Euklid
23.06.2003, 13:53 |
Hat Hundt jetzt auch den Gehirntripper??? Thread gesperrt |
-->Hundt behauptet der Durchschnittsamerikaner würde 400 h im Jahr mehr arbeiten.
Leider vergißt der gute Mensch eben zu erwähnen daß der Durchschnittsamerikaner von den 100% die er arbeitet auch erheblich mehr für sich behalten darf.
Es muß die Frage wohl erlaubt sein warum mann mehr arbeiten soll.
Für dieses Land ist die Nullösung an Arbeitszeit doch das totale Optimum.
Selbst wenn das Sozialamt etwas wegstreicht wird das in Deutschland scheinbar durch 5 Tage an Schwarzarbeit je Monat locker kompensiert.
Nee Dieter Hundt das war wohl zu gut gemeint.
Nee bei dem immer sofort und reflexartig einsetzenden Ruf nach den Breitschultrigen wird es sich nicht vermeiden lassen daß die leistungswilligen und leistungsstarken Leute aus dem Land abfließen.
Man kann auch das Rezept verderben wenn man zuviel Kakao in den Kuchen streut.
Denn der schmeckt nämlich anschließend fatal bitter.
Leider hat man bei der Rezeptur wohl vergessen daß die Leistungswilligen und Leistungsstarken nicht nur Manager sind.
Die bleiben wohl da denn denen beulen gerade die Taschen aus weil sie vor Geld nicht mehr laufen können.
Aber diejenigen die die qualifizierten Arbeiten machen werden schwinden wie der Schnee in der Sonne,denn Leute die etwas können braucht man überall.
Mal sehen bis die Oberdeppen merken daß Globalisierung auch mal andersrum wirken kann.
Und die werden auch nicht wiederkommen weil es in anderen Ländern auch schön ist und nicht nur hirnlose Parolen zu jedem Wochenende von jedem der sich berufen fühlt hinausposaunt werden.
Ich kann jedem nur empfehlen diesen Saustall Deutschland zu verlassen.
Hier leben nur noch 2 Schichten gut.
Die Hundts und diejenigen die ohne Arbeit die Hände aufhalten.
Aber diejenigen die jeden Tag arbeiten haben keinerlei Lobby mehr, weder die Systempresse die ihnen dauernd die Gehirnwäsche verabreicht noch die Arbeitgeber.
Dagegen hebt sich der schwäbische Textilfabrikant in wohltuender Weise ab.
Leider haben wir von denen nicht genug.Dafür haben wir aber Hundts,Henkels und Rogowskis in Hülle und Fülle.
Wie ich aus mehreren privaten Gesprächen erfahren habe werden die Methoden der Arbeitgeber immer rüder.Die Abhörung von Telefongesprächen ist fast noch das kleinste Übel.
Wenn man die alle so reden hört meint man daß am besten wieder Zwangsarbeitslager eingeführt werden müßten.
Kein Wunder denn die Lektion der Zwangsarbeiterzahlungen haben sie niocht lernen können weil sie ja eh nur 25% des Gesamtbeitrages zahlen mußten.
Das Volk übernahm die 50% durch Regierungsbeschluß über Zuschüsse der Regierung und die anderen 50% der Unternehmen mußte der Steuerzahler auch noch zur Hälfte schlucken.
Vielleicht meint man daß dies sehr günstig war und man könnte es nochmals probieren weils so günstig war.
Jetzt lernt man sein Unternehmen am besten kennen.
Gruß EUKLID
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Tempranillo
23.06.2003, 14:07
@ Euklid
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Re: Hat Hundt Gehirntripper? Nein, er ist Duz-Freund von Kohl (owT) |
-->
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Euklid
23.06.2003, 14:09
@ Tempranillo
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Ist das ansteckend? (owT) |
-->
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Christian
23.06.2003, 14:37
@ Euklid
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Re: Dazu eine Alltagsposse zum Thema, was beim Arbeiten rumkommt |
-->In einer deutschen Stadt am Meer, in der meine Liebste und gerne gerne leben würden, wurde jetzt ein Agenturinhaber für eine Weinhandelskette gesucht. Bei denen kaufen wir gerne in unserer Stadt ein, kennen andere Filialen in Deutschland und haben schon öfter davon geredet, dass das als zweites Standbein ja nur der absolute Traumjob sein muss. Wir haben uns also per Email beworben und zwei Tage später telefonisch Rückmeldung bekommen."Ich schicke ihnen mal die Informationsunterlagen zu, die schauen sie sich dann an, und wenn sie dann immer noch Interesse haben, dann können wir uns ja treffen", so der Sachbearbeiter. Merkwürdig, merkwürdig, dachten wir. Als wir die Unterlagen mit einer exemplarischen Kostenrechnung dann studiert hatten, wussten wir, was der Mann meinte: Im ersten Jahr garantieren sie einem 180000 Euro Mindestumsatz. Nach Abzug aller Kosten bleiben für den Agenturinhaber 15500 Euro am Jahresende übrig. Zu zweit (und es sind nach unseren Erfahrungen immer zwei Leute in diesem Laden) macht es dank der kurzen Ã-ffnungszeiten (ca. fünf Stunden täglich) rund 5 Euro pro Nase und Stunde. Brutto, versteht sich. Denn Krankenkasse (als Selbstständiger nicht gerade ein Klacks) und Altersvorsorge und und und sind ja auch noch fällig. Über Einkommenssteuer machen wir uns bei den Beträgen jetzt mal keine Gedanken. Nun könnte jemand einwerfen, dass das, was am Ende des Jahres rauskommt, ja auch bei wachsendem Umsatz ansteigt. Für diesen Fall hat das Unternehmen schlauerweise vorgesorgt und eine umsatzabhängige Pacht für den Laden ins Spiel gebracht. Diese führt nämlich dazu, dass man Für steigenden Umsatz bestraft wird. Nochmal zum Vergleich: 180000 Euro Jahresumsatz machen 15500 Euro für den Agenturinhaber. 530000 Euro Jahresumsatz (also das Dreifache, also für eine 200000-Einwohner-Stadt fast utopisch) machen 34000 Euro am Jahresende - da ist aber überhaupt nix von dreifach zu merken. Den Rest frisst die Pacht. Wir haben dann dankend abgelehnt. In diesem Sinne. Gruß aus Dortmund, Christian
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Tierfreund
23.06.2003, 15:01
@ Christian
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Jacques Weindepot? |
-->Hallo Christian,
Jacques Weindepot - Das sind doch die 5 Stunden Ã-ffnungszeit Spezialisten.Eigentlich ordentliche Ware aber nur zwischen 15.00 Uhr und 20.00 Uhr geöffnet.
Selbst 180.000 € Jahresumsatz halte ich dort für übertrieben.Einen Agenturinhaber aus dem Raum Nürnberg befragte ich letztes Jahr nach seinen merkwürdigen Ã-ffnungszeiten - Seine Antwort: Sie können ja gerne woanders kaufen - genau das mache ich jetzt auch.
Ansonsten ein Fall für eine Ich AG [img][/img]
Grüße
Tierfreund
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Christian
23.06.2003, 15:10
@ Tierfreund
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Re: Jacques Weindepot? |
-->Jau, Volltreffer. Für uns wären die Ã-ffnungszeiten ideal gewesen. Ich arbeite frei für Print und Hörfunk, meine Göttergattin ist Fotografin. Von daher hätten wir den Rest des Tages - oder wie auch immer man sich die Woche ingeteilt hätte - unsere Jobs auch weiter machen können. Aber so wird das nix - als zweites Standbein nicht, nicht mal als Krücke. Das ist, wie du sagst, ein Fall für eine Ich-AG oder aber für gelangweilte Chefarztgattinnen
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Sascha
23.06.2003, 17:09
@ Euklid
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Hat Hundt jetzt auch den Gehirntripper??? |
--> Hallo Euklid!
Du schreibst:
> Leider vergißt der gute Mensch eben zu erwähnen daß der > Durchschnittsamerikaner von den 100% die er arbeitet auch erheblich mehr für > sich behalten darf.
[b] Das mag schon stimmen. Nur: VON WAS darf er viel behalten. Der Durchschnittsamerikaner (Arbeiter, Teilzeitjobber,...) verdient doch schon wesentlich weniger als der Deutsche. In Amerika gibt es viele Jobs da bekommt man gerade soviel, daß man mit zehn Stunden (und mehr) Arbeit pro Tag gerade mal so leben kann, daß man die Nahrungsmittel nicht aus der Mülltonne zusammensuchen muß. Hört sich brutal an ist aber häufig so.
Es fragt sich was im Endeffekt besser ist. Jemand der 10 Euro die Stunde verdient und 50 Prozent Abzüge hat hat nach meiner Rechnung immer noch 5 Euro. Jemand der nur 10 Prozent Abzüge hat aber von vornherein nur 4,50 Euro verdient kann zwar behaupten, daß die Abzüge gering sind aber ich glaube er/sie hat doch das schlechtere Los gezogen.
Es ist so, daß Deutschland ein Hochsteuerland ist. Das bezweifle ich sicherlich nicht. Nur müssen wir uns in der Tat eben auch gefallen lassen wenn jemand sagt wir sind ein Hochlohnland. Auch das ist eben ein Fakt. Auch wenn wir es nicht gerne hören. Wir verteidigen uns oft mit der Argumentation, daß die Lebenshaltungskosten auch höher seien als in Indien oder China und deswegen die Löhne natürlich höher sein müssen. Das stimmt. Doch der Vergleich ist nicht vollständig. Wir müssen auch mit anderen Industriestaaten vergleichen (USA, GB) und da sind grob gesagt nicht immer aber doch meistens/häufig die Löhne tiefer, die Arbeitsbedingungen schlechter, der Wohlstand kleiner, die Urlaubstage (ich habe es nicht von den Feiertagen!) weniger, das soziale Netz dünner, der Kündigungsschutz viel geringer.
Wohl dem der in Amerika lebt und Akademiker ist, ein abgeschlossenes Studium hat oder einen gute Job. Der hat es dort wohl sicher besser als hier. Soweit zu den Akademikern, Selbständigen und teilweise Unternehmern. Aber dem Durchschnittsmenschen oder Durchschnittsarbeiter geht es dort wesentlicher schlechter als HIER!
Vergleicht man also Amerika mit Deutschland oder auch Großbritannien mit Deutschland merkt man schnell, daß auch keineswegs das Paradies vorzufinden ist. Ganz im Gegenteil. Betrachte ich die ganze Bevölkerung so muß ich sagen sind die Lebensverhältnisse hierzulande ausgewogener und stärker abgesichert. Und das kostete EBEN Geld. Natürlich darf der Sozialstaat nicht zu weit gehen und natürlich passieren im Sozialstaat Fehler.
Aber kann es sinnvoll sein den Kahlschlag des Sozialstaats zu fordern nur damit die Leistungsgerechtigkeit wieder verstärkt wird? Ich halte es nicht für falsch das Leistung bezahlt werden muß und das man Menschen die arbeiten können und nur nicht wollen irgendwie zwingen muß das sie was tun. Nur: In Zeiten in denen es Millionen von Arbeitslosen gibt kann man den Sozialstaat nicht Kahlschlagen. Es trifft nämlich nur wenige die tatsächlich faul oder arbeitsunwillig sind sondern auch immer häufiger Menschen denen ihre Lebensgrundlage genommen wird, die arbeitslos sind aber arbeiten wollen. Durch einen Kahlschlag des Sozialstaats erhöht man den Druck auf diese Menschen enorm, drückt sie in Billig-Jobs, Teilzeitjobs, schlecht bezahlte Jobs usw. usw. So etwas zugungsten der Leistungsgerechtigkeit zu fordern ist sicherlich in gewisser Hinsicht berechtigt. Nur muß es da aufhören wo große Teile der Gesellschaft (Millionen Arbeitslose) betroffen sind. Denn dann geht es nur wenigen besser (den Leistungsträgern) und vielen schlechter.
Urteil für die gesamte Gesellschaft: SCHLECHT
Natürlich darf man jedoch auf die Leistungsträger nicht vergraulen. Klar. Denn sonst geht die Volkswirtschaft auf Dauer auch den Bach runter. Es müssen Lösungen her wie man eine Abwanderung von Leistungsträgern vermeiden kann. Nur kann die Lösung auch nicht sein, daß man alle die kein Studium oder Abitur haben in Billigjobs drückt sodaß am Ende 65% der Bevölkerung - obwohl sie arbeitet - in Armut lebt. Dann machen wir nämlich wieder die Reise in die Vergangenheit und finden uns beim Großbürgertum und Adel wieder und der ganze Rest ist die arme Arbeiterschicht.
Viele Grüße
Sascha
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Euklid
23.06.2003, 17:41
@ Sascha
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Re: Hat Hundt jetzt auch den Gehirntripper??? |
-->> Hallo Euklid!
> Du schreibst:
> > Leider vergißt der gute Mensch eben zu erwähnen daß der
>> Durchschnittsamerikaner von den 100% die er arbeitet auch erheblich mehr für
>> sich behalten darf.
>[b] Das mag schon stimmen. Nur: VON WAS darf er viel behalten. Der Durchschnittsamerikaner (Arbeiter, Teilzeitjobber,...) verdient doch schon wesentlich weniger als der Deutsche. In Amerika gibt es viele Jobs da bekommt man gerade soviel, daß man mit zehn Stunden (und mehr) Arbeit pro Tag gerade mal so leben kann, daß man die Nahrungsmittel nicht aus der Mülltonne zusammensuchen muß. Hört sich brutal an ist aber häufig so.
>Es fragt sich was im Endeffekt besser ist. Jemand der 10 Euro die Stunde verdient und 50 Prozent Abzüge hat hat nach meiner Rechnung immer noch 5 Euro. Jemand der nur 10 Prozent Abzüge hat aber von vornherein nur 4,50 Euro verdient kann zwar behaupten, daß die Abzüge gering sind aber ich glaube er/sie hat doch das schlechtere Los gezogen.
>Es ist so, daß Deutschland ein Hochsteuerland ist. Das bezweifle ich sicherlich nicht. Nur müssen wir uns in der Tat eben auch gefallen lassen wenn jemand sagt wir sind ein Hochlohnland. Auch das ist eben ein Fakt. Auch wenn wir es nicht gerne hören. Wir verteidigen uns oft mit der Argumentation, daß die Lebenshaltungskosten auch höher seien als in Indien oder China und deswegen die Löhne natürlich höher sein müssen. Das stimmt. Doch der Vergleich ist nicht vollständig. Wir müssen auch mit anderen Industriestaaten vergleichen (USA, GB) und da sind grob gesagt nicht immer aber doch meistens/häufig die Löhne tiefer, die Arbeitsbedingungen schlechter, der Wohlstand kleiner, die Urlaubstage (ich habe es nicht von den Feiertagen!) weniger, das soziale Netz dünner, der Kündigungsschutz viel geringer.
>Wohl dem der in Amerika lebt und Akademiker ist, ein abgeschlossenes Studium hat oder einen gute Job. Der hat es dort wohl sicher besser als hier. Soweit zu den Akademikern, Selbständigen und teilweise Unternehmern. Aber dem Durchschnittsmenschen oder Durchschnittsarbeiter geht es dort wesentlicher schlechter als HIER!
>Vergleicht man also Amerika mit Deutschland oder auch Großbritannien mit Deutschland merkt man schnell, daß auch keineswegs das Paradies vorzufinden ist. Ganz im Gegenteil. Betrachte ich die ganze Bevölkerung so muß ich sagen sind die Lebensverhältnisse hierzulande ausgewogener und stärker abgesichert. Und das kostete EBEN Geld. Natürlich darf der Sozialstaat nicht zu weit gehen und natürlich passieren im Sozialstaat Fehler.
>Aber kann es sinnvoll sein den Kahlschlag des Sozialstaats zu fordern nur damit die Leistungsgerechtigkeit wieder verstärkt wird? Ich halte es nicht für falsch das Leistung bezahlt werden muß und das man Menschen die arbeiten können und nur nicht wollen irgendwie zwingen muß das sie was tun. Nur: In Zeiten in denen es Millionen von Arbeitslosen gibt kann man den Sozialstaat nicht Kahlschlagen. Es trifft nämlich nur wenige die tatsächlich faul oder arbeitsunwillig sind sondern auch immer häufiger Menschen denen ihre Lebensgrundlage genommen wird, die arbeitslos sind aber arbeiten wollen. Durch einen Kahlschlag des Sozialstaats erhöht man den Druck auf diese Menschen enorm, drückt sie in Billig-Jobs, Teilzeitjobs, schlecht bezahlte Jobs usw. usw. So etwas zugungsten der Leistungsgerechtigkeit zu fordern ist sicherlich in gewisser Hinsicht berechtigt. Nur muß es da aufhören wo große Teile der Gesellschaft (Millionen Arbeitslose) betroffen sind. Denn dann geht es nur wenigen besser (den Leistungsträgern) und vielen schlechter.
>Urteil für die gesamte Gesellschaft: SCHLECHT
>Natürlich darf man jedoch auf die Leistungsträger nicht vergraulen. Klar. Denn sonst geht die Volkswirtschaft auf Dauer auch den Bach runter. Es müssen Lösungen her wie man eine Abwanderung von Leistungsträgern vermeiden kann. Nur kann die Lösung auch nicht sein, daß man alle die kein Studium oder Abitur haben in Billigjobs drückt sodaß am Ende 65% der Bevölkerung - obwohl sie arbeitet - in Armut lebt. Dann machen wir nämlich wieder die Reise in die Vergangenheit und finden uns beim Großbürgertum und Adel wieder und der ganze Rest ist die arme Arbeiterschicht.
>Viele Grüße
>Sascha
Dieses Posting soll JÜKÜ mal einrahmen lassen.
Ich erinnere dann meinen Sohn zu seiner sozialen Einstellung zur rechten Zeit wenn er nach 5 Berufsjahren die Verantwortung übernehmen soll und ab und zu mal die Kopfwäsche seiner sozialen Chefs miterleben muß für die Fehltaten die seine Mitarbeiter gemacht haben.
Ich denke daß nach der ersten Geahltsabrechnung zum November schon die erste Ernüchterung einkehrt;-))
Die zweite Ernüchterung wird einklehren wenn er dann auch noch alles selbst zahlen soll.
Mal gespannt was da noch an sozialem Engagement in 20 Jahren übrig ist;-))
Habe auch links angefangen und bin immer weiter abgedriftet;-))
Normale Entwicklung ;-))
Gruß EUKLID
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Sascha
23.06.2003, 18:16
@ Euklid
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Re: Hat Hundt jetzt auch den Gehirntripper??? |
-->[b] Mir ist schon bewußt, daß es nicht einfacher wird später. Außerdem bin ich auch eher pessimistisch für die Zukunft gestimmt als optimistisch (bezogen auf die wirtschaftliche Seite). Das siehst du ja auch an meinen Bergab-Postings.
Nur denke ich primär daran erst mal Arbeit zu haben (!!!) bevor ich daran denke wieviel ich abgezogen bekomme und das es zuviel ist was man abgezogen bekommt. Das ist die Verschiebung der"wichtigsten Frage" die es heute gibt und die gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen stattfindet.
Fragen der Art"Absicherung","Ansparen und Schaffung von Vermögen" sind Fragen die in meiner Altersgruppe im Gegensatz zu früher tendenziell immer weniger wichtig werden. Das ist auch normal wenn man die Zeit heute betrachtet. Denn im Gegensatz zu früher (Wirtschaftswunderzeiten) hat heute nicht mehr fast jeder Arbeit und auch nicht mehr unbedingt diejenigen die sich anstrengen. Sehe und höre ich jede Woche von verschiedensten Leuten. Deswegen sind die zentralen Fragen heute mehr"Habe ich Arbeit?" und"Werde ich morgen Arbeit haben?". Denn davon hängt meine Existenz unmittelbar ab. Es gibt viele Menschen die machen sich Sorgen darum, daß ihr Vermögen von 15 Millionen auf 14 Millionen sinken könnte. Es gibt aber auch Menschen die machen sich Sorgen wie sie morgen noch ihre Familie ernähren wollen wenn sie keine Arbeit haben und was sie nach der 70. Bewerbung jetzt noch machen sollen. In beiden Beispielen haben die Menschen Zukunftsangst. Fragt sich nur wer denn schlimmer dran ist??? Menschen die Angst davor haben einen schlechter bezahlten Job zu haben ("nur" noch 3800 Euro statt 4000), Menschen die Angst davor haben, daß ihr Vermögen schmilzt oder Menschen die kein Vermögen haben aber extreme Existenzangst weil sie beispielsweise arbeitslos sind.
Du mußt dir das vorstellen wie das Spiel"Reise nach Jerusalem" das man normalerweise im Kindergarten spielt. Stelle dir vor da stehen fünf Stühle. Die Stühle sind die Arbeitsplätze. Es laufen zehn Kinder herum. Das sind die Arbeitssuchenden (keine Faulen, keine Drückeberger u.ä. sondern arbeitswillige, engagierte Menschen).
Egal wie schnell (Engagement) die zehn Kinder (Arbeitssuchenden) auch sind, fünf von ihnen werden keinen Stuhl (Arbeitsplatz) finden. Die Schnelligkeit könnte man mit Bewerbungsengagement übersetzen. Sicherlich hat dieser Vergleich ein paar kleinere Macken doch kommt er der Wirklichkeit sehr nahe. Ich kenne Leute die sind weder besonders schlau, noch besonders dumm, sind einfach ganz normalsterbliche Menschen. Sie sind so alt wie ich, sie suchen Arbeit. Schreiben 50, 60, 70 Bewerbungen und finden nichts... Würden sogar auf Teile des Lohns verzichten und finden nichts...Momentan sind wir in einer Zeit in der die Zahl der Stühle abnimmt. Es werden ZWANGSLÄUFIG (egal wieviel die Menschen auch machen) immer mehr Menschen"auf der Strecke bleiben". Deshalb (und genau deshalb) spreche ich mich gegen eine Ausdünnung der Absicherung bei Arbeitslosigkeit aus. Ich bin jedoch dafür wenn man den Druck auf Faulenzer oder Drückeberger erhöht. Da gebe ich dir natürlich Recht. Aber bitte nicht auf die Arbeitslosen. Es ist leicht gesagt den Druck zu erhöhen wenn man selbst NICHT in einer solchen Lage ist. Es gibt dann nichts einfacheres als dies zu fordern. Nicht jeder kann auch bei dieser immer größer werdenden Geschwindigkeit beim Spiel"Reise nach Jerusalem" mithalten obwohl sie es versuchen... Was ist mit denen?... Die sind doch nicht dumm oder faul!!!
Auf SOLCHE Menschen den Druck weiter zu erhöhen kann nicht das Wahre sein! Es wäre nur noch eine Politik der Art"Immer drauf auf die wirklich Schwachen".
Viele Grüße
Sascha
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Tassie Devil
23.06.2003, 18:27
@ Euklid
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Re: Auch der kam damit auf die Welt (Erbkrankheit) |
-->>Hundt behauptet der Durchschnittsamerikaner würde 400 h im Jahr mehr arbeiten.
>Leider vergißt der gute Mensch eben zu erwähnen daß der Durchschnittsamerikaner von den 100% die er arbeitet auch erheblich mehr für sich behalten darf.
>Es muß die Frage wohl erlaubt sein warum mann mehr arbeiten soll.
Hi Euklid,
pass mal gut auf:
Leute wie z.B. dieser Hundt sieht die Industrie (im Grunde genommen die gesamte Wirtschaft) so, nehmen wir als Beispiel die deutsche Bananenveredelungsindustrie.
Es sei gegeben: 4 Gebaeudekomplexe, alle 4 sind unterirdisch mit Transportbaendern verbunden.
In Gebaeudekomplex 1 werden die Bananen hergestellt, aufgrund ihres chemisch/physikalischen Schnellst-Reifungsprozesses verlassen sie den Komplex 1 Richtung Komplex 2 per Transportband in wellenfoermiger Ringform.
In Komplex 2 werden die Bananen von Facharbeitern in herkoemmliche leicht gebogene Form gebracht und versandfertig aufbereitet, sie verlassen das Werk 2
versandfertig aufbereitet auf dem Laufband Richtung Komplex 3.
In Komplex 3 werden die Bananen von Facharbeitern nach dem Entpacken und nach Durchlaufen der Qualitaetspruefung in die aktuell stark nachgefragte"pole"-Form veredelt. Sie verlassen versandfertig das Werk 3 auf dem Laufband Richtung Komplex 2.
Komplex 4 ist das Recyclingwerk, dort kommen die Reste aus den Kantinen und sanitaeren Anlagen der Komplexe 1 - 3 an und werden dort zusammen mit den Reststoffen aus den Kantinen und sanitaeren Anlagen des Werk 4 in seine Grundbestandteile zerlegt, diese verlassen verpackungsfertig das Werk 4 auf dem Laufband in Richtung Werk 1.
In den Kantinen aller Werke wird dem Personal kaeuflich angeboten:
a) gebogene Bananen
b) pole-Bananen
c) zusaetzlich nur fuer das mittlere Management: ringelfoermige Wellenbananen
Externe Mitarbeiter der Werke 1 - 4, die sich gelegentlich um technische Probleme und Neuheiten kuemmern, sind aufgrund ihrer geistigen Konstitution als Terroristen eingestuft, man arbeitet daran, sie mit hauseigenen Robotern abzuloesen.
Soweit das Wirtschaftsbild von Hundt, Henkels, Stihl, Top-Nieten in Nadelstreifen und Konsorten.
Man muss halt nur wissen und es richtig gewichten, was in deren Koepfen alles so vorgeht, wenn sie sich z.B. ueber ihre Untertanen wie folgt auessern:"Die solle schaffe und ned denke, ein Orginalzitat.
>Für dieses Land ist die Nullösung an Arbeitszeit doch das totale Optimum.
>Selbst wenn das Sozialamt etwas wegstreicht wird das in Deutschland scheinbar durch 5 Tage an Schwarzarbeit je Monat locker kompensiert.
>Nee Dieter Hundt das war wohl zu gut gemeint.
Weisst Du eigentlich, unter welchem Namen inzwischen die BRDDR in Frankreich unter der Hand segelt?
Nein?
Ich will's Dir sagen: La blue belle de l'Europe, die Muellkippe Europas.
Nach Meinung der Franzosen ist damit die richtige Berufung fuer Hundt und Konsorten Muellkippeneigner und nadelgestreifte Muellkippen-Manager, ich moechte jetzt nicht unbedingt widersprechen.
>Nee bei dem immer sofort und reflexartig einsetzenden Ruf nach den Breitschultrigen wird es sich nicht vermeiden lassen daß die leistungswilligen und leistungsstarken Leute aus dem Land abfließen.
Stroemen, Euklid, es stroemt. Das lustige Muellkippenleben ist halt nicht nach jedermanns Geschmack.
>Man kann auch das Rezept verderben wenn man zuviel Kakao in den Kuchen streut.
>Denn der schmeckt nämlich anschließend fatal bitter.
Kakao? Kuchen? Was soll dieser Luxus?
Bananen, bis sie allen im MuKi(MuellKippen)-Paradies zu den Ohren rauskommen, da braucht man dann keinen solchen Luxus mehr wie Kakao und auch keinen Kuchen.
>Leider hat man bei der Rezeptur wohl vergessen daß die Leistungswilligen und Leistungsstarken nicht nur Manager sind.
Du glaubst doch wohl nicht, man habe das"vergessen"!?
Du glaubst doch wohl nicht allen Ernstes, dass diese Top-Kriminellentruppe
etwas"vergessen" habe?
Mein lieber Euklid, Leute vom Schlage eines Hundt haben das ganze Szenario der BRDDR mitgeplant, die wissen schon, was sie tun und was dabei abgeht!
>Die bleiben wohl da denn denen beulen gerade die Taschen aus weil sie vor Geld nicht mehr laufen können.
>Aber diejenigen die die qualifizierten Arbeiten machen werden schwinden wie der Schnee in der Sonne,denn Leute die etwas können braucht man überall.
>Mal sehen bis die Oberdeppen merken daß Globalisierung auch mal andersrum wirken kann.
Das ist denen schnuppe, denn sie meinen, ggf. durch Abseilen ihre Haut retten zu koennen.
>Und die werden auch nicht wiederkommen weil es in anderen Ländern auch schön ist und nicht nur hirnlose Parolen zu jedem Wochenende von jedem der sich berufen fühlt hinausposaunt werden.
>Ich kann jedem nur empfehlen diesen Saustall Deutschland zu verlassen.
Muellkippe, nach inoffizieller Meinung in Frankreich.
>Hier leben nur noch 2 Schichten gut.
>Die Hundts und diejenigen die ohne Arbeit die Hände aufhalten.
>Aber diejenigen die jeden Tag arbeiten haben keinerlei Lobby mehr, weder die Systempresse die ihnen dauernd die Gehirnwäsche verabreicht noch die Arbeitgeber.
>Dagegen hebt sich der schwäbische Textilfabrikant in wohltuender Weise ab.
>Leider haben wir von denen nicht genug.Dafür haben wir aber Hundts,Henkels und Rogowskis in Hülle und Fülle.
>Wie ich aus mehreren privaten Gesprächen erfahren habe werden die Methoden der Arbeitgeber immer rüder.Die Abhörung von Telefongesprächen ist fast noch das kleinste Übel.
Das war fuer mich bereits vor 12 Jahren alles so absehbar.
>Wenn man die alle so reden hört meint man daß am besten wieder Zwangsarbeitslager eingeführt werden müßten.
Irrtum, die BRDDR wurde bereits in dieses Lager umfunktioniert.
>Kein Wunder denn die Lektion der Zwangsarbeiterzahlungen haben sie niocht lernen können weil sie ja eh nur 25% des Gesamtbeitrages zahlen mußten.
>Das Volk übernahm die 50% durch Regierungsbeschluß über Zuschüsse der Regierung und die anderen 50% der Unternehmen mußte der Steuerzahler auch noch zur Hälfte schlucken.
>Vielleicht meint man daß dies sehr günstig war und man könnte es nochmals probieren weils so günstig war.
>Jetzt lernt man sein Unternehmen am besten kennen.
Darauf habe ich schon vor laengerer Zeit dankend verzichtet, sowohl die Grossfirma BRDDR wie auch diese Kleinfirma in Form eines 1500-Mann-Handelsvertriebes, dem ich etwas mehr wie 25 Jahre angehoerte, am besten
kennen zu lernen.
>Gruß EUKLID
Gruss
TD
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Christian
23.06.2003, 18:55
@ Sascha
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Re: Die Reise nach Jerusalem ist nicht das einzige Problem |
-->Du vergisst bei deiner Argumentation den Faktor Mensch.
- Wie beim äußerst unterhaltsamen Austausch über das Job-Problem von R1 schon von anderen erwähnt, werden vor allem Spezialisten gesucht. Spezialisten sind eben welche, die bestimmte Fähigkeiten haben, über die andere nicht verfügen. Im Klartext: Die Masse wird diese Anforderungen nie erfüllen, auch wenn sich Einzelne noch so strecken. Die Masse ist zu dumm dazu, Spezialistentum zu erlangen. In Wirklichkeit sind Teile der Masse sogar zu dumm dazu, ihren eigenen Namen richtig zu schreiben, und der Großteil kann noch nicht einmal einen Dreisatz rechnen. Aber wie willst du das Arbeitsplatzproblem lösen, wenn niemand mehr den Hof fegen muss?
- Der Mensch an und für sich ist gierig. Warum, bitte schön, hat denn jemand, der bislang 4000 Euro verdient hat, die Hosen voll, wenn es nur noch 3800 sind? An der Sorge um die Rente wird es nicht liegen, sondern vielmehr an den Konsumbedürfnissen, die hier und jetzt befriedigt werden müssen. Mercedes, Hausbar, Pornosammlung, teurer Urlaub - und seit einiger Zeit auch Handy und Computer: Das sind die Dinge, die wirklich zählen. Statussymbole regieren, und das ist übrigens keine Frage der Intelligenz. Mach doch mal jemandem, der die von dir erwähnten (sehr üppigen) 4000 Euro verdient und, sagen wir mal, dafür 40 Stunden pro Woche arbeiten geht, den Vorschlag, nur noch 30 Stunden für (immer noch recht üppige) 3000 Euro arbeiten zu gehen. Auf die Reaktion bin ich aber mal gespannt (Ausnahme: keine Skandinavier oder Niederländer fragen, die haben es nämlich kapiert). Es ist müßig vorzurechnen, wie viele neue Stellen durch solche Modelle geschaffen werden können. Aber da kannst du nicht mit Solidarität rechnen - erst recht nicht bei den Gewerkschaften. Der Sozialismus ist verreckt an der Gier nach Besitz, an der Gier danach, mehr zu besitzen als der Nachbar, weiter in den Urlaub zu fliegen als der Kollege.
- Der Mensch ist faul. Es gibt sehr wohl Menschen, die Stütze beziehen und gar nicht auf die Idee kommen, den staatlich finanzierten Urlaub gegen ein Arbeiter- oder Angestelltenverhältnis einzutauschen. Und sich selbstständig zu machen grenzt für die meisten ohnehin an Wahnsinn - siehe das scheitern der Ich-AG. Und siehe Argumentationspunkt 1 - mangelndes Vermögen.
- Da helfen auch keine frommen, sonntäglichen Sprüche von der Kanzel über Nächstenliebe, Sorge vor die Gemeinde und das ganze verlogene Zeugs. Da helfen auch keine Mahnungen von Politikern, die ebenso wie Gewerkschaftsbosse nur um eigene Besitzstandswahrung und Wohlstandsvermehrung bemüht sind. Und schau dich doch mal hier um: Träumt denn nicht jeder hier im Forum - bei allen weiteren kritischen Diskussionen - davon, mit geschickter Investition seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wer es schafft - Hut ab.
- So lange du den Menschen nicht änderst, wird jedes Solidarsystem vor die Hunde gehen. Unser deutsches ist dahin. Ich bin gespannt, wie das Problem gelöst wird. Die Reise nach Jerusalem wird allerdings nicht mehr gespielt, wenn die Stühle im Ofen verheizt sind.
Gruß, Christian
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Koenigin
24.06.2003, 12:02
@ Tassie Devil
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Re: Auch der kam damit auf die Welt (Erbkrankheit) - Zeit für ''Plan 4711'' |
-->hola y buenas dias
ihr beiden Revolutionäre....
.......und da wäre es doch sicher datt beste, dass mal endlich"Plan 4711" alsbaldmöglichst durch BND,Politessen-Geschwader, Europol, Berufsundfreiwilligen-Struck-Armee, BKA, Scharpings-Reservistensöldner, GSG8, Grenzwächterschutz, LKA, Zoll und natürlich Polizei, Schweizer Garde, Private-Sheriffs, Fremdenlegionäre, Mafiaeinheiten, Justizvollzugsbeamtenheer und Steuerfahndung in die Tat umgesetzt wird:
<font size="4">...da das Volk inzwischen ja nun nahezu vollkommen
das Vertrauen der Regierung verscherzt hat
und nur noch durch eine verdoppelte Arbeitsleistung zurückerobern könnte,
ja wäre es da denn nicht doch für alle einfacher,
die Regierung löste das Volk auf
und wählte sich einfach ein anderes......?"</font>
Diese glorreiche, aber <fonte size="4">alles</font> doch schnell und relativ unbürokratisch lösende Idee ist natürlich n i c h t auf meinem Mist gewachsen, sondern von B.B.
(nicht Billy Brandt - ihr Banausen.... Bertold Brecht natürlich)
adios y
hasta luego
Dieter Koenig
|