R1
23.06.2003, 12:58 |
Arbeitssuche ohne Ende!!!! ich such noch immer Arbeit!!!! Thread gesperrt |
-->es ist nicht einfach eine geeignete Arbeit für Länger zu finden
ich muss mich ohnehin ganz neu orientieren, für mich kommt zur Zeit nur"leichtere" Arbeit in Frage, da ich mehrere Verletzungen habe, die ich einige Monate auskurieren muss, (Zerrung Rückenstreckermuskel, delta unten und leichte Zerrung im mitteren Brustmuskelbereich) das schränkt ganz schön ein, also Bauschwerarbeit is zur Zeit unmöglich,
ich will aber ohnehin was Vernünftiges finden, wenn schon neu positionieren dann gleich was für möglichst längerfristig, aber ich finde einfach nichts Brauchbares nach monatelanger Sucherei,
ich habe zur Zeit auch keine genaue Vorstellung was ich die nächsten Jahre machen möchte, ausser daß ich wieder mit Börse weitermachen will später (nebenbei)
ich bin für viele Jobrichtungen offen und schau mir täglich online AMS, Jobpilot, etc.... an, es scheitert aber meisst dran, daß so zimmlich alle nur bereits ausgeildete Spezialisten aller Bereiche suchen mit Praxis
da steh ich nun und finde keine geeignete Arbeit, es ist zum Heulen:-(
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Standing Bear
23.06.2003, 13:11
@ R1
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Re: Arbeitssuche ohne Ende!!!! ich such noch immer Arbeit!!!! |
-->
Moin Rudi,
welchen Beruf hast Du überhaupt? Du willst Dich doch sicher nicht immer mit angelernten Jobs überwasserhalten, oder?
Ahoi!
J.
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monopoly
23.06.2003, 13:18
@ R1
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Re: Arbeitssuche ohne Ende!!!! ich such noch immer Arbeit!!!! |
-->>es ist nicht einfach eine geeignete Arbeit für Länger zu finden
>ich muss mich ohnehin ganz neu orientieren, für mich kommt zur Zeit nur"leichtere" Arbeit in Frage, da ich mehrere Verletzungen habe, die ich einige Monate auskurieren muss, (Zerrung Rückenstreckermuskel, delta unten und leichte Zerrung im mitteren Brustmuskelbereich) das schränkt ganz schön ein, also Bauschwerarbeit is zur Zeit unmöglich,
>ich will aber ohnehin was Vernünftiges finden, wenn schon neu positionieren dann gleich was für möglichst längerfristig, aber ich finde einfach nichts Brauchbares nach monatelanger Sucherei,
>ich habe zur Zeit auch keine genaue Vorstellung was ich die nächsten Jahre machen möchte, ausser daß ich wieder mit Börse weitermachen will später (nebenbei)
>ich bin für viele Jobrichtungen offen und schau mir täglich online AMS, Jobpilot, etc.... an, es scheitert aber meisst dran, daß so zimmlich alle nur bereits ausgeildete Spezialisten aller Bereiche suchen mit Praxis
>
>da steh ich nun und finde keine geeignete Arbeit, es ist zum Heulen:-(
Kommt ganz drauf an in welcher Region du wohnst, Freund von mir arbeitet im Frankfurter Raum, dort sinds angeblich immer noch um die 3% Arbeitslose.
Ist allerdings ein Problem das viele nur noch Spezialisten suchen, die genau reinpassen, sie sparen sich die Einarbeitsungzeit.
Evtl. kannst du es mal mit Nachhilfeunterricht -für Schüler oder an Unis - geben versuchen, (Mathe, Engl, was du kannst). Ist ein Bereich der zZt immer noch wächst.
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R1
23.06.2003, 13:25
@ Standing Bear
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Re: |
-->hab Hochbau Matura, dann 4 Jahre als Bautechniker gearbeitet, aber immer nur untergeordnete Arbeiten und nie weitergekommen, dann 4 Jahre Börse, da auch Blödsinn gemacht und nun bis ich wieder genug Kohle inklusive genug Spiel hab um mit Börse weiterzumachen such ich für ein Jahr oder länger Einkommensquelle
als Bautechniker hab ich keine Chance, da jeder Schulabgänger mehr Ahnung hat als ich grad und nun suchen ja auch grad die aktuellen maturanten Hochbaujobs, also das Gebiet kann man mal abhaken
ich bin nicht festgelegt
ich weiß nur wenn ich wieder genug geld beisammen hab, trade ich nur mehr kleine Futureschwankungen und lass mich nie wieder drauf ein an eine Richtugn zu glauben und Minus aufzubauen, da hilft dir auch der ganze Stopplossblödsinn nichts wenn man mehrmals dann nacheinander schiefliegt
mitlerweile bin ich echt verbittert, ich streng mich schon an was zu finden, aber es läuft einfach bei mir schon paar Jahre alles schief (Murphy`s Law halt)
vielleicht wird mir ja nix anderes übrigbleiben in ner Frittenbude zu arbeiten *g* mann oh mann, ich bin für jegliche Trotteljobs zu ÜBERQUALIFIZIERT und komm mir dabei so scheisse vor
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R1
23.06.2003, 13:28
@ monopoly
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in der Gegend Wien-NÃ- Süd (owT) |
-->
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Odin
23.06.2003, 13:31
@ R1
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Lieber eine Arbeit als keine, wenn die Letzten es einsehen wird es härter! (owT) |
-->
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doppelknoten
23.06.2003, 14:03
@ R1
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Re: Arbeitssuche ohne Ende!!!! ich such noch immer Arbeit!!!! |
-->guten tag
ich hatte dir damals einen vorschlag (der war durchaus ernstgemeint) unterbreitet, du bist nicht mal drauf eingegangen. auch nach rückfrage nicht.
ich hatte dich sogar über den mietspiegel in der umgebung informiert.
das hat mich davon abgehalten, dir einige tage einen weiteren kontakt herzustellen, denn ein mir bekannter bauunternehmer im allgäu nähe isny hätte für dich einen job ( zunächst mal mindest 5 monate, genau was du gesucht hattest) gehabt.
aber, da du dich nicht als sonderlich zuverlässig (denke nur mal an deine flappsigen einlassungen richtung der vorschläge aus berlin) gegeben hast, nicht einmal meine rückfragen beantwortet hast, wollte ich mir selbstverständlich keine laus mit irgendeinem hallodri (tut mir leid, aber wenigstens ein ablehnendes"das ist nichts für mich" hättest du schon über haben müssen) in den pelz setzen.
das hast du dir selbst zuzuschreiben.ich hatte den eindruck gewonnen, dass du du so sonderlich doll nicht an arbeit interessiert warst.
ich war sogar 5 minuten sauer.
nun mach mal lieber"so an der börse weiter...."
kneric
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Euklid
23.06.2003, 14:09
@ doppelknoten
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Re: Arbeitssuche ohne Ende!!!! ich such noch immer Arbeit!!!! |
-->Hallo doppelknoten
ich habe die Einlassung von R1 damals als Scherz aufgefasst.
Und heute auch.
Wie kann ich mich bei einem Arbeitgeber vorstellen wenn ich gleich vorne weg sage daß ich mich monatelang zuerst auskurieren müßte?
Ich weiß nicht wie alt er ist aber ich würde wahrscheinlich keine Zerrungen spüren wenn ich Arbeit bräuchte.
Gruß EUKLID
PS Das genaue Bild wie man sich nicht um Arbeit bemühen sollte;-))
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R1
23.06.2003, 14:30
@ Euklid
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Mensch Leute das ist aber nicht fein wie ihr mich einschätzt |
-->ich bewerb mich hier nicht bei euch, ich hab nur rumgefragt ob wer was weiss
und ich bin ehrlich, ich kann zur Zeit nicht Schwerarbeiten, nicht weil ich ein fauler Hund wäre, nein, da ich mich sonst ruinieren würde, es handelt sich nicht um eine lächerliche Zerrung, das wär mir auch egal, sondern um was Schwerwiegendes sehr Schmerzhaftes, ich such Arbeit, aber möglichst keine Körperliche oder Schwerarbeit, tschuldigung, daß ich mich verletz habe, deswegen, bringt es mir nix wenn ich ne Arbeit bekomm wo ich schwer heben muss.....
und das damals mit dem Dr.Seidl, naja Berlin, Anfahrt, Wohnung dort etc... da bleibt dann vom Gehalt nicht viel übrig, ausserdem würden die mir dann noch mein Auto komplett dort zerlegen und wenn ich morgens zur Arbeit fahren will steht dann ein"ausrangiertes aufgebocktes Wrack" da
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Nachfrager
23.06.2003, 14:33
@ R1
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Re: Frittenbude |
-->Hallo R1,
"vielleicht wird mir ja nix anderes übrigbleiben in ner Frittenbude zu arbeiten *g* mann oh mann, ich bin für jegliche Trotteljobs zu ÜBERQUALIFIZIERT und komm mir dabei so scheisse vor"
Gute Leute machen jede Arbeit gut. Zauber eine absolut exquisite Currywurst-Sauce und schon läuft der Laden. Kostet doch nichts im Einkauf, der Kram.
Und Leute mit einfachen Jobs als"Trottel" zu bezeichnen, hilft auch nicht unbedingt weiter.
Vielleicht wäre es ja einer erster Schritt, auch den McDonalds-Verkäufer als gleichwertig anzusehen.
Ohne Demut gibt es keinen Erfolg - egal, wo.
Gruß
Nachfrager
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SchlauFuchs
23.06.2003, 14:37
@ R1
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Re: Mensch Leute das ist aber nicht fein wie ihr mich einschätzt |
-->>und das damals mit dem Dr.Seidl, naja Berlin, Anfahrt, Wohnung dort etc... da bleibt dann vom Gehalt nicht viel übrig, ausserdem würden die mir dann noch mein Auto komplett dort zerlegen und wenn ich morgens zur Arbeit fahren will steht dann ein"ausrangiertes aufgebocktes Wrack" da
solange du es dir noch aussuchen kannst, geht es dir noch nicht schlecht genug:)
Und das Auto als Argument, zum einen ist es doch sicher versichert, zum anderen wenn du ein so teures Auto, dass du Angst drum haben musst, siehe voriger Absatz:)
ciao!
SF
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doppelknoten
23.06.2003, 14:42
@ R1
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Re: Mensch Leute das ist aber nicht fein wie ihr mich einschätzt |
-->
lenk bitte nicht ab,
das befreit dich nicht davon, dass du damit auf meinen nicht mal schlechten ratschlag eingegangen bist! das hatte nichts mit dr. seidel zu tun.
das ging um jobs im südwesten deutschlands (du hattest sogar die wahl unter diversen orten), wo du nach gefragt hattest.
aber euklid hat wohl recht.
kneric
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YIHI
23.06.2003, 14:56
@ R1
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Re: |
-->>vielleicht wird mir ja nix anderes übrigbleiben in ner Frittenbude zu arbeiten *g* mann oh mann, ich bin für jegliche Trotteljobs zu ÜBERQUALIFIZIERT und komm mir dabei so scheisse vor
Was hast Du den für grossartige Qualifikationen? Dein Problem ist scheinbar, dass Du keine hast.
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Pulpo
23.06.2003, 14:56
@ R1
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Ist ja ein tolles Bild von Berlin, dass du hast... |
-->>und das damals mit dem Dr.Seidl, naja Berlin, Anfahrt, Wohnung dort etc... da bleibt dann vom Gehalt nicht viel übrig, ausserdem würden die mir dann noch mein Auto komplett dort zerlegen und wenn ich morgens zur Arbeit fahren will steht dann ein"ausrangiertes aufgebocktes Wrack" da
Den Bloedsinn glaubst Du doch wohl selbst nicht, oder? Bist Du in letzter Zeit mal in Berlin gewesen? Ich habe selten so eine schlechte Ausrede gehoert.
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Euklid
23.06.2003, 15:00
@ R1
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Re: Mensch Leute das ist aber nicht fein wie ihr mich einschätzt |
-->Wenn es etwas schmerzhaftes ist kann man nicht arbeiten,es sei denn man ist dazu gezwungen.
Hast Du keine Krankenversicherung die Dir Krankengeld zahlt?
Wenn es wirklich etwas schmerzhaftes ist dann schreibt Dich doch der Arzt krank.
Oder hab ich da was übersehen?
Gruß EUKLID
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YIHI
23.06.2003, 15:03
@ Euklid
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Re: Mensch Leute das ist aber nicht fein wie ihr mich einschätzt |
-->Er hat ja jetzt 4 Jahre lang nix gemacht, sondern nur an der Börse rumgezockt. Da hast Du ja keine Ansprüche auf garnix..
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Toby0909
23.06.2003, 15:07
@ Nachfrager
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a propos Mc Donalds + ein paar Vorschläge |
-->Meine Frau hat da ja einige Monate gearbeitet. Der Umgangston dort ist nicht wirklich einfach (und meist auch nicht deutsch, aber das hat meine Frau nicht gestört, weil sie selber fast kein Deutsch kann). Die Arbeitszeiten ändern sich ständig - auch gegen den Plan von vorgestern wird heute morgen was geändert, was heute abend wieder ganz anders aussieht (man kann absolut nix planen (Arzttermins usw...), man verdient nix (weniger als 7 Euro brutto die Stunde - in München), man hat extremen Stress (zumindest am Stachus - umsatzsträkster MCD in EU), hat extreme Hitze, Lärm und Gestank......
Kann schon sein, daß dort viele"Trottel" arbeiten. Aber die Trottel, die das ein paar Monate durchgehalten haben, können wenigstens arbeiten....
Und übrigens: Natürlich schreiben alle Firmen ur, daß sie Spezialisten suchen. In der Regel stellt sich aber schnell heraus, daß sie auch gerne einen Anfänger oder eben keinen SPezialisten suchen oder daß sie einen aufbauen können. Hast du schon mal eine Bewerbung losgeschickt? Oder hast du immer gleich bei der Stellenanzeige aufgegeben?
Frag doch mal bei der Münchner Rück - die suchen Leute bis zum umfallen - aus allen Bereichen. Vielleicht kannst du das was machen - keine Ahnung, statische Berechnungen für Terror-Gebäude-Versicherungen oder so.
Kommt mir auch a bissal komisch vor, daß du in Ã- keine Arbeit findest, die haben doch mit die niedrigste ALQuote und das höchst WR-Wachstum in EU?!
Und dann auch noch die schönsten Landschaften?!
Wenn du keine Verpflichtungen hast (Kind, Kredit, pflegebedürftige Eltern usw..) dann würde ich auf eine Alm gehen oder so. Verdient man nix, braucht man aber genauso wenig und hat ein ruhiges und ausgeglichenes Leben oder du gehst Touristen abzocken in Tirol - ein paar besoffenen Münchnern das Geld aus der Tasche ziehen.....machen die auch noch gerne mit....
Da wirst du dann sogar reich und hast Spaß dabei (obwohl - so schön sind die Mädels auch München auch wieder nicht).
Toby
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Euklid
23.06.2003, 15:13
@ YIHI
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Re: Mensch Leute das ist aber nicht fein wie ihr mich einschätzt |
-->>Er hat ja jetzt 4 Jahre lang nix gemacht, sondern nur an der Börse rumgezockt. Da hast Du ja keine Ansprüche auf garnix..
Ja da sieht man mal wieder daß die Börse keine Einbahnstraße ist.
Ginge es mir finanziell schlecht würde ich ein teures Fahrzeug zuerst rauswerfen und verkaufen.
Auch Kostolany mußte da durch wie er in seinen Memoiren schrieb.
Er hatte sich glaube ich 2 Mal in seinem Leben total verzockt und mußte arbeiten.
Für manche Leute muß da ja die Welt zusammenbrechen;-))
Es ist ganz gut wenn die Börse mal total zusammenbricht.
Dann sind die Oberzocker auch oft mit dabei und lernen wieder was seriöse Arbeit ist;-))
Merine Großmutter hat immer gesagt:Arbeit schändet nicht egal was man für eine Arbeit macht.
Wenns darum geht das Nötigste zu haben um den Magen zu beruhigen kommt doch grundsätzlich jede Stelle in Frage.
Mein Vater hat mir erzählt daß man vor der Währungsreform nicht wegen dem Drecksgeld gearbeitet hat sondern wegen der damit verbundenen Schwerstarbeiter-Essensmarken.
Und damit hat meine Mutter gewisse Dinge für die Kinder eingetauscht.
Also lamentieren bringt nichts denn dazu ist die Zeit noch immer viel zu gut.
In Zukunft wird das Gewicht der Schulausbildung wieder eine größere Rolle spielen.
Gruß EUKLID
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rocca
23.06.2003, 15:26
@ R1
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Ich weiss es ganz sicher |
-->dass demnächst eine Fee bei dir vorbeikommt, 1Mio auf den Tisch legt und dir anbietet an der Börse zu zocken. Selbstverständlich darfst du die Hälfte vom Gewinn dann behalten
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rocca
23.06.2003, 15:40
@ rocca
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Re: Ich weiss es ganz sicher: Test für Dich |
-->>
<ul> ~ Teste mal</ul>
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vladtepes
23.06.2003, 15:50
@ R1
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Mensch ein Wiener als Berlinkenner, LOL *lachmichschlapp* Gruß aus BERLIN!!!!! |
-->>und das damals mit dem Dr.Seidl, naja Berlin, Anfahrt, Wohnung dort etc... da bleibt dann vom Gehalt nicht viel übrig, ausserdem würden die mir dann noch mein Auto komplett dort zerlegen und wenn ich morgens zur Arbeit fahren will steht dann ein"ausrangiertes aufgebocktes Wrack" da
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Sascha
23.06.2003, 17:39
@ R1
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Arbeitssuche ohne Ende!!!! ich such noch immer Arbeit!!!! |
--> Hallo R1!
[b] Ich kenne vielen denen es mittlerweile ähnlich geht. Die Anforderungen steigen ständig und immer mehr wird auch wegrationalisiert durch Automatisierung, Maschinen und den Fortschritt.
Deswegen: Weil es mittlerweile fast alle betrifft, mehr als 70% der Bevölkerung Angst um ihren Arbeitsplatz haben und weil viele Freunde von mir immer getan haben was sie konnten und trotzdem ohne Arbeit dastehen deswegen spreche ich mich mittlerweile nicht mehr so stark gegen einen Sozialstaat aus wie früher und bin gegen eine immer weitergehende Erhöhung des Drucks auf die Arbeitslosen. Manchmal zoffe ich mich auch mit Euklid über dieses Thema.
Natürlich kann man dafür sorgen, daß alle wieder Arbeit haben. Druck weiter erhöhen, Billiglohnsektor schaffen und immer und immer mehr ausdehnen, nur noch befristete Verträge machen, Leiharbeit ausdehnen, Arbeitsschutzgesetze weiter abbauen, Sozialstaat kahlschlagen, usw....
Doch kann dies das Ziel sein? Die manuelle, einfache Arbeit die ein Mensch verrichten kann wird Vergleich zur maschinellen Arbeit immer teurer da die Maschinen immer besser und billiger werden. Also muß von der wirtschaftlichen Seite her der Mensch mit den Maschinen konkurrieren. Entweder muß er mehr arbeiten für den gleichen Lohn oder weniger Lohn verlangen. Das dies seine Grenzen hat dürfte klar sein.
Oft hört man vor allem von Politikern die Forderung, daß Arbeitslose halt dann jede Arbeit machen müssen zu jedem Lohn. Ich verstehe ja schon, daß man es nicht jedem Recht machen kann der arbeitslos ist aber man kann arbeitswilligen, normalschlauen Menschen auch nicht alles zumuten. Vor allem dann wenn es immer größere Ausmaße annimmt weil immer mehr Menschen (auch aus meiner Umgebung) davon betroffen sind. Es ist schon schlimm genug wenn ich wieder lese, daß jemand wie Du (R1) bereit ist sich umzuorientieren und Engagement und Wille zeigt und trotzdem keine Arbeit findet. Schlimm ist sowas! Und dann wollen Sie den Druck auf die Arbeitslosen erhöhen! Und die Forderung kommt meistens von denen die die Milliönchen auf dem Konto liegen haben, fette Beträge erben oder (noch) eine gute Position mit sehr guter Bezahlung haben.
Viele Grüße
Sascha
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MarkXzzz
23.06.2003, 20:02
@ Euklid
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Re: Mensch Leute das ist aber nicht fein wie ihr mich einschätzt |
-->>Und damit hat meine Mutter gewisse Dinge für die Kinder eingetauscht.
>Also lamentieren bringt nichts denn dazu ist die Zeit noch immer viel zu gut.
>In Zukunft wird das Gewicht der Schulausbildung wieder eine größere Rolle spielen.
>Gruß EUKLID
Alles richtig - bis auf das mit der Schulausbildung
Wer braucht heute noch einen"Bildungsbürger"
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Euklid
23.06.2003, 20:13
@ MarkXzzz
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Re: Mensch Leute das ist aber nicht fein wie ihr mich einschätzt |
-->>>Und damit hat meine Mutter gewisse Dinge für die Kinder eingetauscht.
>>Also lamentieren bringt nichts denn dazu ist die Zeit noch immer viel zu gut.
>>In Zukunft wird das Gewicht der Schulausbildung wieder eine größere Rolle spielen.
>>Gruß EUKLID
>
>Alles richtig - bis auf das mit der Schulausbildung
>Wer braucht heute noch einen"Bildungsbürger"
Wenn man ihn für den gleichen Preis bekommt wie einen Unaúsgebildeten wird der wohl bevorzugt ;-))
Es sei denn er ist ein Revolutionär;-))
Das muß er eben gekonnt unterdrücken;-))
Dazu sind schlaue Leute aber locker in der Lage.
Gruß EUKLID
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nasdaq
23.06.2003, 21:17
@ R1
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ohje Hopfen und Malz verloren |
-->>mitlerweile bin ich echt verbittert, ich streng mich schon an was zu finden, aber es läuft einfach bei mir schon paar Jahre alles schief (Murphy`s Law halt)
>vielleicht wird mir ja nix anderes übrigbleiben in ner Frittenbude zu arbeiten *g* mann oh mann, ich bin für jegliche Trotteljobs zu ÜBERQUALIFIZIERT und komm mir dabei so scheisse vor
Eigentlich versuche ich immer vollstes Verständnis für die Arbeitslosen zu haben. Leider gehörst Du zu denjenigen, die für das"schlechte" Image von Arbeitslosen verantwortlich sind. Das soll nun auch fürs erste genügen, Kontra bekommst Du hier auf Deine Postings sowieso genug:-)
Kurz zu meinem Lebenslauf:
- Hauptschule
- Ausbildung
- Schichtarbeit (gut bezahlt) mitunter auch am Fließband v.a. am Anfang
- Nebenbei mit meinem Vater zwei Häuser nach Feierabend gebaut.
- Zweiter Bildungsweg (Fachhochschulreife)
- Praktikum 3 Monate 12-14 Stunden täglich (KOSTENLOS)
- Arbeit im Wertpapiersektor(Anfangsgehalt 3000 DM Brutto in Düsseldorf, da blieb nach Abzug der Steuern- und Sozialabgaben, Miete, Essen und den Fahrtkosten nach Hause max. 300 DM übrig...)
BRUTTOLOHN: 12,50 DM/Stunde = 6,39 € = SCHLECHTER ALS MCDONALDS
- Weiter earbeitet bis 8500,- DM brutto im Monat
- Beginn eines Studiums Abschluss 2004, was mal in Zukunft sein wird??? Keine Ahnung aber auf KEINEN FALL werde ich für längere Zeit arbeitslos sein. Dann ziehe ich lieber mit dem Schuhputzkasten oder Bauchladen voll mit Sandwiches durch die Städte und bin mein eigener Herr!!! (Das ist Ernst gemeint)
Ohne die wirtschaftlichen Probleme klein Reden zu wollen glaube ich, dass das Grundproblem unserer hohen Arbeitslosenzahlen ein übergroßes Anspruchsdenken ist. Und zwar nicht von den"älteren" Arbeitnehmern sondern vor allem unter den Jungen.
Wer im Stande ist zu Arbeiten sollte bis auf eine Versicherungsleistung (3-6 Monate) keine anderen Leistungen mehr erhalten. Sozialhilfe = 0 oder nahe Null und wir würden uns wundern wie wenig Hungertote es in Deutschland trotz Hilfeeinstellungen geben würde.
So das musste jetzt einfach mal sein.
Gruß und ich hoffe in Deinem Interesse, dass sich Deine Einstellung doch noch ändert. Nicht zuletzt weil Du solltest, Du wieder eine Stelle finden, mit dieser Einstellung einem fleißigen McDonalds Mitarbeiter eine Stelle wegnimmst, die er viel mehr verdient hätte!
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vladtepes
23.06.2003, 21:24
@ nasdaq
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Re: ohje Hopfen und Malz verloren |
-->>>mitlerweile bin ich echt verbittert, ich streng mich schon an was zu finden, aber es läuft einfach bei mir schon paar Jahre alles schief (Murphy`s Law halt)
>>vielleicht wird mir ja nix anderes übrigbleiben in ner Frittenbude zu arbeiten *g* mann oh mann, ich bin für jegliche Trotteljobs zu ÜBERQUALIFIZIERT und komm mir dabei so scheisse vor
>Eigentlich versuche ich immer vollstes Verständnis für die Arbeitslosen zu haben. Leider gehörst Du zu denjenigen, die für das"schlechte" Image von Arbeitslosen verantwortlich sind. Das soll nun auch fürs erste genügen, Kontra bekommst Du hier auf Deine Postings sowieso genug:-)
>Kurz zu meinem Lebenslauf:
>- Hauptschule
>- Ausbildung
>- Schichtarbeit (gut bezahlt) mitunter auch am Fließband v.a. am Anfang
>- Nebenbei mit meinem Vater zwei Häuser nach Feierabend gebaut.
>- Zweiter Bildungsweg (Fachhochschulreife)
>- Praktikum 3 Monate 12-14 Stunden täglich (KOSTENLOS)
>- Arbeit im Wertpapiersektor(Anfangsgehalt 3000 DM Brutto in Düsseldorf, da blieb nach Abzug der Steuern- und Sozialabgaben, Miete, Essen und den Fahrtkosten nach Hause max. 300 DM übrig...)
>BRUTTOLOHN: 12,50 DM/Stunde = 6,39 € = SCHLECHTER ALS MCDONALDS
>- Weiter earbeitet bis 8500,- DM brutto im Monat
>- Beginn eines Studiums Abschluss 2004, was mal in Zukunft sein wird??? Keine Ahnung aber auf KEINEN FALL werde ich für längere Zeit arbeitslos sein. Dann ziehe ich lieber mit dem Schuhputzkasten oder Bauchladen voll mit Sandwiches durch die Städte und bin mein eigener Herr!!! (Das ist Ernst gemeint)
>Ohne die wirtschaftlichen Probleme klein Reden zu wollen glaube ich, dass das Grundproblem unserer hohen Arbeitslosenzahlen ein übergroßes Anspruchsdenken ist. Und zwar nicht von den"älteren" Arbeitnehmern sondern vor allem unter den Jungen.
>Wer im Stande ist zu Arbeiten sollte bis auf eine Versicherungsleistung (3-6 Monate) keine anderen Leistungen mehr erhalten. Sozialhilfe = 0 oder nahe Null und wir würden uns wundern wie wenig Hungertote es in Deutschland trotz Hilfeeinstellungen geben würde.
>So das musste jetzt einfach mal sein.
>Gruß und ich hoffe in Deinem Interesse, dass sich Deine Einstellung doch noch ändert. Nicht zuletzt weil Du solltest, Du wieder eine Stelle finden, mit dieser Einstellung einem fleißigen McDonalds Mitarbeiter eine Stelle wegnimmst, die er viel mehr verdient hätte!
entschuldige meine frage, aber wie passt das zusammen, hauptschulabschluss, studium und arbeit im wertpapiersektor?
wie bist du an den job im wertpapiersektor gekommen.
meines wissen wollen die da mind. ein abi sehen!ß
nichts desto trotz machst du aber einen sehr cleveren eindruck! [img][/img]
gruß vladtepes
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Miesespeter
23.06.2003, 22:04
@ Euklid
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Der malochende Bildungsbuerger? |
-->>>Alles richtig - bis auf das mit der Schulausbildung
>>Wer braucht heute noch einen"Bildungsbürger"
>Wenn man ihn für den gleichen Preis bekommt wie einen Unaúsgebildeten wird der wohl bevorzugt ;-))
>Es sei denn er ist ein Revolutionär;-))
>Das muß er eben gekonnt unterdrücken;-))
>Dazu sind schlaue Leute aber locker in der Lage.
>Gruß EUKLID
Das bezweifle ich doch sehr. Spaetestens wenn der studierte Herr naemlich ploetzlich damit konfrontiert wuerde, echte Arbeit verrichten zu muessen, mit anfassen und so, wuerde er ganz sicher zum Revolutionaer.
Da doch lieber Sozialismus mit nem sicherem Drehstuhl im Versorgungsamt, und von da aus die Ausgabe der Essensmarken steuern.
Wer sechs Jahre Orientalik, Jura oder BWL studiert hat, glaubst Du mit dem kannst du beim Strassenbau was anfangen? Oder beim Programmieren von medizinischen Diagnoseanwendungen?
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nasdaq
23.06.2003, 22:18
@ vladtepes
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Re: ohje Hopfen und Malz verloren |
-->>wie bist du an den job im wertpapiersektor gekommen.
>meines wissen wollen die da mind. ein abi sehen!ß
>nichts desto trotz machst du aber einen sehr cleveren eindruck!
Sicherlich nehmen die keinen Hauptschüler, aber die Fachhochschulreife hat dann doch einige Möglichkeiten eröffnet. Für meine Lebenserfahrung war der zweite Bildungsweg sicherlich Vorteilhaft und über die Möglichkeit schon sehr früh ins Ausbildungs-/Erwerbsleben eingetreten zu sein bin ich sehr dankbar.
Gerade einigen Abiturienten würde es vermutlich ganz gut tun, mal etwas früher von der Schule zu gehen bzw. Nebenbei etwas vom Arbeitsleben mitzubekommen. Der Selbstfindungszeitraum, der sich an den Schulabschluss anschließt, würde dadurch vermutlich erheblich verkürzt werden können.
Habe zum Glück die Erfahrung machen dürfen, dass man vieles Erreichen kann wenn man sich bemüht und keine Arbeit scheut. Ein Praktikum zu bekommen, war aufgrund meines Vorwissens über Bilanzierung und meiner Börsenbeobachtungen seit Anfang der 90er, eine relativ leichte Sache. Schließlich ging niemand ein Risiko ein.
Die Leistungen waren dann wohl doch nicht so schlecht, so dass man mir die Möglichkeit gab weiter zu machen.
Es gibt sicherlich sehr viele Leute, die noch stärker motiviert an die Sache herangegangen sind als ich das getan habe. Deshalb möchte ich mich hier auch gar nicht aufspielen. In Indien gibt es Informatiker, Buchhalter, Finanzanalysten etc. die 16 Stunden täglich an sieben Tagen in der Woche arbeiten und das für 200-500 US$ im Monat.
Deshalb bin ich auch gar nicht Überheblich, wie viele dieser idiotischen Motivationstrainer. Jeder der sich nur anstrengt kann Millionär werden usw...
Das ist alles Bullshit!!!
Das Leben ist ein einziger Kampf, von der Wiege bis zum Tod. Der Selbsterhaltungstrieb sorgt dafür, dass wir nicht verhungern und dafür werden wir uns immer mehr anstrengen müssen. Die goldenen Jahre sind für die meisten sicherlich vorbei.
Wenn ich in meiner Verwandtschaft und Bekanntschaft die Frühpensionierten oder Halbtagsarbeitenden Lehrer sehe die sagen, dass für sie nun die Zeit der Ernte gekommen ist bekomme ich das kotzen.
Wie soll eine Gesellschaft funktionieren, in der man es sich leisten kann 20 Jahre oder mehr nicht arbeiten zu müssen????
Wer aus gesundheitlichen Gründen (schwere Krankheit) nicht voll Arbeiten kann (Blinde, Rollstuhlfahrer, Krüppel, Geisteskranke) dem steht Hilfe zu. Doch dazu braucht es keinen Staat, der alles umverteilt und sich selbst davon eine Provision einsteckt. Vernünftige menschliche Verhaltensweisen würden genügen.
Der Staat verunmesnchlicht die Gesellschaft!
Die einzige Aufgabe des Staates sollte es sein die Innere und Äußere Sicherheit durch Militär und Polizei sicherzustellen (Eigentumsrechte) und sonst gar nichts. Doch gerade in diesen Bereichen wird doch immer mehr gespart. Polizeistationen werden (v.a. Überland) geschlossen mit dem Resultat, dass die Kriminalitätsraten in früher friedlichen Gemeinden um 20-50 % ansteiegen. Stattdessen wird der BND aufgestockt um die Überwachung des Staatsfeindflichen Volkes sicherzustellen, Waffenbesitz wird verboten, Koksmissbrauch bewundert und alle Maßnahmen mit Fingerzeig auf die deutsche Vergangenheit begründet.
Jetzt habe ich mich noch weiter ausgelassen als ich wollte, aber genau dieser moralische Werteverfall ist es, der mich noch mehr beschäftigt als die paar Aktienverluste...
Gruß
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vladtepes
23.06.2003, 22:24
@ nasdaq
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Danke für deine ausführliche Antwort, nasdaq! (owT) |
-->
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Sascha
24.06.2003, 10:42
@ nasdaq
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Das zu hohe Anspruchsdenken mkT |
--> Hi nasdaq!
> Ohne die wirtschaftlichen Probleme klein Reden zu wollen glaube ich, dass > das Grundproblem unserer hohen Arbeitslosenzahlen ein übergroßes > Anspruchsdenken ist. Und zwar nicht von den"älteren" Arbeitnehmern sondern > vor allem unter den Jungen.
Ich würde sagen du hast damit tatsächlich Recht. Das Anspruchsdenken heute ist generell zu groß. Wir leben heute wie ich mehrmals geschrieben habe in einer Zeit in der wie <font color=#FF0000>[b]zu vieles gewöhnt sind und zu vieles zum normalen Standard und selbstverständlich geworden ist</font>. Das ist auch bei vielen Erwachsenen im Alter zwischen 25 bis 40 so aber vor allem - da gebe ich dir auch Recht - bei jungen Erwachsenen und noch viel viel schlimmer bei Jugendlichen im Alter zwischen 10/11 und 18. Selbst in meiner Zeit auf dem Gymnasium von 1991 bis 2000 konnte man allein in neun Jahren eine gravierende Veränderung des Anspruchsdenkens aber auch des Verhaltens der Schüler und Schülerinnen feststellen. Aber ich denke die Anspruchshaltung hat mittlerweile (seit kurzem) einfach aus wirtschaftlichen Problemen heraus den Zenit überschritten und wir befinden uns an einer"Grenze".
Das Anspruchsdenken in der Gesellschaft ist einfach zu hoch ist. Korrekt! Nur möchte ich zusätzlich dazu noch ergänzen, daß es natürlich nicht nur an den Jugendlichen oder jungen Erwachsenen liegen kann. Sicher - ich habe auch schon oft - gerade auf diese Gruppe"draufgehauen". Einerseits schlechte Leistungen (PISA, TIMMS), höchste Jugendkriminalität, jüngstes Einstiegsalter bei Drogen und Rauchen und auf der anderen Seite längere Ausgehzeiten als jemals zuvor und mehr Taschengeld als je eine Generation zur Verfügung hatte sowie massives Marken-, Prestige-, Status- und Anspruchsdenken und Werteverfall quer durch alle Kategorien. Wichtig: Ich beziehe mich hier auf die Trends. Es gibt - aus eigener Erfahrung - auch noch genügend Ausnahmen von diesem großen Trend der letzten Jahre.
Doch muß man die Jugendlichen auch teilweise in Schutz nehmen. Nie zuvor verstand es die Marketingindustrie so gut wie heute den Jugendlichen zu suggerieren sie würden das, jenes und dies brauchen. Es wird gezielt massivst Marktforschung betrieben und Forschung im Gebiet der Jugendpsychologie ist auch nichts neues mehr. Die Industrie weiß sehr genau wie sie Druck auf Jugendliche ausüben und aufbauen kann die diesen Druck dann auf die Eltern oder andere Jugendliche entsprechend weitergeben. Ich will die Schuld keineswegs den Eltern in die Schuhe schieben aber sie sind auch mit an der Bildungsmisere oder dem Anspruchsdenken beteiligt. Schließlich sind sie die HAUPTerzieher. Daran ändern auch überalterte Lehrkörper und zu viele ausfallende Unterrichtsstunden nichts. Teilweise leben die Eltern ebenfalls exzessive Lebensstile vor, sehen Fremdgehen als"Kavaliersdelikt" (und beschleunigen damit in ihrer Vorbildfunktion logischerweise den Werteverfall auch bei unseren Kindern bzw. jüngeren Einwohnern) oder fallen auch auf die Werbung herein wie wir (fast) alle wohl mehr oder weniger das tun.
Alles in allem könnte man Ursachen und Wirkungen wohl ewig weiterschreiben. Das sind alles Dinge die sich gegenseitig"hochschaukeln". Prestige- und Statusdenken (wie es bei vielen Deutschen herrscht) wirkt positiv darauf, daß in Familien beide Elternteile arbeiten gehen. Das wirkt in der Regel (muß es nicht aber häufig ist es so) negativ auf die Erziehung (der Tag hat nur 24 Stunden und die Menschen sind ja auch erschöpfter denn Erziehung + Arbeit + Haushalt ist zumindest keine geringe Belastung). Weniger Erziehung heißt aber meistens bei den Eltern, daß sie es auf andere Weise ihren Kids Recht machen wollen. Längere Ausgehzeiten, mehr Taschengeld (das sie sich ja dann auch häufig leisten können wenn beide berufstätig sind). Mehr Taschengeld und längere Ausgehzeiten, größere Freiheiten, weniger Belastung weil keine Mitarbeit im Haushalt führen aber bei den Jugendlichen/Kids selbst auch wieder zu Statusdenken und zu einer Gewöhnung an"seltsame" Lebensstile die so normalerweise auf Dauer nicht durchzuhalten sind aber an die sich die Kids dann gewöhnen. Auch die steigenden Anforderungen in der Arbeitswelt führen bei Eltern logischerweise vermehrt zu Streß und Belastung. Teilweise kann das natürlich auf Erziehung abfärben.
Man darf aber auch die Elternschaft nicht pauschal verurteilen. Das auf keinen Fall. Auch sie sind Opfer der steigenden Anforderungen in der Arbeitswelt, der steigenden Abgabenbelastung und auch sie spüren den Druck der von den eigenen Kindern wieder kommt. Ich wüßte auch nicht was ich als Vater machen würde wenn ich einen Sohn oder eine Tochter hätte die so im Alter zwischen 14 und 18 wäre und mich fragen würde ob sie bis um zwei Uhr nachts mit Freundinnen oder Freunden ausgehen darf. Einerseits hätte ich Angst weil er/sie dafür eigentlich zu jung ist und eigentlich weiß ich auch, daß es gesetzlich verboten ist (Jugendschutzgesetz) aber auf der anderen Seite wollte ich als Vater auch wieder nicht, daß mein Sohn/meine Tochter den Anschlu verliert an ihren Freundeskreis oder ihre"Clique" weil ich der restriktivste und einschränkendste Vater von allen in ihrem Freundeskreis wäre obwohl ich ja eigentlich auch richtig handeln würde wenn ich es verbieten würde. Das ist wohl so der Hauptkonflikt den viele Eltern heute haben. Auf der einen Seite sehen und wissen sie das viele Dinge eigentlich falsch sind (zu lange Ausgehzeit, zu teure Klamotten kaufen,...) aber auf der anderen Seite wollen sie auch nicht, daß ausgerechnet ihr Kind den anderen darin nachsteht und dadurch irgendwelche Nachteile erleidet weil Eltern auch immer gute Eltern sein wollen.
Und gerade auch weil Eltern gerne auf andere Eltern schauen um selbst zu wissen was richtig sein könnte haben sich quer durch große Teile der Elternschaft falsche Vorgehensweisen bei der Erziehung durchgesetzt.
Ein Beispiel:
Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 15 und 20 praktisch die komplette Ausbildungsvergütung überlassen während sie in der Ausbildung sind und dennoch zuhause wohnen.
So schön und nett es von den Eltern gemeint ist so kontraproduktiv ist es.
Die negative Folge:
Die Jugendlichen gewöhnen sich häufig an zu hohe Lebensstandards (habe ich zig mal beobachtet)wenn sie über 400 bis 500 Euro netto pro Monat frei für reine Konsumzwecke zur Verfügung haben weil sie keinerleit Versorgungskosten (Strom, Wasser, Nahrungsmittel,...) zu tragen haben. Viele die ich kenne hatten sich in ihrer Ausbildung sogar ein Auto angeschafft und nach der Ausbildung und nach dem Auszug von zuhause kam das böse Erwachen als sie merkten, daß sie mit ihrem Job eben nur soviel verdienen, daß sie sich wohl bis 25 noch kein Auto leisten können obwohl sie alleine leben. Die jungen Erwachsenen verstehen das dann häufig nicht und merken erst wirklich dann, daß sie die ganze Zeit in einer Traumwelt gelebt haben wenn sie dann statt 500 Euro netto wie zu Zeiten als sie noch zuhause wohnten und in Ausbildung waren plötzlich mitten im harten Berufsleben stehen und gerade mal 1200 oder 1300 Euro brutto im Monat haben, plötzlich dafür auch noch Überstunden machen dürfen und sich selbst versorgen müssen (von der Miete über Kosmetikprodukte bis hin zu Nahrungsmitteln, Wasser, Strom und Rundfunkgebühren, evtl. ein schon angeschafftes Auto mit all seinen Fixkosten). Erst da wachen dann viele auf und merken, daß sie statt 500 Euro für private Konsumzwecke, keine 400, keine 300 und auch keine 200 Euro mehr haben sondern vielleicht noch 100 oder 150 Euro.
Ich kenne mindestens 20(!) Fälle in denen es so ähnlich ablief. Teilweise sind es ehemalige Mitschüler die auf die Realschule wechselten, ihren Abschluß machten und dann während ihrer Ausbildung auf die vermeintliche Überholspur wechselten als plötzlich monatlich 100 Euro für Klamottenausgaben normal waren und ein Auto angeschafft und getunt wurde und nebenbei noch das Zimmer mit allerlei technischem Schnick-Schnack ausgestattet wurde.
In solchen Fällen da frage ich mich dann ernsthaft: Warum greifen die Eltern nicht ein?!?!?! Okay ich war noch nie in der Elternrolle und vielleicht kann ich es von daher nur schwer beurteilen aber normalerweise müßten Eltern doch aus ihrer eigenen Lebenserfahrung wissen, daß so ein Lebensstil nicht gehalten werden kann und es umso schwerer wird davon wieder abzurücken je länger man sich daran gewöhnt. Und wenn dann ehemalige Mitschüler von mir in den drei Jahren ihrer Ausbildung praktisch durchschnittlich 550 bis 600 Euro netto hatten und davon gut 400 Euro auf den Kopf gehauen haben (pro Monat!) dann war das Fiasko durch vorhersehbar. Es dürfte doch jedem klar sein, daß dies nicht so durchzuhalten ist spätestens wenn der Auszug von zuhause ansteht und man alle Kosten selbst tragen muß.
Und um wieder auf das Ausgangsthema - das zu große Anspruchsdenken - zurückzukommen. Hier würde ich mir von vielen Eltern mehr Aufklärungsarbeit wünschen oder das Vermitteln realistischer Lebensweisen.
Praktisch alle Eltern bezahlen ihren Kids heute den Führerschein, praktisch alle Eltern überlassen ihren Kids heute die ganze oder fast die ganze Ausbildungsvergütung, viele Eltern gehen sogar (und das finde ich extrem) so weit um als Belohnung für's Abi ein Auto springen zu lassen oder verzichten auf den eigenen Urlaub damit die Kids in Urlaub können (alles schon live miterlebt!!!!).
<font color="#FF0000">Und wenn ich das dann sehe dann wundert mich auch nicht das hohe Anspruchsdenken. Das ist doch dann nur noch die FOLGE!</font>.
Ich habe schon oft mit Erwachsenen, auch Eltern, diskutiert die das hohe Anspruchsdenken oder die schlechte schulischen Leistungen (PISA) der heutigen Jugend oder deren Werteverfall kritisiert haben. Doch sind die Eltern immer noch (auch in Zeiten der Medienberieselung und häufig überalterter Lehrer) diejenigen welche die Erziehung am stärksten beeinflussen können.
Es ist häufig zu beobachten, daß aber genau die Eltern die das Auto bezahlen oder nen Sparvertrag mit 20.000 Euro zum 18. Geburtstag auszahlen oder den Führerschein zahlen und die komplette Ausbildungsvergütung überlassen auch diejenigen sind die ein zu hohes Anspruchsdenken kritisieren. Auf die Idee, daß das zu hohe Anspruchsdenken auch von ihrem eigenen Erziehungsstil herrühren KÃ-NNTE (Konjunktiv) kommen viele erst gar nicht.
Statt einem gefährdeten Zehntklässler auf dem Gymnasium ein Auto zu versprechen wenn er das Abi schafft wäre es doch sinnvoller mehr Aufklärungsarbeit zu leisten um ihm/ihr klar zu machen wie wichtig eine solide Ausbildung heute ist und welche positiven und negativen Auswirkungen es haben könnte oder würde. Doch das erfordert viel viel viel Zeit einem Kind oder Jugendlichen das klar zu machen und heute haben Eltern durch den Druck den sie selbst in der Arbeitswelt von heute immer stärker abbekommen verständlicherweise immer seltener die Nerven dazu.
Das Fazit (vielleicht etwas blöd formuliert aber mir fällt gerade nichts besseres ein): Das zu hohe Anspruchsdenken unter vielen Jungen das viele Alte (und sogar viele Eltern) kritisieren ist m.E. hauptsächlich durch die Art der Erziehung der Alten (Eltern) entstanden. [/b]
Viele Grüße
Sascha
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nasdaq
24.06.2003, 21:11
@ Sascha
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Vollste Zustimmung! |
-->>Das Fazit (vielleicht etwas blöd formuliert aber mir fällt gerade nichts besseres ein): Das zu hohe Anspruchsdenken unter vielen Jungen das viele Alte (und sogar viele Eltern) kritisieren ist m.E. hauptsächlich durch die Art der Erziehung der Alten (Eltern) entstanden. [/b]
> Viele Grüße
>Sascha
Vielen Dank für Deine ausführliche Stellungnahme über die Ursachen des Anspruchsdenkens. Stimme da vollkommen mit Dir überein, dass man nicht jemandem pauschal die Schuld für diese Fehlentwicklung zuschreiben kann. Die Erziehung ist ein wesentlicher Bestandteil und sicherlich ist es schwer bis unmöglich hier die Grenzen richtig zu ziehen.
Die demographische Entwicklung und die Emanzipation der Frau hat hier sicherlich auch seinen Beitrag geleistet.
Mir sind Fälle bekannt in denen dreistellige Millionäre ihre Kinder im absoluten Luxus leben lassen. Alles natürlich"sicher" in Staatsanleihen investiert. Hier steht eine Geldentwertung ins Haus, die sich gewaschen hat. Wer den Launen der Spaßgesellschaft übermäßig fröhnt muss aufpassen, dass er danach nicht ohne Hosen da steht:-). Für alle anderen werden sich danach neue Möglichkeiten ergeben.
Es ist wohl schon so, dass wir heute durch die generell starke Arbeitsteilung eine Gesellschaft bekommen haben, die sich durch Ansprüche und Individualismus, definiert. Grundlage war das Wirtschaftswachstum und der Schuldenfinanzierte Konsum.
Deshalb ist es wohl leider nötig, dass wir eine Rezession bekommen, die die Menschen wieder zusammenbringt und die Familien stärkt, mit allen negativen Konsequenzen.
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