Aleph
23.06.2003, 20:00 |
Streik im Osten Thread gesperrt |
-->Hallo,
mich würde mal interessieren, welche Einstellung zum Streik in Ostdeutschland eingenommen wird. Wie ich gehört habe, wird ein Werk für Kolbenringe bestreikt. Streikposten wurden aus dem Westen angekarrt, da die Arbeitenden gar nicht so streikwillig sind.
Die Firmen BMW und VW klagen schon, sie könnten nicht mehr weiterproduzieren. Oder dient der Streik nur als Albi, um die Stückzahlen, die sich nicht mehr so einfach absetzen lassen, zu reduzieren?
Gruß Aleph
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Euklid
23.06.2003, 20:10
@ Aleph
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Re: Streik im Osten |
-->>Hallo,
>mich würde mal interessieren, welche Einstellung zum Streik in Ostdeutschland eingenommen wird. Wie ich gehört habe, wird ein Werk für Kolbenringe bestreikt. Streikposten wurden aus dem Westen angekarrt, da die Arbeitenden gar nicht so streikwillig sind.
>Die Firmen BMW und VW klagen schon, sie könnten nicht mehr weiterproduzieren. Oder dient der Streik nur als Albi, um die Stückzahlen, die sich nicht mehr so einfach absetzen lassen, zu reduzieren?
>Gruß Aleph
Selbstverständlich haben die Dödels von der Gewerkschaft ihren Mitgliedern einen Bärendienst erwiesen;-)))
Die Automobilfirmen freuen sich über das freiwillige Hilfsangebot zur kostenlosen Kurzarbeit;-))
Leider läßt jetzt der Druck auf die PKW-Firmen nach ;-)))
Gruß EUKLID
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nasowas
23.06.2003, 20:15
@ Aleph
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Die Firmen sind selber schuld |
-->wenn man es in einem Konzern nicht mehr für nötig erachtet ein kleines Lager an Teilen vorrätig zu haben und alles täglich angekarrt werden muss, dann sage ich dazu nur, selber schuld.
Ich gehe ja auch nicht jeden Tag einkaufen nur weil ein paar Meter von unserem Haus ein Supermarkt ist.
Dass man allerdings Menschen nicht ins Werk lässt, finde ich unmöglich. Streiken durch die Gewerkschaften ist o.k., aber nicht den Arbeitswilligen den Weg versperren! Wenn die Gewerkschaften nicht genug Streikende auf die Beine bringen, dann sollten sie mal anfangen nachzudenken, aber dass können die scheinbar genauso wenig wie unsere zweibeinigen Blutsauger aus Berlin.
>Hallo,
>mich würde mal interessieren, welche Einstellung zum Streik in Ostdeutschland eingenommen wird. Wie ich gehört habe, wird ein Werk für Kolbenringe bestreikt. Streikposten wurden aus dem Westen angekarrt, da die Arbeitenden gar nicht so streikwillig sind.
>Die Firmen BMW und VW klagen schon, sie könnten nicht mehr weiterproduzieren. Oder dient der Streik nur als Albi, um die Stückzahlen, die sich nicht mehr so einfach absetzen lassen, zu reduzieren?
>Gruß Aleph
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monopoly
23.06.2003, 20:17
@ Aleph
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Re: Streik im Osten |
-->>Hallo,
>mich würde mal interessieren, welche Einstellung zum Streik in Ostdeutschland eingenommen wird. Wie ich gehört habe, wird ein Werk für Kolbenringe bestreikt. Streikposten wurden aus dem Westen angekarrt, da die Arbeitenden gar nicht so streikwillig sind.
>Die Firmen BMW und VW klagen schon, sie könnten nicht mehr weiterproduzieren. Oder dient der Streik nur als Albi, um die Stückzahlen, die sich nicht mehr so einfach absetzen lassen, zu reduzieren?
>Gruß Aleph
Habe von einem Dresdner Betrieb gehört wo 90% dagegen waren das gestreikt wird.
Aber die Gewerkschaften haben beim professionellen Umgang mit Medien vom kanzler gelernt. Alles fein geplant.
Die Gewerkschaftschefs ziehen weiter,die Beschäftigten werden dableiben und die Firmen gehen in 2 Jahren nach Osteuropa für ein Viertel der Lohnkosten.egal ob 18 oder 16,50 E/Stunde.
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Goldfinger
23.06.2003, 22:47
@ nasowas
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Re: Die Firmen sind selber schuld? |
-->>wenn man es in einem Konzern nicht mehr für nötig erachtet ein kleines Lager an Teilen vorrätig zu haben und alles täglich angekarrt werden muss, dann sage ich dazu nur, selber schuld.
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Lagerhaltung sind Kosten, Anlieferung"just in time" eine Kostenreduktion -
allerdings zu Lasten der Zulieferer, denn diese müssen ein dementsprechendes
Lager - auf ihre Kosten - halten. Dies ist nicht nur in Europa oder in der
Automobilbranche für Zulieferer ein gewisses Problem.
Grüsse - Goldfinger
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nasowas
23.06.2003, 23:34
@ Goldfinger
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Produktionsausfälle sind in der Regel auch"Kosten", es sei denn |
-->>>wenn man es in einem Konzern nicht mehr für nötig erachtet ein kleines Lager an Teilen vorrätig zu haben und alles täglich angekarrt werden muss, dann sage ich dazu nur, selber schuld.
>---------------------------------------------------------
>Lagerhaltung sind Kosten, Anlieferung"just in time" eine Kostenreduktion -
>allerdings zu Lasten der Zulieferer, denn diese müssen ein dementsprechendes
>Lager - auf ihre Kosten - halten. Dies ist nicht nur in Europa oder in der
>Automobilbranche für Zulieferer ein gewisses Problem.
>Grüsse - Goldfinger
>----------------------------------------------------------
man produziert auf Halde. Aber Firmen die mit Fremdkapital produzieren sollten sich nicht zu lange Produktionsausfälle leisten können.
P.S. Habe vor einiger Zeit mal eine Sendung über"Opels just in time Konzept" gesehen. Alles hoch modern, jeden Tag kommen Teile an, die direkt in der Produktion verbaut werden. Nebenbei bemerkt, von Zulieferen aus Spanien.
Hier hat man dann nicht nur, wie bei BMW, das Streikrisiko des Zulieferers, sondern auch noch die Gefahr, dass franz. Bauern mal wieder die Autobahn dicht machen.
Ich für meinen Teil finde solche Konzepte, trotz der Einsparungen in der Lagerhaltung, für sehr fragwürdig. Wo bleibt die Verantwortung des Unternehmens für seine Mitarbeiter? Einfach auf Kurzarbeit etc. setzen kann ja wohl nicht die Lösung sein.
Gruß
Stefan
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Euklid
23.06.2003, 23:41
@ nasowas
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Re: Produktionsausfälle sind in der Regel auch"Kosten", es sei denn |
-->>>>wenn man es in einem Konzern nicht mehr für nötig erachtet ein kleines Lager an Teilen vorrätig zu haben und alles täglich angekarrt werden muss, dann sage ich dazu nur, selber schuld.
>>---------------------------------------------------------
>>Lagerhaltung sind Kosten, Anlieferung"just in time" eine Kostenreduktion -
>>allerdings zu Lasten der Zulieferer, denn diese müssen ein dementsprechendes
>>Lager - auf ihre Kosten - halten. Dies ist nicht nur in Europa oder in der
>>Automobilbranche für Zulieferer ein gewisses Problem.
>>Grüsse - Goldfinger
>>----------------------------------------------------------
>man produziert auf Halde. Aber Firmen die mit Fremdkapital produzieren sollten sich nicht zu lange Produktionsausfälle leisten können.
>P.S. Habe vor einiger Zeit mal eine Sendung über"Opels just in time Konzept" gesehen. Alles hoch modern, jeden Tag kommen Teile an, die direkt in der Produktion verbaut werden. Nebenbei bemerkt, von Zulieferen aus Spanien.
>Hier hat man dann nicht nur, wie bei BMW, das Streikrisiko des Zulieferers, sondern auch noch die Gefahr, dass franz. Bauern mal wieder die Autobahn dicht machen.
>Ich für meinen Teil finde solche Konzepte, trotz der Einsparungen in der Lagerhaltung, für sehr fragwürdig. Wo bleibt die Verantwortung des Unternehmens für seine Mitarbeiter? Einfach auf Kurzarbeit etc. setzen kann ja wohl nicht die Lösung sein.
>Gruß
>Stefan
Die Kurzarbeit bezahlt doch das Arbeitsamt und damit hälftig der Arbeitnehmer.Zählt man dessen Verlust aus der Kurzarbeit noch zusammern zahlt er es im Prinzip selbst mit weiteren Lohnkürzungen.
Und jetzt will Hundt noch die total flexible Arbneitszeit.
Damit sind die Unternehmer sämtliche Risiken los.
Wo haben die am Ende überhaupt noch ein Risiko?
Unternehmen zeichnet sich doch auch durch Risikoübernahme aus oder nicht?
Nur die Risiken die Manager eingehen müssen berechtigt sie zu ihren hohen Gehaltsforderungen.
Inzwischen werden sie für das zügige Abwickeln und Entlassen bezahlt.
Manchmal habe ich den Eindruck die kassieren Kopfprämen für jede Entlassung
Gruß EUKLID
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nasowas
24.06.2003, 07:53
@ Euklid
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Aber auf dem Problem, der Zinsen fürs Fremdkapital bleibt das Unternehmen sitzen |
-->>Die Kurzarbeit bezahlt doch das Arbeitsamt und damit hälftig der Arbeitnehmer.Zählt man dessen Verlust aus der Kurzarbeit noch zusammern zahlt er es im Prinzip selbst mit weiteren Lohnkürzungen.
>Und jetzt will Hundt noch die total flexible Arbneitszeit.
>Damit sind die Unternehmer sämtliche Risiken los.
>Wo haben die am Ende überhaupt noch ein Risiko?
>Unternehmen zeichnet sich doch auch durch Risikoübernahme aus oder nicht?
>Nur die Risiken die Manager eingehen müssen berechtigt sie zu ihren hohen Gehaltsforderungen.
>Inzwischen werden sie für das zügige Abwickeln und Entlassen bezahlt.
>Manchmal habe ich den Eindruck die kassieren Kopfprämen für jede Entlassung
>Gruß EUKLID
<font color=#0000FF>Eine Frima die zu großen Teilen fremdfinanziert ist, wird weiterhin die Zinslasten zahlen müssen, ohne dass produziert wird.
Gruß
Stefan </font>
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Sascha
24.06.2003, 09:09
@ Euklid
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Produktionsausfälle sind in der Regel auch"Kosten", es sei denn |
--> > Manchmal habe ich den Eindruck die kassieren Kopfprämen für jede > Entlassung
Naja das vielleicht nicht unbedingt aber wir müssen uns wohl damit abfinden, daß der Fortschritt heute - im Gegensatz zu vorangeganenen Zeiten - insgesamt gesehen mehr Arbeitsplätze vernichtet als er schafft. Und das ist das wirklich neue Problem!
Viele Grüße
Sascha
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Euklid
24.06.2003, 09:18
@ Sascha
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Re: Produktionsausfälle sind in der Regel auch"Kosten", es sei denn |
-->Wenn das der Weg sein soll der in die Zukunft führt dann können wir auch am besten ganz auf Politiker verzichten.
Ohne Bollidigger würden die Arbeitsplätze wahrscheinlich wachsen;-)) [img][/img]
Und Geld sparen wir dann auch noch.
Das Gelaber hätte dann auch ein Ende
Gruß EUKLID
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Pudelbirne
24.06.2003, 09:51
@ Sascha
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Was ist Fortschritt? |
-->> > Manchmal habe ich den Eindruck die kassieren Kopfprämen für jede
>> Entlassung
> Naja das vielleicht nicht unbedingt aber wir müssen uns wohl damit abfinden, daß der Fortschritt heute - im Gegensatz zu vorangeganenen Zeiten - insgesamt gesehen mehr Arbeitsplätze vernichtet als er schafft. Und das ist das wirklich neue Problem!
> Viele Grüße
>Sascha
Hallo Sascha,
ist Fortschritt (im wirtschaftlichen Sinne) nicht, dass ein gewisses Produkt mit geringerem Mitteleinsatz (Kapital/Arbeit) produziert werden kann? Insofern werden wohl nie Arbeitsplaetze geschaffen, wenn man es nur auf ein Produkt fokussiert. Es muessen halt neue Produkte her, oder die Leute muessen mehr kaufen. Die industrielle Revolution hat auch (erstmal) zu Massenarbeitslosigkeit gefuehrt, so jedenfalls meine Geschichtslehrerin. Wenn Du ueber den Fortschritt heute schreibst, welchen Zeitraum betrachtest Du?
Gruesse
Puelbirne
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R.Deutsch
24.06.2003, 10:04
@ Pudelbirne
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Re: was ist Fortschrit |
-->>> > Manchmal habe ich den Eindruck die kassieren Kopfprämen für jede
>>> Entlassung
>> Naja das vielleicht nicht unbedingt aber wir müssen uns wohl damit abfinden, daß der Fortschritt heute - im Gegensatz zu vorangeganenen Zeiten - insgesamt gesehen mehr Arbeitsplätze vernichtet als er schafft. Und das ist das wirklich neue Problem!
>> Viele Grüße
>>Sascha
Ja stimmt - das Automobil hat zahlreiche Kutscher arbeitslos gemacht
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Sascha
24.06.2003, 11:00
@ Pudelbirne
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Re: Was ist Fortschritt? |
--> Hi Puelbirne!
Mit dem Fortschritt heute meine ich vor allem Erfindungen wie Handys, die Weiterentwicklung von PCs, das Internet usw.
Das Problem das wir haben ist, daß es so arg viele neue Produkte nicht mehr zu geben scheint.
Betrachtet man Deutschland alleine mal seit dem Beginn des Wirtschaftswunders stellen wir heute zig mal mehr Produkte in größeren Mengen mit Bruchteilen der Arbeitskräfte her. Die Produktivitätsfortschritte sind enorm.
Das Problem ist m.E. das es damals zur Zeit der frühen Industrialisierung (Textilindustrie England, Dampfmaschine & Co.) noch wirklich viele Bedürfnisse nach Produkten und Gütern gab.
Vor rund 150 bis 200 Jahren waren große Teile der Bevölkerung Bauern die einfach Landwirtschaft betrieben. Heute beträgt der Anteil des primären Sektors im BSP gerade mal noch so 1 bis 2%. Moderne Traktoren und Düngemittel sowie die Industrialisierung haben fast alle Menschen aus dem primären Sektor in den sekundären Sektor getrieben. Und seit etwa dem Ende des Wirtschaftswunders waren mehr oder weniger alle Bedürfnisse des Menschen gesättigt.
Dann fing man nämlich an Marketing zu betreiben. Man fing an den Leuten immer neue und neue Produkte schmackhaft zu machen und ihnen zu suggerieren das sie diese alle brauchen. Gleichzeitig liefen Rationalisierung, Automatisierung immer weiter und weiter...
Das gleiche was im landwirtschaftlichen bzw. primären Sektor geschah passiert seit Ende des Wirtschaftswunders im sekundären Sektor. Warenwirtschaftssysteme, Industrieroboter und Fertigungsstraßen führten und führen immer noch zu immer mehr Arbeitslosen im sekundären Sektor. Die Menschen gingen vom sekundären in den tertiären Sektor. Der Begriff der"Tertiärisierung" war geboren. Doch auch hier scheinen nun die Grenzen gefunden zu sein. Welche Dienstleistung bekommt man heute noch nicht? Es gibt Dienstleister die machen ALLES vom Organisieren einer Feier bis hin zu Detektivarbeiten im Ausland.
Sicher wird es auch in Zukunft noch einige Innovationen geben und nützliche Produkte aber das meiste haben wir doch schon! Viel neues braucht der Mensch nicht mehr.
Die steigende Zahl der Arbeitslosen seit rund 30 Jahren in Deutschland belegt leider die bittere Realität! Wir haben immer mehr Produkte in den Regalen stehen! Die Absatzmärkte dehnen sich immer weiter aus und die hergestellten Mengen werden immer größer! Und es gab und gibt immer mehr und mehr neue Produkte und neue Dienstleistungen und trotzdem haben wir praktisch fünf Millionen Arbeitslose.
Schlimm ist alleine schon die Tatsache, daß wir rund 2% Wachstum benötigen um die Beschäftigung auf gleichem Niveau zu halten. D.h. wir brauchen 2% Wachstum um die neuen Arbeitslosen infolge neuer Produktivitätsfortschritte die wir jedes Jahr haben wieder zu kompensieren.
Auch stößt Wachstum an seine ökologischen Grenzen!
Viele Grüße
Sascha
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R.Deutsch
24.06.2003, 11:21
@ Sascha
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@Sascha - der Vorrat an Arbeit ist unbegrenzt |
-->Lieber Sascha,
das Argument der Gewerkschaften, es gebe nur eine begrenzte Menge an Arbeit, die man „gerecht“ verteilen müsse ist kompletter Stuss.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Je mehr gearbeitet wird, umso mehr Arbeit entsteht. Unsere fünf Millionen Arbeitslosen sind von Staat und Gewerkschaft erzeugt. Auf freien Märkten gibt es keine Arbeitslosen:-)
Gruß
R
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R.Deutsch
24.06.2003, 11:38
@ R.Deutsch
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Kleiner Nachtrag - kein Grund zur Sorge lieber Sascha |
-->Sascha schreibt:
Sicher wird es auch in Zukunft noch einige Innovationen geben und nützliche Produkte aber das meiste haben wir doch schon! Viel neues braucht der Mensch nicht mehr.
Die steigende Zahl der Arbeitslosen seit rund 30 Jahren in Deutschland belegt leider die bittere Realität! Wir haben immer mehr Produkte in den Regalen stehen! Die Absatzmärkte dehnen sich immer weiter aus und die hergestellten Mengen werden immer größer! Und es gab und gibt immer mehr und mehr neue Produkte und neue Dienstleistungen und trotzdem haben wir praktisch fünf Millionen Arbeitslose.
Schlimm ist alleine schon die Tatsache, daß wir rund 2% Wachstum benötigen um die Beschäftigung auf gleichem Niveau zu halten. D.h. wir brauchen 2% Wachstum um die neuen Arbeitslosen infolge neuer Produktivitätsfortschritte die wir jedes Jahr haben wieder zu kompensieren.
Auch stößt Wachstum an seine ökologischen Grenzen!
Lieber Sascha,
allein die Versorgung von immer mehr alten Menschen erfordert erhebliche Arbeitsanstrengungen. Du musst also keine Sorgen haben, dass Dir die Arbeit ausgeht:-).
Gruß
R
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silvereagle
24.06.2003, 12:49
@ R.Deutsch
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Re: Kleiner Nachtrag - kein Grund zur Sorge lieber Sascha |
-->Hallo Reinhard,
Deinen Ausführungen zu diesem Thema habe ich nichts hinzuzufügen. Ich kann mich erinnern, dass es diese"No-future"-Mentalität schon Ende der Siebziger, also während meiner frühesten Kindheit, gab."Computer" galten damals als"Arbeitsplatzvernichter"; heute arbeiten so unglaublich viele Menschen mit diesen Dingern, also eher ein"Arbeitbringer"... ;-)
Die Liste liesse sich mE unendlich fortsetzen. Es ist ganz einfach die mangelnde Phantasie, sich die Möglichkeiten und Chancen neuer Technologie vorzustellen, wenn man sich damit nicht eingehend beschäftigt. Tut man dies aber doch, dreht sich die Sache schnell um, und man kommt ins Schwärmen vor lauter Chancen - die Übertreibung in die andere Richtung... ;-)
Wir hatten erst kürzlich zu diesem Thema eine recht lebhafte Diskussion hier. Leider hat mir Sascha auf diesen Beitrag nicht mehr geantwortet.
Gruß, silvereagle
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silvereagle
24.06.2003, 12:57
@ silvereagle
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sorry - hier der korrekte Link |
-->hier geht's lang...
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Sascha
24.06.2003, 17:56
@ silvereagle
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Kleiner Nachtrag - kein Grund zur Sorge lieber Sascha / Drei Probleme mkT |
--> Hallo silvereagle!
[b] Auf deinen Beitrag werde ich noch antworten. Sicher habt ihr Recht, daß es auch neue Arbeit gibt.
- Es gibt neue Krankheiten, das erfordert immer auch neue Forschung.
- Es gibt die Biotechnologie
- Es gibt Autos die man noch ausbauen kann, daß sie vielleicht bald selbst fahren und man nur noch Start und Ziel eingibt
- Der Weltraum ist noch da. Weltraumtourismus
- Die Altersversorgung
-...
Sicher gibt es viel Arbeit und sicher wird durch Technik auch viel Arbeit geschaffen. Bezweifle ich auch gar nicht. Als es keine Computer gab da gab es weder Programmierer bzw. Software-Entwickler, keine Menschen die in Forschungsabteilungen bei Intel, IBM, Western Digital usw.
Das was ich immer versuche darzustellen ist eigentlich nur, daß wir doch gar nicht mehr groß in die Zukunft blicken müssen.
Das Szenario das ich meine ist doch schon Realität! Die Fakten zeigen es uns doch!
Vergleichen wird nur mal 1970 mit heute. Das sind gerade so 33 Jahre.
Was ist da passiert?
Es gibt heute viel mehr Produkte und Dienstleistungen als früher (ich vergleiche hier nur mal beispielhaft mit der Zeit um 1970). Um nur ein paar Beispiele zu nennen für Dinge die es früher nicht oder zumindest kaum gab und kaum Verbreitung hatten: große Farbfernseher, Autos mit Klimaanlage und Sitzheizung, Mikrowellen, Geschirrspülmaschinen, PCs, Handys, DVD-Player, Internet, Digitalkameras,...
So und jetzt kommt's!!! Trotz...
a)...mehr Produkten die es auf dem Markt gibt und trotz wesentlich mehr Dienstleistungen die es auf dem Markt gibt (es gibt doch heute fast alles was man will)
b)...neuer Technologien, neuer Ideen und Innovation und Kreativität
c)...fast immerwährenden Wachstums (bis auf ein paar leichte Rezessionsjahre in denen das BIP real zurückgegangen ist) was m.E. übrigens nur nebenbei auch keine Selbstverständlichkeit ist (denn ohne Staatsverschuldung und Konjunkturprogramme sowie deficit spending u.ä. wäre das Wachstums schon viel früher zusammengebrochen)
d)...immer größerer Absatzmärkte (Ausdehnung der Märkte weltweit)
e)...Senkung der durchschnittlichen Arbeitszeit/Arbeitsstunden pro Woche (von der 48-Stunden-Woche zur 35 Stunden-Woche). [Anmerkung: Ich bezweifle nicht, daß es Menschen gibt die heute auch 70 und 80 Stunden pro Woche arbeiten aber die gab es auch früher schon und bei der Mehrzahl der Arbeitnehmer dürfte die durchschnittliche Arbeitszeit gesunken sein.]
...nahm die Arbeitslosigkeit <font color="#FF0000">GEWALTIG</font> (es geht hier nicht nur um ein paar Hunderttausend sondern um mehrere Millionen) zu.
Reinhard gebe ich schon Recht wenn er sagt, daß das Gesundheitswesen einen deutlichen Aufschwung erleben wird. Ich stimme dem zu. Vor allem aus demographischen Gründen. Auch einer unserer Dozenten hat das mal gesagt. Aber es stellt sich hier die Frage wer will das bezahlen.
Wir stehen - wenn nicht noch Wunder geschehen - vor dem Problem (und das ist heute zumindest absehbar und nur noch schwer vermeidbar), daß wir in ein paar Jahrzehnten einen Arbeitnehmer auf einen Rentner haben.
Es ist ferner davon auszugehen, daß die Lebenserwartung weiter steigt und die medizinische Forschung und die daraus entstehenden Behandlungsmethoden und Medikamente nicht billiger werden. Es wird eher das Gegenteil geschehen.
Weiterhin wäre dieses 1:1-Verhältnis dann der günstigste Fall. Denn wer sagt eigentlich, daß jeder dann Arbeit hat und wer sagt, daß dies bezahlbar ist?
Es kommt nämlich das Problem der Qualifikation hinzu. Es gibt schon heute auf dem Arbeitsmarkt einen gewaltigen"Missmatch" zwischen Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt und Angebot. Routinetätigkeiten, manuelle Tätigkeiten fallen seit Jahren der Rationalisierung und Automatisierung zum Opfer während es neue Jobs gibt die aber doch häufig höhere Qualifikationen erfordern.
Der Missmatch kann durch bessere Bildung, Weiterbildungsmaßnahmen und Umschulungen und ähnliche Maßnahmen sicherlich verringert werden aber nicht gänzlich behoben werden. Jeder Mensche hat andere Fähigkeiten, jeder Mensch hat ein gewisses Potential. Der eine macht mehr, der andere weniger daraus. Die Menschen könnten mehr aus sich machen und ihre Potentiale ausschöpfen aber irgendwo hat jeder Mensch auch eine"natürliche Grenze" bei bestimmten Fähigkeiten über die er/sie nicht hinüber kommt.
Wir haben also mehrere Probleme zugleich die durch den technischen Fortschritt m.E. entstehen und das ist nicht nur das Problem, daß zumindest momentan (wir haben das Weltall noch nicht erobert *g*) <font color="#FF0000">mehr Arbeitsplätze wegfallen als das welche entstehen</font> sondern auch, daß die Qualifikationen immer besser sein müssen weil die Anforderungen immer mehr steigen. Und genau diese zweite Sache mit den steigenden Anforderungen bezüglich der Bildung ist auch durch den technischen Fortschritt bedingt. Das kann man anhand weniger Beispiele deutlich machen. Als es kein Auto gab war Einstellungsbedigung niemals der Besitz von Führerscheinklasse 3 (heute glaube ich B). Als es keine Computer gab wurden weder MS-Office-Kentnisse vorausgesetzt noch sonstige Kentnisse mit Computers. Man könnte dem entgegenhalten, daß dafür heute keine Kentnisse im Umgang mit Schreibmaschinen erforderlich sind aber es dürfte m.E. ersichtlich sein, daß ersteres wohl einfacher zu erlernen war.
Für mich ist der Umgang mit dem PC kein Problem. Aber für ältere Arbeitnehmer ist es zum Teil sehr schwer da durchzusteigen. Aber auch bei jüngeren Menschen die sich entweder für den"Scheiß Kasten" nicht interessieren oder keinen Zugang hierzu haben (25% der Familien in Deutschland leben in Armut und können sich die Kiste nicht leisten, keine Kiste führt dazu, daß die Kinder aus so und so schon armen Familien auch bildungsmäßig den anderen nachstehen und kaum oder nur sehr schwer mit ihnen gleichziehen können). Wer sich den Umgang mit all der Technik vom Handy, der Programmierung, den PCs und sonst allem nicht leisten kann steht den anderen in der Bildung konkurrierend nach. Für die einen ist neue Technik Alltag und Gewöhnung aber für viele ist es heute schon ein Bildungsnachteil weil sie sich den Kram nicht leisten können, sich damit später nicht auskennen wie andere. Ein anderes Beispiel sind Fremdsprachenkentnisse. Heute Standard, früher nicht so häufig verlangt. Wie soll ein 50-jähriger Arbeitnehmer denn so einfach mal eben das nachlernen was andere in sechs oder neun oder noch mehr Schuljahren heute viel besser und ausgiebiger lernen. Klar gab es früher auch schon Englisch aber es war nicht so stark Standard und es wurde weniger Stoff durchgenommen und galt als nicht so wichtig. Und das der ständige und immer schneller werdende Anpassung an immer schneller kommender neuerer Technik viele Menschen nicht gewachsen sind sieht man täglich. Ältere Menschen haben häufig Probleme selbst eine Fernbedienung von einer Stereoanlage zu bedienen so kompliziert sind die Teile. Vom Surfen im Internet halten sich viele Menschen fern.
Letztendlich haben wir neben den heutigen Fakten, dem Missmatch noch ein weiteres Problem. Die ökologischen Grenzen. Auch die gibt es noch!
Viele Grüße
Sascha
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R.Deutsch
24.06.2003, 18:54
@ Sascha
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@Sascha - Immer auf das Wesentliche konzentrieren - es gibt genug Arbeit |
-->Lieber Sascha,
ich denke Du verzettelst Dich zu sehr in Einzelprobleme und verlierst dadurch die wesentlichen Punkte aus dem Blick.
Du gehst von der Prämisse aus, dass es Alles schon im Überfluss gibt und deshalb nichts mehr zu tun sei. Diese Prämisse ist schlicht falsch.
Es gibt nicht eine begrenzte Menge an Arbeit, etwa wie es eine begrenzte Menge an Erz in einem Bergwerk gibt. Arbeit ist prinzipiell unbegrenzt vorhanden. Je mehr gearbeitet wird, umso mehr Arbeit entsteht. Das Geschwätz der Gewerkschaften, es gebe nur eine begrenzte Menge an Arbeit, die gerecht verteilt werden müsse, ist unverantwortlich, aber leider fallen Viele darauf rein.
Wenn Du jetzt einwendest, es ginge nicht um Arbeit, sondern um bezahlte Arbeit, so verschleiert das wieder nur den Sachverhalt. Du willst für Deine Arbeit kein Geld, sondern eine Gegenleistung (Brot, Milch etc.). Es wird letztlich immer Arbeit gegen Arbeit getauscht. Deshalb, je mehr gearbeitet wird, umso mehr Arbeit entsteht.
Wenn zwei unterm Baum liegen und feststellen, sie haben nichts zu tun, sind sie in der Tat arbeitslos und müssen hungern. Wenn der eine Hasen jagt und der andere Beeren sammelt, haben sie Hase mit Beeren am Abend.
Gruß
R
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CRASH_GURU
25.06.2003, 00:00
@ R.Deutsch
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- es gibt genug Arbeit- Chapeau Chapeau |
-->>Lieber Sascha,
>ich denke Du verzettelst Dich zu sehr in Einzelprobleme und verlierst dadurch die wesentlichen Punkte aus dem Blick.
>Du gehst von der Prämisse aus, dass es Alles schon im Überfluss gibt und deshalb nichts mehr zu tun sei. Diese Prämisse ist schlicht falsch.
>Es gibt nicht eine begrenzte Menge an Arbeit, etwa wie es eine begrenzte Menge an Erz in einem Bergwerk gibt. Arbeit ist prinzipiell unbegrenzt vorhanden. Je mehr gearbeitet wird, umso mehr Arbeit entsteht. Das Geschwätz der Gewerkschaften, es gebe nur eine begrenzte Menge an Arbeit, die gerecht verteilt werden müsse, ist unverantwortlich, aber leider fallen Viele darauf rein.
>Wenn Du jetzt einwendest, es ginge nicht um Arbeit, sondern um bezahlte Arbeit, so verschleiert das wieder nur den Sachverhalt. Du willst für Deine Arbeit kein Geld, sondern eine Gegenleistung (Brot, Milch etc.). Es wird letztlich immer Arbeit gegen Arbeit getauscht. Deshalb, je mehr gearbeitet wird, umso mehr Arbeit entsteht.
>Wenn zwei unterm Baum liegen und feststellen, sie haben nichts zu tun, sind sie in der Tat arbeitslos und müssen hungern. Wenn der eine Hasen jagt und der andere Beeren sammelt, haben sie Hase mit Beeren am Abend.
>Gruß
>R
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Pudelbirne
25.06.2003, 02:09
@ Sascha
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Was wird glauben werden zu brauchen, weiss keiner. |
-->>Sicher wird es auch in Zukunft noch einige Innovationen geben und nützliche Produkte aber das meiste haben wir doch schon! Viel neues braucht der Mensch nicht mehr.
Hallo Sascha,
bist Du Dir da so sicher? Woher diese Prophezeiung. Ich weiss nicht wer genau, aber einer der Vaeter des Automobiles hat den weltweiten Bedarf auf ein paar hundert oder so geschaetzt.
Gruss
Pudelbirne
PS: Ausserdem bist Du doch einer, der den Verzicht auf Fernsehen, Handy, etc. predigt. Was meinst Du, wieviele Arbeitsplaetze dranhaengen. Natuerlich braucht's keiner. Auch eine Wasserklosett braucht keiner, und 'ne warme Dusche und 'nen ordentlichen Zahnarzt....
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Pudelbirne
25.06.2003, 03:11
@ Pudelbirne
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Sorry: Was wir glauben werden zu brauchen, weiss keiner. (owT) |
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