Addi
27.06.2003, 09:18 |
Frage nach einer Prognose zu Kreditzinsen Thread gesperrt |
-->Hallo,
ich bin neu hier, möchte aber eine Frage zur Entwicklung der Kreditzinsen loswerden.
Ich vermute, es gibt eine enge Kopplung zwischen Wirtschaftslage und Kreditzinsen. Also bei schlechter werdender Wirtschaftslage müßten die Kreditzinsen fallen. Oder?
Kann jemand eine Prognose zur kurzfristigen (ca. 1-3 Wochen), mittelfristigen ca. 6 Monate und langfristigen ca. 3 Jahre Entwicklung machen?
Mir geht es darum, einen Darlehensvertrag für ein Bauvorhaben (privat) abzuschließen, wobei die Wahl zwischen einem variablen Zinssatz mit der Möglichkeit Zinssenkungen noch mitzubekommen oder einer Zinsfestschreibung in den nächsten Tage besteht.
Vielen Dank für Hinweise dazu.
Addi
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chiron
27.06.2003, 09:29
@ Addi
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Re: Frage nach einer Prognose zu Kreditzinsen |
-->>Hallo,
>ich bin neu hier, möchte aber eine Frage zur Entwicklung der Kreditzinsen loswerden.
>Ich vermute, es gibt eine enge Kopplung zwischen Wirtschaftslage und Kreditzinsen. Also bei schlechter werdender Wirtschaftslage müßten die Kreditzinsen fallen. Oder?
>Kann jemand eine Prognose zur kurzfristigen (ca. 1-3 Wochen), mittelfristigen ca. 6 Monate und langfristigen ca. 3 Jahre Entwicklung machen?
>Mir geht es darum, einen Darlehensvertrag für ein Bauvorhaben (privat) abzuschließen, wobei die Wahl zwischen einem variablen Zinssatz mit der Möglichkeit Zinssenkungen noch mitzubekommen oder einer Zinsfestschreibung in den nächsten Tage besteht.
>Vielen Dank für Hinweise dazu.
>Addi
Hallo Addi
Vergiss die Prognosen, falsche Propheten gibt es überall, und das ist gefährlich. Berechne für Dich, ob Du das Risiko von variablen Zinsen tragen kannst und bis wo. Die Möglichkeit, dass die Zinsen plötzlich stark steigen, ist immer gegeben. Wenn Du jetzt die Zinsen langfristig fixierst, kannst Du Deine Kalkulationen machen und der Markt muss Dich nicht mehr interessieren. Also für was Du Dich auch immer entscheidest, ist eine Frage des Temperaments. Das Einzige, das Du wissen musst, ist, wieviel Zinsen Du Dir maximal leisten kannst, quasi als Stopp-Loss-Limite.
Gruss Chiron
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lowkatmai
27.06.2003, 09:51
@ chiron
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Re: Frage nach einer Prognose zu Kreditzinsen |
-->Lieber längere Laufzeit wählen und auf der sicheren Seite stehen.Wenn man spekulieren will (den niedrigesten Zins bzw. die Zinswende erwischen), dann ist das so schwierig wie am Aktienmarkt auch. Also sicher finanzieren und mit Kleingeld sein Glück oder Können auf den Märkten versuchen und ein paar Euro im Monat gutmachen.
Ich versuche ja selbst den optimalen Zeitpunkt für eine Hypothek zu erwischen. Schwierig schwierig.
An mir selbst stelle ich fest, daß die Hypothese von Bethmann (ihn hab ich vor zig Jahren mal an der Uni Frankfurt gehört), daß nicht fallende Zinsen sondern erst stetig steigende Zinsen für einen Aufschwung sorgen, so falsch nicht ist. Warum soll ich mich jetzt verschulden, wenn es tendenziell morgen billiger ist, bzw. wenn die Zinsen anfangen zu steigen ich schnell auf den fahrenden Zug aufspringen will oder muß.
Gruß lowkatmai
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nereus
27.06.2003, 10:21
@ Addi
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Re: Frage nach einer Prognose zu Kreditzinsen - Addi |
-->Hallo Addi!
Ich habe.. (trotz aller Weltuntergangsprognosen, welche ich zum Großteil auch noch ähnlich sehe - nur wann tritt das Unvermeidliche ein??).. kürzlich auch Eigentum erworben.
Die Zinsen sind z.Zt. sehr niedrig und NIEMAND weiß letztlich wohin die Reise geht.
Zurre die Zinsfestschreibung auf mind. 10 Jahre fest und lasse die Finger von allen Spekulation ob.. und.. möglicherweise.
Handele viel besser Sondertilgungen aus, das bieten zumindest die meisten Versicher inzwischen an.
Geht es Dir in den nächsten Jahren finanziell gut/sehr gut kannst Du sondertilgen und Deine Schuld vermindern.
Geht es Dir schlecht, mußt Du nicht extra tilgen und kannst Dich wenigstens über den sicheren Zins freuen.
Ein Hochschießen der Zinsen bricht Dir dann möglicherweise das Genick.
Sollten die Zinsen dennoch sinken, wirst Du es auch überstehen.
Ich habe mit Häuslebauern gesprochen die bei 7,5 und 8,5 % oder noch mehr finanziert haben und die leben heute noch.
Die beiden anderen Poster sehen es wohl ähnlich und da fühle ich mich in dieser Runde gut aufgehoben. [img][/img]
Viel wichtiger ist ein stabiles Einkommen in den nächsten Jahren/Jahrzehnten.
Wenn das nicht funzt, dann gehen die Lichter sowieso aus.. ob hoher oder niedriger Zins.
Alles Gute für Dein Vorhaben!
mfG
nereus
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Wal Buchenberg
27.06.2003, 10:44
@ Addi
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Re: Mein Rat: Das Darlehen dritteln: Festgelegt/frei/Kreditanstalt f. Wiederaufb |
-->Hallo Addi,
mein Rat:
für max 30% der Baukosten gibt die Kreditanstalt f. Wiederaufbau subventionierte Kredite (Sowas wie Fannie Mae) zu (10 Jahre) festgelegten 4,xx Prozent.
Den Rest des Kredits würde ich halbieren: Festgelegt - freiverzinslich.
Dann sind Vorteile und Risiken am besten gestreut.
Gruß Wal
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bonjour
27.06.2003, 10:45
@ lowkatmai
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Re: fremdwährungskredit? |
-->>wir haben im jahr 2000 eigentum erworben, das war eine zeit, in der es ständig drohte, mit den zinsen hoch zu gehen, was es dann auch tat, aber nur kurz, dann gingen die zinsen noch tiefer.
kurz bevor es hochging, griffen wir zu...aber dann konnten wir nur noch staunen, als die zinsen so weit runtergingen..und uns ärgern.
ich bin auch der ansicht, ein festes einkommen ist die beste sicherheit.
bei uns ist jetzt z.b. einer arbeitslos geworden, was nicht voraussehbar war.
wir haben in der letzten zeit überlegt, ob es nicht sinnvoll wäre, alles in einen fremdwährungskredit umzuschulden.
nach meiner einschätzung ist das kein so großes risiko, wie immer behauptet wird.
aber es scheint schwierig zu sein, einen solchen kredit zu bekommen.
von credit suisse hätten wir vielleicht einen bekommen, aber nur, wenn das objekt grenznah steht.
gruß avb
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wihoka
27.06.2003, 11:08
@ Addi
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Re: Frage nach einer Prognose zu Kreditzinsen |
-->Hallo,
ich nehme an, Du willst in Deiner Immmo wohnen.
Wenn Du schon mit Zinsen spekulieren willst, dann überleg Dir ersr mal Deine Belastungs-Obergrenze.
Dann kannst du anfangen zu rechnen.
Versicherung: keine laufende Tilgung, nur Zinsen plus Versicherungsbeitrag
Bank: Annuitätendarlehen Zins plus Tilgung über verschiedene Laufzeiten
Soweit ist alles klar.
Bei fünf Jahren Zinsfestschreibung ist der Zins niedriger als bei zehn Jahren
Also ist die Gesamtbelastung bei zehn Jahren Zinsfestschreibung höher.
Nimmst Du die höchste Gesamtbelastung und kombinierst diese mit der kürzesten Zinsfestschreibung, dann hast Du nach deren Ablauf ein Polster.
Beispiel ( nicht mit aktuellen Zahlen, nur zur Demonstration! )
Zins fünf Jahre 6%
Zins zehn J. 7%
Annuität:
Standard: Zins plus 1% Anfangstilgung
bei fünf J. 7%
bei zehn J. 8%
Nonstandard:
Zins für fünf J., also 6% plus 2% Anfangstilgung ergibt 8% Annuität.
Effekt: Die Restschuld bei Ablauf der Zinsfestschreibung ( fünf J.) ist deutlich niedriger als be allen andern Varianten nach fünf J.!
Deshalb wird diese Variante auch standardmässig von den Banken nicht angeboten...
Spekulativ ist hier die Frage nach dem Zins nach fünf J.
Ach ja, wenn Du es bezahlen kannst, kannst Du die Anfangstilgung auch noch höher wählen...
Dank mal drüber nach
Gruss w.
PS Bausparen ist für mich Unsinn im Quadrat!!!
>Hallo,
>ich bin neu hier, möchte aber eine Frage zur Entwicklung der Kreditzinsen loswerden.
>Ich vermute, es gibt eine enge Kopplung zwischen Wirtschaftslage und Kreditzinsen. Also bei schlechter werdender Wirtschaftslage müßten die Kreditzinsen fallen. Oder?
>Kann jemand eine Prognose zur kurzfristigen (ca. 1-3 Wochen), mittelfristigen ca. 6 Monate und langfristigen ca. 3 Jahre Entwicklung machen?
>Mir geht es darum, einen Darlehensvertrag für ein Bauvorhaben (privat) abzuschließen, wobei die Wahl zwischen einem variablen Zinssatz mit der Möglichkeit Zinssenkungen noch mitzubekommen oder einer Zinsfestschreibung in den nächsten Tage besteht.
>Vielen Dank für Hinweise dazu.
>Addi
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daytrader
27.06.2003, 11:49
@ wihoka
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Warum ist Bausparen Unsinn im Quadrat? Danke für eine etwaige Antwort! |
-->Kommt es nicht auf das Umfeld an, ob man Bausparen als sinnvoll oder sinnlos einordnet?
Gruß
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wihoka
27.06.2003, 12:33
@ daytrader
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Re: Warum ist Bausparen Unsinn im Quadrat? Danke für eine etwaige Antwort! |
-->>Kommt es nicht auf das Umfeld an, ob man Bausparen als sinnvoll oder sinnlos einordnet?
Plakativ gesagt: Bausparen ist für den gut, der es nicht braucht.
Also als Anlage für begrenzte Zeit in einer Tiefzinsphase ohne Bauabsicht, wenn er die staatliche Förderung voll bekommt.
Oder mit Bauabsicht, wenn er es nicht bräuchte, weil er die Belastung locker tragen kann.
Warum?
Geh mal in die Details:
Ansparphase mit Minizins liefert einen gewissen Betrag,
alternative Kaptitalverwendung: Ansparen zu normalen ( also höheren ) Zinsen erbringt einen höheren Betrag.
Darlehenshöhe ist Differenz zw. Vertragssumme und Sparguthaben
Ist das Anspargeld höher, ist der Kreditbedarf niedriger, also könnte der Zinssatz (in %) höher sein, um den gleichen Zinsbetrag (in Geld) auszumachen.
Rückzahlphase: das Darlehen wird in einer relativ kurzen Zeit getilgt, also ist der Tilgungsatz (in %) deutlich höher als bei der normalen Grundschuld.
D.h. die monatliche Belastung ist überproportional höher. Und das ist in der Regel doch der Engpass beim Immokauf.
Je nach Tarif und Kasse unterscheiden sich die konkreten Zahlen - doch das Prinzip dürfte klar sein.
Die Rechnung niedriger Ansparzins und niedriger Darlehenszins geht nur unter Berücksichtigung der staatlichen Zuschüsse und nur unter extrem günstigen Bedingungen auf - nur in extremen Tiefzinsphasen!!
So sehe ich das
Gruss w.
Aber vom Sinn her gesehen
-,
>Gruß
|
wihoka
27.06.2003, 12:50
@ wihoka
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Bin erst Montag wieder da. Schönes WE. Gruss |
-->>>Kommt es nicht auf das Umfeld an, ob man Bausparen als sinnvoll oder sinnlos einordnet?
>Plakativ gesagt: Bausparen ist für den gut, der es nicht braucht.
>Also als Anlage für begrenzte Zeit in einer Tiefzinsphase ohne Bauabsicht, wenn er die staatliche Förderung voll bekommt.
>Oder mit Bauabsicht, wenn er es nicht bräuchte, weil er die Belastung locker tragen kann.
>Warum?
>Geh mal in die Details:
>Ansparphase mit Minizins liefert einen gewissen Betrag,
>alternative Kaptitalverwendung: Ansparen zu normalen ( also höheren ) Zinsen erbringt einen höheren Betrag.
>Darlehenshöhe ist Differenz zw. Vertragssumme und Sparguthaben
>Ist das Anspargeld höher, ist der Kreditbedarf niedriger, also könnte der Zinssatz (in %) höher sein, um den gleichen Zinsbetrag (in Geld) auszumachen.
>Rückzahlphase: das Darlehen wird in einer relativ kurzen Zeit getilgt, also ist der Tilgungsatz (in %) deutlich höher als bei der normalen Grundschuld.
>D.h. die monatliche Belastung ist überproportional höher. Und das ist in der Regel doch der Engpass beim Immokauf.
>Je nach Tarif und Kasse unterscheiden sich die konkreten Zahlen - doch das Prinzip dürfte klar sein. >
>Die Rechnung niedriger Ansparzins und niedriger Darlehenszins geht nur unter Berücksichtigung der staatlichen Zuschüsse und nur unter extrem günstigen Bedingungen auf - nur in extremen Tiefzinsphasen!!
>So sehe ich das
>Gruss w.
>
>Aber vom Sinn her gesehen
>-,
>>Gruß
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- Elli -
27.06.2003, 14:11
@ nereus
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Re: Frage nach einer Prognose zu Kreditzinsen - Addi / volle Zustimmung oT |
-->>Hallo Addi!
>Ich habe.. (trotz aller Weltuntergangsprognosen, welche ich zum Großteil auch noch ähnlich sehe - nur wann tritt das Unvermeidliche ein??).. kürzlich auch Eigentum erworben.
>Die Zinsen sind z.Zt. sehr niedrig und NIEMAND weiß letztlich wohin die Reise geht.
>Zurre die Zinsfestschreibung auf mind. 10 Jahre fest und lasse die Finger von allen Spekulation ob.. und.. möglicherweise.
>Handele viel besser Sondertilgungen aus, das bieten zumindest die meisten Versicher inzwischen an.
>Geht es Dir in den nächsten Jahren finanziell gut/sehr gut kannst Du sondertilgen und Deine Schuld vermindern.
>Geht es Dir schlecht, mußt Du nicht extra tilgen und kannst Dich wenigstens über den sicheren Zins freuen.
>Ein Hochschießen der Zinsen bricht Dir dann möglicherweise das Genick.
>Sollten die Zinsen dennoch sinken, wirst Du es auch überstehen.
>Ich habe mit Häuslebauern gesprochen die bei 7,5 und 8,5 % oder noch mehr finanziert haben und die leben heute noch.
>Die beiden anderen Poster sehen es wohl ähnlich und da fühle ich mich in dieser Runde gut aufgehoben. [img][/img]
>Viel wichtiger ist ein stabiles Einkommen in den nächsten Jahren/Jahrzehnten.
>Wenn das nicht funzt, dann gehen die Lichter sowieso aus.. ob hoher oder niedriger Zins.
>Alles Gute für Dein Vorhaben!
>mfG
>nereus
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Addi
27.06.2003, 18:01
@ lowkatmai
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Re: Frage nach einer Prognose zu Kreditzinsen |
-->Danke,
für die Hinweise.
Ich habe die Sache dingfest gemacht.
Eine Hälfte für 15 Jahre fest zu 4,85% nominal und
die andere Hälfte 10 Jahre über KWF fest (3,8% und 4,2% eff.).
Damit kann ich gut leben.
Stimmt schon, ein sicherer Arbeitsplatz schafft die Voraussetzung und alles andere ist Spekulation und man rechnet nur noch und schaut täglich nach der Umlaufrendite oder anderen Maßzahlen.
Addi
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LenzHannover
27.06.2003, 23:44
@ wihoka
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Bausparen lohnt sich nachweislich nicht! (owT) |
-->
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wihoka
30.06.2003, 14:18
@ wihoka
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Re: Warum ist Bausparen Unsinn im Quadrat? Nachtrag |
-->>>Kommt es nicht auf das Umfeld an, ob man Bausparen als sinnvoll oder sinnlos einordnet?
>Geh mal in die Details:
>Ansparphase mit Minizins liefert einen gewissen Betrag,
>alternative Kaptitalverwendung: Ansparen zu normalen ( also höheren ) Zinsen erbringt einen höheren Betrag.
>Darlehenshöhe ist Differenz zw. Vertragssumme und Sparguthaben
>Ist das Anspargeld höher, ist der Kreditbedarf niedriger, also könnte der Zinssatz (in %) höher sein, um den gleichen Zinsbetrag (in Geld) auszumachen.
>Rückzahlphase: das Darlehen wird in einer relativ kurzen Zeit getilgt, also ist der Tilgungsatz (in %) deutlich höher als bei der normalen Grundschuld.
>D.h. die monatliche Belastung ist überproportional höher. Und das ist in der Regel doch der Engpass beim Immokauf.
Wie müsste denn ein Umfeld aussehen, in dem Bausparen sich für die propagierte Zielgruppe lohnen würde??
In der Ansparphase extrem niedrige Zinsen, so dass sich bei alternativer Kapitalverwendung keine höhere Ansparsumme erwirtschaften lässt.
Und in der Rückzahlphase so hohe Zinsen, dass die Annuität bei alternativer Darlehensaufnahme höchstens gleich hoch wie die durch den Bausparvetrag vereinbarte monatliche Zahlung ist.
Ob und wie realistisch ein solches Szenario ist, das zu beurteilen überlasse ich dem geneigten Leser.
Ich jedenfalls halte Bausparen für Unsinn im Quadrat!
Gruss w.
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wihoka
30.06.2003, 14:22
@ wihoka
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Re: Warum ist Bausparen Unsinn im Quadrat? Nachtrag Erratum Sorry |
-->>>>Kommt es nicht auf das Umfeld an, ob man Bausparen als sinnvoll oder sinnlos einordnet?
>>Geh mal in die Details:
>>Ansparphase mit Minizins liefert einen gewissen Betrag,
>>alternative Kaptitalverwendung: Ansparen zu normalen ( also höheren ) Zinsen erbringt einen höheren Betrag.
>>Darlehenshöhe ist Differenz zw. Vertragssumme und Sparguthaben
>>Ist das Anspargeld höher, ist der Kreditbedarf niedriger, also könnte der Zinssatz (in %) höher sein, um den gleichen Zinsbetrag (in Geld) auszumachen.
>>Rückzahlphase: das Darlehen wird in einer relativ kurzen Zeit getilgt, also ist der Tilgungsatz (in %) deutlich höher als bei der normalen Grundschuld.
>>D.h. die monatliche Belastung ist überproportional höher. Und das ist in der Regel doch der Engpass beim Immokauf.
>Wie müsste denn ein Umfeld aussehen, in dem Bausparen sich für die propagierte Zielgruppe lohnen würde??
>In der Ansparphase extrem niedrige Zinsen, so dass sich bei alternativer Kapitalverwendung keine höhere Ansparsumme erwirtschaften lässt.
>Und in der Rückzahlphase so hohe Zinsen, dass die Annuität bei alternativer Darlehensaufnahme mindestens gleich hoch wie die durch den Bausparvetrag vereinbarte monatliche Zahlung ist.
>Ob und wie realistisch ein solches Szenario ist, das zu beurteilen überlasse ich dem geneigten Leser.
>Ich jedenfalls halte Bausparen für Unsinn im Quadrat!
>Gruss w.
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LenzHannover
30.06.2003, 21:29
@ wihoka
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Bausparen ist Unsinn im Quadrat! |
-->laut? soll es sich die letzten 10 Jahre nicht gelohnt haben.
Der Kreditzeitpunkt ist offen.
Es sei denn, du sparst einfach 6 Monate länger als ungefähr notwendig
(=> Zinsverlust). Hat man dann auch das richtige Haus/ETW gefunden?
Auch hier gilt: Die Bank gewinnt immer, entweder zu lange das Geld billig bei der Bausparkasse liegen gelassen oder eine Zwischenfinanzierung ist nötig. Irgendwelche Extra-Gebühren sind immer fällig [img][/img]
Das wohl beste Verfahren: sparen, sparen, sparen und dann den rest mit einer Hypothek finanzieren. In der Regel wohnen die Menschen in den eigenen 4 Wänden (naja, eher die der Bank) teurer als in einem Mietobjekt.
Aus: http://www.bau-doc.de/go.html?http:...ldung/September/Baupool2309.html
"Bausparen ist teuer geworden"
Wer heute Verträge aus Hochzinszeiten einlöst, muss bis zu sechs Prozent für ein Darlehen zahlen.
Als Chef einer Bausparkasse bleibt einem vermutlich nichts anderes übrig, als einen Bausparvertrag zu haben. BHW-Chef Reinhard Wagner hat nach eigenen Angaben sogar zwei - „vorsorglich, falls ich für irgendeine Maßnahme mal ein zinsgünstiges Darlehen brauche".
Doch diese Spekulation geht nicht immer auf. Wer etwa vor sieben Jahren einen Bausparvertrag abgeschlossen hat, der jetzt zuteilungsreif ist, wird sich verwundert die Augen reiben. Das Bauspardarlehen dürfte effektiv über sechs Prozent kosten. Und das ist derzeit nicht billig, sondern teuer. Denn auf dem Markt für Hypothekendarlehen werden zehnjährige Zinsbindungen derzeit schon unter fünf Prozent angeboten; der Schnitt liegt bei 5,30 Prozent. Der Unterschied ist enorm. Ein Prozentpunkt Unterschied summiert sich in zehn Jahren leicht auf den Gegenwert eines neuen Kleinwagens. Der Bausparer muss sich also fragen: Lohnt sich das Bauspardarlehen überhaupt? Bei Zinssätzen über sechs Prozent seien Bauspardarlehen derzeit offenkundig unwirtschaftlich, meint Arno Gottschalk von der Verbraucherzentrale Bremen.
Komplizierter wird es bei Zinssätzen von nominal fünf oder 4,5 Prozent. Da muss genau gerechnet werden, auch wenn der Effektivzins genannt ist. Denn manchmal ist dieser niedriger als der tatsächliche Gesamtzins, weil etwa Nebenkosten wie die Kontoführungsgebühren nicht enthalten sind, wie Verbraucherschützer Gottschalk erläutert. Manchmal wird der Effektivzins aber auch etwas höher ausgewiesen, als er dann effektiv ist - da auch die Abschlussgebühren oder die Provision für den Verkäufer zum Teil einfließen. Die sind aber längst bezahlt, weil sie mit den ersten Prämien verrechnet werden.
In vielen Fällen erstatten die Anbieter die Abschlussgebühr in Höhe von einem bis 1,6 Prozent der Bausparsumme. Oder sie verzinsen das Guthaben nachträglich höher, wenn der Kunde auf das Bauspardarlehen verzichtet. Dann wird es noch komplizierter, und die Rechnung fällt oft zu Ungunsten des Bauspardarlehens aus. Verbraucherschützer Gottschalk liefert ein Exempel: Ein Bausparer hat einen Vertrag über 35000 Euro abgeschlossen und zehn Jahre lang monatlich 105 Euro überwiesen. Dann verzichtet er auf das Bauspardarlehen, wofür ihm die Kasse die Abschlussgebühr von 350 Euro erstattet und den Guthabenzins von 2,5 Prozent auf 4,5 Prozent erhöht. Das macht ein Plus von 1865 Euro. Oder andersherum gerechnet: Das Darlehen kostet ihn diese 1865 Euro zusätzlich. Bei einem Nominalzins von 4,5 Prozent, einer Darlehensgebühr von zwei Prozent und einer Kreditrate von 210 Euro im Monat - übliche Bedingungen - errechnet Gottschalk einen Effektivzins von über sieben Prozent. Ein schlechtes Geschäft.
Heinrich Bockholt, Professor an der FH Koblenz und Vorsitzender des Bundesverbands der Finanzplaner, springt dagegen für die Bausparkassen in die Bresche - zumindest für einige. Denn einerseits müsse man berücksichtigen, dass Schwäbisch Hall, Wüstenrot und Co. oft im zweiten Rang finanzieren, also bei einer möglichen Zwangsverwertung des Objekts anderen den Vortritt lassen müssen. Dies lassen sich die Banken wiederum mit einem Zinsaufschlag bezahlen. Gleiches gilt für kleinere Darlehenssummen, denn für Kredite unter 100000 Euro ziehen viele Institute die Zinsschraube an.
Tarifvergleich sinnvoll
Die Branche hat aber auch auf die niedrigen Zinsen reagiert und bietet zum Teil Bauspardarlehen mit Effektivzinsen von kaum über drei Prozent. Das tröstet zwar den Bausparer nur wenig, dessen Vertrag aus Hochzinszeiten jetzt zuteilungsreif wird. Aber, so der Ratschlag von Bockholt, künftige Kreditnehmer könnten versuchen, mit ihren Verträgen in solche Niedrigzinsangebote zu wechseln. Einige Anbieter seien dazu bereit.
Generell rät er, vor allem die Tarife der verschiedenen Bausparkassen zu vergleichen. „Da gibt es Riesenunterschiede", sagt Bockholt. So verlange beispielsweise die Bausparkasse Mainz deutlich höhere Zinsen als der Marktführer Schwäbisch Hall. Während die Spanne bei den Schwaben von 3,16 Prozent bis 5,59 Prozent reicht, kassieren die Mainzer 5,60 Prozent bis 7,60 Prozent. Das läppert sich. Überhaupt sei das Hauptproblem, dass sich die meisten Kunden die Angebote nicht durchrechnen ließen, findet Bockholt. „Die Bausparkassen können das mit ihrer Software mit links. Dass die Vertreter das nicht gerne von sich aus machen, ist doch logisch", sagt der Vorsitzende des Bundesverbandes der Finanzplaner.
siehe auch: Baupool.com
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wihoka
01.07.2003, 09:49
@ LenzHannover
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Re: Bausparen ist Unsinn im Quadrat! Korrekt owT Grusss |
-->>laut? soll es sich die letzten 10 Jahre nicht gelohnt haben.
>
>Der Kreditzeitpunkt ist offen.
>Es sei denn, du sparst einfach 6 Monate länger als ungefähr notwendig
>(=> Zinsverlust). Hat man dann auch das richtige Haus/ETW gefunden?
>Auch hier gilt: Die Bank gewinnt immer, entweder zu lange das Geld billig bei der Bausparkasse liegen gelassen oder eine Zwischenfinanzierung ist nötig. Irgendwelche Extra-Gebühren sind immer fällig [img][/img]
>Das wohl beste Verfahren: sparen, sparen, sparen und dann den rest mit einer Hypothek finanzieren. In der Regel wohnen die Menschen in den eigenen 4 Wänden (naja, eher die der Bank) teurer als in einem Mietobjekt.
>
>Aus: http://www.bau-doc.de/go.html?http:...ldung/September/Baupool2309.html
>"Bausparen ist teuer geworden"
>Wer heute Verträge aus Hochzinszeiten einlöst, muss bis zu sechs Prozent für ein Darlehen zahlen.
>Als Chef einer Bausparkasse bleibt einem vermutlich nichts anderes übrig, als einen Bausparvertrag zu haben. BHW-Chef Reinhard Wagner hat nach eigenen Angaben sogar zwei - „vorsorglich, falls ich für irgendeine Maßnahme mal ein zinsgünstiges Darlehen brauche".
>Doch diese Spekulation geht nicht immer auf. Wer etwa vor sieben Jahren einen Bausparvertrag abgeschlossen hat, der jetzt zuteilungsreif ist, wird sich verwundert die Augen reiben. Das Bauspardarlehen dürfte effektiv über sechs Prozent kosten. Und das ist derzeit nicht billig, sondern teuer. Denn auf dem Markt für Hypothekendarlehen werden zehnjährige Zinsbindungen derzeit schon unter fünf Prozent angeboten; der Schnitt liegt bei 5,30 Prozent. Der Unterschied ist enorm. Ein Prozentpunkt Unterschied summiert sich in zehn Jahren leicht auf den Gegenwert eines neuen Kleinwagens. Der Bausparer muss sich also fragen: Lohnt sich das Bauspardarlehen überhaupt? Bei Zinssätzen über sechs Prozent seien Bauspardarlehen derzeit offenkundig unwirtschaftlich, meint Arno Gottschalk von der Verbraucherzentrale Bremen.
>Komplizierter wird es bei Zinssätzen von nominal fünf oder 4,5 Prozent. Da muss genau gerechnet werden, auch wenn der Effektivzins genannt ist. Denn manchmal ist dieser niedriger als der tatsächliche Gesamtzins, weil etwa Nebenkosten wie die Kontoführungsgebühren nicht enthalten sind, wie Verbraucherschützer Gottschalk erläutert. Manchmal wird der Effektivzins aber auch etwas höher ausgewiesen, als er dann effektiv ist - da auch die Abschlussgebühren oder die Provision für den Verkäufer zum Teil einfließen. Die sind aber längst bezahlt, weil sie mit den ersten Prämien verrechnet werden.
>In vielen Fällen erstatten die Anbieter die Abschlussgebühr in Höhe von einem bis 1,6 Prozent der Bausparsumme. Oder sie verzinsen das Guthaben nachträglich höher, wenn der Kunde auf das Bauspardarlehen verzichtet. Dann wird es noch komplizierter, und die Rechnung fällt oft zu Ungunsten des Bauspardarlehens aus. Verbraucherschützer Gottschalk liefert ein Exempel: Ein Bausparer hat einen Vertrag über 35000 Euro abgeschlossen und zehn Jahre lang monatlich 105 Euro überwiesen. Dann verzichtet er auf das Bauspardarlehen, wofür ihm die Kasse die Abschlussgebühr von 350 Euro erstattet und den Guthabenzins von 2,5 Prozent auf 4,5 Prozent erhöht. Das macht ein Plus von 1865 Euro. Oder andersherum gerechnet: Das Darlehen kostet ihn diese 1865 Euro zusätzlich. Bei einem Nominalzins von 4,5 Prozent, einer Darlehensgebühr von zwei Prozent und einer Kreditrate von 210 Euro im Monat - übliche Bedingungen - errechnet Gottschalk einen Effektivzins von über sieben Prozent. Ein schlechtes Geschäft.
>Heinrich Bockholt, Professor an der FH Koblenz und Vorsitzender des Bundesverbands der Finanzplaner, springt dagegen für die Bausparkassen in die Bresche - zumindest für einige. Denn einerseits müsse man berücksichtigen, dass Schwäbisch Hall, Wüstenrot und Co. oft im zweiten Rang finanzieren, also bei einer möglichen Zwangsverwertung des Objekts anderen den Vortritt lassen müssen. Dies lassen sich die Banken wiederum mit einem Zinsaufschlag bezahlen. Gleiches gilt für kleinere Darlehenssummen, denn für Kredite unter 100000 Euro ziehen viele Institute die Zinsschraube an.
>Tarifvergleich sinnvoll
>Die Branche hat aber auch auf die niedrigen Zinsen reagiert und bietet zum Teil Bauspardarlehen mit Effektivzinsen von kaum über drei Prozent. Das tröstet zwar den Bausparer nur wenig, dessen Vertrag aus Hochzinszeiten jetzt zuteilungsreif wird. Aber, so der Ratschlag von Bockholt, künftige Kreditnehmer könnten versuchen, mit ihren Verträgen in solche Niedrigzinsangebote zu wechseln. Einige Anbieter seien dazu bereit.
>Generell rät er, vor allem die Tarife der verschiedenen Bausparkassen zu vergleichen. „Da gibt es Riesenunterschiede", sagt Bockholt. So verlange beispielsweise die Bausparkasse Mainz deutlich höhere Zinsen als der Marktführer Schwäbisch Hall. Während die Spanne bei den Schwaben von 3,16 Prozent bis 5,59 Prozent reicht, kassieren die Mainzer 5,60 Prozent bis 7,60 Prozent. Das läppert sich. Überhaupt sei das Hauptproblem, dass sich die meisten Kunden die Angebote nicht durchrechnen ließen, findet Bockholt. „Die Bausparkassen können das mit ihrer Software mit links. Dass die Vertreter das nicht gerne von sich aus machen, ist doch logisch", sagt der Vorsitzende des Bundesverbandes der Finanzplaner.
>siehe auch: Baupool.com
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