche Seitenhiebe nimmt. Meiner Meinung nach würde beispielsweise `Jud Süß' als übelstes chauvinistisches Machwerk betrachtet werden, wenn es einen Deutschen als Autor & die Hinrichtung des Ministers Struensee als Gegenstand hätte und die Dänen ähnlich darstellen würde, wie es Feuchtwanger mit den Deutschen tut. Ich bitte aber alle Leser dieses Beitrages eindringlich, mir in dieser Frage nicht blindlings Glauben zu schenken, sondern sich durch Lektüre der Bücher ein eigenes Bild zu schaffen.
Sicherlich wird der Status etwa Jaakob Polykarp Schobers bei Feuchtwanger immer noch besser sein als der Status der Primaten in der Ethik P. Singers, denn Schimpansen können schließlich überhaupt nicht dichten. Manchen deutschen Zeitgenossen Feuchtwangers freilich scheint dieser Status nicht genügt zu haben, sie werden in einer irrationalen Massenbewegung ihre Zuflucht gesucht haben.
Siehe hier für eine zeitgenössische jüdische Stimme, wonach G-tt die Welt allein für die Juden geschaffen habe. Der Artikel ist übrigens von hoher tagespolitischer Relevanz, wenn auch vielleicht nicht ganz so sensationell wie das Bepinkeln des türkischen Pavillons in Hannover. Das Thema ist sehr eng mit Projekt 1 verknüpft, denn es geht um die religiöse Motivation für die Handlungen, welche Projekt 1 untersuchen soll. Für die journalistische Aufarbeitung gelten also mutatis mutandis die dortigen Hinweise. Sehr nett würde sich ein Fernsehinterview mit einem führenden jüdischen Theologen ausmachen, was dieser von der Theorie der drei Wurzelrassen Sem, Ham, Japheth hält, wie er die Deutschen in diese Theorie einordnet, ob sie von den jüdischen Theologen als rassisch minderwertig betrachtet werden und ob der Irakkrieg deswegen entfesselt wurde, weil G-tt die Welt allein für die Juden geschaffen hat. Besonders unterhaltsam wäre das Interview für die Zuschauer vielleicht dann, wenn das Interview nur mit der allgemeinen Auskunft, es gehe um Theologie, vereinbart wurde. Allerdings sollten die ritterlichen Spielregeln des Boulevardjournalismus, wie Sie unter Ihrer Führung bei Bild Beachtung gefunden haben, aufs strengste respektiert werden. Auch ist nicht unfairer zu verfahren, als es die Gegenseite (etwa MF mit seinen Gesprächstpartnern) zu tun pflegt.
Natürlich ist auch die christliche Theologie betroffen, obwohl die Bedeutung des AT für das Christentum durch das NT relativiert wurde.
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Reikianer
16.06.2003, 23:20
@ JeFra
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Bereitschaft zur Selbstzensur |
-->"Von oben" kommt nie ein"Befehl", es weiss aber eigentlich jeder, was erwartet wird - volle Bestätigung!
P.S.: Da stehen bei mir noch einige Antworten zu anderen Themen offen, heute wird daraus aber nichts mehr, morgen.
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Reikianer
17.06.2003, 00:15
@ Reikianer
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Re: Bereitschaft zur Selbstzensur |
-->>"Von oben" kommt nie ein"Befehl", es weiss aber eigentlich jeder, was erwartet wird - volle Bestätigung!
Zumindest bei mir wär die Vergangenheitsform angebracht gewesen - was für eine Befreiung;-) War aber SEHR lehrreich...
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dottore
17.06.2003, 10:53
@ JeFra
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Re: @dottore: JeFra und der frühe Tod |
-->>Ich hatte Ihre Antwort auf SB so aufgefaßt, daß Sie überhaupt nicht über den von Ihnen entdeckten Sachverhalt in der Presse berichten wollen, weil Sie ja kein Weltverbesserer sind.
Es geht um den Sachverhalt Iran, und da gab's von mir leider bisher nichts zu entdecken.
>Was Sie jetzt geschrieben haben
>
>Aber wir wollen (und müssen aus nachvollziehbaren Gründen, nämlich dem Vorliegen einer Faktenlage!) abwarten, was wirklich geschieht.
>
>liest sich so, als wollten Sie noch auf bessere Beweise für Ihre Position warten.
Ich habe zum Iran keine Position, weil ich dazu keine Fakten habe. Ich hatte gebeten, mir Fakten zugängig zu machen, aber bisher habe ich nichts gelesen. Es ging um die Behauptung, die CIA würde die Studentenproteste"steuern" bwz. initiiert haben.
>Das ist natürlich ein erheblicher Unterschied. Überhaupt gebrauchen Sie, wenn es um derartige Fragen geht, manchmal Formulierungen, die von Lesern ohne geisteswissenschaftliche Ausbildung leicht fehlaufgefaßt werden können.
Das tut mir leid.
>Beispielsweise rekapitulieren Sie auf S. 416 von `Der Kapitalismus' (Taschenbuch-Ausgabe Ullstein SB 34629), daß nachsitzen müsse, wer aus der Geschichte nichts lernt, und fügen hinzu:
>
>Vor allem, wenn er nicht gelernt hat, die bürgerliche Presse in der Vor-CRASH-Phase als das zu nehmen, was sie ist: eine Veranstaltung der Bourgeoisie, die sich mit allen Mitteln gegen das Verhängnis stemmt.
>
Das Verhängnis ist, wie dort nachzulesen die heraufziehende deflationäre Depression. Darüber habe ich noch und noch publiziert. In Büchern, Kolumnen (u.a. WamS), in einem ganzseitigen Beitrag für die Berner Zeitung, in meinen Beiträgen zum boerse.de-Jahrbuch. Ich bitte auch das hier zur Kenntnis zu nehmen:
Bürsten gegen den Mainstream
>Manche Leute gebrauchen eben leider für"eine Veranstaltung der Bourgeoisie, die sich mit allen Mitteln gegen das Verhängnis stemmt" die praktische, aber geschmacklose Abkürzung"Systempresse" und bringen es dann mit derartigen Vereinfachungen im Leben nicht weit. Auf S. 111 der `Krisenschaukel' (Erstausgabe) loben Sie den Mut Toporowskis, über die Notwendigkeit von Guthabenstreichungen zu schreiben, und berichten dann:
>
>Die Konsequenzen waren für Toporowski unangenehm. Er wurde gefeuert.
>
Aber er konnte es zumindest veröffentlichen. Eine Vorzensur fand nicht Statt. Ich bin auch schon mal gefeuert worden, nachdem ich Unangenehmes über Devisen-Schieflagen der West-LB publiziert hatte. Aber es stand unzensiert im Blatt ("Wirtschaftswoche").
>Vor kurzem haben Sie dagegen geschrieben:
>
>Nicht ein einziges Mal habe ich erlebt, dass"von oben" in die Arbeit eingegriffen wurde.
>
So ist es jedenfalls bei mir gewesen. Das hat nichts damit zu tun, dass man immer etwas riskiert, wenn man etwas publiziert. Jedenfalls ist das Publizieren (meine"Arbeit") bei mir stets frei und unbeeinflusst gewesen.
>Offenbar besteht die wahrscheinlichste Auflösung des scheinbaren Widerspruches hier darin, daß ein Eingreifen"von oben" (nämlich die Entlassung eines Journalisten, der unerwünschte Tabubrüche begeht) zwar bei der Financial Times vorgekommen ist, nicht aber in Ihrem persönlichen Umfeld während Ihrer Arbeit bei Springer, Burda etc.
Das"Eingreifen von oben" ist immer die Vorzensur, nicht die Entlassung. So naiv bin ich nun wieder auch nicht.
>Ich glaube Ihnen das gerne, führe es aber darauf zurück, daß in Deutschland eben die Bereitschaft zur Selbstzensur ausgeprägter ist als in Großbritannien. In diese Richtung deuten ja auch Ihre Bemerkungen vor einigen Monaten in diesem Forum:
>
>Ich habe diesbezüglich ausführlichste Überlegungen und Recherchen angestellt. Und behalte sie - mit Verlaub - für mich. Sehr interessant sind die englischen Geheimdienst-Berichte über die KZ-Toten und deren Todesursache. In London einsehbar.
>
Ich behalte sie für mich, nicht weil sie vorzensiert würden, sondern weil die Beschäftigung mit dem Thema strafbewehrt ist. Das Gesetz macht der Staat, nicht ein privates Unternehmen. Ich habe keine Lust auf längere Haft.
>Die Quelle müßte in der Nähe von http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/91382.htm zu finden sein, ist aber leider aus dem Forum-Archiv bereits verschwunden. Ich habe obigen Text jedenfalls in meiner Buchzeichen-Datei als Kommentar zu dieser URL gefunden und bin davon überzeugt, daß er Ihre Äußerung wenigstens sinngemäß wiedergibt.
Ja, so ist es richtig. Jedem ist es frei, sich nach London zu begeben und die britischen Geheimdienstbericht selbst einzusehen. Falls er sie anschließend publiziert, trägt er - zusammen mit der Publikationsstelle - ein Straf-Risiko.
>
>Das zuletzt betrachtete zeitgeschichtliche Thema ist insofern besonders heikel, weil es hier gewissermaßen einen gesetzlich verordneten Zwang gibt, die staatstragende Theorie zu dieser Frage zu glauben.
So ist es nun mal.
>Meiner Ansicht nach gibt es noch eine ganze Reihe zeitgeschichtlicher Fragen von ähnlicher Brisanz, bei denen (soweit ich sehe) derzeit noch keine gesetzlichen Einschränkungen des Forschungsdranges bestehen und bei denen Beweise möglicherweise relativ leicht zu erbringen sind, selbst unter alleiniger Benutzung von Texten, die in jeder besseren Bibliothek einzusehen sind. Drei derartige Projekte für ehrgeizige Journalisten skizziere ich in den von mir selbst geschriebenen Antworten auf diesen Beitrag.
Die schaue ich mir gerne an.
>Meine Haltung zum Fall Möllemann werde ich in einem vierten Projekt mit dem Titel `Wahrscheinlichkeitsrechnung für Jedermann' skizzieren, das aber heute noch nicht fertig geworden ist. Werde ich nun in der nächsten `Bild' eine Ankündigung meines sozialverträglichen Frühablebens finden?
Nein. So war es - wie unschwer zu erkennen - auch nicht gemeint.
>
>Da Ihre Kollegen vermutlich nicht von ähnlichen Trieben beseelt sind wie la petite Antigone, glaube ich nicht, daß irgendeines dieser Projekte realisiert wird. Ich bin mir durchaus klar, daß in dieser hinsicht gewisse Sachzwänge bestehen. Wenn ich von `Systempresse' spreche, will also nicht sagen, daß ich Ihre Kollegen für böse, faul oder unfähig halte. Ich meine damit einzig und allein, daß Themen, welche der herrschenden Elite gefährlich werden können, nicht behandelt werden.
Na, schaumermal.
Gruß!
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nereus
17.06.2003, 15:01
@ dottore
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Re: @dottore: JeFra und der frühe Tod - dottore |
-->Hallo dottore!
JeFra schrieb: In diese Richtung deuten ja auch Ihre Bemerkungen vor einigen Monaten in diesem Forum: Ich habe diesbezüglich ausführlichste Überlegungen und Recherchen angestellt. Und behalte sie - mit Verlaub - für mich. Sehr interessant sind die englischen Geheimdienst-Berichte über die KZ-Toten und deren Todesursache. In London einsehbar.
Das war ein deutlicher Fingerzeig in Richtung Tabubereich.
Sie bestätigen das erneut: Ich behalte sie für mich, nicht weil sie vorzensiert würden, sondern weil die Beschäftigung mit dem Thema strafbewehrt ist. Das Gesetz macht der Staat, nicht ein privates Unternehmen. Ich habe keine Lust auf längere Haft.
Das glaube ich Ihnen gerne und wäre der Allerletzte der dies an Ihnen kritisieren würde.
Sie hätten London ja auch mit keiner Silbe erwähnen müssen.
JeFra schreibt weiter: Das zuletzt betrachtete zeitgeschichtliche Thema ist insofern besonders heikel, weil es hier gewissermaßen einen gesetzlich verordneten Zwang gibt, die staatstragende Theorie zu dieser Frage zu glauben.
Sie antworten: So ist es nun mal.
D.h. dann wiederum das die Ereignisse in den Lagern, welche man ganz offensichtlich nicht straflos nachprüfen darf, an den Grundfesten dieses Staates rühren.
Das wirft aber dann eine paar andere, viel interessantere Fragen auf:
Die offizielle und von der übergroßen Mehrheit akzeptierte Historie läßt Deutschland diesbezüglich in einem sehr schlechten Licht erscheinen und ist mit großer Wahrscheinlichkeit das beste Eingangstor zum Geldscheffeln für fremde Interessen.
Nun verbieten aber ausgerechnet deutsche Strafgesetze das Hineinhalten des Suchscheinwerfers, um möglicherweise von diesem Land eine schwere Bürde zu nehmen.
Ist das nicht reichlich bizarr?
Das läßt eigentlich nur zwei Möglichkeiten offen:
1. dieses Land wird seit Jahrzehnten von wahnsinnigen Masochisten regiert.. oder
2. dieses Land steht unter einer unsichtbaren, jedoch fühlbaren Fremdherrschaft.
Wenn Ihnen noch eine dritte Alternative einfallen sollte, können Sie mich das gerne wissen lassen.
Sollte Punkt (2) zutreffend sein, erübrigt sich die weitere Diskussion um eine"freie Presse", egal wie fit und einfallsreich die Medien-Profis und ihre Recherchen auch sein mögen.
Man möchte gerne wollen, doch man darf nicht wie man möchte.. und aus die Maus.
Da fällt mir am Ende doch noch ein Punkt (3) ein.
Die offizielle Geschichtsschreibung berichtet eben doch die Wahrheit.. und das mit der Physik sollte man nicht immer ganz so eng sehen..
.. doch warum dann die Strafandrohung? [img][/img]
mfG
nereus
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dottore
17.06.2003, 15:27
@ JeFra
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Re: Projekt 1: Die Hofjuden und der Menschenhandel der Rothschilds |
-->Hi,
meine Anmerkungen in [ ].
>Bekannt ist der Soldatenhandel des Fürstentumes [Landgrafschaft, Kurfürstentum ab 1803, die Soldatenaktion in Amerika lief von 1776-84] Hessen-Kassel unter anderem durch Schillers `Kabale und Liebe'.
>Weniger bekannt ist anscheinend, daß die Rothschilds einen Teil ihres Vermögens durch ihre Rolle bei der finanziellen Abwicklung dieses Menschenhandels erworben haben.
[Nicht nur"anscheinend" weniger bekannt; Rothschildvermögen 1800: ca. 60.000 fl., die Rothschilds waren bis dahin ziemlich unbedeutend in der jüdischen Gemeinde Frankfurt, das Haus Speyer hatte z.B. über 400.000 fl. Mayer R. war Münzhändler und Hoffaktor (deswegen). Mit 32 und ohne Compagnons kommt man nicht ans große Geschäft, das hätten die Etablierten schon selbst erledigt. Was heißt"finanzielle Abwicklung"? Da England bezahlte, hätten die R.s wenigstens in irgendeiner Form in London präsent sein müssen, um die Remissen entgegen zu nehmen. Mit einem prae-existenten Nathan?]
>Meine Quelle [diese Quelle leistet absolut überhaupt nichts zu dem, was"weniger bekannt" sein soll] dazu ist D. Wilson, Die Rothschilds, als Heyne Biographien mit ISBN 3-435-07326-6 erschienen. Das Buch scheint eine Art Hofbiographie zu sein, jedenfalls dankt Wilson im Vorwort gleich einem reichlichen Dutzend Mitgliedern der Familie für ihre Hilfe, auch wenn er einschränkt,"daß der vorliegende Band keine `offizielle' Geschichte der Rothschilds ist".
>Anscheinend [was heißt hier"anscheinend"?] war der Soldatenhandel das wichtigste Feld der finanziellen Tätigkeit Mayer Amschels in Hessen [irgendeine Spur eines Beleges dafür?], jedenfalls findet Wilson auf S. 26 kein besseres Beispiel als den Soldatenhandel, um seinen Lesern das Prinzip des Wechsels zu erklären. Er ist des Lobes voll über dieses Fürstentum, jedenfalls schreibt er auf S. 21:
>
>Kein souveräner Staat wurde jemals so konsequent nach den Prinzipien eines kommerziellen Unternehmens geführt wie Hessen-Kassel.
>
>Bei dieser Haltung zum Menschenhandel [Wilson lobt das Fürstentum, meint aber eigentlich den Menschenhandel?](die anscheinend [was heißt hier"anscheinend"?] nicht allzuweit entfernt von den Ansichten der gegenwärtig politisch aktiven Familienmitglieder [welche"Ansichten" welcher"politisch aktiven Mitglieder"?] ist) sollte es nicht erstaunen [und wenn es doch erstaunt, was dann?], wenn die Rothschilds auch weiterhin Regierungen für Deutschland bevorzugen, die ihre Bürger notfalls als Soldaten oder Sklaven an fremde Mächte verschachern.
>Sie haben das Thema ja selber in `Zahlmeister Deutschland' angeschnitten, d. h. der derzeitige deutsche Staat ist bereit, eine Politik zu betreiben, die seine Bürger sehr leicht in die Zinsknechtschaft führen könnte. [Soldatenschacher = Zinsknechtschaft?]
>Gegen die Reichseinigung unter Bismarck haben die Rothschilds jedenfalls intrigiert (S. 268) [Quelle? Immerhin saßen sie noch in ihrem Stammhaus Frankfurt, was für einen Sinn hätte also eine"Intrige" gehabt?], zum damaligen Zeitpunkt freilich noch erfolglos:
>
>Lionel und Natty glaubten, die Außenpolitik solle die Interessen Großbritanniens und, soweit möglich, die Interessen des internationalen Handels sichern. Gladstone aber prüfte jede Frage durch ein Tribunal des Gewissens. Diese unvereinbaren Gegensätze traten während der Krise von 1870/71 klar zutage. Im September bekundete Gladstone zweimal seine Mißbilligung, weil Meldungen, die über das Informationsnetz der Rothschilds gegangen waren, seiner Meinung nach ein falsches Bild ergaben.
>
>Daß die Rothschilds die damalige Reichseinigung zu sabotieren versuchten [Quelle?] (und später in den Weltkriegen rückgängig zu machen halfen [Quelle?]) zeigt natürlich nicht, daß sie auch jede andere deutsche Regierung angreifen würden, die nicht bereit ist, ihre Bürger als Sklaven zu verkaufen. Es ist aber im Hinblick auf die Familiengeschichte sowie die auch so schon erstaunliche Offenheit der Familienbiographie in Bezug auf die politische Haltung der meisten Rothschilds eine sehr naheliegende Annahme. ["Sehr naheliegende Annahme" als Quelle?]
>Es handelt sich hierbei um ein, vielleicht ungewöhnlich drastisches, Beispiel für die Politik der sogenannten Hofjuden. Sie haben in `Aufwärts ohne Ende' selber auf das Buch von Deeg und Streicher (Herausgeber) hingewiesen, das dieses Thema zum Gegenstand hat.
[Keineswegs! Hier wird freihändig phantasiert! Ich kann mich nicht erinnern, jemals irgendwo auf Deeg / Streicher hingewiesen zu haben, zumal ich das Buch noch nie in Händen hatte. Das Standardwerk zu den"Hofjuden" ist von Schnee.]
>Was sich dahinter verbirgt, ist schwer einzuschätzen, wenn man keinen Zugang zu dem Buch hat. [Im"Giftschrank" - da indiziert - einer guten StaBi einzusehen, mit Sicherheit in München] Von einem unappetitlichen Machwerk (der zweite Autor hat ja in dieser Hinsicht einen schlechten Ruf) bis zu einer Art braunen, auf das Judentum bezogenen Version von Deschners Kriminalgeschichte scheint mir alles möglich. [Was heißt"alles"? Deschner behandelt in diesem Werk das Christentum] Das Beispiel des Soldatenhandels der Rothschilds zeigt, daß die Herrschaft der Hofjuden manchmal katastrophale Folgen für die Einwohner des betroffenen Fürstentumes hatte, so daß D/S durchaus wenigstens teilweise auf reale Beispiele zurückgegriffen haben könnten. [Da das Buch nicht eingesehen wurde: Was heißt"teilweise... könnten"?]
Zu Jud Süß komme ich bei nächster Gelegenheit. Was zu der Rolle Mayer Rothschilds vorgetragen wurde, ist auf der hier gezeigten Quellen- bzw. Vermutungsbasis nicht zu halten.
Gruß!
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silvereagle
17.06.2003, 16:31
@ nereus
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eine dritte Alternative |
-->Hallo nereus,
>1. dieses Land wird seit Jahrzehnten von wahnsinnigen Masochisten regiert.. oder
>2. dieses Land steht unter einer unsichtbaren, jedoch fühlbaren Fremdherrschaft.
Nachdem Deine weiter unten angedachte Alternative Nr. 3 nicht ernst gemeint zu sein scheint, will ich selbst eine solche namhaft machen:
3.) In diesem Land gibt es Menschen, welche a) bereits alles (Relevante) über die betreffende Zeit wissen bzw. zu wissen glauben, b) an einer (eventuell) weitergehenden Aufklärung und c) an einem Versiegen verschiedener finanzieller Quellen keinerlei Interesse haben.
Du hast richtig gelesen, ich habe geschrieben im Land (um Deine unromantische Vorstellung von"Fremdherrschaft" ein bisschen zu konterkarieren ;-)). Nachdem es nur deutschen Staatsbürgern gestattet ist, in den Bundestag gewählt zu werden, kannst Du davon ausgehen, dass meine Vermutung so falsch nicht sein kann... ;-)
In"meinem" Land gibt es entsprechende Bestimmungen schon wesentlich länger - sie gehören sozusagen zur"gesetzlichen Urmaterie"... ;-) Nichtsdestotrotz halte ich sie für nicht ungefährlich...
Wer wissen will, wer konkret im Jahre 1994/95 in"Eurem" Land eine nicht unbedeutende Einschränkung der Meinungsfreiheit haben wollte, wird nicht drumherum kommen, die entsprechenden Abstimmungsprotokolle des Bundestags zu durchforsten - um sich danach auf eine womöglich lang andauernde, lebensausfüllende Suche und Recherche zu machen, warum es damals so beschlossen wurde, und wer (zumindest mal nach außen hin) den Anstoß gab dazu.
Die Sache hat zwar den Nachteil, im Vergleich dazu die Suche nach der Nadel im Heuhaufen wie eine Partie"Memory" erscheinen zu lassen, hat aber den unbestreitbaren Vorteil, nicht strafbewehrt zu sein... ;-)
Gruß, silvereagle
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nereus
17.06.2003, 16:53
@ silvereagle
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Re: eine dritte Alternative - lüfte mal den Nebel etwas |
-->Hallo Silvereagle!
Du schreibst: Nachdem Deine weiter unten angedachte Alternative Nr. 3 nicht ernst gemeint zu sein scheint,..
Wie Du das wieder so schnell heraus bekommen hast?
Wer wissen will, wer konkret im Jahre 1994/95 in"Eurem" Land eine nicht unbedeutende Einschränkung der Meinungsfreiheit haben wollte, wird nicht drumherum kommen, die entsprechenden Abstimmungsprotokolle des Bundestags zu durchforsten - um sich danach auf eine womöglich lang andauernde, lebensausfüllende Suche und Recherche zu machen, warum es damals so beschlossen wurde, und wer (zumindest mal nach außen hin) den Anstoß gab dazu.
Könntest Du ein wenig Butter zu dem Fisch geben? Ich möchte eigentlich nicht jahrzehntelang suchen.
Die Sache hat zwar den Nachteil, im Vergleich dazu die Suche nach der Nadel im Heuhaufen wie eine Partie"Memory" erscheinen zu lassen, hat aber den unbestreitbaren Vorteil, nicht strafbewehrt zu sein...
Du machst es jedenfalls ziemlich spannend. Das war doch nicht etwa Deine Absicht? [img][/img]
mfG
nereus
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JeFra
17.06.2003, 17:02
@ JeFra
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@dottore: Meine Meinung zum Fall Möllemann |
-->Der Fall Möllemann hat wieder einmal demonstriert, daß viele im Forum beinahe reflexartig auf Mord tippen, sobald ein in unliebsam gewordener Politiker unter dubiosen Umständen ums Leben kommt. Ich möchte diesen Beitrag mit ein paar einfachen Überlegungen beginnen, um zu erklären, warum diese Reaktion nicht unbedingt so irrational sein muß, wie es scheint. Angenommen, es ist bekannt, daß das gewaltsame Ableben (Autounfall, Überfall etc.) eines Oppositionspolitikers im Land X mit Wahrscheinlichkeit p auf politischen Mord zurückzuführen ist (beispielsweise könnten Sie einige Fälle genauer untersucht haben und aus diesem Grund p kennen). Angenommen nun, Sie möchten im Einzelfall mit möglichst höher Treffsicherheit raten, ob es sich um politischen Mord handelt oder nicht. Dabei sollen Ihnen die Ressourcen fehlen, jeden Einzelfall genauer zu untersuchen. Aus diesem Grund müssen Sie raten. Angenommen, Sie tippen mit Wahrscheinlichkeit q auf politischen Mord. Ihre Wahrscheinlichkeit, richtig zu raten, ist offenbar
W<sub>Erfolg</sub>=p*q+(1-p)*(1-q)=1-p+q*(2*p-1)
Offenbar hängt im letzten Ausdruck nur noch der letzte Summand von q ab. Man kann also W<sub>Erfolg</sub> maximieren, indem man q=1 für 2*p-1>0 (also p>1/2) setzt. Für 2*p-1<0 (also p<1/2) ist q=0 zu setzen. Für p=1/2 ist W<sub>Erfolg</sub>=1/2, unabhängig vom Wert von q. Angenommen also, 3/4 aller gewaltsamen Todesfälle unter Oppositionspolitikern im Land X sind auf politischen Mord zurückzuführen. In diesem Fall ist Ihre Trefferwahrscheinlichkeit im Einzelfall am höchsten (nämlich 75%), wenn Sie jedesmal auf politischen Mord tippen. Wenn Sie nur mit Wahrscheinlichkeit 3/4 auf politischen Mord tippen, ist das gerechter den Politikern des Landes X gegenüber (die ja nach unserer Annahme nur für 3/4 dieser Morde verantwortlich sind), aber Ihre Trefferwahrscheinlichkeit im Einzelfall reduziert sich auf 62,5%.
Nun sind politische Morde in Europa noch recht selten, man muß aber die näheren Umstände im Fall Möllemann betrachten. Möllemann war ein sehr populärer Politiker, und er trug sich mit Plänen, eine eigene Partei zu gründen. In dieser Hinsicht erinnert sein Fall an die Ermordung des niederländischen Politikers P. Fortuyn. In diesem Fall hat sich der Mord für das `System' gelohnt, denn ohne die populäre Integrationsfigur Fortuyn hat seine Bewegung rasch an Attraktivität eingebüßt. Im Fall Fortuyn wurde die persönliche Umgebung Fortuyns durch einen Systempolitiker, den grünen Politiker J. Bogers gewarnt, daß die Flucht des Mörders nicht geglückt ist. Bogers wurde zu einer abschreckend hohen Geldstrafe von 500 Euro verurteilt. Es überrascht nicht, daß die Ermittlungen in diesem Fall keine Informationen über eventuelle Helfer Fortuyns erbracht haben. Ich würde dabei nicht in erster Linie an einen explizit formulierten Mordbefehl denken, wohl aber daran, daß Informationen über den Tagesablauf und das persönliche Umfeld des Opfers in der gewaltbereiten linken Szene verteilt werden. Van der Graaf arbeitete übrigens für eine `Vereniging Milieu Offensief' (etwa: Verband Umweltoffensive), wobei es sich anscheinend um einen von den Grünen finanzierten Verein handelt.
Ein ähnlicher Fall ist der Mord an dem deutschen Oppositionspolitiker G. Kaindl im April 1992. Die Täter sind mit der Untersuchungshaft und Bewährungsstrafen davongekommen. Wer regelmäßig die Zeitschrift `konkret' liest, kennt etliche Beispiele für die Verherrlichung der linken Gewalt, etwa das Gedicht `Apell' von Peter Hacks, in dem zur Guillotinierung der DDR-Bürgerrechtler aufgerufen wird. Die Zeitung ist problemlos an Bahnhofskiosken und in Universitätsbuchhandlungen erhältlich. Im Gegensatz zu dieser Toleranz gegenüber der linksextremen Gewalt hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen M. Röder erhoben, als dieser im Fernsehen behauptet hat, daß unsere Regierungspolitiker den Tod verdient haben.
Man kann also sagen, daß unser Staat nicht allzu viel gegen linke Gewalt unternimmt. Die niederländischen Verhältnisse dürften in etwa vergleichbar sein, wobei man aber im Hinblick auf die Popularität des Opfers nicht soweit gehen konnte, den Mörder P. Fortuyns mit der Untersuchungshaft davonkommen zu lassen. Sein politisches hat freilich von dem Mord profitiert. Es ist naheliegend, die tolerante Haltung gegenüber der linken Gewalt darauf zurückzuführen, daß diese erwünscht ist.
Möllemann ist nun kein rechter Politiker (das wäre übrigens auch eine irreführende Charakterisierung Fortuyns), aber er hat massiv gegen jüdische Interessen verstoßen und war im Begriff, eine Oppositionspartei zu gründen, die möglicherweise großen Zulauf gehabt hätte. Schon im vergangenen Jahr hat es ein Versagen des Fallschirms Möllemanns gegeben, während anscheinend seine Tochter einen Verkehrsunfall erlitten hat. Die zeitliche Koinzidenz bereits eines dieser Unfälle mit dem letzten Bundestagswahlkampf, als Möllemann erstmals in ernsthafte Zwistigkeiten mit jüdischen Politikern geraten ist, ist ziemlich unwahrscheinlich. Bei gleich zwei Unfällen dieser Art (wenn die Behauptung über den Unfall der Tochter keine Ente ist) fällt es sehr schwer, diese Vorfälle nicht als Warnung an die Adresse Möllemanns zu interpretieren. Ich glaube aus allen diesen Gründen, daß Möllemann ermordet oder (durch Drohung gegen die Familie) zum Selbstmord gezwungen wurde. Daß es sich bei diesen Überlegungen nicht um einen stichhaltigen Beweis handelt, ist mir natürlich klar. Meine Meinung zum `System' ist durch die oben erwähnten Fakten (Kaindl, Fortuyn, konkret) geprägt, so daß mich die Frage, ob nun in diesem konkreten Fall Mord vorliegt, nicht sonderlich interessiert hat. Ich tendiere aber eher zu der Annahme, daß es sich um Mord handelt.
MfG
JeFra
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JeFra
17.06.2003, 17:27
@ dottore
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Re: @dottore: JeFra und der frühe Tod |
-->
Ich habe zum Iran keine Position, weil ich dazu keine Fakten habe. Ich hatte gebeten, mir Fakten zugängig zu machen, aber bisher habe ich nichts gelesen. Es ging um die Behauptung, die CIA würde die Studentenproteste"steuern" bwz. initiiert haben.
Es ging um Ihre Entdeckung eines Einfallstores für Euro-Hyper-Inflation. SB hat darauf owT geantwortet, das sei doch mal eine Schlagzeile. Darauf Sie, auch owT, Sie seien doch kein Weltverbesserer. Um den Iran ging es nicht.
Das Verhängnis ist, wie dort nachzulesen die heraufziehende deflationäre Depression.
Es ging mir nicht darum, was die Natur dieses Verhängnisses ist, sondern darum, ob in der Presse die Suche nach der Wahrheit dem Hinauszögern des Verhängnisses untergeordnet ist. Ihre Textstelle"die bürgerliche Presse in der Vor-CRASH-Phase... eine Veranstaltung der Bourgeoisie, die sich mit allen Mitteln gegen das Verhängnis stemmt." habe ich so gelesen, daß das Hinauszögern (ua durch Beeinflussung der Stimmung der Menschen) wichtiger ist als die Wahrheitsfindung. Ich denke, die meisten Ihrer Leser werden das ebenso aufgefaßt haben.
Aber er konnte es zumindest veröffentlichen. Eine Vorzensur fand nicht Statt. Ich bin auch schon mal gefeuert worden, nachdem ich Unangenehmes über Devisen-Schieflagen der West-LB publiziert hatte. Aber es stand unzensiert im Blatt ("Wirtschaftswoche").
In Ihrem Text war die Rede vom Eingreifen von oben, nicht speziell von Nachzensur. Die meisten Leute werden die Entlassung eines unliebsamen Politikers als eine von mehreren Möglichkeiten des `Eingreifens von oben' betrachten. Natürlich handelt es sich bei der Entlassung durchaus um eine Möglichkeit der Einschüchterung von Journalisten. Ein Reporter, der nicht so flexibel ist wie Sie, wird sich sicher durch eine solche Drohung abschrecken lassen. Wir sind also nun insofern klüger, als Nachzensur keine große Rolle beim Sichern der Konformität in der Presse spielt, sondern mehr die Drohung mit Entlassung.
Gruß!
JeFra
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JeFra
17.06.2003, 18:00
@ dottore
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Nachtrag zu meiner Antwort |
-->Ich hatte dieses in der Eile übersehen:
Ich behalte sie für mich, nicht weil sie vorzensiert würden, sondern weil die Beschäftigung mit dem Thema strafbewehrt ist. Das Gesetz macht der Staat, nicht ein privates Unternehmen. Ich habe keine Lust auf längere Haft.
Es handelt sich hier wieder um das typische Mißverständnis, so wie bei den anderen Punkten. Leuten wie SB oder wie mir geht es um die Zeitung, die sie morgens in den Händen halten. `Systempresse' heißt für uns, daß es erhebliche Restriktionen für die Wahrheitsfindung gibt, sei es durch Selbstzensur, Nachzensur seitens der Redaktion, Entlassung von Reportern, welche politisch anstössige Texte schreiben, oder gar durch gesetzliche Einschränkungen. Bei Leuten, die keine Erfahrung mit dem Zeitungsgeschäft haben und daher ohnehin nicht alle Möglichkeiten der Einflußnahme kennen, ist das eine verständliche Haltung. Natürlich kann ich in dieser Hinsicht nur für mich selbst sprechen. Wenn SB die Dinge anders sieht, wird er sich sicher melden.
Sie scheinen nun auf Grund ihrer langjährigen Erfahrung besonderen Wert auf die Feststellung zu legen, daß Nachzensur nicht (oder nur selten) stattfindet. Das ist für mich eine Neuigkeit, aber ich wollte mich durchaus nicht speziell auf diese Form der Einflußnahme anspielen. Ihre Bemerkung (Das Gesetz macht der Staat, nicht ein privates Unternehmen) verstehe ich so, daß derartige gesetzliche Restriktionen existieren (was ja bekannt ist), und zwar auch in solchen Fällen, wo möglicherweise eine Ansicht betroffen ist, die gute Chancen hat, richtig zu sein. Letzteres wäre den meisten Leuten im Forum neu und schafft eine sehr mißliche Lage: Die Korrekturen am offiziellen Bild könnten ja vergleichsweise klein sein. Ich halte z. B. die Frage, welche Techniken konkret in Auschwitz verwendet wurden, für verhältnismäßig unwichtig. Durch die gesetzlichen Restriktionen ist es aber unmöglich, sich in der Ã-ffentlichkeit darüber auszutauschen, worum es geht.
Übrigens wollte ich die Tatsache, auf die Sie mit `Das Gesetz macht nicht der private Unternehmer' vermutlich anspielen wollen, gar nicht anzweifeln. Ich habe ja in meinem Beitrag ausdrücklich gesagt, daß die meisten Ihrer Mitarbeiter vermutlich das Beste wollen und sehr fähig sind. Wenn einmal die Systemzwänge wegfallen sollten und dann noch in Deutschland ein Stein auf dem anderen stehen sollte, so daß es also noch die materiellen Ressourcen für kritischen Journalismus gibt, so werden diese Journalisten sicher ihren vergrößerten Spielraum voll ausschöpfen. Ähnliches konnte ja auch in den letzten Monaten der DDR beeinflußt werden, als die Leute immer wagemutiger wurden. Eine Ausnahme erwarte ich da nur bei Journalisten, die sich schon zu sehr exponiert haben. Ein Mann wie van Dam, der sich mit massiven Beleidigungen gegen einen später ermordeten Oppositionspolitiker hervorgetan hat, könnte in einer solchen Situation möglicherweise selbst dann für die seriösen Zeitschriften untragbar werden, wenn die Justiz die Beleidigungsklage nicht nochmal aufrollt. Es ist für mich schwer vorstellbar, daß ähnlich subtile Restriktionen nicht auch jetzt existieren und natürlich in die andere Richtung wirken. Aber Sie kennen das Geschäft ja besser als ich.
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dottore
17.06.2003, 18:02
@ JeFra
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Re: Glasklar, siehe hier: |
-->D/Parteien/FDP
Möllemann aktivierte laut Hersteller Rettungssystem"Cypres" nicht
- Staatsanwalt: Auch andere Todesursache als Suizid noch möglich=
Bad Wünnenberg/Essen, 17. Juni (AFP) - Vor seinem tödlichen Fallschirmsprung hat der frühere FDP-Politiker Jürgen Möllemann das automatische Rettungssystem"Cypres" nicht aktiviert. Dies sei das"eindeutige und zweifelsfreie" Ergebnis der Untersuchung des Systems, sagte ein Sprecher des Herstellers Airtec am Dienstag auf Anfrage in Bad Wünnenberg. Das Gerät sei auch technisch einwandfrei gewesen. Der Airtec-Sprecher bestätigte damit einen Bericht des Berliner"Tagesspiegel". Die"Cypres"-Ã-ffnungsautomatik hätte bei einer Höhe von 225 Metern den Reserveschirm öffnen und Möllemann sicher zur Erde bringen müssen. Sie wird per Tastendruck aktiviert.
Airtec = Tochter von Advantech (stiller Gesellschafter), siehe
hier
Nach Worten des Airtec-Sprechers teilte das Unternehmen das Untersuchungsergebnis am vergangenen Donnerstag der Essener Staatsanwaltschaft mit. Der Essener Oberstaatsanwalt Wolfgang Reinicke wollte sich am Dienstag gleichwohl noch nicht abschließend zur Todesursache äußern. Derzeit komme weiterhin Selbstmord, Unfall oder Fremdverschulden in Frage. Es müsse ein weiteres Gutachten zum Fallschirm abgewartet werden, mit dem aber nicht vor Anfang nächster Woche gerechnet werde. Die Prüfung des Möllemann-Fallschirms solle vor allem ein mögliches Fremdverschulden endgültig ausschließen.
Gutachten kommt vom BGS - damit ist ja wohl alles klar.
Laut Reinicke war Möllemann bei seinem Todessprung offenbar bei vollem Bewusstsein. Übereinstimmende Zeugenaussagen zeigten demnach, dass er bis zu seinem Aufprall die für Fallschirmspringer im freien Fall typische X-Position gehalten habe. Wäre Möllemann bewusstlos gewesen, hätte er sich in der Luft überschlagen, sagte der Oberstaatsanwalt weiter.
ran/ul
AFP 171417 JUN 03
Der Reinicke vertuscht. Gesamte StA auf der Mossad-Payroll!
Parteien/FDP/Möllemann/
(Zusammenfassung 1700)
Obduktionsergebnis lässt auf Freitod Möllemanns schließen =
Essen (dpa) - Der ehemalige FDP-Spitzenpolitiker Jürgen Möllemann hat sich laut dem Obduktionsbefund mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst getötet. Den Verletzungen zufolge war Möllemann bei seinem tödlichen Fallschirmsprung vor knapp zwei Wochen bis zum Aufschlag absichtlich in der stabilen Freifaller-Position der Fallschirmspringer und daher sehr wahrscheinlich bei Bewusstsein. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft in Essen am Dienstag auf Anfrage.
Gerichtsmeidziner sämtlich auf Mossad-Payroll!
Die Herstellerfirma Airtec erklärte zudem, dass das automatische Rettungssystem"Cypres" nicht eingeschaltet war. Unterdessen betonten die Anwälte Möllemanns, dass ihr Mandant nicht mit Gefängnishaft rechnen musste.
Anwälte, die das behaupten, schweben in höchster Gefahr.
"Die Leiche wies nur auf der Vorderseite Verletzungen auf", sagte Oberstaatsanwalt Wolfgang Reinicke. Dies sei"mit höchster Wahrscheinlichkeit" nur dann möglich, wenn Möllemann bewusst die so genannte stabile"X-Position" eingenommen habe. Dies decke sich auch mit den Zeugenaussagen der Sprungkameraden des Politikers."Wäre er ohnmächtig geworden und ins Trudeln geraten, hätte er eigentlich anders aufschlagen müssen", sagte der Oberstaatsanwalt.
Möllemanns Parteifreund Wolfgang Kubicki hatte in der ARD-Talkshow"Beckmann" erklärt, er gehe inzwischen von einem Selbstmord aus."Ich habe keine Anhaltspunkte dafür, dass es anders gewesen sein könnte", sagte der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef.
Kubicki klar auf Mossad-Payroll- sog."Wendehals"!
(...)
dpa kp yynwe wd 171657 Jun 03
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Trithemius
17.06.2003, 18:49
@ dottore
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Re: Geschmacklos, denn es verhält sich ganz anders |
-->Ein Herr wird in verfänglicher Umgebung gefilmt und der Film wird seinem politischen Gegner angeboten, der dieses zum Anlass nimmt, den ersteren zu erpressen, was jedoch bekannt wird, worauf ein Ermittlungsverfahren gegen den mutmaßlichen Erpresser eröffnet wird, wovon der wiederum Kenntnis erhält, sich das Leben nimmt, nicht ohne sein Wissen um die Vorgänge des anderen Herrn weitergeleitet zu haben. Dies dürfte nach zuverlässig erscheinenden Informationen der derzeitige status rerum sein.
MfG - Trit
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JeFra
17.06.2003, 20:38
@ dottore
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Naheliegende Annahmen zu Rothschilds, Feuchtwanger & OvH |
-->
Landgrafschaft, Kurfürstentum ab 1803, die Soldatenaktion in Amerika lief von 1776-84
Gut möglich, ich kenne mich da nicht besonders aus und für die Bewertung der Soldatenaktion aus ethischer Sicht ist es unerheblich.
Rothschildvermögen 1800: ca. 60.000 fl., die Rothschilds waren bis dahin ziemlich unbedeutend in der jüdischen Gemeinde Frankfurt, das Haus Speyer hatte z.B. über 400.000 fl.
Das hat nichts mit der Frage zu tun, wie er das Vermögen erworben hat.
Da England bezahlte, hätten die R.s wenigstens in irgendeiner Form in London präsent sein müssen, um die Remissen entgegen zu nehmen.
Dazu kann ich nicht viel sagen, da mir die damaligen Praktiken nicht bekannt sind. Ich als Laie könnte mir vorstellen, daß das auch ein enger Geschäftspartner der Rothschilds tun könnte. Daß Nathan damals noch nicht auf der Welt war & die Rs den ganz großen Reibach erst nach den Napoleonischen Kriegen gemacht haben, war mir durchaus klar.
Soweit ich sehe, behauptet Wilson nirgendwo expressis verbis, daß das die wichtigste Einnahmequelle Mayer Amschels gewesen ist. Aus diesem Grund habe ich ja auch das `anscheinend' gebraucht. Nur: Wenn es nicht so gewesen ist, warum hat dann Wilson kein anderes Beispiel gewählt, um seinen Lesern zu erklären, was ein Wechsel ist?
Stellen Sie sich doch einmal sich selbst in dieser Situation vor: Einer Ihrer Vorfahren war zur fraglichen Zeit Kaufmann in Frankfurt. Ein Familienbiograph geht auf dessen Geschäfte ein, lobt die Landgrafschaft ausdrücklich ("Kein souveräner Staat wurde jemals so konsequent nach den Prinzipien eines kommerziellen Unternehmens geführt"), geht auch detailiert auf den Soldatenhandel ein und beschreibt schließlich irgendeine kaufmännische Prozedur an einem derartigen Beispiel. Würden Sie nicht empfehlen, daß der Autor ein anderes Beispiel aus der Geschäftspraxis ihres Vorfahren wählen soll? Oder wenigstens auf dem ausdrücklichen Hinweis bestehen, daß die Geschäfte Ihres Vorfahren anderer Natur gewesen sind? Wenn der Soldatenhandel als Beispiel genommen wird, wird doch Ihr Vorfahr implizit mit diesen Zuständen in Verbindung gebracht. Wir scheinen ja zu mancherlei Geschmacksfragen unterschiedliche Einstellungen zu haben, aber ich würde auf einer solchen Änderung bestehen.
Aus diesem Grund halte ich diese Stelle nach wie vor für ein Indiz für die Beteiligung von Mayer Amschel am Soldatenhandel. So wie das Kapitel geschrieben ist, kann man meiner Meinung nach niemandem verübeln, daß er auf diese Idee kommt. Daß ein sauberer Nachweis nur mit Archivmaterial zu erbringen wäre, war mir klar & ich habe es selbst geschrieben. Ich bin kein Historiker, habe für aufwendige Archivstudien keine Zeit und muß mir meine Meinung zu diesen Fragen durch die Lektüre leichtzugänglicher Literatur bilden. Den meisten Lesern des Forums wird es genauso gehen. Die Archivstudien wären ein Projekt für Historiker oder Journalisten, die mit dieser Arbeit Geld verdienen können.
diese Quelle leistet absolut überhaupt nichts zu dem, was"weniger bekannt" sein soll
Der Inhalt des Buches ist vielleicht durchaus nicht so allgemein bekannt. Oft werden solche Bücher nur gekauft und kurz überflogen. Das Buch äußert an so vielen Stellen vormoderne (jedenfalls in meinen Augen) Ansichten über gesellschaftliche Hierarchien und die Präferenzen in der Finanzpolitik des Staates, daß es auf viele Leser abstoßend wirken mag. Teilweise werden sogar extrem bizarre Bemerkungen gemacht, etwa vom"Fluch der Rothschilds" (statt"Fluch der Pharaonen") im Zusammenhang mit dem Ableben des Archäologen Carnovan.
was heißt hier"anscheinend"?... irgendeine Spur eines Beleges dafür?
Siehe oben.
Wilson lobt das Fürstentum, meint aber eigentlich den Menschenhandel?
Für mich sind beispielsweise die Afrikanerhäuptlinge, die ihre Landsleute an die Sklavenhändler verkauft haben, der letzte Dreck. Ob sie davon abgesehen eine gute Finanzpolitik betrieben haben oder nicht, ist für mich vor diesem Hintergrund vollkommen gleichgültig. Wilson hat den Menschenhandel des Fürstentumes ausführlich beschrieben, und er hat, soweit ich sehe, keinerlei Anstalten gemacht, daß Fürstentum zu tadeln oder klarzumachen, daß Mayer Amschel sich aus derartigen Geschäften herausgehalten hat. Sie glauben unter derartigen Umständen, daß Wilson den Soldatenhandel verwirft und daß MAR nichts damit zu tun hatte? Ich nicht.
Wären Sie denn ebenfalls willens, die Wirtschaftspolitik eines Staates zu loben, der nur durch den Verkauf von Landeskindern seinen Staatshaushalt decken kann?
was heißt hier"anscheinend"?... welche"Ansichten" welcher"politisch aktiven Mitglieder"?
Wenn W. Lüftl im Vorwort des Buches `Der Kapitalismus' ausdrücklich erwähnt wird, war er anscheinend an der Ausarbeitung beteiligt, obwohl meine Fischer-Taschenbuchausgabe eigenartigerweise nur PCM auf dem Einband nennt.
Wie ich gesagt hatte, nennt das Vorwort gleich ein reichliches Dutzend Rothschilds, die dem Autor geholfen haben sollen. Ich halte es unter diesen Umständen für sehr wahrscheinlich, daß diese sich ganz oder teilweise mit den politischen Ansichten des Buches, aus dem ich übrigens auf Wunsch weiter zitieren könnte, identifizieren. Politisch aktive waren laut Biographie sehr viele Rothschilds, unter einem Dutzend zufällig gewählter lebender Rothschilds wird sich also sehr wahrscheinlich wenigstens einer finden, der zur Zeit politisch aktiv ist.
und wenn es doch erstaunt, was dann?
Mein Pech. Ich habe das Buch gelesen & mich würde es nicht erstaunen. Beispielsweise wenn ein Autor ein Fürstentum lobt, nicht expressis verbis tadelt und auf den Menschenhandel dieses Fürstentumes eingeht, so kann mich mir leicht vorstellen, daß selbiger Autor eventuell derartige politische Verhältnisse fördern würde. Und dasselbe vermute ich bei Leuten, denen im Vorwort für ihre Unterstützung gedankt wird, sofern sie nicht von Verlag oder Autor eine Gegendarstellung einklagen. Von einer Klage der Rothschilds gegen Heyne ist mir nichts bekannt (ebensowenig übrigens von einer Klage OvHs gegen die `Aula', siehe Projekt 2). Ich würde erwarten, daß ein ziemlich beträchtlicher Teil der Leser des Wilsonschen Buches meine Meinung teilt. Übrigens habe ich an anderer Stelle die Leser des Forums ausdrücklich gebeten, die Zitate nachzuschlagen und sich ihre eigene Meinung zu bilden.
Soldatenschacher = Zinsknechtschaft?
Wo ist da der Unterschied aus ethischer Sicht? Werden unsere Mitbürger von der Regierung (etwa in den üblichen Erklärungen des BuKas aus Anlaß diverser Feiertage) auf diese mögliche Konsequenz der deutschen Politik hingewiesen, und haben sie die reale Möglichkeit, eine andere Politik zu wählen?
Quelle? Immerhin saßen sie noch in ihrem Stammhaus Frankfurt, was für einen Sinn hätte also eine"Intrige" gehabt?
Quelle ist aaO S. 268, wenn ich mich nicht in der Seitenzahl getäuscht habe: <font color=red>Lionel und Natty glaubten, die Außenpolitik solle die Interessen Großbritanniens und, soweit möglich, die Interessen des internationalen Handels sichern. Gladstone aber prüfte jede Frage durch ein Tribunal des Gewissens. Diese unvereinbaren Gegensätze traten während der Krise von 1870/71 klar zutage. Im September bekundete Gladstone zweimal seine Mißbilligung, weil Meldungen, die über das Informationsnetz der Rothschilds gegangen waren, seiner Meinung nach ein falsches Bild ergaben.</font> Das soll keine Intrige sein? Zumal wenn Wilson ausdrücklich zugibt, daß Gladstone nach moralischen Prinzipien geurteilt hat, die Rothschilds hingegen zynische Machtpolitik betrieben haben?
Die Rs saßen damals übrigens nicht nur in FaM, sondern über ganz Europa verstreut. Die von mir zitierte Stelle bezieht sich auf die Londoner Rs. Warum die Verhinderung der Reichseinigung negativ für die Rs sein sollte ist mir nicht klar. Schließlich hat die Familie ja in der Zeit der Kleinstaaterei auch prima Geschäfte in D. gemacht.
(und später in den Weltkriegen rückgängig zu machen halfen [Quelle?])
Das Buch geht ausführlich auf die Politik der Rothschilds zu WK1 ein. Falls gewünscht, bringe ich weitere Details. Die Haltung des Buches zur Reichseinigung unter Bismarck ist so eindeutig negativ, daß die Vermutung extrem naheliegt, daß dies ein langfristig verfolgtes Ziel der Rs war.
"Sehr naheliegende Annahme" als Quelle?
Nö. Daß man nach Quellen in den Archiven suchen müßte, ist mir klar & ich habe das so gesagt. In welchem Sinne ich aus Wilsons Buch sehr naheliegende Folgerungen gezogen habe, habe ich ausführlich klargemacht. Ich muß mich in dieser Frage nicht wiederholen.
Als Durchschnittsbürger mit begrenzten Ressourcen, der sich seine eigene Meinung zu zeitgeschichtlichen Fragen bilden möchte, bin ich auf leicht zugängliche Quellen angewiesen. Aus diesem Grunde versuche ich, möglichst viel Information aus diesen Quellen herauszuholen. Daß es sich meist um Material handelt, die ein professioneller Historiker nur als Indizien, nicht aber als Beweise akzeptieren würde, habe ich klar und deutlich gesagt. Beispiel: Die `Aula' bringt Zitate von Kalergi, die geeignet sind, OvH (als Nachfolger Kalergis im Vorsitz der PanEuropUn) zu diskreditieren. Ich kann das zitierte Buch nicht ausfindig machen, aber eine Klage OvHs auf Gegendarstellung hat es meines Wissens nicht gegeben. Das rechtfertigt die naheliegende Annahme, daß das Buch existiert, aber nur in wenigen Bibliotheken zu finden ist, da es von sehr einflußreichen Politikern als kompromittierend empfunden wird. Daß dieser Wissensstand unbefriedigend ist, weiß ich von alleine. Nähere Nachforschungen, zu denen Ihre Journalisten die Ressourcen haben sollten, müßten dann entweder die Existenz der `Praktischen Ethik' und die Echtheit der Zitate ergeben (was ich für wahrscheinlicher halte) oder Hobeck als einen Lügner entlarven. In diesem Fall Schlagzeile: <font color=red>Skandal: Ã-sterreichisches Nazi-Blatt bewirft OvH mit Schmutz. FPÃ--Blatt diffamiert eine hehre Lichtgestalt der Freimaurerei, indem es skandalöse Falschzitate druckt.</font>
Dasselbe gilt auch für Feuchtwangers Beschreibung der Praktiken des Jud Süß? Warum sollte Feuchtwanger die Herrschaft des Jud Süß als Terrorherrschaft beschreiben, wenn Sie es nicht in der Realität war? Ist es Zufall, daß ein Buch mit derartigen Schilderungen der Deutschen (Meist geistig sehr beschränkt. Schreiben alberne Gedichte. Der Jude hat keine Schwierigkeiten, ihnen die Frauen auszuspannen.) nach 1918 erschienen ist? Warum haben die Juden nichts Analoges zur Zeit des 2. Reiches geschrieben? Weil Deutschland damals stark war und weil es einen Rückschlag in der Emanzipation bedeutet hätte, wenn sie schon damals ein solches Opus publiziert hätten? Ich glaube kaum, daß viele Forumsteilnemer die von mir zitierte, lange Feuchtwanger-Stelle als etwas anderes ansehen als die Schilderung einer Terrorherrschaft. Wenn diese Schilderung nicht der Realität entspricht, kann man immer noch Feuchtwanger vom Sockel holen. Er wäre dann ein Schriftsteller, der einen historischen Roman mit vollkommen irreführendem Inhalt geschrieben und damit dem Ansehen seines Volkes schwer geschadet hat. Der Aufwand für Ihre Journalisten wäre also auch so nicht vergebens - es sei denn, es gibt ernsthafte Beschränkungen der Meinungsfreiheit, die eine sorgfältige, öffentlichkeitswirksame Untersuchung dieser Frage nicht zulassen.
Gruß!
JeFra
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JeFra
17.06.2003, 21:00
@ dottore
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Nachtrag zu meiner Antwort: Bücher |
-->DS haben Sie höchstselbst in AoE erwähnt. Sie haben Luthers Spätwerk als ein übles sich Auskotzen bezeichnet, sehr viel schlimmer als DS (Fußnote: Genaue bibliographische Angaben zu DS). Soll ich die Seitenzahl/FN-Nummer hervorkramen? Ohne Ihre Buch wäre mir noch nicht mal die Existenz von DS klargewesen.
Mir ist natürlich klar, daß es zu jeder Zeit Einschränkungen für Autoren derartiger Bücher gab. Im 2. Reich haben vielleicht mit die freiheitlichsten Verhältnisse geherrscht, die wir je hatten. Aber selbst da war es möglicherweise definitiv unerwünscht, das Thema hochzurühren. Heute kann man vielleicht dafür im Knast landen. Und im 3. konnte einen die Forschung in die entgegengesetzte Richtung Kopf und Kragen kosten. Außer eventuell als Fundgrupe für Quellenangaben würde ich kein Buch von einem deutschen Autor zu diesem Thema ohne Weiteres Glauben schenken, am allerwenigsten DS. Ich glaube, ich habe das in meinem Text schon vorher klar & deutlich formuliert.
Wann ist denn Schnee erschienen?
Ich schreibe das separat, weil es nicht mehr an das Ende der anderen Antwort gepaßt hat.
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Dimi
17.06.2003, 21:57
@ JeFra
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Re: Nachtrag zu meiner Antwort: Bücher |
-->>Wann ist denn Schnee erschienen?
1953-67
Schnee, Heinrich: Die Hoffinanz und der moderne Staat
Geschichte u. System d. Hoffaktoren an dt.Fürstenhöfen im Zeitalter d.Absolutismus. Nach archival.Quellen. Bd.1-
Berlin: Duncker & Humblot (1953)-
1.Bd. Die Institution d.Hoffaktorentums in Brandenburg-Preußen, (1953). 267 S.
2.Bd. Die Institution d.Hoffaktorentums in Hannover u. Braunschweig, Sachsen
u.Anhalt,Mecklenburg,Hessen-Kassel u.Hannau. (1954.) 367 S.
3.Bd. Die Institution des Hoffaktorentums in den geistlichen Staaten Norddeutschlands, an kleinen
norddeutschen Fürstenhofen, im System des absoluten Fürstenstaates. (1955.) 359 S., 3 Stammtaf.
4.Bd. Hoffaktoren an süddeutschen Fürstenhöfen nebst Studien zur Geschichte des Hoffaktorentums in
Deutschland. (1963). 364 S., 1 gef. Stammtaf.
5. Bd. Quellen zur Geschichte der Hoffaktoren in Deutschland. (1965). 274 S.
6. Bd. Studien zur Wirtschafts-, Finanz- und Gesellschaftsgeschichte rheinisch-westfalischer
Kirchenfürsten im letzten Jahrhundert des alten Reiches.(1967).252 S.m.Tab.
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JeFra
17.06.2003, 21:58
@ dottore
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Re: Glasklar, siehe hier: |
-->Auf meinen vorigen Beitrag sind Sie mit keinem Wort eingegangen. Ich habe klar gemacht, daß ich in sehr starkem Maße von den allgemeinen politischen Begleitumständen ausgehe, wenn ich mir eine Meinung über einen derartigen Todesfall bilde. Daß diese Methode fehleranfällig ist, habe ich selber klargemacht. Daher ja ach die wahrscheinlichkeitstheoretische Betrachtung am Anfang meines Beitrages. Ich halte es trotzdem für eine sehr naheliegende Herangehensweise, weil sie einfach ist und auch Privatpersonen mit geringen finanziellen Ressourcen ermöglicht, sich ein eigenes Bild von den Verhältnissen zu machen.
Können Sie denn die Information über den Unfall der Tochter Möllemanns bestätigen oder widerlegen? Ich hatte mich in diesem Zusammenhang absichtlich vorsichtig ausgedrückt, weil ich der Quelle nicht unbedingt vertraue. Der Fallschirm-Unfall im August 2002 ist aber allgemein bekannt und in meinen Augen über jeden Zweifel erhaben. Wenn auch noch die Tochter zur selben Zeit einen Unfall hatte, und all das zu der Zeit, als M erstmal auf Kollisionskurs zu den J geriet, wäre es ein sehr starkes Indiz in Richtung auf Mord/erzwungener Selbstmord. Letztere Möglichkeit haben Sie ohnehin in Ihrer Antwort nicht ausgeschlossen, obwohl ich sie in meinem vorigen Beitrag ausdrücklich in Betracht gezogen hatte.
Meiner Meinung nach ist auch eine Manipulation am Fallschirm Möllemanns nicht ausgeschlossen. Mit welcher Art von Fällen hat beispielsweise Airtec normalerweise zu tun? Die meisten Leute, die mit dem Gerät springen, wissen bestimmt nicht, wie das Ding funktioniert. Wie oft kommen geschickte Manipulationen durch wirklich sachkundige Fälscher vor? Meiner Meinung nach reicht es im Fall Möllemann, wenn der Mossad (oder wer auch immer, ich wollte mich keineswegs auf diese Version versteifen) eine wirklich kompetente Person auf seiner Gehaltsliste hatte, die erst den Fallschirm manipuliert und dann die Spuren verwischt hat, sei es gleich nach dem Sturz oder auf dem Weg des Gerätes zum Hersteller. Es ist doch so aufwendig, sich über alle derartigen Möglichkeiten Klarheit zu verschaffen!
Damit wären wir beim eigentlichen Kern des Problemes. Ich habe keine Lust, wochenlange Untersuchungen über alle technischen Einzelheiten des Fallschirmspringens, des Gerätes der Firma Airtec, die üblichen Gepflogenheiten bei der Sicherung der Unfallstelle und für den Transport der Beweisstücke ins Labor zu beschäftigen. Ich werde nicht dafür bezahlt & kann mir eine mehrwöchige Auszeit nicht leisten. Aus diesem Grund habe ich einige allgemeine Betrachtungen über das Verhältnis unseres politischen Systemes zur Gewalt, wenn sie nur den"Richtigen" trifft, angestellt. Dazu haben Sie nichts gesagt. Natürlich können Sie trotzdem in jedem Einzelfall zu belegen versuchen, daß es kein politischer Mord war. Papier ist geduldig, und wer hat schon alle für die Beurteilugn des falle Möllemann relevanten Fachkenntnisse? Solange das System es will, werden Sie die Anhänger der Mordthese leicht mit technischen Gutachten bombardieren können, auf die diese nichts erwiedern können. SB ist eine Einzelperson, während das System ein 1000fach besseres Verteidigerteam hat als OJ Simpson. Und in diesem Einzelfall mögen Sie vielleicht sogar recht haben. Es geht mir, wie gesagt, um das System und nicht um den Fall Möllemann. Aber glauben Sie, daß es Zufall ist, daß Möllemann tot ist und Friedmann lebt? Und daß es auch noch Zufall ist, daß Fortuyn tot ist und der Ex-Terrorist Fischer lebt? Und daß die Mörder Gerhard Kaindls mit der Strafe für das Sich erwischen lassen davonkamen, ist auch Zufall. So werden Sie es wohl sehen, aber ich glaube nicht, daß es viele Leute gibt, die Sie damit ernst nehmen.
Verschwörungstheorien sind übrigens ein Thema, bei dem Sie sich als Heinsohnianer mal an der eignen Nase zupfen sollten.
Gruß!
JeFra
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JeFra
17.06.2003, 22:00
@ Dimi
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Danke. (owT) |
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JeFra
17.06.2003, 22:16
@ dottore
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Siehe uebrigens folgenden Link fuer eine interessante These zum Fall Moellemann (owT) |
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<ul> ~ Ein begnadeter Komponist zum Fall Moellemann</ul>
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silvereagle
18.06.2003, 00:42
@ nereus
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Re: eine dritte Alternative - lüfte mal den Nebel etwas |
-->Hallo nereus,
> Das hört sich erst einmal plausibel an. > Sie müssen jedoch sehr gute Verbindungen haben wenn sie sogar die Gesetze in ihrem Sinne gestalten (lassen?) können.
Für Abgeordnete des Bundestags ist das wirklich kein Ding nich. Die machen das fast jeden Tag! ;-)
> Das würde ja bedeuten, daß wirklich wichtige Entscheidungen im Bundestag fallen. > Glaubst Du das wirklich? [img][/img]
Wenn Du einen Blick ins GG wirfst, wirst Du ein paar nicht unwichtige Hinweise finden, dass mein Glaube belegbar ist... ;-) Dort (im BT) muss also in jedem Fall eine Mehrheit gefunden werden, sonst is nischt! Immer schön der Reihe nach!
> Könntest Du ein wenig Butter zu dem Fisch geben? Ich möchte eigentlich nicht jahrzehntelang suchen.
Sorry, kann ich nicht. Ich weiss nur, dass das unter Kohl passiert ist. Keine Ahnung, wer dem Gesetztesentwurf zugestimmt hat. Vermute, alle. Also: Viel Spass beim Suchen und Nachforschen! ;-)
> Du machst es jedenfalls ziemlich spannend. Das war doch nicht etwa Deine Absicht?
Man weiss ja, wie es seine Pappenheimer gerne haben... ;-) Man gibt sich redliche Müh'. Gedankt wird es natürlich kaum ;-)
Gruß, silvereagle
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Pudelbirne
18.06.2003, 02:36
@ JeFra
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Was soll die Mathematik in dem Posting???? |
-->Hallo JeFra,
ich kann den Zusammenhang zwischen Deinen mathematischen Ausfuehrungen und dem Rest des Postings nicht erkennen. Alles was Du sagst, ist folgendes:
Annahme 1: Mehr als 50% aller gewaltsamen Tode von Politikern sind auf politisch motivierten Tod zurueckzufuehren.
Dann sollte man beim gewaltsamen Tod eines einzelnen Politikers auf politischen Mord tippen, wenn man eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit haben moechte und wenn man sonst keine Anhaltspunkte hat. (Das wuerde dann zu bedingten Wahrscheinlichkeiten fuehren.)
Annahme 2: Weniger als 50% aller gewaltsamen Tode von Politikern sind auf politisch motivierten Tod zurueckzufuehren.
Dann sollte man beim gewaltsamen Tod eines einzelnen Politikers nicht auf politischen Mord tippen, wenn man eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit haben moechte und wenn man sonst keine Anhaltspunkte hat. etc...
Fall 3: 50:50, dann ist es egal, wie man tippt, ganz klar...
Die Aussage ist richtig, aber das haette man auch einfacher haben koennen und nicht mit so viel Formelgedoens. Also was meinst Du, wieviel gewaltsame Tode von Politkern in D'land sind auf politischen Mord zurueckzufuehren???
Meine Fragen: Was hat das mit Moellemann zu tun? Ich meine, da ist noch sehr viel mehr bekannt als nur sein gewaltsames Ableben... (Hausdurchsuchungen, Parteiquereelen, etc...). Deshalb koenne wir Deine Formeln nicht verwenden (Bedingte Wahrscheinlichkeit: Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Politiker der in Skandale verwickelt ist, etc....)
Mit solchen kurzgezuendeten, mathematischen Nebelkerzen kannst Du kein Licht in die Sache bringen...
Gruss
Pudelbirne
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Standing Bear
18.06.2003, 17:37
@ JeFra
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Re: Projekt 3: Was sagen die Religionen zur Rassenfrage? |
-->Hallo JeFra,
wir sind seit Jahrhunderten (oder noch länger) Zeugen davon, wie sich zwei Völker, die aus diversen Quellen ihre jeweilige"Auserwähltheit" schöpfen, bekriegen und zu vernichten suchen. Dafür, daß die Juden nur wenige Millionen sind, haben sie es erstaunlich weit gebracht. Es gibt kein Volk, das so stark auf rassische Reinheit achtet und seine Tradition um jeden Preis bewahrt. Die Deutschen haben das auch immer getan und besonders unter Hitler den Gedanken der Rasse wieder in den Vordergrund gerückt. Das mag auch eine Motivation gewesen sein, den 2. WK zu fördern. Ein einiges, freies und weitgehend national homogenes Deutschland kann von keiner anderen Macht kontrolliert und bezwungen werden. Um das zu verhindern, wurden regelmäßig die Krieg befördert....
Besten Gruß
J.
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