stocksorcerer
21.06.2003, 15:54 |
Berliner Zeitung zu WDR- 9-11-Dokumentation"ungeheuere Thesen" Thread gesperrt |
-->Geraune über den 11. September 2001
Eine WDR-Doku verbreitet ungeheure Thesen
Marcus Bäcker
Gerhard Wisnewski ist ein Mann, der mit offenen Augen durchs Leben geht. Dass er dabei mehr sieht als andere, mag man beachtlich finden. Oder beängstigend. Wer sich einmal die Mühe macht, Wisnewskis Homepage www.raf-phantom.de zu lesen, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Dort legt der Journalist nahe, dass der Springer-Verlag eine Kreation der CIA sei. Dass nicht der Irak Giftgasangriffe auf die Kurden verübt habe, sondern der Iran gemeinsam mit der CIA. Und dass auch hinter der Geiselnahme in einem Moskauer Theater US-Geheimdienste stecken.
Ausgerechnet Wisnewski und den Filmemacher Willy Brunner ließ der WDR eine - nun ja - Dokumentation über die Vorgänge am 11. September 2001 drehen. Der Film hat es in sich, wie die Präsentation am Montag in Köln erwies."Gibt es noch eine viel schrecklichere Wahrheit?", raunt es zu Beginn unheilvoll aus dem Off, und am Ende äußern die Autoren den ungeheuren Verdacht:"Könnte es nicht sein, dass die amerikanische Regierung selbst die Attentate inszeniert hat?"
Ziel der Dokumentation sei es, Fragen aufzuwerfen, sagt der zuständige WDR-Redakteur Matthias Kremin. Sehr genau habe er darauf geachtet, dass nichts behauptet werde, das man nicht belegen könne. Doch was der Film nur suggeriert oder mit einem Fragezeichen versieht, spricht Wisnewski auf seiner Internetseite und in seinem demnächst erscheinenden Buch"Operation 9/11 - Angriff auf den Globus" schon sehr viel dezidierter aus. Glaubt man ihm, dann ist am 11. September Folgendes geschehen: Die Flugzeuge, die vor beinahe zwei Jahren Weltgeschichte schrieben, sind abgehoben, landeten aber alsbald wieder oder verschwanden auf mysteriöse Weise. In das World Trade Center rasten leere, ferngesteuerte Maschinen. Im Pentagon schlug niemals ein Flugzeug ein. Und was in Pennsylvania zu Bruch ging, weiß niemand so genau. Wahrscheinlich gar nichts.
Belege für ihre unglaublichen Thesen bringen Wisnewski und Brunner nicht. Einige der Augenzeugen, die sie aufgetrieben haben, wirken zwar glaubwürdig. Doch gibt es immer wieder Momente, die jeden Anflug von Seriosität untergraben. Wenn es etwa um die strikte Bewachung des Pentagon geht, befragen sie einen Mann, der als Kind einmal im Innenhof des Gebäudes war. Als er sich auf eine Kiste setzen wollte, mahnte ihn der Vater: Da sind Raketen drin. Zur Flugabwehr. Von wegen, man hätte das Flugzeug nicht abschießen können! Alles Lüge, schließen die Filmemacher daraus.
Ein Reporter, der damals am Unglücksort war, erzählt, das Loch im Gebäude sei viel zu klein für ein Flugzeug gewesen. Einen Experten befragen die Autoren dazu nicht."Man sieht doch, dass in dem Loch kein Flugzeug drin sein kann", sagte Brunner nach der Vorführung, und außerdem könnten Fachleute auch lügen. Verblüffende Logik.
WDR-Redakteur Kremin beharrt darauf, dass ihm Wisnewski als Macher guter TV-Dokumentationen bekannt sei - nicht aber als Buchautor, nicht als Betreiber einer Internetseite. Dabei hätte er nur Wolfgang Landgraeber fragen müssen. Landgraeber ist beim WDR Leiter der Programmgruppe Gesellschaft und Dokumentation Fernsehen und hat gemeinsam mit Wisnewski den Schmöker"Das RAF-Phantom" verfasst. Darin behaupten sie, die dritte RAF-Generation habe es nie gegeben und die Attentatsopfer gingen allesamt auf das Konto kühl kalkulierender Geheimdienste. In"Operation RAF" nahmen sie sich die Vorgänge in Bad Kleinen vor, wo 1993 ein Polizist und der Terrorist Wolfgang Grams starben."Ein unsägliches Buch", urteilte die FAZ, und auch in linken Organen hagelte es Hohn und Spott.
Den Journalisten Ivo Bozic, der für die Wochenzeitung Jungle World schreibt, gruselt es immer noch, wenn er erzählt, was er auf Wisnewskis Website zu lesen bekam. In einem mittlerweile entfernten Text schreibt er über Selbstmordattentate in Israel:"Heuert irgendjemand einen ahnungslosen Palästinenser an, damit er für zehn Schekel, oder wie diese Währung auch immer heißt, eine Plastiktüte oder ein Paket transportiert, wobei dieser jemand dann im geeigneten Moment auf den Knopf seiner Fernsteuerung drückt?" Wieder nur so eine Frage.
Dass Wisnewski nun in einer Dokumentation des WDR ähnlich infame Fragen stellen durfte, ist allerdings der eigentliche Skandal.
Aktenzeichen 11.9. ungelöst, Fr., 23.00 Uhr, WDR
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<ul> ~ http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/medien/252921.html</ul>
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stocksorcerer
21.06.2003, 15:57
@ stocksorcerer
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Antwort/Presseerklärung von Gerhard Wisnewski |
-->Presseerklärung
Betrifft:
Fernsehkritik in der Berliner Zeitung v. 18.6.03
an meiner WDR-Dokumentation „Aktenzeichen 11.9. ungelöst“, Ausstrahlung am 20.6.03, 23.00 Uhr
(20.6.03,gw) Der oben genannte Artikel in der Berliner Zeitung enthält Fehler, Unterschlagungen und Verdrehungen. Vieles davon wäre vermeidbar gewesen, wenn der Verfasser dieser Kritik nach der WDR-Pressevorführung mit uns Autoren geredet hätte, um seine offenbar vielen Zweifel (erstaunlicherweise weniger an der Dokumentation als an meiner Person) anzusprechen. Dann hätte ich ihn wenigstens vor den gröbsten Schnitzern bewahren können. Die meisten anderen Journalisten haben die Gelegenheit genutzt, Einzelfragen mit uns abzuklären.
Zunächst mal stellt mich der Verfasser der Kritik als eine Art versponnenes, unbeschriebenes Blatt hin. Dieser Fehler wäre vermeidbar gewesen, wenn er sich zum Beispiel die Website meines Produzenten und Mitautors Willy Brunner angesehen hätte, auf der allein zehn Fernsehdokumentation für ARD, ZDF und WDR vorgestellt werden.
Das bei Knaur erschienene Buch"Das RAF-Phantom" ist ferner kein"Schmöker", sondern wurde von zwei sehr namhaften Autoren, Wolfgang Landgraeber und Ekkehard Sieker, mitverfaßt. Es ist ein Bestseller, der seit 1992 ohne irgendwelche Beanstandungen auf dem Markt ist und heute zu den Klassikern der Terrorismusliteratur zählt. Der auf diesem Buch basierende Fernsehfilm"Das Phantom", der die Thesen des Buches in eine Spielhandlung umsetzt, gewann den 3sat-Zuschauerpreis und den Grimme-Preis.
Daß der Autor der Kritik auf meiner Homepage"aus dem Staunen nicht heraus kommt", mag vielleicht daran liegen, daß ihm bereits Mainstream-Informationen wie die reinsten"Ungeheuerlichkeiten" vorkommen. Daß zum Beispiel Bush und Blair lügen, wird heute in vielen führenden Medien des Globus als gegebene Tatsache berichtet. Sonst geht es dort beispielsweise um"Merkels Kniefall vor Amerika", daß Bush vor einem TV-Duell mit Saddam Hussein kniff oder die kritische Homepage von Barbara Streisand. Auch bei allen anderen Beiträgen handelt es sich um nicht zu beanstandende freie Meinungsäußerungen.
Besonders schlimm ist jedoch, daß mir Beiträge und Zitate zugeschrieben werden, die eindeutig als von anderen Autoren stammend gekennzeichnet sind. Der Beitrag über die Giftgasangriffe auf die Kurden im Irak ist zum Beispiel deutlich mit dem Kürzel"fö" versehen, während meine Beiträge mit"gw" gekennzeichnet sind. Wie eine Zeitung auch, veröffentliche ich auf meiner Website auch Artikel von anderen Journalisten.
Ferner finde ich es, milde ausgedrückt, nicht sehr glücklich, daß der Rezensent mit Zitaten arbeitet, die auf meiner Website überhaupt nicht zu finden sind.
Was die Dokumentation"Aktenzeichen 11.9. ungelöst" angeht, die wohl der eigentliche Gegenstand dieser Kritik sein sollte, beschleichen mich stellenweise Zweifel, ob der Rezensent dem Ablauf auf dem Bildschirm folgen konnte oder wollte. Zum Beispiel wenn er schreibt, wir könnten keine Belege dafür anführen, daß in Pennsylvania kein Flugzeug abgestürzt sei. Genau ein solcher Beleg sind die Äußerungen des Bürgermeisters des nahe der Absturzstelle gelegenen Städtchens Shanksville. Er wiederholt im Film mehrmals ausdrücklich, daß dort kein Flugzeug gewesen sei und wird von mir dazu auch wiederholt ungläubig befragt, nur um diese Tatsache erneut zu bestätigen. Dieser Zeitzeuge ist nicht nur dort beheimatet und kennt dort quasi jeden Stein persönlich, sondern ist auch Feuerwehrmann und daher mit Unfallstellen vertraut.
Noch peinlicher sind aber von dem Rezensenten offenbar erfundene Zitate. Laut der Kritik zitieren wir in unserer Dokumentation beispielsweise einen Reporter, der angeblich behauptet, das Loch im Pentagon sei"viel zu klein für ein Flugzeug". Dieser Reporter (Dennis Roddy) ist jedoch gar nicht in Washington lokalisiert, sondern in Pittsburgh. Und er äußert sich demgemäß auch gar nicht zu dem Absturz im Pentagon, sondern zu jenem in Shanksville, zu dem auch der Bürgermeister zu Wort kommt.
Die Herkunft des angeblichen Roddy-Zitates, daß"das Loch im
Gebäude für ein Flugzeug viel zu klein sei", ist daher vollkommen schleierhaft. Im Film kommt es nicht vor.
Um zu sehen, daß sich in Shanksville kein Flugzeugwrack befand, benötigt man ebensowenig einen Experten, wie für die Feststellung, ob es heute regnet oder nicht. Zur Bestätigung von Trivialitäten sind Experten nicht erforderlich, sonst wird eine Dokumentation lächerlich - ein Vorwurf, den uns der Rezensent wohl kaum erspart hätte.
Die Dokumentation leidet auch nicht unter Expertenmangel, im Gegenteil:
Ernie Stull, Bürgermeister von Shanksville und Feuerwehrmann spricht über die Katastrophenstelle
James Bamford, Autor und international renommierter Geheimdienstexperte, spricht über die Geheimdienstoperation Northwoods
John Judge, Gründer der Coalition on Political Assassinations, und um solche geht es ja im Fall des 11.9., war nicht „einmal“ im Pentagon, sondern ging dort jahrelang fast täglich ein und aus, da seine Eltern hohe Angestellte des Verteidigungsministerium waren. Er ist damit ein wichtiger Zeitzeuge.
Wallace Miller ist Leichenbeschauer von Somerset County und äußert sich über Leichenteile
Allan Duncan, ehemaliger Polizeibeamter, spricht über mangelhafte Ermittlungen
Angesichts des polemischen und höhnischen Stils und der Machart der genannten"Filmkritik“ in der Berliner Zeitung drängt sich nicht nur mir, sondern auch Kollegen der Eindruck auf, daß der Verfasser keinen Film rezensieren, sondern mich als Person in diffamierender Weise herabwürdigen wollte.
München, 20.6.03, Gerhard Wisnewski
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winkääää
stocksorcerer
<ul> ~ http://f25.parsimony.net/forum63351/messages/20823.htm</ul>
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JLL
21.06.2003, 17:05
@ stocksorcerer
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Re: Klasse und Danke.:-) (owT) |
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stocksorcerer
21.06.2003, 18:49
@ JLL
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Bitte schön, fand ich auch spannend ;-) (owT) |
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kingsolomon
21.06.2003, 19:36
@ stocksorcerer
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selbst, wenn's"ungeheuerlich" wäre, kann man das dem Mann vorwerfen?!! |
-->er hätte lediglich ein bsichen Handwerkszeug bei der US-Regierung ausgeliehen, liebe Springer-Leute.
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rodex
21.06.2003, 19:46
@ kingsolomon
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Re: selbst, wenn's"ungeheuerlich" wäre, kann man das dem Mann vorwerfen?!! |
-->>er hätte lediglich ein bsichen Handwerkszeug bei der US-Regierung ausgeliehen, liebe Springer-Leute.
Berliner Zeitung hat mit Springer nichts zu tun. Gehört IMHO mittlerweile zu Holtzbrinck.
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doppelknoten
22.06.2003, 18:47
@ rodex
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Re: auch springer lässt den report nicht unter den tisch fallen |
-->>>er hätte lediglich ein bsichen Handwerkszeug bei der US-Regierung ausgeliehen, liebe Springer-Leute.
>Berliner Zeitung hat mit Springer nichts zu tun. Gehört IMHO mittlerweile zu Holtzbrinck.
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auch in der gescholtenen springer-presse wurde der report nicht unter den tisch fallen gelassen.
kneric
Verschwörungstheorien zum 11. September
WDR-Doku geht angeblich offenen Fragen nach
von Constantin Hoensbroech
"Da war kein Flugzeug." Auch nach einer energischen Nachfrage betont Ernie Stull:"Da war kein Flugzeug, da war nur ein Loch." Stull, der 78-jährige Bürgermeister von Shanksville im US-Bundesstaat Pennsylvania ist einer der Ersten an der Absturzstelle gewesen. Damals, am 11. September 2001. Später wird es offiziell heißen, dass sich mutige Passagiere einer entführten Linienmaschine den Terroristen widersetzten und so den Jet zum Absturz brachten. Aber ein Flugzeug war da nicht, behaupten außer Stull noch andere Augenzeugen. Das unmittelbar nach der Detonation von einer braven Hausfrau geschossene Foto zeigt einen Rauchpilz, der eher an einen Raketeneinschlag erinnert.
Es sind Indizien wie diese, mit denen die Fernsehjournalisten Gerhard Wisnewski und Willy Brunner in ihrer Dokumentation"Aktenzeichen 11. 9. ungelöst" die offiziellen Erklärungen für die weltverändernden Anschläge des 11. September infrage stellen. Über ein Jahr haben sie recherchiert und sind zu dem Schluss gekommen:"Wir wissen nicht genau, wie es wirklich gewesen ist, aber wir wissen, dass es anders war."
In der Dokumentation kleidet eine amerikanische Rechtsanwältin dieses Misstrauen gegenüber Geheimdiensten und Regierungsstellen in Worte."Die Frage lautet nicht, was sie wissen sollten, sondern die Frage muss lauten: Was wussten Sie?" Die Anwältin ist eine Vertreterin jener kritischen amerikanischen Ã-ffentlichkeit, die sich bis heute nicht mit der offiziellen Aufklärung zufrieden gibt, wonach die von Geheimdiensten unentdeckten Anschläge das Werk islamischer Fundamentalisten waren. Warum, so wird gefragt, wurden kurz nach den Anschlägen Namen und Fotos der Attentäter bekannt gegeben, von denen sich aber keiner auf den veröffentlichten Passagierlisten befand? Können mäßig ausgebildete Flugschüler so komplizierte Manöver wie den Flug ins WTC oder Pentagon fliegen? Warum löschte die Feuerwehr den Kerosinbrand im Pentagon unfachmännisch mit Wasser? Warum wird Osama Bin Laden auf der aktuellen FBI-Fahndungsliste wegen Anschlägen auf US-Einrichtungen, nicht aber wegen der Anschläge vom 11. September gesucht? Brunner fügt hinzu:"Schon die Parallelität der Ereignisse wirft Fragen auf."
Dabei bemühen sich die Autoren mit einer geschickt gestalteten Dramaturgie, die einerseits das furchtbare Geschehen in eindringlichen Bildern erinnert, andererseits in geradezu betont nüchterner Gesprächsatmosphäre kritische Beobachter und glaubwürdige Zeugen zu Wort kommen lässt, den 11. September"aus dem Dunstkreis der Verschwörungstheorien zu holen", so Wisnewski. Schlüssige Antworten können weder er noch die Kritiker geben."Oft sind wir bei Nachfragen auf gespenstisches Schweigen gestoßen."
Dass dem WDR selbst die Dokumentation nicht recht geheuer ist, mag man daran ablesen, dass sie nicht auf einem prominenten Reportageplatz im Ersten läuft, sondern heute im Nachtprogramm des WDR-Fernsehens um 23 Uhr. Denn schließlich kulminieren die Fragen der beiden Autoren in der einen, eigentlich undenkbaren: ob der 11. September nicht eine von höchsten amerikanischen Stellen abgesegnete Inszenierung war. Dazu bemühen sie Dokumente aus dem Jahr 1962, die zeigen sollen, dass der Nationale Sicherheitsdienst Pläne hatte, für selbst inszenierte Anschläge Kuba verantwortlich zu machen und so einen Vorwand für einen Krieg zu liefern. Im Detail sei beispielsweise geplant gewesen, dass eine US-Passagiermaschine über Kuba ihren Kurs ändern und durch eine ferngesteuerte Drohne ersetzt werden sollte, die dann auf der Karibik-Insel zum Absturz gebracht worden wäre. Präsident John F. Kennedy habe jedoch die Ausführung der Pläne verboten.
Doch es bleibt nur Spekulation. Zu viele Indizien, ganz zu schweigen von Beweisen, fehlen. Und weil die Kritik an der Bush-Administration immer latent hervortritt, gerät die Dokumentation doch wieder in den Dunstkreis jener Verschwörungstheorien, in den sie eigentlich nicht hinein wollte.
<ul> ~ original hier: click</ul>
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