marocki4
26.06.2003, 15:17 |
Studentenjob Medikamententester:"Wir sind Huren und verkaufen unseren Körper" Thread gesperrt |
-->SPIEGEL ONLINE - 26. Juni 2003, 14:18
URL: http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,254018,00.html
Studentenjob Medikamententester
"Wir sind Huren und verkaufen unseren Körper"
Von Christian Fuchs
Auf dem"Pharmastrich" winkt das schnelle Geld: Vor allem Studenten sind Stammkunden bei Pharmakonzernen, die neue Arzneimittel testen. Auf die Risiken und Nebenwirkungen lassen sich die Probanden bewusst ein - zum Beispiel Torben und Malte, Wirtschaftsstudenten in Jena.
Seine Eltern wissen nichts davon. Er hat ihnen nichts erzählt, weil"Mutter sich nur unnötig Sorgen machen würde und Vater moralische Bedenken hätte", sagt Torben Richter (Name geändert). Schon zweimal hat er an klinischen Studien über die Wirksamkeit von Medikamenten teilgenommen und jeweils 600 Euro dafür kassiert. Er selbst hat keine Bedenken:"Wir sind Huren und verkaufen unsere Körper, aber ich komme klar damit", sagt der Jenaer Student der Wirtschaftswissenschaft.
AFP/DPA
Studentenjob: Pillen schlucken, bis der Arzt kommt
Ähnlich sieht es sein Freund Malte Baumann, den er bei der zweiten Studie einfach mitgenommen hat. Malte findet, dass sie"fair bezahlt" würden und ihr Risiko einschätzen könnten. Bevor beide zwei Wochen lang das blutdrucksenkende Mittel"Felodipin" testeten, informierten sie sich ausgiebig. Sie recherchierten im Internet, erkundigten sich bei befreundeten Medizinstudenten und hinterfragten alles, was mit ihnen in der Klinik passierte.
Da Malte als Zivi im Krankenhaus eingesetzt war, mussten sich Schwestern und Ärzte unangenehme Fachfragen vom 22-jährigen BWLer gefallen lassen. Aber die Antworten leuchteten ihm ein. Als die beiden Studenten zum ersten Mal die kalkweiße Kurklinik im thüringischen Bad Berka betraten, waren sie noch ziemlich aufgeregt. Die Voruntersuchungen sollten darüber entscheiden, ob Torben und Malte körperlich geeignet sind für die Tests."Ich lag zitternd am EKG", erinnert sich Malte,"doch nachdem die französische Ärztin kam, mich anlächelte und sich Zeit nahm, um mit mir zu reden, waren die Bedenken fast weg."
Sauber bleiben, keine Drogen
Malte und Torben waren fit genug, hatten ein normales Blutbild und gelobten, sechs Wochen vor der Studie weder Alkohol noch Cannabis anzurühren."Drei Wochen vorher reichte aber auch", sagt Torben und lächelt. Andere Teilnehmer hatten weniger Glück. Nach der Hälfte der Studie mussten sie aufhören, weil das Forschungsteam doch Drogenrückstände in ihrem Blut fand - die Daten kann die Firma, die die Tests durchführt, aber nicht verwenden. Also mussten die Teilnehmer aufhören, ohne einen Cent ausgezahlt zu bekommen.
Der"Pharmastrich"
Von der Entwicklung eines neuen Medikaments bis zur Zulassung vergehen fünf oder mehr Jahre. Zunächst wird es im Labor und an Tieren getestet, später an gesunden Freiwilligen und an Patienten. Das deutsche Arzneimittelgesetz verlangt klinische Prüfungen in vier Phasen; der Prüfplan wird von einer Ethikkommission begutachtet. Erst wenn die Firma die"pharmazeutische Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit" ausreichend belegt hat, kommt die Arznei in den Handel.
Probanden testen das Medikament unter standardisierten Bedingungen und ärztlicher Kontrolle. Auf rund 20.000 wird die Zahl der Menschen geschätzt, die sich in Deutschland zu solchen Versuchen bereitfinden - darunter viele Studenten."Pharmastrich" heißt das im Branchenjargon. Die Probanden lockt das schnelle Geld. Aber trotz aller Kontrollen bleibt ein Restrisiko von Nebenwirkungen oder Langzeitschäden, das letztlich die Teilnehmer tragen.
Die beiden Jenenser FH-Studenten blieben sauber. Zwei Wochen lang fuhren sie jeden Morgen um 6 Uhr in die Klinik, um unter ärztlicher Aufsicht ihre Tabletten zu schlucken. Anschließend besuchten sie normal ihre Vorlesungen und Seminare - und verbrachten die Wochenenden im"Kurhotel Bad Berka", wie sie die Probandenstation ironisch nennen.
Jeder bekam ein Einzelzimmer mit schöner Aussicht."Bis auf das Essen war es ein reiner Wellnessurlaub", berichtet Malte. Die Mahlzeiten waren standardisiert, damit jeder die gleiche Anzahl an Broteinheiten essen konnte, um später die Messergebnisse vergleichen zu können. Doch selbst das hatte seine guten Seiten:"Endlich hatte ich mal wieder richtig Lust auf Essen", erzählt Torben,"ich hab mich auf jede Kleinigkeit gefreut."
Ihre Station war abgeschlossen, sie durften weder raus noch jemand anderes rein. So blieb genug Zeit, um für Klausuren zu lernen oder Hausarbeiten zu schreiben. Torben schmuggelte einen Taschenfernseher mit ins Krankenhaus, damit die Abende nicht ganz so langweilig blieben. An Schlaf war sowieso nicht zu denken. Jede halbe Stunde kam eine Schwester zur Blutabnahme. Abends machte dann ein muskelbepackter, tätowierter Pharmaziestudent die Runde - auf seinem T-Shirt stand"Night-Nurse".
Die beiden Studenten schreckt fast nichts
Nebenwirkungen blieben allerdings nicht aus: Kopfschmerzen und Müdigkeit plagten die beiden Studenten an den ersten Untersuchungstagen. Doch darüber waren sie am Anfang ausführlich informiert worden."Uns wurden lange Listen mit allen möglichen Nebenwirkungen vorgelesen, das Schlimmste waren Erektionsstörungen", berichtet Torben.
DER SPIEGEL
Neue Arzneimittel: Langer Weg bis zur Marktreife
Die einzige Kritik, die dem krankenhauserfahrenen Malte einfällt, gilt der medizinischen Betreuung: Er hätte sich auch während der Wochenenden eine Ärztin gewünscht, die ihn beruhigt, wenn die Kopfschmerzen wieder auftauchten. Und die"Zonenmethoden" der älteren Schwestern, die beim Blutabnehmen ohne Handschuhe hantierten, gefielen ihm auch nicht.
Torben war das egal. Die beiden Wirtschaftsstudenten wollen nach ihrer dreimonatigen Sperrzeit bei weiteren Arzneimittelversuchen dabei sein. Erreicht wäre ihre Schmerzgrenze allerdings bei Ersttests von Pillen, bei denen die Nebenwirkungen noch unbekannt sind, und bei Untersuchungen mit"Schlauchschlucken" - da würden selbst sie auf den dicken Scheck mit der Aufwandsentschädigung verzichten.
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Malte und Torben - das klingt nach einem schlechten Ã-ko-Krimi
sorry, will niemanden kränken - aber krank ist das doch alles...
die menschen werden bald noch andere sachen mit sich machen lassen, um sich
sicher zu fühlen und arbeit zu bekommen, leider.
gruß
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nasdaq
26.06.2003, 15:49
@ marocki4
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und die Folgekosten übernimmt die Krankenkasse??? |
-->Habe nichts dagegen wenn Tests gemacht werden und gerade den Kranken sollte man ein neues Medikament nicht vorenthalten. Nur dieses"vergiften" von gesunden und jungen Menschen könnte zu Problemen führen.
Für ein paar Mark Handgeld wird vielleicht die Zukunft zerstört und die Folgekosten, welche dann in die tausende gehenen übernimmt die KK???
Wer sich als Gesunder testen lässt müsste meiner Meinung nach unterschreiben lassen, dass der Pharmakonzern die Haftung für diese Folgekosten übernimmt.
Für 600 € Pillen schlucken mit ungewissem Ausgang? ich fasse es nicht. Wenn das keine Deflation ist?:-)
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marocki4
26.06.2003, 15:53
@ nasdaq
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womit wir wieder bei der frage wären: wo ist hier der menschenschutzverein? |
-->gegen tierversuche sammelt doch auch eine ganze industrie?
pervers das alles...
gruß
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BB
26.06.2003, 16:09
@ marocki4
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Re: Studentenjob Medikamententester:"Wir sind Huren und verkaufen unseren Körper" |
-->Schade, gerade bei den Studenten hatte ich eine gewisse Intelligenz vorausgesetzt. So kann man sich täuschen...
Grüße
BB
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BB
26.06.2003, 16:12
@ nasdaq
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Re: und die Folgekosten übernimmt die Krankenkasse??? |
-->"Nur dieses"vergiften" von gesunden und jungen Menschen könnte zu Problemen führen."
Da stellt sich eine Frage:
Wenn diese Medikamente schon gesunde und junge Menschen schwer schädigen, wie sollen denn dann Kanke davon gesund werden? [img][/img]
Grüße
BB
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Loki
26.06.2003, 16:14
@ BB
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Re: und die Folgekosten übernimmt die Krankenkasse??? |
-->>"Nur dieses"vergiften" von gesunden und jungen Menschen könnte zu Problemen führen."
>Da stellt sich eine Frage:
>Wenn diese Medikamente schon gesunde und junge Menschen schwer schädigen, wie sollen denn dann Kanke davon gesund werden? [img][/img]
>Grüße
>BB
Das ist doch gar nicht die Aufgabe der Medikamente. Es zählt doch nur der Gewinn der sich damit verdienen läßt.
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Sascha
26.06.2003, 16:22
@ marocki4
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Als Zusatz zur Studentendiskussion die hier vor kurzem entbrannt war [mkT] |
--> Hallo marocki4!
Vielen Dank für diesen Artikel!
Der Artikel zeigt einmal mehr die <font color="#FF0000">tatsächliche Lage</font> vieler Studenten hierzulande. Vor kurzem hatten wir hier im Forum die Diskussion über"reiche Studenten". Ich hatte damals mittels Kindergeld, Ausbildungsfreibetrag, Lebenshaltungskosten & Co. mal vorgerechnet wie es WIRKLICH ist bei den meisten Studenten. Viele leben auf engstem Raum in Massen-WGs trotz(!) Nebenverdienst! Viele leben einfach um es kurz zu sagen unter dem Existenzminimum das man jedem Faulenzer hier in diesem Land gönnt. Im Endeffekt zahlen das dann meistens die Eltern und außerdem der Staat weil sich durch solche Zustände die Studienzeiten eher verlängern als verkürzen!!!
Sicher gibt es auch Studenten die Partys feiern, mit getunten 3er-BMW-Cabrios herumflitzen oder jedes Wochenende in den Discotheken mit dem Geld um sich schmeißen aber das sind meist die Studenten die aus gehobenen Schichten (oberer Mittelstand usw.) kommen und eher die Ausnahme als die Regel denn den Normalstudenten erkennt man häufig gar nicht.
Viele Grüße
Sascha
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nasdaq
26.06.2003, 16:23
@ BB
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Re: und die Folgekosten übernimmt die Krankenkasse??? |
-->>Wenn diese Medikamente schon gesunde und junge Menschen schwer schädigen, wie sollen denn dann Kanke davon gesund werden? Dann also lieber 2-3 Tage anschaffen gehen ;-)
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Sascha
26.06.2003, 16:28
@ BB
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Studentinnen in Mannheim gehen zum Beispiel auf den Trich [mkT] |
--> Hallo BB!
> Schade, gerade bei den Studenten hatte ich eine gewisse Intelligenz > vorausgesetzt. So kann man sich täuschen...
Studenten die nicht aus den gehobenen Schichten oder dem standfesten Mittelstand kommen bleibt häufig keine andere Wahl. In Mannheim beispielsweise müssen Studentinnen teilweise zur Finanzierung ihres Studiums (nicht zum Realisieren eines Autokaufs oder von Konsum oder Urlauben usw.) auf den Strich gehen. Was haben sie sonst für eine Möglichkeit? Mit Jobs für 3,50 Euro die Stunde kannst du nicht mal dein Existenzminimum erwirtschaften und das Bafög reicht häufig auch nicht aus. Habe ich mehrmals vorgerechnet gehabt im Forum wie das so abläuft. Und wenn Eltern ihrem Kind gerne das Studium zahlen würden aber definitiv nicht können weil sie selbst nichts haben und auch keinen Kredit bekommen usw. bleibt oft keine Wahl.
Traurig, aber wahr! Deutschland 2003!!!
Viele Grüße
Sascha
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JLL
26.06.2003, 16:35
@ Sascha
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Re: Diese Überschrift hat fast schon BILD-Qualität. ;-) (owT) |
-->
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marocki4
26.06.2003, 16:49
@ Sascha
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ist eh alles mehr schein als sein...eigene erfahrung |
-->hi,
ist alles auch meine erfahrung - und das bei meiner ausbildung von 1988 bis 1991.
habe von meinen netto fünfhundert mark 300 zu hause abgeben müssen.
bin erst nach der ausbildung ausgezogen.
"schulden" war mein bester freund.
ohne job wäre das eh nicht gegangen.
jetzt bin ich zum glück schuldenfrei und habe mir fest vorgenommen, es IMMER zu bleiben. gibt es halt kleinere brötchen.
meine zwölf jahre jüngere schwester treibt mit ihrem (nicht selbst verschuldeten) anspruchsdenken die eltern fast in den ruin (sicherlich auch ein erziehungsproblem) - aber erklär mal einem schreihals, dass man halt nicht alles haben kann...alle probleme will ich hier gar nicht schildern
will nur sagen: ich kenne die probleme - geld haben immer weniger
und das risiko"scheiße zu bauen" wird deutlich größer!!!
die jungen leute von heute werden wohl für ihr ganzes leben verarscht, wenn es in d so weiter geht
tolle erbengeneration...
gruß
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BB
26.06.2003, 17:10
@ Loki
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genau das wollte ich damit sagen! (owT) |
-->
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BB
26.06.2003, 17:26
@ Sascha
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Re: Studentinnen in Mannheim gehen zum Beispiel auf den Trich [mkT] |
-->>[b] Studenten die nicht aus den gehobenen Schichten oder dem standfesten Mittelstand kommen bleibt häufig keine andere Wahl.
In Mannheim beispielsweise müssen Studentinnen teilweise zur Finanzierung ihres Studiums (nicht zum Realisieren eines Autokaufs oder von Konsum oder Urlauben usw.) auf den Strich gehen. Was haben sie sonst für eine Möglichkeit?
Ich weiß nicht, wie das in Mannheim ist. In Dresden habe ich 1991 mit dem Studium begonnen (Abendstudium), hatte meinen Beruf (40h-Woche) weiter ausgeübt für 900 DM netto im Monat. 400DM kostete allein meine Dreiraumwohnung, die ich schon in der DDR bezogen hatte (damals für 78,-M). Das Studium war kostenlos, die Bücher gabs in der Bibo. Unterstützt hat mich niemand. Das Geld für einen Computer hatte ich zusammengespart und trotzdem konnte ich noch jeden Monat ein paar Mark zurücklegen. Nebenjobs gabs auch noch, Zeitungen verkaufen, Plakate kleben, nachts in der Disko Gläser einsammeln, immer so ca. 10 DM pro Stunde, also 5,- Euro. Davon habe ich mir noch in einem Jahr ein Auto zusammengespart. So lange gab es Fahrrad oder Bahn.
Dann gabs eben abends Pizza für 3,99 DM (Dreierpack), Nudeln oder Billigbier für 0,50 DM. Ich kannte und kenne noch eine ganze Menge, die mit viel weniger auskommen mußten, aber auf den Strich mußte keiner gehen.
Und heute geht es uns vergleichsweise verdammt gut, schau mal in die 50er Jahre oder noch davor. Die Menschen hatten wirklich fast nichts und waren viel zufriedener als heute!
Es hängt immer davon ab, was man will und was nicht!
Grüße
BB
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Trixx
26.06.2003, 17:48
@ Sascha
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Mir kommen die Tränen....... (owT) |
-->
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Sascha
26.06.2003, 18:03
@ Trixx
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Mir auch (v.a.für etwa 80% meiner Komilitonen die gar nix zu lachen haben) -owT- |
-->
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Koenigin
26.06.2003, 18:44
@ BB
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Re: Studentinnen in Mannheim gehen zum Beispiel auf den Strich -nee, ne? |
-->?????????????????????????????????????
Studenten die nicht aus den gehobenen Schichten oder dem standfesten Mittelstand kommen bleibt häufig keine andere Wahl. > In Mannheim beispielsweise müssen Studentinnen teilweise zur Finanzierung ihres Studiums (nicht zum Realisieren eines Autokaufs oder von Konsum oder Urlauben usw.) auf den Strich gehen. Was haben sie sonst für eine Möglichkeit?
>Ich weiß nicht, wie das in Mannheim ist. In Dresden habe ich 1991 mit dem Studium begonnen (Abendstudium), hatte meinen Beruf (40h-Woche) weiter ausgeübt für 900 DM netto im Monat. 400DM kostete allein meine Dreiraumwohnung, die ich schon in der DDR bezogen hatte (damals für 78,-M). Das Studium war kostenlos, die Bücher gabs in der Bibo. Unterstützt hat mich niemand. Das Geld für einen Computer hatte ich zusammengespart und trotzdem konnte ich noch jeden Monat ein paar Mark zurücklegen. Nebenjobs gabs auch noch, Zeitungen verkaufen, Plakate kleben, nachts in der Disko Gläser einsammeln, immer so ca. 10 DM pro Stunde, also 5,- Euro. Davon habe ich mir noch in einem Jahr ein Auto zusammengespart. So lange gab es Fahrrad oder Bahn.
>Dann gabs eben abends Pizza für 3,99 DM (Dreierpack), Nudeln oder Billigbier für 0,50 DM. Ich kannte und kenne noch eine ganze Menge, die mit viel weniger auskommen mußten, aber auf den Strich mußte keiner gehen.
>Und heute geht es uns vergleichsweise verdammt gut, schau mal in die 50er Jahre oder noch davor. Die Menschen hatten wirklich fast nichts und waren viel zufriedener als heute!
>Es hängt immer davon ab, was man will und was nicht!
>Grüße
>BB
hola BB, hola Sascha,
zugegegeben ich hatte es leichter als du, aber ich habe auch gestern gerade erst geschildert, was uns"Älteren" in den 60iger, 70 Jahren abverlangt wurde.
Viel reibungsloser als es dir Anfang der 90er in Dresden ergangen ist - war es bestimmt bei vielen der"Alten" auch nicht. Wir haben uns auch durchgekämpft oder wurden angehalten, es so zu machen. Mit allmöglichen Winkelzügen.
Deswegen ein Bravo nach Dresden.Respekt.
Aber nun zu Saschas ganz armen Amateurnuttenstudentinnen:
Die aaaarmen Kirchenmäuse - müssen sich prostituieren, um zu studieren????
Mir kommen die Tränen.
Nicht um zu studieren, sondern sonstwo bei mithalten zu koennen, um hipp oder hopp oder popp zu sein. Oder, was erzählen sie dir?
Wer früher kein Geld hatte - konnte nicht studieren und studierte vor allem auch nicht- so einfach war das.
Und so praktisch.
So wurden nämlich all die anderen höchst - wichtigen Berufe auch mit rechtschaffenden, fleissigen und trotzdem selbstbewussten jungen Frauen bestückt.
Sollte diese bahnbrechende"Laufbahn" der Nummerus-Schieb-Clausus-Puff-Studies aber von den Doppelnamen-Parteigängern der rot-grünen Poltitklasse (denen ich leider solche Ausgeburten zutraue, nach deren grenzenlosen Geist-Verwirrungen der letzten Jahre) auch noch durch"Studentinnenwohnheimnuttenzentren" gesponsert werden, es würde mich nicht wundern.
Wie ja auch seit Jahrzehnten:
Jedem Willi und jeder Ruth sein Abitur - jedem sein Studium, auf Teufel komm raus. Ohne Sinn (sowieso) und bestimmt (besonders) ohne Verstand und wie man sieht allertiefst heruntergehängter Dummheitsfaktorsprunglatte. Aus verlangtem IQ ist lange IP oder IM geworden.
Das Ergebnis hammer schriftlich bekommen und koennen wir jeden Tag durch blosses Umherschauen bedauern
Aber deswegen auch noch auf den Strich????? Wegen Dummheit? Oder aus Dummheit? Oder doch nur weil es ohnehin ja alles geil ist.
Grandios! Im Umgkehrschluß fällt mir da spontan noch ein sozialistischer Gleichmacherverbesserungsvorschlag zu ein:
Dann wäre ja auch vielleicht angeraten, auch noch eine sinnvolle"Angleichung" anzustreben: Den professionellen Dirnen, die ein Zimmer im Puff vorweisen können, gleich einen Studienplatz an der nahen Uni zuzuweisen. So kann man sich gegenseitig bestens befruchten....fachfräulich natürlich!! LOL LOL
Zurück zum"Bärbel-Schäfer-Kernthema:"
Diese aaarmen Dinger, von denen du uns erzählst, werden Dir wahrscheinlich aber ja auch sagen"bummsen wollen wir ohnehin jeden Nacht - was macht's denn dann, wenn wirrationellerweise auch noch gleich Geld dafür nehmen....."
Das nehme ich aber keinem dieser Flittchen ab, dass sie das müssen.
Warum gehen die nicht putzen??????????????
Gibt 6-7 Euro (zumindest in MG, D,IZ, K, Li, HH, E) n e t t o die Stunde.
Drei Putzstellen die Woche á 4 Stunden macht rd 80 € auf die Kralle. Sind ca. 650 Märker im Monat. Bei 48 Stunden leichter, stressfreier Allerweltsarbeit.
Jetzt komm mir nicht, dass es dafür nur 2 Paar Nike-Schuhe der Marke"Hackenporsche" gäbe...
Und das ist doch (oder wäre) weniger entwürdigend als mit dicken, alten, schwabbeligen,geilen Säcken irgendwelche Nummern in irgendwelchen Hinterhofabsteigen oder schmuddeligen Appartements zu schieben. Denn spassbringende Junge werden sie ja wohl kaum in ihren zahlenden Kundenkreis kriegen...
Das willst du mir doch nicht wirklich verkaufen?
Und wenn doch, dann lass dir ja nicht von solchen Subjekten auch noch weinerlich die Ohren vollblasen...Die wollen es nicht anders, weil sie die Überholspur gewählt haben.
Dann müssen sie auch damit ferig werden.
Aber was geht das dich an?
Können sie doch mal eurem so richtig Symphatie-ausstahlenden Landesvater Beck beichten.
Warum studieren die denn dann überhaupt noch??
Die haben doch den"Stein der Berufswahl - und Einkommensvielfalt" längst für sich entdeckt.
Pharisäer - Gequatschte, würde ich mal werten.
Also, so einen Quatsch möcht ich nicht noch mal hören!!!!! LOL
Verscheissern können wir uns alleine....;--))))))
ne, ne, ne
adios[img][/img]
y hasta luego
Dieter Koenig
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JLL
26.06.2003, 19:00
@ Koenigin
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Re: Heute ein Koenig!:-) |
-->Das war mal wieder trefflich gebrüllt.
Leider hast Du aber einen Aspekt übersehen, an den ich mich noch gut erinnern kann:
Dieser Sudentin mangelte es nun aber nicht am Gelde, sondern an den Geistesgaben um ihr Studium zu Ende zu bringen. Da sie genau so viel Freude an horizontalen Tätigkeiten hatte, wie die Vorerwähnten, erpoppte sie sich schlicht und einfach ihr Examen, in dem sie gleich den kurzen Weg durch Professore's Bett nahm. Wie sie sich die Karrierestufen bei einem großen deutschen Elektrokonzern"erarbeitet" hat, möchte ich mir lieber nicht ausmalen, da sie zu allem Überfluß ziemlich unansehnlich war.
Schönen Abend
JLL
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Koenigin
26.06.2003, 19:30
@ JLL
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Re: Heute ein Koenig!:-) und ihr alle kennt die wackereTrulla? woher? |
-->>Das war mal wieder trefflich gebrüllt.
>Leider hast Du aber einen Aspekt übersehen, an den ich mich noch gut erinnern kann:
>Dieser Sudentin mangelte es nun aber nicht am Gelde, sondern an den Geistesgaben um ihr Studium zu Ende zu bringen. Da sie genau so viel Freude an horizontalen Tätigkeiten hatte, wie die Vorerwähnten, erpoppte sie sich schlicht und einfach ihr Examen, in dem sie gleich den kurzen Weg durch Professore's Bett nahm. Wie sie sich die Karrierestufen bei einem großen deutschen Elektrokonzern"erarbeitet" hat, möchte ich mir lieber nicht ausmalen, da sie zu allem Überfluß ziemlich unansehnlich war.
>Schönen Abend
>JLL
hola,
irgendwas muss ich nicht mitbekommen haben
wiesó ist die Schickse denn bekannt.
Hatte es die schon bis in die internationale Presse geschafft.
Ja, dann hat sie es ohnehinn geschafft.
Dann winken ja wenigstens 4711 Einladungen bei RTL, RTL II, Pro 7 und dann wieder RLT, RTL II, Pro 7 und dann wieder RTL...
Ein Hoch dem Dumm-Television
adios
D.K.
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YooBee
26.06.2003, 20:16
@ Koenigin
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Königlich köstlich!!! (owT) |
-->
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Thukydides
26.06.2003, 22:49
@ Sascha
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Ein bisschen dick aufgetragen... (owT) |
-->
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Sascha
27.06.2003, 03:10
@ Thukydides
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Naja aber leider eben Realität! mkT |
--> Ich will es ja nicht düsterer malen wie es ist aber ich habe bis heute von denjenigen die NICHT(!) meiner Meinung waren auf meine Rechenbeispiele und Vergleiche in Zahlen und Fakten mit Existenzminimum, Kindergeld, Ausbildungsfreibetrag und Einkommen von Studenten sowie Bafög KEINE Antwort mehr erhalten. Das fand' ich schon ziemlich schade!
Auch auf meine anderen Fakten und Daten die ich aus dem"Bericht zur Lage der Studenten" vom Dt. Studentenwerk entnahm bezüglich Wohn-, Einkommens- und Versorgungssituation der Studenten habe ich keine großen Reaktionen mehr erhalten.
Insbesondere möchte ich hier nochmal auf mein Posting vom 15.06.2003 hinweisen
http://www.f17.parsimony.net/forum30434/messages/198289.htm
und vor allem auf eines der vielen Rechenbeispiele unter:
http://www.f17.parsimony.net/forum30434/messages/194240.htm
oder auch das Posting unter:
http://www.f17.parsimony.net/forum30434/messages/194147.htm
Insbesondere mit Trixx hätte ich mir eine Diskussion mit Argumenten und Fakten gewünscht was aber nicht der Fall war. Die einzigen Kommentare bisher waren der eingestellte Ausgangsartikel selbst http://www.f17.parsimony.net/forum30434/messages/193769.htm
ein kurzer zweizeiliger Kommentar...
http://www.f17.parsimony.net/forum30434/messages/193802.htm
und eine seltsame(?) Bemerkung das ihm die Tränen kommen
http://www.f17.parsimony.net/forum30434/messages/201546.htm
Mehr kam bisher nicht. Keine Antwort auf alle meine langen Postings. Keine Gegenargumente! Keine anderen Fakten und Zahlen! Keine Diskussion! Null!
@Trixx: Ich kenne dich zwar nicht aber bitte lasse deine stichelnden Bemerkungen wie"Mir kommen die Tränen..." doch einfach sein wenn du keine Argumente hast. Es bringt nichts damit pauschal auf die Studentenschaft draufzuhauen. Thx!
Gute Nacht und viele Grüße an alle!
Sascha
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Sascha
27.06.2003, 03:16
@ Sascha
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Kurzer Zusatz |
--> > @Trixx: Ich kenne dich zwar nicht aber bitte lasse deine stichelnden > Bemerkungen wie"Mir kommen die Tränen..." doch einfach sein wenn du keine > Argumente hast. Es bringt nichts damit pauschal auf die Studentenschaft > draufzuhauen. Thx!
Sorry und Entschuldigung im voraus schon mal, daß ich mich darüber so aufregen muß aber ich finde es einfach nicht mehr witzig wenn man sowas m.E. ins Lächerliche zieht wenn Studenten zusammengepfercht hausen wie Tiere (ich nenne gerne einige Adressen) oder sich für Medikamententests (da habe ich schon mehrere Zeitungsanzeigen selbst gesehen) hergeben oder auf den Strich gehen oder einerseits Doppelbelastungen hinnehmen (Studium + Arbeit zur Finanzierung des Studiums) und man ihnen gleichzeitig dann pauschalisierend vorwirft (was in Deutschland oft geschieht), daß sie zu lange für's Studium brauchen.
Ich denke unser Land hätte es dringend nötig endlich in den Schulen die Bildung zu verbessern und das Studieren zu fördern wenn man die weiter steigenden Anforderungen der Arbeitsmärkte in der Zukunft betrachtet. Wenn sich nämlich angesichts PISA &% Co. nicht bald was tut dann geht das ganze Land den Bach runter.
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SportiSteffen
27.06.2003, 03:27
@ Sascha
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Sascha hat Recht |
-->-> Von BaföG usw. kann keiner Leben.
Unter vielen Studenten herrscht ein ausgeprägtes Elend.
Viele sind auch selbst daran Schuld, denn wer hart arbeitet, sollte auch keine Probleme haben.
Nur gibt es nunmal viele Schwache oder Studenten die nichts können, einen"begrenzten Horizont" ;) haben.
Dass dann einige auf den Strich gehen ist wohl eher die Folge eines moralischen Verfalles als die eines Geldmangels.
Auch wenn es mir schwer fallen würde: für 200€ bekommt man eine billige Studentenbude wenn man sich anstrengt zu suchen, mit 350€ sollte man für Essen, Kleidung und sonstige Utensilien hinkommen. Ohne Auto und Handy versteht sich, aber ich habe noch niemanden gesehen der ohne gestorben wäre (außer mir) ;)
550 € gibts vom BaföG-Amt oder von den Eltern, weiß nicht ob man nicht sogar noch Kindergeld bekommt.
Zumindest aus diesen Gründen kann man es als nicht zwingend notwendig erachten, auf den Strich zu gehen (was machen die Jungs eigentlich??).
Außerdem gibt es alle möglichen Betätigungsmöglichkeiten mit denen man unter geringstem Aufwand ein paar Euros dazu verdienen kann.
Stellt Euch mal vor, der Staat würde garnichts geben und jeder wäre auf sich alleine gestellt, was würden einige dann machen?
Eben, viele Menschen sind nicht autark lebensfähig ;)!
Good night...
Steffen
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Sascha
27.06.2003, 10:11
@ SportiSteffen
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Die einfache Forderung vieler Studenten |
--> > Stellt Euch mal vor, der Staat würde garnichts geben und jeder wäre auf > sich alleine gestellt, was würden einige dann machen?
Hallo Steffen!
Das wäre mir fast am liebsten! Denn im Moment ist das System ungerecht (siehe Rechenbeispiel).
Einem Studenten der wie jeder andere in diesem Land wohnen muß, essen muß, sich waschen muß sollte das Existenzminimum gewährt werden wie jedem anderen auch. Mehr fordern die Studenten gar nicht. Wir wollen kein Bafög, wir wollen keine Ausbildungsfreibeträge und auch kein Kindergeld. Nur das Existenzminimum.
Aber warum macht unser lieber Staat das nicht? Weil er scheinbar doch rechnen kann und dann ganz schnell herauskommen würde, daß Studenten <font color="#FF0000">nicht </font>das Existenzminimum erhalten. Außerdem haben Studenten Kosten die jemand der unter Umständen den ganzen Tag im Bett liegt und um 11 Uhr morgens täglich aufsteht (Beispiel: Sozialhilfeempfänger) nicht. Lernmittelkosten, Kopierkosten, Fahrtkosten usw.
Wohlgemerkt: Ich spreche hier vom ExistenzMINIMUM das jeder Faulie hierzulande bekommt und beim besten Willen nicht von Handys, Autos oder Urlaubszuschlägen.
Deswegen kann die Forderung nur sein:
1. Entweder Gerechtigkeit
oder:
2. Abschaffung fast aller Stützen (Rasenmähermethode)
Fridolin warf vor kurzem die m.E. durchaus berechtigt Frage auf warum es überhaupt Sache des Staats sein muß so etwas zu stützen oder zu fördern/subventionieren. Durchaus kann man diese Meinung vertreten.
ABER (und das ist der Punkt): WENN der Staat schon unbedingt alles und jeden fördern will (von der Sozialhilfe, dem Wohngeld (das man als Student i.d.R. auch nicht erhält), dem Arbeitslosengeld bis hin zu Wohnungsbauprämien, Entfernungspauschalen, Zuschläge auf Nachtarbeiten und Sonderkonditionen für den Steinkohlebergbau oder die Landwirtschaft oder die Eigenheimzulage) DANN soll er bitte GERECHT bleiben.
Ausgerechnet die Studenten am wenigsten zu fördern indem man ihnen nicht mal das Existenzminimum gewährt und dieses Finanzierungsloch häufig zur Aufgabe der Eltern macht finde ich nicht richtig. Denn Studenten bemühen sich i.d.R. doch wenigstens noch wenn auch - wie Steffen richtig sagt - viele überhaupt nicht für ein Studium geeignet sind.
Entweder wir streichen ALLES oder wir geben jungen Frauen und Männern im Alter von 22, 23, 24 endlich auch mal das Existenzminimum und behandelt sie nicht mehr WIE Kinder die von den Eltern Förderung brauchen mit Kindergeld und Ausbildungsfreibeträgen. Auf diesen - in diesem Fall - Stuss á la Kindergeld mit 23 & Co verzichten wir gerne. Gleichzeitig wäre das alles viel einfacher denn man könnte den Wahn mit dem Kindergeld und Ausbildungsfreibetrag und der Anrechnung der Einkommen des Studenten auf die der Eltern und den ganzen Müll endlich einstampfen und den Studenten als eigene selbständige Person betrachten (was er ja auch fast immer ist) und nicht mehr als Anhängsel oder Satellit der Familie dem man Kindergeld gewährt aber andersherum sein Einkommen wieder auf das der Eltern anrechnet usw...
Und wenn man einem Studenten das Existenzminimum gewährt dann ist es die Sache jedes einzelnen wieviel er sich hinzuverdienen will. Dann würde sich arbeiten als Student auch mal lohnen. So wie es jetzt läuft arbeiten viele Studenten (zum Teil ohne es zu wissen) umsonst oder fast umsonst wenn sie 10 Euro verdienen und die Eltern dafür gleich ordentlich Kindergeld + Ausbildungsfreibetrag weggekürzt bekommen. Dann schenken die Eltern den Studenten lieber das Geld.
Das ist das Problem!
Das zweite Problem ist, daß viele Studenten mittlerweile wohnen das man es einfach nicht mehr witzig finden kann. Das Bild von der"tollen Wohngemeinschaft (WG)" welches man so oft in Soaps oder Fernsehserien sieht ist doch total realitätsfremd. Es gibt einige wenige WGs in denen fünf junge Leuts relativ günstig und ordentlich leben. Aber in vielen WGs haust man eher als das man noch lebt. Es gibt WGs mit zwei Zimmern für sieben, acht Personen und das noch zu einem Schweinepreis was die Miete angeht. Leider kein Einzelfall sondern eher der Fall als die WGs die man immer im Flimmerkasten sieht. Das ist eben der Unterschied zwischen WG im Fernsehen und WG in der Realität.
Ein weiteres Problem in diesem Land ist, daß man immer nach Bildung schreit und schreit und schreit und wenn es die Leute versuchen und sich noch bemühen dann nimmt man ihnen die Motivation oder die Zeit ihr Studium wirklich durchziehen zu können. Viele Studenten brechen eben gerade aus finanziellen Gründen oder der Zeitbelastung (Studium + Job) ab. Und da denke ich dann: Nicht nur sch.... für den Studenten oder die Studentin sondern sch.... für Deutschland! Die meisten Studenten brechen ab weil sie mit dem Stoff nicht klarkommen oder es qualifikationsmäßig nicht schaffen aber ein immer größer werdender Teil auch aus finanziellen Gründen. Und das ist für unser Land mit ziemlicher Sicherheit schlecht.
Fazit:
1. Wir können gernen Bafög, Ausbildungsfreibetrag & Co. abschaffen. Dafür müssen wir aber nahezu den ganzen anderen Rest auch abschaffen. Oder...
2. Wir sorgen endlich für Gerechtigkeit.
Ob man Punkt 1 oder Punkt 2 durchführt ist eigentlich egal. Hauptsache man beseitigt diesen Mißstand!
Viele Grüße
Sascha
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Sascha
27.06.2003, 10:17
@ SportiSteffen
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Spareffekt Absteige - WG |
--> > (was machen die Jungs eigentlich??).
Sofern sie nicht das Glück haben"sponsored by parents" zu sein weil die es z.B. nicht können weil nicht alle das einfach so bezahlen können oder sie sparen ihr Geld im Praktikum oder haben vorher in ihrer Lehre & Beruf (sofern sie nicht direkt von der Schule kommen) was angespart. Manche werden auch Medikamententester oder fahren nachts für Floirop Blumen aus. Auch der Paketdienst bei UPS oder der Dt. Post und Ausfahrdienste oder Erfassungsarbeiten sind sehr beliebt.
Naja man verdient dabei nicht gerade gut aber besser als nichts. Durch den Nebenjob den manche ein bis zwei Tage die Woche jeweils 6 Stunden verrichten kommt man zumindest in die Nähe des Existenzminimums!!!! Und wenn man dann keine 25/30 qm²-Absteige braucht weil man weniger Ansprüche hat als ein Sozialhilfeemfpänger und lieber in ne Chaos-WG zieht dann langts wieder für zwei Bier am Wochenende und den Eintritt ins Kino. Aber meistens nur weil man sich den"Luxus" einer 25/30 qm²-Absteige nicht gönnt.
Viele Grüße
Sascha
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Sascha
27.06.2003, 10:29
@ SportiSteffen
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Noch eine Anmkerung vielleicht zu mir |
-->Ich bin ein Student der es relativ gut hat. Ich kann mich nicht beklagen. Euklid (mein Vater) ist selbständig und von daher sind wir nicht steinreich aber leben auch nicht an der Armutsgrenze.
Ich setze mich jedoch für Komilitonen ein bei denen das nicht unbedingt der Fall ist und das ist ein großer Teil.
Wenn man bedenkt, daß viele Studenten gerade aus Beamtenfamilien oder Unternehmer/Selbständigen-Familien kommen könnte man auch mal untersuchen warum das wohl so ist...
Ich vermute einfach mal sehr stark, daß es auch da in gewisser Hinsicht an der Knete hängt weil es die Eltern häufig auch nicht zahlen können. Das ist das Problem in Deutschland. Denn man hält somit viele tatsächlich fähige Menschen vom Studium fern und ermöglicht anderen (die nicht für ein Studium geeignet) sind das Studium.
Auch gibt es viele Studenten aus sehr gehobenen Kreisen. Zu denen gehöre ich sicher nicht aber ein Großteil derer sorgt vermutlich dafür, daß wir - als Normalstudenten - oft diesen Vorurteilen ausgesetzt sind, daß wir nur gammeln oder Cocktails schlürfen. Rund 5 bis 10% der Studenten kommen schätzungsweise aus wirklich gehobenen Kreisen. Sagen wir mal als Paradebeispiel Familien mit einem Kind (der Student oder die Studentin selbst) und so flockige 4000/5000 Euro netto aufwärts als FAMILIENeinkommen. Ich kann es mir zumindest nur so erklären wenn ich manchmal ein paar Studenten (allzuviele sind es ja nicht) mit nem getunten 525i BMW rumkurven sehe die zudem die neuesten und teuersten Klamotten tragen und die Cocktails am Wochenende trinken wie Wasser.
Das Problem das sich ergibt ist, daß gerade diese wenigen sehr reichen Studenten (die für ihren Reichtum gar nichts können außer das sie geboren wurden) sich teilweise (nicht alle aber viele) arrogant und überheblich verhalten, häufig in der Ã-ffentlichkeit durch sinnloses rumkurven mit dem tollen Cabrio präsent sind und am Wochenende in teuren Kneipen und Discotheken die Cocktails wie Wasser trinken.
Das großte Teile der Ã-ffentlichkeit dann eine andere Meinung über Studenten haben die von der Realität - wie sie im Bericht zur sozialen Lage der Studenten - dargestellt wird wundert mich dann auch nicht unbedingt. Aber auch deswegen(!) betreibe ich hier Aufklärungsarbeit. Oder zumindest versuche ich es.
VG
Sascha
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bonjour
27.06.2003, 10:56
@ Koenigin
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Re: alte säcke - junge spassbringer |
-->wie kommst du denn darauf, daß die alten keinen spaß bringen (können)??
gruß bonjour
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kizkalesi
27.06.2003, 11:01
@ Sascha
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Re: Noch eine Anmkerung vielleicht zu mir-das ist aber nichtrs Neues- es war nie |
-->anders.
aws.
kiz
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fridolin
27.06.2003, 11:09
@ Sascha
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Studienerfolg und Wohnverhältnisse?? |
-->Hallo Sascha,
mein Studium liegt zwar schon einige Zeit zurück, aber an einiges kann ich mich noch erinnern.
Ich hatte die ganze Zeit lang keine eigene Wohnung, sondern das klassische"möblierte Zimmer" in Uninähe. Noch nicht einmal die eigene Toilette. Da ich keine Unterstützung von den Eltern bekam, habe ich vom BaföG gelebt, das auch schon früher nicht üppig war. In irgendeine Kneipe bin ich nie gegangen, und die zwei Bier habe ich lieber preisgünstig im Supermarkt gekauft. Und im Kino war ich auch kaum jemals. Statt Urlaubsreise in fremde Länder waren Ausflüge in die schöne Umgegend angesagt.
Aber jetzt stell Dir doch mal das vor: Ich habe trotz dieser Situation mein Examen geschafft (mit gar nicht so schlechtem Abschluß, wie ich Dir verraten kann) und hinterher einen Job bei einem Uni-Institut bekommen. Wie man gerüchteweise hört, sollen noch früher selbst berühmte Wissenschaftler und spätere Nobelpreisträger ihr Studium unter ähnlichen Bedingungen betrieben haben.
Könnte es möglicherweise so sein, daß eine eigene Wohnung und der Kneipenbesuch am Wochenende für den Studienerfolg gar nicht erforderlich sind? Welch ketzerischer Gedanke!
Früher gab es einen Spruch:"Lehrjahre sind keine Herrenjahre". Heute muß immer gleich alles sofort da sein. Anspruchsdenken, wo man hinschaut. Hilf Staat! Sich auf die eigenen Kräfte besinnen, daran denkt kaum noch einer. Wenn es Dir eine Ermutigung ist, dann sprich mal mit Älteren, die noch die Trümmer- und Aufbauzeit nach dem Krieg miterlebt haben oder damals ihre Ausbildung absolvieren mußten.
Zur Ehrenrettung der Studenten sei aber gesagt: dieses Anspruchsdenken zieht sich heute quer durch alle gesellschaftlichen Schichten, bis hin in gewisse Kreise der Wirtschaft. Rückbesinnung auf alte Tugenden (Fleiß, Eigeninitiative) dringend erforderlich. Vergleiche Kennedy:"Frage nicht, was die Gesellschaft für dich tun kann, sondern was du für die Gesellschaft tun kannst". Und wenn man schon nicht so altruistisch ist, sollte man wenigstens fragen, was man selbst für sich und seine Zukunft tun kann.
Übrigens, was die Geschichte mit dem Medikamententesten anbelangt: Ich würde so etwas niemals machen und auch jedem davon abraten. Andererseits sind die Pharmafirmen nicht auf den Campus gegangen und haben die Leute mit vorgehaltener Pistole zur Teilnahme gezwungen. Hier ist jeder selbst gefragt, Eigenverantwortung zu zeigen, gerade was seine Gesundheit betrifft.
Schönen Gruß
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manolo
27.06.2003, 11:29
@ Sascha
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Re: Die einfache Forderung vieler Studenten.es würde helfen: Studentenunruhen - |
-->geht doch endlich auf die Strasse, statt im internet Klagemails zu schreiben!(Das geht nicht gegen Dich, sei versichert)
Setzt die Politik unter massivenm Druck. Nichts anderes wird verstanden.
Ist doch auch populistisch genug für die breite Massewenn die Schiilder lauten:
"Gebt uns, wie jedem....,auch ein Existenzminimum!"
Und sei auch versichert:
Der Einwand des Bergbauarbeiters kommt sogleich: Warum unterstützt dich, den Studieren, der Staat auf meine Kosten, damit Du durch eine überdurchschnittliche Ausbildung die Möglichkeit kriegst, hinterher als Akademiker 5-20000 Euro im Monat zu verdienen?
Deswegen bin ich beispielseise auch rigoros für deftige Studiengebühren (zahlbarvon mir aus im Nachhinein, wenn's an richtige Verdienen geht). Und dass ein überdurchschnittlich begabtes Arbeiterkind ein Stipendium kriegt, ist selbst in dieser Bananenrepublik der Fall
Ich selbst habe ungefähr 12 Studenten im Blickfeld: Die Hälfte, die keine Jobs nachsucht und stöhnt kann ich unbesorgt als Müßiggänger einzustufen, das Urteil maß ich mir an. Die andere Hälfte hält sich ran, und will. Und die fragt auch immer nach Jobs. Diese Quote ist schon erschütternt genug.
Wer will, der kann. Ist halt kein Zuckerschlecken. Wer das einfordert,ist fehl am Platz
man
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JLL
27.06.2003, 12:54
@ fridolin
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Re: Studienerfolg und Wohnverhältnisse?? |
-->Bei den Wohnverhältnissen scheint mir tatsächlich der Hase im Pfeffer zu liegen. Es sind ja keineswegs nur fachliche Gründe, die die Studenten zwingen, vorzugsweise Universitäten in den attraktiven Ballungsräumen (Berlin, Hamburg, Köln und München) aufzusuchen. Auch dürften viele in der erreichbaren Umgebung ihres Elternhauses zumindest eine Universität haben, auch wenn dies nicht die Wunschuniversität ist. So verständlich es ist, dass eine eigene Studentenbude eine tolle Sache ist und viele Freiheiten bedeutet und so uncool es ist, noch bei Mutti zu wohnen und sich dort bekochen zu lassen, so berechtigt erscheint mir doch auch die Frage, ob die Finanzierung derartige Wünsche notwendigerweise eine Gemeinschaftsaufgabe ist? Der Kostenblock eines eigenen Hausstands wird - das ist meine These - nicht immer aus purer Not verursacht, sondern auch durch eigenes Wollen der Betroffenen.
Interessant ist auch die Frage, wo der Unterschied zu einem Schüler liegt, der ebenfalls auf Kosten der Allgemeinheit ausgebildet wird, ohne Einkommen zu erzielen. Kann ein 18jähriger Abiturient nicht mit gleichem Recht, die freie Wahl seiner Schule und die Finanzierung der dadurch entstehenden Kosten durch die Gemeinschaft verlangen?
Was die von Sascha statistisch nicht bestreitbare Tatsache betrifft, dass tendenziell mehr Studenten aus betuchterem Hause stammen, denke ich dennoch, dass die alleinige Erklärung über die finanziellen Möglichkeiten zu kurz greift bzw. fast ein wenig polemisch ist. Vielmehr erlernen diese Kinder bereits am Rollenmodell ihrer Eltern bestimmte Verhaltensweisen, eine gewisse Arbeitsethik. Wenn dagegen der Papa, den lieben langen Tag mit der Bierflasche auf der Couch hockt, dann müssen die Kinder schon etwas Besonderes sein, wenn sie sich von diesem"Vorbild" emanzipieren können und verdienen höchsten Respekt! Es ist also nicht nur des Geldes wegen, sondern auch aufgrund des vorgelebten Verhaltens der Elterngeneration, der aktiven Vermittlung bestimmter Werte oder so skurriler Dinge, wie der Familientradition, dass die Sprößlinge des Bildungsbürgertums leichter den Weg an die Uni finden. Schließlich sind die Fälle nicht so selten, wo der Nachwuchs - sehr zum Leidwesen des alten Herrn - nicht in dessen Fußstapfen treten kann oder will, obwohl auch schon Großvater und Urgroßvater Ärzte waren.
Schönen Tag
JLL
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Tassie Devil
27.06.2003, 15:32
@ fridolin
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Re: Fleiss, Pflichtbewusstsein, Bescheidenheit |
-->>Rückbesinnung auf alte Tugenden (Fleiß, Eigeninitiative) dringend erforderlich. Vergleiche Kennedy:"Frage nicht, was die Gesellschaft für dich tun kann, sondern was du für die Gesellschaft tun kannst".
Hi fridolin,
erzaehle das mal den vielen anatolischen Bergziegen, den Bimbos, den Kosovo-Aalbanern und den vielen anderen, die sich als nichtgebuertige Deutsche dennoch erlaubt oder geduldet in der BRDDR rumtreiben. Manche von ihnen sollen ja angeblich die Renten sichern.
Und wenn Du das geschafft hast und fertig damit bist, dann kannst Du bei den Asozialen mit deutschem Stammbaum weitermachen.
>Und wenn man schon nicht so altruistisch ist, sollte man wenigstens fragen, was man selbst für sich und seine Zukunft tun kann.
Dieses Problem haben die alle bereits geloest, zumindest temporaer, weil die sich diese Frage schon teilweise vor langer Zeit gestellt haben, das sind doch alles keine Michels mit Zipfelmuetzen und Schlafhauben.
Gruss
TD
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SportiSteffen
27.06.2003, 17:04
@ manolo
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Studiengebühren |
-->Studiengebühren sind eine gute Idee.
Man könnte auch eine Art"Studienabschlag" in die Gehälter geförderter Akademiker mit einbauen.
Bsp: Bildungskredit: bis zu 300 € im Monat über 2-3 Jahre sind zusätzlich für Studenten möglich. Wird alles danach zurückgezahlt.
So etwas muss für jeden möglich sein und auch schnell abgewickelt werden können, ohne 10 anträge.
by the way..würde mich nur mal interessieren:
Wer von Euch arbeitet für einen Stundenlohn unter 10 €?
Schöne Grüße,
Steffen
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JLL
27.06.2003, 18:09
@ SportiSteffen
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Re: Es gibt sogar Arbeiten, die ich für einen Stundenlohn von 0 € mache,... |
-->... man nennt das, glaube ich, Engagement.
Schönes Wochenende
JLL
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Sascha
27.06.2003, 20:07
@ SportiSteffen
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Studiengebühren / |
--> Diese Forderung ist hoffentlich nicht ernst gemeint. Viele Akademiker verdienen nur noch auf dem Papier mehr. Was Sie dafür MEHR geleistet haben wird oft nicht gesehen. Warum beklagen sich denn heute die Leistungsträger hier im Forum ZURECHT m.E. über diesen Mißstand. Und dann wollt ihr noch Studiengebühren vom Gehalt im Bereich mehrerer hundert Euro?
Ich stelle es noch ein weiteres mal hier rein was ich vor kurzem eingestellt hatte:
In vielen Akademikerberufen (als Angestellter) wird nur noch auf dem Papier mehr verdient. Rechnet man genauer so fällt auf, daß dies häufig in Wirklichkeit nicht so ist.
a) Man muß immer sehen wie viel länger die Ausbildung eines Akademikers gegenüber gewöhnlichen Ausbildungsberufen dauert. Man steigt erst später ins Berufsleben ein. Andere sind schon weiter. Man muß die <font color="#FF0000">Opportunitätskosten </font>sehen die einem enstehen durch jahrelangen Ausfall an Ausbildungsgehalt/Lohn oder - nach der Ausbildung - normalem Gehalt und Lohn.
b) Man muß die Studienkosten sehen (Kopien, Fahrtkosten, Bücher, bald vielleicht sogar noch Studiegebühren,...)
c) Man muß das Risiko sehen das man eingeht. Wer sagt denn, daß man später überhaupt mehr verdient oder die Karriere macht die man sich erwünscht. Zu welchem Preis? Was ist mit dem Risiko zehn Semester lange umsonst zu studieren weil man merkt, daß man es nicht schafft. Die Kosten trägt jeder Student oder dessen Eltern selbst (teilweise sogar über Bafög-Kredit). Das ist kein Problem aber ich will es nur mal erwähnt haben.
d) Man muß Progression bei der Steuer beachten da man ja tendenziell doch mehr verdient später (aber auch mehr dafür getan hat und tut)
e) Man muß beachten, daß häufig (wenn auch nicht immer aber relativ oft) klassische Akademiker-Berufe (Ingenieure, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Architekten,...) <font color="#FF0000">um einiges längere (!!) Arbeitszeiten mit sich bringen</font>. Bei vielen normale Ausbildungsberufen herrscht beispielsweise eine 35-Stunden-Woche oder auch eine 38-Stunden-Woche. In Großbetrieben gibt es Schichtwechsel (da wird pünktlichst der Löffel geschmissen) oder Zeitlohn (da lohnt sich die Mehrarbeit). D.h. es wird oft das abgerechnet was auch wirklich (im Zeiteinsatz gesehen) geleistet wird. Ich kenne leider viele Akademiker die in Unternehmen arbeiten und ein Pauschalgehalt erhalten. Im Arbeitvertrag steht zwar was von einem offiziellen Feierabend von 16 Uhr aber vor halb sechs, sechs sind viele dieser Leute gar nicht zuhause. Das wird auch oft vergessen. Im Arbeitsrecht gibt es keine gesetzlichen Vorschriften für die Entlohnung der Mehrarbeit, sprich: Überstunden. Man sieht häufig nur die angeblich dicken Gehälter. Was dafür MEHR geleistet werden muß und auch in der Vergangenheit schon"wurde" (sprich: Studium) wird selten gesehen.
f) Man erhält durch sein"hohes" Einkommen viele staatlichen Leistungen nicht (Wohngeld, Bafög wenn es Kinder gibt die studieren, usw.). Auch das muß man beachten und auch dies wird häufig jedoch nicht(!) beachtet in diesen Rechnungen.
g) Man muß flexibler sein und muß sich tendenziell in diesen Berufen auch in seiner privaten Zeit (Freizeit) stärker weiterbilden. Es wird einfach von einem"heimlich" verlangt.
h) Häufig legen sich Akademiker Eigentum in Form von Immobilien o.ä. zu. Im Gegensatz zu denen die von der"Hand in den Mund" leben müssen sie bei Zahnersatz oder was weiß ich allem immer an ihr Gespartes gehen. Einmal ist es der Ausflug der Kinder von der Schule, dann eine teure Zahnbehandlung die nicht von der Kasse übernommen wird und sonst alles mögliche. Wenn man nix hat muß häufig der Staat einspringen.
i) Der Streßfaktor bei Akademikern ist oft höher. Da sich diese Personengruppe häufig Vermögen anspart und dafür auf Urlaub und anderweitigen Konsum ähnlicher Art sogar teilweise verzichtet muß immer das Vermögen"verteidigt" werden. Jemand der mal locker und lässig arbeitet und schön sein Geld verlebt und in Urlaub fliegt und dann mal arbeitslos wird kann sich i.d.R. wesentlich gemütlicher einen Job suchen wenn er keine Hypotheken zu zahlen hat und auch stärkere staatliche Förderung bekommt (weil er ja nix hat an Vermögen). Jemand der Vermögen hat bekommt weniger staatliche Förderung. Das Vermögen wird überall angerechnet. Selbst wenn der Sohn von Sozialhilfe lebt wird man als Eltern angeschrieben Angaben zum Vermögen zu machen. Hat man nix kann man nix geben. Dann zahlt die Gemeinschaft. Hat man was wird man auch hier mal wieder (wie immer) zur Kasse gebeten.
Festhalten kann man, daß Leistung in Deutschland häufig kaum noch belohnt wird. In einigen Fällen - die ich kenne - muß ich sogar davon ausgehen, daß man teilweise gar bestraft wird. Denn wenn man angesichts aller erwähnten Punkte auf dem Papier noch 350 Euro brutto mehr hat merkt man eigentlich, daß man in Wirklichkeit nur dann noch mehr hat wenn man eine wirklich sehr hohe Position hat. Und die erreicht man häufig nur noch wenn man gar nicht mehr aufhört 50 bis 60 Stunden pro Woche zu rudern bis man 50 ist.
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Anschließend möchte ich nochmal erwähnen, daß es sicher nicht von ungefähr kommt warum sich viele nach dem Studium betrogen fühlen. Natürlich kann man sagen, daß niemand studieren muß. Aber das ist zu kurz gedacht. Wenn wir weiterhin ein 1. Welt-Land bleiben wollen können wir so nicht denken.
Es kommt auch nicht von ungefähr, daß intelligente Menschen und Leistungsträger wie hier im Forum oft zurecht beklagen, daß deren Leistung nicht mehr entlohnt oder bezahlt wird.
Und zuletzt kommt auch die Tatsache, daß seltsamerweise gerade Diplomanden und Doktoren am depressivsten sind nicht von ungefähr.
<font color="#FF0000">[b]Akademiker haben später vielleicht ein Gehalt, daß durchaus um 30% das Gehalt derjenigen mit"normalem" Ausbildungsgang übersteigt. Nur sagt diese Zahl alleine m.E. ÜBERHAUPT gar nichts aus. Erst wenn man den Aufwand (z.B. die Arbeitszeit oder das Arbeitstempo und die Anstrengung) mit in diese Betrachtung aufnimmt kann man beginnen Vergleiche anzustellen</font>. Denn ich denke wenn jemand 30% mehr verdient aber statt einer 35-Stunden-Woche eine 55-Stunden-Woche macht und vorher noch Ausfallkosten für's Studium hatte dann hat er absolut gesehen mehr aber einen geringeren Stundenlohn. Und dann kommt bei mir schon die Frage auf ob da was im System nicht stimmt. Das liegt dann auch oft nicht nur am Markt sondern auch am Staat der diese sog. Besserverdiener so und so schon übertrieben zur Kasse bittet. Denn es wird von seiten des Staates immer nur das MEHR an Geld auf dem Lohnzettel gesehen. 30% Brutto mehr. Haja da können wir holen. Das der Mann aber vielleicht 55 statt 35 Stunden in der Woche arbeitet (rund 57% mehr Arbeitszeit) sieht unser Staat meistens nicht.
Es mag sein, daß einige Akademiker auch richtig"hohe Tiere" werden und später sehr gut bezahlte Stellen wenn sie mal zwischen 5000 und 10000 Euro brutto verdienen.
Aber: Das ist eben nicht der Normalfall. Das meiste das ein Akademiker heute auf dem Papier brutto noch mehr verdient wird so und so durch Steuern und die Progression aufgefressen. Es bleiben zwar meistens auch netto noch einige hundert Euro mehr aber man muß - wie gesagt - auch die Arbeitszeit u.ä. mit einbeziehen. Und dann wird ein Schuh drauß.
P.S.: Die wenigsten Akademiker richtig viel. Architekten beispielsweise mit Abitur und abgeschlossenem Studium haben ein Einstiegsgehalt von rund 2040 Euro. Nur mal so nebenbei erwähnt. Bauingenieure (und das ist sicher nicht das einfachste Studium) haben so um die 2200 bis 2400 Euro pro Monat. Wer jetzt glaubt, daß würde sich beim Durchschnitt mit der Zahl der Berufsjahre schnell vervielfachen irrt gewaltig. Es mag einige Granaten und Asse geben die schnell nach oben ziehen aber bei den meisten steigen die Gehälter auch nicht gerade so doll an wenn man bedenkt was die Leute dafür geleistet haben und auf was sie gleichzeitig verzichtet haben. Denn: Bauingenieure treten wohl mit 24 bis 26 Jahren meines Wissens erst in das Berufsleben während andere schon mit 16 ihre Ausbildungsvergütung kassierten und fünf Jahre Gehalt bekamen.
Ein Studium muß sich ja auch rechnen aber statt das man mal nachrechnet und die Ursachen ergründet beklagt sich die Bauindustrie, daß es bald keine Bauingenieure mehr gebe und es zu einem dramatischen Mangel kommen kann.
Naja wenn sich das Studium nicht mehr rechnet merken das schon einige Studenten und die Quittung wird die Bauindustrie dann auch erhalten. Geschieht denen gerade Recht so!
Ich lehne Studiengebühren oder eine weitere Umlage für Akademiker strikt ab aber habe selbstverständlich nichts gegen deine Ansicht.
Viele Grüße
Sascha
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