dottore
22.06.2003, 18:04 |
Wichtiges Buch zum Selbstverständnis des konservativen Amerikas Thread gesperrt |
-->Hi,
wer wissen will, die die amerikanischen"Patrioten" denken - dem sei dieser Titel empfohlen:
[img][/img]
Ein Anti-"liberals"- und Anti-"democrats"- Klassiker, der es in sich hat.
Mir scheint sich die US-Diskussion oft im luftleeren Raum zu bewegen, weil nicht jedem klar ist wie die Amerikaner (jedenfalls jene, die derzeit im Sattel sitzen bzw. das bejahen, was politisch abläuft)"ticken".
Gruß!
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Standing Bear
22.06.2003, 18:18
@ dottore
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Re: Wichtiges Buch zum Selbstverständnis des konservativen Amerikas |
-->>Hi,
>wer wissen will, die die amerikanischen"Patrioten" denken - dem sei dieser Titel empfohlen:
>[img][/img]
>Ein Anti-"liberals"- und Anti-"democrats"- Klassiker, der es in sich hat.
>Mir scheint sich die US-Diskussion oft im luftleeren Raum zu bewegen, weil nicht jedem klar ist wie die Amerikaner (jedenfalls jene, die derzeit im Sattel sitzen bzw. das bejahen, was politisch abläuft)"ticken".
>Gruß!
Dottore, die Frage interessiert mich auch sehr. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß"patriotische" Amerikaner total von Bush und den seinen vereinnahmt sind. Denen müssen sich doch die Fußnägel hochrollen bei"Patriot Act", Bücherüberwachung, Festhalten ohne Begründung, Polizeiwillkür etc. Hast Du"Bowling for Columbine" gesehen? Es ist vielleicht übertrieben, doch die militanten Milizen sind den"echten" Amerikanern näher als man denkt. Die haben einen solchen Haß auf die Regierung, daß sie lieber heute als morgen putschen würden. Nur ist das nicht eine prinzipielle Opposition gegen den Staat als Institution? Die Leute sind gefährlich. Nur, wer ist gefährlicher: Milizen, die notfalls mit Waffengewalt für ihre Rechte (besonders die Rechte der Verfassung) kämpfen und sonst schwer einzuschätzen sind oder der"normale" Bürger, der seine Fahne vor dem Haus hat und zu allem JA sagt, was der Präsident absondert?
Für mich ist eine amerikanischer Patriot der, der seine Verfassung und das RECHT über alles stellt. Auch über seine Regierung.
Besten Gruß
J.
p.s. Vielleicht kannst Du mal eine kurze Inhaltsangabe zu dem Buch schreiben.
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dottore
22.06.2003, 19:29
@ Standing Bear
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Re: Wichtiges Buch zum Selbstverständnis des konservativen Amerikas |
-->Hi Jan,
>Dottore, die Frage interessiert mich auch sehr. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß"patriotische" Amerikaner total von Bush und den seinen vereinnahmt sind.
Nicht die"patriots", die Du meinst. Die sind anti-Govs, sitzen gern in Montana und ölen ihre Assault Rifles.
>Denen müssen sich doch die Fußnägel hochrollen bei"Patriot Act", Bücherüberwachung, Festhalten ohne Begründung, Polizeiwillkür etc. Hast Du"Bowling for Columbine" gesehen? Es ist vielleicht übertrieben, doch die militanten Milizen sind den"echten" Amerikanern näher als man denkt.
Ja, das ist der harte Kern. Die Jungs stammen direkt von der Mayflower ab.
>Die haben einen solchen Haß auf die Regierung, daß sie lieber heute als morgen putschen würden. Nur ist das nicht eine prinzipielle Opposition gegen den Staat als Institution?
Ja. Und sie haben recht (meine bekannte private Ansicht).
>Die Leute sind gefährlich.
Für wen? Rauben sie jemand aus? Erschießen sie wehrlose Frauen?
>Nur, wer ist gefährlicher: Milizen, die notfalls mit Waffengewalt für ihre Rechte (besonders die Rechte der Verfassung) kämpfen und sonst schwer einzuschätzen sind oder der"normale" Bürger, der seine Fahne vor dem Haus hat und zu allem JA sagt, was der Präsident absondert?
Der"normale Bürger". Aus seinen Reihen rekrutiert sich die Armee.
>Für mich ist eine amerikanischer Patriot der, der seine Verfassung und das RECHT über alles stellt. Auch über seine Regierung.
Über die sowieso.
>p.s. Vielleicht kannst Du mal eine kurze Inhaltsangabe zu dem Buch schreiben.
Es geht los mit McCarthy über Reagan bis Bush: Sie alle taten das Richtige, hatten im Nachhinein immer recht und die liberalen Weicheier fahren Amerika international an die Wand.
Die Blonde (Rechtsanwältin aus NY und syndicated columnist) ist die konservative ("republicans") US-Ikone. Ihr früheres Buch (Slander) war schon ein Top-Seller.
Der Gag bei ihr: Sie redet den Amerikanern mehr und mehr ein, umzingelt zu sein, selbst Opfer übelster Machenschaften zu werden, usw. usw. - dieser Verfolgungswahn, in den die Leute sich dabei reinsteigern, kann durchaus (siehe Vorgeschichte WKI) zu einem permanenten Wunsch nach Präventivkriegen weltweit sich verdichten.
Gruß!
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dr.seidel
22.06.2003, 21:22
@ dottore
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Re: Konservativer Patriotismus liegt im Sterben... |
-->und das ist kein americanisches Problem.Globalismus, New-Bolschevismus und Jüdisch-monopolistische Masken nennen sich heute konservativ.
Überbezahlte Angestellte spielen Unternehmer,Bonzen und Vorstandmitglieder mimen den Gewerkschafter und hetzen die Arbeiter gegeneinander auf.Da ist ein selbstbewußter und wehrhafter Bürger der Feind ganz klar.
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Miesespeter
22.06.2003, 21:52
@ dottore
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Ann Coulter Kolumnen |
-->Mehr als man lesen moechte von Ann Coulter gibts bereits hier:
http://www.townhall.com/columnists/anncoulter/archive.shtml
www.townhall.com
www.frontpagemag.com
www.commentary.org
duerften ausreichen, um sich ein Bild ueber die sog. 'Konservativen' zu machen.
Eine amuesante Konstellation ist es, dass ausgerechnet 'Konservative' eine neue Weltordnung herbeifuehren wollen.......
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Miesespeter
22.06.2003, 22:02
@ dottore
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Re: Wichtiges Buch zum Selbstverständnis des konservativen Amerikas |
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>Der Gag bei ihr: Sie redet den Amerikanern mehr und mehr ein, umzingelt zu sein, selbst Opfer übelster Machenschaften zu werden, usw. usw. - dieser Verfolgungswahn, in den die Leute sich dabei reinsteigern, kann durchaus (siehe Vorgeschichte WKI) zu einem permanenten Wunsch nach Präventivkriegen weltweit sich verdichten.
>Gruß!
Der eigentliche Gag dabei ist, dass es zur selbstverwirklichenden Prophezeihung wird: Je paranoischer und gewalttaetiger die Amerikaner international auftreten, umso mehr werden sie Opfer uebelster Machenschaften werden.
Die Amerikaner sind jetzt am diametral entgegengesetzten Punkt ihres Ausgangs angekommen: Von Washington und Jefferson ausgehend, spielen sie heute selbst King George auf der ganzen Welt. Wenn da bloss nicht mal irgendwann wieder eine Tea Party stattfindet......
Ich kenne bereits heute so einige ehemalige eingefleischte USA-Fans, die heute mit den Milizen in Montana einer Meinung sind: dass man sich eines Tages mit Waffengewalt gegen die US-Regierung und den dumpfen US-Mob wird verteidigen muessen.......
Schaun mer mal, was noch so alles kommt, wenn der Wirtschaftszyklus das Grundeis erreicht.......
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Standing Bear
23.06.2003, 17:53
@ dottore
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Re: Wichtiges Buch zum Selbstverständnis des konservativen Amerikas |
-->>Hi Jan,
>>Dottore, die Frage interessiert mich auch sehr. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß"patriotische" Amerikaner total von Bush und den seinen vereinnahmt sind.
>Nicht die"patriots", die Du meinst. Die sind anti-Govs, sitzen gern in Montana und ölen ihre Assault Rifles.
>>Denen müssen sich doch die Fußnägel hochrollen bei"Patriot Act", Bücherüberwachung, Festhalten ohne Begründung, Polizeiwillkür etc. Hast Du"Bowling for Columbine" gesehen? Es ist vielleicht übertrieben, doch die militanten Milizen sind den"echten" Amerikanern näher als man denkt.
>Ja, das ist der harte Kern. Die Jungs stammen direkt von der Mayflower ab.
>>Die haben einen solchen Haß auf die Regierung, daß sie lieber heute als morgen putschen würden. Nur ist das nicht eine prinzipielle Opposition gegen den Staat als Institution?
>Ja. Und sie haben recht (meine bekannte private Ansicht).
>>Die Leute sind gefährlich.
>Für wen? Rauben sie jemand aus? Erschießen sie wehrlose Frauen?
>>Nur, wer ist gefährlicher: Milizen, die notfalls mit Waffengewalt für ihre Rechte (besonders die Rechte der Verfassung) kämpfen und sonst schwer einzuschätzen sind oder der"normale" Bürger, der seine Fahne vor dem Haus hat und zu allem JA sagt, was der Präsident absondert?
>Der"normale Bürger". Aus seinen Reihen rekrutiert sich die Armee.
>>Für mich ist eine amerikanischer Patriot der, der seine Verfassung und das RECHT über alles stellt. Auch über seine Regierung.
>Über die sowieso.
>
>>p.s. Vielleicht kannst Du mal eine kurze Inhaltsangabe zu dem Buch schreiben.
>Es geht los mit McCarthy über Reagan bis Bush: Sie alle taten das Richtige, hatten im Nachhinein immer recht und die liberalen Weicheier fahren Amerika international an die Wand.
>Die Blonde (Rechtsanwältin aus NY und syndicated columnist) ist die konservative ("republicans") US-Ikone. Ihr früheres Buch (Slander) war schon ein Top-Seller.
>Der Gag bei ihr: Sie redet den Amerikanern mehr und mehr ein, umzingelt zu sein, selbst Opfer übelster Machenschaften zu werden, usw. usw. - dieser Verfolgungswahn, in den die Leute sich dabei reinsteigern, kann durchaus (siehe Vorgeschichte WKI) zu einem permanenten Wunsch nach Präventivkriegen weltweit sich verdichten.
>Gruß!
Hallo Dottore,
danke Dir für die Anmerkungen. Bowling for Columbine fand ich auch deshalb so bemerkenswert, weil dort die Strategie der Angst thematisiert wurde. Wer im TV und Radio immer nur von Mord und Totschlag berichtet, der sorgt dafür, daß sich die Bürger immer weiter einigeln und bewaffnen und sich so das Gewaltpotential steigert. Die Bürger sind tatsächlich"Opfer". Aber Opfer ihrer eigenen Regierung und deren Hinterleuten. Es gibt ein Buch von Peikow"The ominous parallels", welchen herausarbeitet, daß sich die USA auf dem Weg zum Faschismus befinden. Die Strategie ist doch ganz einfach. Man sorge für Terror (indem man den Leuten angst macht und sie sich aufrüsten läßt) und biete dann das Gegenmittel in Form von totaler Überwachtung, Waffen-Besitzverbot. Davon kann man natürlich ablenken, indem man Feinde von außerhalb konstruiert. Hussein oder Osama waren doch dankbare Stiefelknechte. Ich bin echt gespannt, ob die"Patrioten" erkennen, wo der Fein sitzt und entsprechend handeln. Sollen sie doch neue Parteien gründen und das Kartell aus Rep. und Dem. endlich brechen.
Gruß
J.
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