manolo
30.06.2003, 12:33 |
Chaos - Mieter erhalten Räumungskostenzuschuß - was ist denn das? Thread gesperrt |
-->In einem Bericht letzte Woche über das billiger-werden von Top-Miets-Wohnungen,
wurde der Haus und Grund -Vorsitzende Apel auch wie folgt zitiert:
...ein großes Problem für Vermieter (er spricht ja für den Haus - und Grundbesitzer/Vermieter-Verband) seien inzwischen die sogenannten "Chaos-Mieter".
Das hieße Leute, die gezielt (also vorsetzlicher Betrug) geräumige Wohnungen anmieten, aber bereits nach einige Monaten die Mietzahlung einstellen.
Ginge die Sache dann irgendwann mal vor Gericht, wären meist anderthalb Jahre und länger vergangen, bis die Wohnungen wieder frei wären.
Der Vermieter bekomme in der Zeit keine Miete, müsse einen " Räumungskostenzuschuss" von 5000 Euro berappen und stehe am Ende noch vor einer möglicherweise völlig demolierten Wohnung.
Die Zahl dieser Fälle nähme rapide zu."
was ist denn dieser " Räumungskostenzuschuss"?.Kann es tatsächlich in Absurdistan so sein, dass ich als betrogener Vermieter den Subjekten, die auf Betrug aus waren, auch noch die Räumungskosten/Umzug zu ihrem nächsten Opfer bezahlen muß???
ich habe selbstverständlich gegoogelt -kam nichts.
Hat jemand davon schon gehört?
Also, wundern tät es mich nicht - in unserem Land aus 1000 und einer Nacht.
man
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Theo Stuss
30.06.2003, 13:17
@ manolo
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Re: Hier in Frankreich selbst leidensgeprüft |
-->Ja, da kann ich ein Lied von singen.
Mir ist der Fall eines Polizistenehepaares aus Paris bekannt, das eine lange Geschichte als Chaosmieter hatte.
Eine Freundin meiner Frau bezog eine von diesen"Gesetzeshütern" völlig demolierte Wohnung, alle Elektrizitätsleitungen waren herausgerissen.
Ein Mieter von uns, ein Moslem in einer kommunistischen Vorstadt von Paris, schlachtete seine Lämmer in der Wohnung. Beim Auszug betonierte er das Klo.
Zur Zeit haben wir einen Mieter, dessen Miete immer alle zwei Monate bei Maman gepfändet wird. Maman ist Bürgin. Vermietungen ohne Bürgen gibt es in Frankreich nicht mehr.
Vor 18 Monaten hatten wir einen Mieter, der sofort nicht mehr zahlte, das war in Quimper am Antlantik. Er lebte von Scheckbetrug und wechselte ständig den Wohnsitz. Ungültige Schecks bis 300FF müssen die Banken bedienen. Die Umstellung auf den Euro war ein glücklicher Umstand, der alle Scheckhefte mit den längst gesperrten Kontonummern eh ungültig werden liess. Der Vermieter verschwand bei Nacht und Nebel. Glück gehabt.
Gold kennt keine Mieter und keine Instandhaltung. Vergleicht Gold mal mit einer vermieteten Immobilie und dem Ärger. Auf das bisschen Rendite verzichte ich gerne.
Theo
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Amber
30.06.2003, 13:41
@ manolo
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Habe selbst schon Mieter gehabt... |
-->...die einfach über Nacht"gegangen" sind und ihren gesamten Müll und Wohnungsinventar in der Wohnung ließen. Das war dann mein"Räumungskosten-Zuschuß", denn ich mußte die Wohnung ja entmüllen. Da ich zu der Spezies gehöre, die stets ans Gute im Menschen glauben mag, habe ich meist auch auf Kaution verzichtet - mein Fehler letztlich - und so blieben sämtliche Kosten an mir hängen.
Leider passiert es immer häufiger, dass Mieten nicht mehr bezahlt werden (können) und es dann zu Schwierigkeiten kommt. Aus diesem Grunde, und weil ich es leid bin, Wohnungen nach 2 Jahren Vermietung komplett renovieren lassen zu müssen, versuche ich, nicht mehr vermieten zu müssen. Habe in all meinen Mietraum nun meine unterschiedlichen Geschäftsräume eingerichtet, spare damit nun selbst Fremdmiete und habe meinen Arbeitsplatz im eigenen Haus.
:-)
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Baldur der Ketzer
30.06.2003, 14:55
@ manolo
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Re: Chaos - Mieter und hanebüchenes Unrecht im perversen Affenland |
-->Hallo, manolo,
normal läuft es so, der Chaos-Mieter zahlt nimmer, dann erfolgt Räumungsklage (Du zahlst den Anwalt und die Gerichtskosten).
Dann ergeht mit Glück das Räumungsurteil, und
- entweder wird der Fritze wieder zwangseingewiesen mangels anderer Unterbringungsmöglichkeit, oder
- er weigert sich und muß zwangsgeräumt werden, dann zahlst Du die Spedition, den gerichtsvollzieher, das ganze Zeug läuft auf Deine Kosten, nur, um den Drecksack loszusein, oder
- er verzieht sich und nimmt seinen Krempel mit, oder
- er läßt den Siff einfach stehen und haut ab.
Wenn er den Siff hinterläßt, hat er die Wohnung ggf. nicht übergeben, hat die Schlüssel nicht rausgerückt, dann darf sie nur der Gerichtsvollzieher betreten, Du nicht, Du kannst sie nicht herrichten, nicht entsiffen, nix.
Dann mußt Du praktisch die Übergabe wiederum mit dem Gerichtsvollzieher erzwingen.
Also, wieder Kosten gehabt, das Schwein ist weg, der Siff ist da.
Jetzt ist die Frage, wohin mit dem Dreck, das er sein Eigentum nennt - oder das unter Vorbehalt eines Lieferanten oder Möbelhauses steht.
Umräumen, einstellen - wieder alles auf Deine Kosten.
Oder Vermieterpfandrecht ausüben, das Zeug beschlagnahmen lassen und wegschmeissen - Entsorgung geht wieder auf Deine Kosten.
Falls das Schwein wieder auftaucht und etwas Siff holen will und eine Beschädigung reklamiert, geht der Ärger nochmal weiter.
Ich kenne einen Fall, da hat der Drecksack in einen Eimer , und als es zwangsgeräumt wurde, krochen die Maden so dick wie Finger aus dem dampfgeschwängerten Eimerchen, zusammen mit wundervollen Düften aus einem irren Affenland......... Affenland abgebrannt? Manchmal würde es mich nicht wundern.
Beste Grüße vom Baldur
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Tierfreund
30.06.2003, 15:44
@ Baldur der Ketzer
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Dazu passt:"Antidiskriminierungsgesetz" offensichtlich gestoppt |
-->"Antidiskriminierungsgesetz" offensichtlich gestoppt
Berlin -"Das geplante Antidiskriminierungsgesetz ist offensichtlich gestoppt und damit hoffentlich vom Tisch." Mit diesen Worten kommentierte Haus & Grund-Präsident Dr. Friedrich-Adolf Jahn einen Bericht des Nachrichtenmagazins Focus, demzufolge Bundeskanzler Gerhard Schröder das vom Bundesjustizministerium geplante Gesetzesvorhaben gestoppt hat. Damit folge Schröder der von Haus & Grund Deutschland massiv geäußerten Kritik.
Dieser Schritt sei zwingend notwendig, sagte Jahn. Die Initiative sei nichts anderes gewesen als"eine neue Idee zur Einengung der Freiheit". Die Vorstellungen hätten eine weitere massive Beschränkung der Vertragsfreiheit von Bürgern und Unternehmen und einen unangemessenen Eingriff in die funktionierende wirtschaftliche Alltagspraxis bedeutet. Das Vorhaben war auf Entsetzen der privaten Wohnungsvermieter, aber auch auf scharfe Ablehnung in anderen maßgeblichen Wirtschaftsverbänden gestoßen. Jahn:"Nach dem Investoren verschreckenden neuen Wohnraummietrecht hat uns diese neue Keule gerade noch gefehlt."
Die Pläne seien absurd gewesen. Wer nicht beweisen könne, dass er dem Angehörigen einer Minderheit eine Wohnung aus sachlichen Gründen nicht vermietet, hätte danach künftig sogar Schadenersatz leisten müssen. Das hätte ebenso für die Vermietung oder den Verkauf anderer Wirtschaftsgüter gelten sollen. Damit wären Bürger veranlasst worden, Zwangsverträge gegen ihren Willen abzuschließen.
Solche Bemühungen zur Vermeidung von Schlechterstellungen vermeintlicher Minderheiten bedeuten laut Jahn eine Diskriminierung der Mehrheiten."Wenn ein Vermieter jedem Bewerber, der einer Minderheit angehört, eine Wohnung vermieten muss, dann kommen beispielsweise Inländer oder Heterosexuelle nicht zum Zuge." Da es vor Gericht künftig unter der Umkehr der Beweislast im Zweifel gegen den Anbieter gegangen wäre, bedeuteten die Pläne"Kontrahierungszwang". Ein privater Vermieter hätte dann nicht einmal mehr in einer Vermietungsanzeige nach einer Familie mit Kindern oder einem Studenten für eine Mietwohnung suchen dürfen.
Quelle: Haus & Grund
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Nachfrager
30.06.2003, 16:40
@ Tierfreund
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Schon lustig, so ein"Antidiskriminierungsgesetz" |
-->Man sollte das erst einmal in anderen Bereichen ausprobieren.
Vorschläge:
1. Wer seinen Wagen nicht privat an aggressiv auftretende Ausländer verkaufen will ("Sagst Du, wann ich vorbeikommen soll. Hab ich sofort Bargeld mit!"), sondern lieber an ein junges Paar, wo ein Kind unterwegs ist ("Guten Tag, Müller am Apparat. Wir interessieren uns für den Kombi, den Sie in der xz-Zeitung inseriert haben"), muss künftig eine Strafgebühr an die leer ausgegangenen Gebrauchtwagenhändler zahlen, wenn er keine Ausländerfreundlichkeit nachweisen kann.
2. Ein Gastwirt, der keine Lust auf die Bedienung von besoffenen Fussballfans hat, die erst von seiner guten Speisekarte bestellen, um dann die Zeche zu prellen (geht mit einer Horde von 20 Mann ja ganz gut), hat eine Anti-Diskriminierungsgebühr zu zahlen.
Nur mal so als Beispiel. Unsere Alt-68iger haben doch für alles und jeden Verständnis. Vielleicht sollte man sie mal ind er Realität aussetzen.
Gruß
Nachfrager
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Dieter
30.06.2003, 17:28
@ manolo
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Räumungskostenzuschuß |
-->hatte derartiges zwar noch nicht, aber im Prinzip wäre das das gleiche wie bei betrügerischen Käufen, bei denen der Gläubiger die Gerichtskosten für die Gegenseite vorstrecken muß - die er dann später mangels Masse leider nie zurück erhält. - und in unserem Rechtsstaat haben wir natürlich mehrere Instanzen = mehrere Gerichtskosten-Vorschüsse.
Manchmal verspüre ich den dringenden Wunsch bei solchen Typen einen besonderen"Eintreiberdienst" in Anspruch zu nehmen statt der gesetzl."Möglichkeiten".
Gruß Dieter
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JLL
30.06.2003, 18:13
@ Baldur der Ketzer
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Re: Man muss schon bekennender Masochist sein, um heute noch Wohneigentum... |
-->... zu Vermietungszwecken zu erwerben.
Ich bekomme aus einer befreundeten Rechtsanwaltskanzlei manchmal von Fällen erzählt, da stehen mir meine noch verbliebenen Haare zu Berge. Mieter und Stadt Hand in Hand gegen den"ausbeuterischen Vermieter". Gerade das mit den einfach verschwundenen Mietern (naja so kann man sie eigentlich garnicht nennen, denn sie zahlen ja keine Miete) ist für den Hauseigentümer eine mittlere Katastrophe. Kosten und Lähmung ohne Ende. Oder das ältere Ehepaar, das aus Gutmütigkeit eine nette Dame zum Spottpreis befristet wohnen ließ. Was so endete, dass die beiden alten Leutchen, nunmehr, da sie die Wohnung benötigen, diese Klette nicht mehr losbekommen und von Mieterbund und der garnicht mehr so netten Dame mit Prozessen überzogen werden, bis zum Herzinfakt des älteren Herren. Man weiß wirklich nie, welche Laus man sich da in den Pelz setzt. Und vor den Gerichten lügt dieses Pack, dass sich die Balken biegen. Da werden plötzlich mündliche Nebenabreden aus dem Hut gezaubert und von aus dem Nichts auftretenden Zeugen bestätigt. Es ist einfach uferlos...
Vielleicht wäre eine"Russisch Hausverwaltung" eine ganz gute Geschäftsidee? [img][/img]
Schönen Abend
JLL
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nereus
30.06.2003, 18:27
@ JLL
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Re: Man muss schon bekennender Masochist sein.. - ich bekenne mich |
-->Hallo JLL!
Ich habe es nämlich getan.
Die Mieter sind z.Zt. meine Eltern.. doch sicher nicht ewiglich.
Das"lügende Pack" bringt sicher eine peinliche Befragung vor dem Mieterbund und eine kleine"Petzprämie".
Vielleicht hole ich damit ein paar zukünftige Mietausfälle heraus?
Vielleicht wäre eine"Russisch Hausverwaltung" eine ganz gute Geschäftsidee?
Ja, doch bitte die Blut- und Gedärmebeseitigung in die Nebenkosten mitaufnehmen.
Dies dürfte auf Mietpreiserhöhung hinauslaufen. ;-)
mfG
nereus
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JLL
30.06.2003, 18:40
@ nereus
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Re: Wer's mag. ;-) |
-->Solange die Mieter Mama und Papa Nereus sind, hast Du ja nichts zu befürchten und die Erfahrungen mit echten Mietern stehen Dir vielleicht erst noch bevor.
Und sicher ist es auch richtig, dass die Fälle aus der RA-Praxis natürlich diejenigen sind, wo das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.
Nach meiner Erfahrung sind die etwas höherpreisigen Objekte Doppelhaushälfte, Reihenhaus o.ä. insofern etwas weniger betroffen, da man hier die schlimmste Negativauswahl echt asozialer Mieter tendenziell vermeiden kann.
Bitte, bitte nicht beim Mieterbund denunzieren, sonst werde ich noch abgeholt...
Schönen Abend
JLL
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RetterderMatrix
01.07.2003, 00:04
@ Dieter
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Re: Räumungskostenzuschuß |
-->
>Manchmal verspüre ich den dringenden Wunsch bei solchen Typen einen besonderen"Eintreiberdienst" in Anspruch zu nehmen statt der gesetzl."Möglichkeiten".
Wie wärs mit diesem hier?
http://www.russisch-inkasso.de/
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