Toby0909
30.06.2003, 14:53 |
übrigens Thread gesperrt |
-->Im neuen Gloom Boom und Doom Report beschreibt Faber auf x Seiten, warum Deflation eigentlich gut ist und Inflation schlecht. Und daß die Deflation eine Rezession (wie in Japan) mildert, anstatt sie zu verursachen - übrigens auch die große Depression in den USA. Sie entstand wegen wahnsinnigen Notenbankern (wie heute) und die darin aufgetretene Deflation war ein mildernder Effekt. Habe keine Zeit und Lust das alles zu übersetzen, aber wen das etwas interessiert kann mal auf mises.org (on deflation) oder auf lewrockwell.com gucken........
Habe selbst noch nicht reingeguckt.
Toby
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Emerald
30.06.2003, 15:22
@ Toby0909
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Re: übrigens und dies wäre allenfalls zu berücksichtigen?? |
-->man kann die Medaille drehen wie man will, ich meine immer noch zu wissen,
dass für die Staats-Entschuldungen weltweit nur Inflation in Frage kommt:
Mit Inflation gelangt man automatisch zu Schulden-Tilgungen, welche dank
Inflation weg-deflationiert werden!
Oder hat sich da - ohne dass ich die Wissenschaft bemüht habe - etwas dagegen
verändert?
Emerald.
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nasdaq
30.06.2003, 15:27
@ Toby0909
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Endlich mal einer! |
-->Was ich sowieso nicht verstehen kann und will ist die angebliche Kaufzurückhaltung die daraus resultieren soll, dass die Produkte immer billiger werden. Kaufzurückhaltung kommmt nur daher, dass das verfügbare Einkommen abnimmt oder eben die Angst vor der Zukunft oder eine zeitlich anders orientierte Gesellschaft vorhanden ist.
Die Deflation hilft in jedem Fall der Konsumnachfrage, da Kaufkraftverluiste durch fallende Preise kompensiert werden müssen. Die große Deflation zur Zeit der schwarzen Pest (1350 ff. oder sowas) ist da ein gutes Beispiel. So lange die Zinsen sehr tief sind gibt es auch kein Schuldenproblem. Nur wenn die Zinsen ansteigen, weil die Deflation das Schuldenniveau zu stark aufgewertet hat bzw. bei Konsumentenkrediten, Junk Bonds... kommt es zur Defla-Falle.
Für China, Thailand oder andere Länder ist Deflation ein Segen, vor allem dann wenn sie sich noch ausserhalb verschuldet haben (Dollarkredite des Unternehmenssektors). Aber ich meine Faber hat auch schon einmal beschrieben, dass die Deflation dann ein Problem wird wenn die unumgänglich vorangegangene Inflation zu hoch war.
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Tofir
30.06.2003, 16:12
@ nasdaq
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Antwort |
-->>Was ich sowieso nicht verstehen kann und will ist die angebliche Kaufzurückhaltung die daraus resultieren soll, dass die Produkte immer billiger werden.
Wenn etwas laufend jeden Tag billiger wird und Du hast dies erkannt, kaufst Du es dann wirklich heute noch oder wartest Du dann nicht einfach ab?!
Gruss
tofir
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SchlauFuchs
30.06.2003, 16:43
@ Tofir
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Re: Antwort |
-->>>Was ich sowieso nicht verstehen kann und will ist die angebliche Kaufzurückhaltung die daraus resultieren soll, dass die Produkte immer billiger werden.
>Wenn etwas laufend jeden Tag billiger wird und Du hast dies erkannt, kaufst Du es dann wirklich heute noch oder wartest Du dann nicht einfach ab?!
>Gruss
>tofir
Du wartest zumindest solange ab wie moeglich. Was nutzt es, wenn das Brut in zwei Monaten nur noch die Haelfte kostet, du aber bis dahin verhungert bist:)
ciao!
SF
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SchlauFuchs
30.06.2003, 16:43
@ SchlauFuchs
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Soll Brot heissen. (owT) |
-->
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Toby0909
30.06.2003, 16:51
@ SchlauFuchs
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sorry aber das ist doch totaler Unsinn |
-->1. wird auch in einer Defla nicht alles immer billiger
2. haben alle Leute ein Handy, obwohl sie beim Kauf wussten, daß es demnächst billiger wird und auch heute wäre der Kauf eines Handys sinnlos, weil im nächsten Jahr ist entweder das Handy billiger oder technisch hinten dran.
Faber beschreibt (bzw. zitiert einen Aritkel voon LLewwlyn Rockwell Jr.) am Beispiel von Techs:
Fallende Preise seit Jahren, aber die Firmen konnten Profite einfahren, teilweise sogar stark steigende. Nicht aber unbedingt, weil sie soviel mehr verkaufen, daß das überkompensiert wurde, sondern auch und vor allem deswegen, weil in der Deflation der Produzent darauf achten muss, Kosten zu sparen und effizient zu arbeiten - in der Inflation nicht, auch Staatsunternehmen und -Aufträge werden in der Regel alles andere als effizient abgewickelt.
In der Deflation muss aber derjenige der überleben will auf seine Effizienz gucken - und schafft damit langfristigen Mehrwert für die Firma und evtl. auch technischen Fortschritt.....
Auch beschreibt er an mehreren Beispielen, daß Inflation für alle schlecht und Deflation für alle gut ist.....
Vereinfacht gesagt: Was für den Verbraucher gut ist, ist für die ganze Gesellschaft gut....
Toby
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Toby0909
30.06.2003, 16:55
@ Toby0909
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wollte schreiben: |
-->daß nicht alles JEDEN TAG BILLIGER wird (Hyperdeflation?!).
Und ich kann mir nicht vorstellen, daß OttoNormalVerbraucher 5 Jahre nicht in den Urlaub fährt, weil der dann billiger ist oder sich kein neues Auto kauft, weil es dann billiger wird.....
Auch Japan ist eigentlich kein abschrekendes Beispiel. Den Leuten dort geht es gut. Die Arbeitslosigkeit hält sich im Rahmen. Daß der Konsum so schleppend ist, hängt dort eher an der Demographie, nicht an der Delfation (schließlich sind die Japaner auch heute noch Weltmeister im Kaufen von neuesten Produkten.....)
Toby
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nasdaq
30.06.2003, 16:56
@ Tofir
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unelastische Konsumnachfrage |
-->>Wenn etwas laufend jeden Tag billiger wird und Du hast dies erkannt, kaufst Du es dann wirklich heute noch oder wartest Du dann nicht einfach ab?!
Siehe Japan... Alles wird billiger, aber gekauft wird trotzdem Verhältnismäßig viel. Die schwache Konsumnachfrage hat mit anderen Faktoren zu tun. Aber die Babywindel muss ich heute kaufen, die Zigaretten auch und um viele Modeartikel sowie Elektonik komme ich nicht herum, da das Zeug in 6 Monaten sowieso veraltet ist.
Auch das Auto kaufe ich wenn das alte nicht mehr durch den TÜV kommt oder so langsam den Geist aufgibt. Ausserdem haben Autos genauso einen Modeeffekt. Ganz zu schweigen von Kinokarten, Telefongebühren und Urlaubsreisen.
Kaufen tue ich immer oder gar nicht wenn ich das Geld habe und wenn es dann billiger ist umso besser. Jeder Konsum hat eine Demographie. Rentner geben mehr aus, als Arbeiter. Auch leben Rentner unter Umständen nicht mehr lang genug und konsumieren deshalb HEUTE.
Bei den Immobilien würde ich unter Umständen warten, aber das tiefe Zinsniveau animiert auch dort zum kaufen, selbst wenn die Deflation noch etwas weiter geht als geplant.
Natürlich ist das alles nur eine subjektive Betrachtung, aber eine Depression wie in den 30ern nur oder weitestgehend auf den Abwarteeffekt der Deflation zurück zu führen, wie es viele Oberflächenanalytiker tun halte ich für falsch.
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nasdaq
30.06.2003, 17:03
@ Toby0909
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dazu der Beitrag vom letzten Weltspiegel zu Japan |
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>Auch Japan ist eigentlich kein abschrekendes Beispiel. Den Leuten dort geht es gut. Die Arbeitslosigkeit hält sich im Rahmen. Daß der Konsum so schleppend ist, hängt dort eher an der Demographie, nicht an der Delfation (schließlich sind die Japaner auch heute noch Weltmeister im Kaufen von neuesten Produkten.....)
[b] Genau und seit einiger Zeit fahren in Tokyo sogar Trucks mit Leuchtreklame Kreise um das Bahnhofsviertel Das die Unternehmen trotz der immer noch sehr hohen Nachfrage nicht in den Gewinn kommen hängt von den Überkapazitäten ab, welche im Umkehrschluss auch zu Deflation führen muss. Wogegen es bei einer hohen Kapazitätsauslastung nicht zwangsläufig zu Inflation kommen muss.
Deshalb ist Defla gut! Nur Kreditinflation und Preisdeflation bringen Probleme ;-)
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