ans
25.10.2000, 09:45 |
Gedanken zur Meinung der Masse Thread gesperrt |
Ich kann mich noch gut an den Herbst 1999 erinnern. Damals war allen, aber auch wirklich allen klar, daß es im Dezember 1999 zu einem starken Einbruch am Aktienmarkt kommt, wegen dem Jahr-2000-Problem. Aber dafür steigen die Kurse im Januar 2000 kräftig. Das wußten auch alle.
Was ist passiert? Im Dezember 1999 gab es eine schöne breite Jahresendrally und der Januar 2000 war mit Ausnahme der Technologiewerte durchwachsen.
Nach den Einbrüchen im Frühjahr 2000 wußten plötzlich wieder"alle", das ja die Sommerrally kommt. Wo war sie bloß? Ich habe keine gesehen!
Über den Herbst gab es zwei Meinungen. Herbstrally und Crash. Entsprechend wechselhaft war der Herbst auch.
Aber jetzt, jetzt ist wieder alles klar. Der schlimme Oktober ist fast vorbei und am Jahresende kommt die große Rally. Das war ja die letzten Jahre immer so. Das wissen inzwischen auch wieder"alle".
Ob das die Kurse auch wissen, das sie kräftig zu steigen haben? Wir werden sehen!!!
Gruß ans
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JürgenG
25.10.2000, 10:32
@ ans
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Alle? Nix da:-) mkt |
>Ich kann mich noch gut an den Herbst 1999 erinnern. Damals war allen, aber auch wirklich allen klar, daß es im Dezember 1999 zu einem starken Einbruch am Aktienmarkt kommt, wegen dem Jahr-2000-Problem. Aber dafür steigen die Kurse im Januar 2000 kräftig. Das wußten auch alle.
>Was ist passiert? Im Dezember 1999 gab es eine schöne breite Jahresendrally und der Januar 2000 war mit Ausnahme der Technologiewerte durchwachsen.
>Nach den Einbrüchen im Frühjahr 2000 wußten plötzlich wieder"alle", das ja die Sommerrally kommt. Wo war sie bloß? Ich habe keine gesehen!
>Über den Herbst gab es zwei Meinungen. Herbstrally und Crash. Entsprechend wechselhaft war der Herbst auch.
>Aber jetzt, jetzt ist wieder alles klar. Der schlimme Oktober ist fast vorbei und am Jahresende kommt die große Rally. Das war ja die letzten Jahre immer so. Das wissen inzwischen auch wieder"alle".
>Ob das die Kurse auch wissen, das sie kräftig zu steigen haben? Wir werden sehen!!!
>Gruß ans
Es gab auch noch so ein paar Baeren, die vom BlowOff gefaselt haben:-)
Der Jahresanfang war eigentlich nicht unbedingt durchwachsen, es war nur ein Riesenunterschied im Zeitpunkt, an dem die old economy bzw. new economy in einen (zumindest kurzfristigen) Baerenmarkt gewechselt ist. Den ganze Markt damals kann man im Hinblick auf die wegen Y2K deutlich erhoehten Geldmengen sowie einer verbreiteten Meinung (Y2K wird so schlimm wie alle befuerchten) relativ einfach erklaeren. Daneben wurde die New Econmy immer hoeher getrieben, gerade weil viele skeptisch waren aufgrund der Bewertungen.
Jetzt ist die Lage eine andere, die Probleme stehen nicht vor der Tuer sie sind bereits da, Geldmengenerhoehungen sind auch eher unwahrscheinlich. Was die Masse ueber Herbst und Crash sagt, interessiert die Profis nicht, obwohl wahrscheinlich alles unternommen wird, um zumindest den Oktober zu ueberstehen (November ist einer der besten Monate normal). Man kann es wie Taktiker von der Stimmungsseite aufziehen, ich persoenlich halte solche Argumentationen fuer hinterfragwuerdig, weil oft zuviel Emotionalitaet mitreinspielt. Schaut man es von der Liquiditaetsseite an, sieht es aufgrund der teilweise herben Verluste in den grossen Titel (seit Maerz ca. 1500 Milliarden Dollar in ca. 15 sehr grossen Aktien) duester bis sehr duester aus, selbst wenn die Fonds noch Mittelzufluesse verzeichnen sollten. Die grosse Frage ist, ob die Loecher zu stopfen sind, wenn ja dann BlowOff, wenn nein dann Crash. Die Stimmung ist da eher zweitrangig.
Gruss Juergen
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buckfish
25.10.2000, 10:34
@ ans
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Um welche Masse handelt es sich? |
Ich habe keinen direkten Draht zur"Masse". Meinst Du die Artikel in Bildzeitung, Capital oder die Leserbriefe von deren Konsumenten? Die Masse der Trader oder Fondsanleger?
Wenn ich mir die Masse hier im Boad anhöre/lese, komme ich nicht in Jahresendralley-Stimmung.
Ich vermute, die Massenhaltung kann man nicht messen - vor allem weil die Meinung noch nicht viel über die tatsächlichen Handlungen aussagt (das sehe ich am besten im Umweltbereich - oder bei meinen nicht ausgeführten StopLoss-Vorsätzen...).
Vielleicht gibt es jedoch brauchbare Kontraindikatoren: Wenn egoistische Lobbyisten anfangen, mehr Wirbel um etwas zu machen, kann man davon ausgehen, dass sie längerfristig genau falsch liegen. Beispiele: Straßenplaner mit ihren Verkehrsverflüssigungsszenarien, Analysten zu den Schützlingen ihres Hauses.
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ans
25.10.2000, 10:54
@ buckfish
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Re: Um welche Masse handelt es sich? |
Ich meine den zahlenmäßig größten Teil der Anleger, die selbstverständlich über die von Ihnen genannten Medien beinflußt werden. Dabei ist es egal ob Klein- oder Großanleger, ob Profi oder Laie.
Im Herbst 1999 bekannte sich z.B. fast jeder Analyst bzw. Fondsmanager auf n-tv zu einem starken Rückschlag im Dezember. Natürlich beeinflußt so etwas anschließend die Nichtprofis in ihrer Anlageentscheidung.
Wie das zusammenhängt kann man schön bei Humphrey B. Neill in"The Art of contrary Thinking" ISBN 0-87004-110-x nachlesen. Leider nur in englisch erhältlich. Ich habs über Amazon, weil das schwer erhältlich ist.
Gruß ans
>Ich habe keinen direkten Draht zur"Masse". Meinst Du die Artikel in Bildzeitung, Capital oder die Leserbriefe von deren Konsumenten? Die Masse der Trader oder Fondsanleger?
>Wenn ich mir die Masse hier im Boad anhöre/lese, komme ich nicht in Jahresendralley-Stimmung.
>Ich vermute, die Massenhaltung kann man nicht messen - vor allem weil die Meinung noch nicht viel über die tatsächlichen Handlungen aussagt (das sehe ich am besten im Umweltbereich - oder bei meinen nicht ausgeführten StopLoss-Vorsätzen...).
>Vielleicht gibt es jedoch brauchbare Kontraindikatoren: Wenn egoistische Lobbyisten anfangen, mehr Wirbel um etwas zu machen, kann man davon ausgehen, dass sie längerfristig genau falsch liegen. Beispiele: Straßenplaner mit ihren Verkehrsverflüssigungsszenarien, Analysten zu den Schützlingen ihres Hauses.
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ans
25.10.2000, 11:06
@ JürgenG
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Re: Alle? Nix da:-) mkt |
Selbstverständlich meine ich nicht wirklich"alle", sondern immer nur die überwiegende Mehrheit!
Es ist auch vollkommen verständlich, daß jeder seine eigenen Kriterien für eine Anlageentscheidung hat.
Trotzdem ist das allgemeine Stimmungsbild ein sehr gutes Barometer für die zukünftige Entwicklung, wenn es extrem einseitig ist. Messen kann man so etwas auch.
Gruß ans
Ich kann mich noch gut an den Herbst 1999 erinnern. Damals war allen, aber auch wirklich allen klar, daß es im Dezember 1999 zu einem starken Einbruch am Aktienmarkt kommt, wegen dem Jahr-2000-Problem. Aber dafür steigen die Kurse im Januar 2000 kräftig. Das wußten auch alle.
>>Was ist passiert? Im Dezember 1999 gab es eine schöne breite Jahresendrally und der Januar 2000 war mit Ausnahme der Technologiewerte durchwachsen.
>>Nach den Einbrüchen im Frühjahr 2000 wußten plötzlich wieder"alle", das ja die Sommerrally kommt. Wo war sie bloß? Ich habe keine gesehen!
>>Über den Herbst gab es zwei Meinungen. Herbstrally und Crash. Entsprechend wechselhaft war der Herbst auch.
>>Aber jetzt, jetzt ist wieder alles klar. Der schlimme Oktober ist fast vorbei und am Jahresende kommt die große Rally. Das war ja die letzten Jahre immer so. Das wissen inzwischen auch wieder"alle".
>>Ob das die Kurse auch wissen, das sie kräftig zu steigen haben? Wir werden sehen!!!
>>Gruß ans
>
>Es gab auch noch so ein paar Baeren, die vom BlowOff gefaselt haben:-)
>Der Jahresanfang war eigentlich nicht unbedingt durchwachsen, es war nur ein Riesenunterschied im Zeitpunkt, an dem die old economy bzw. new economy in einen (zumindest kurzfristigen) Baerenmarkt gewechselt ist. Den ganze Markt damals kann man im Hinblick auf die wegen Y2K deutlich erhoehten Geldmengen sowie einer verbreiteten Meinung (Y2K wird so schlimm wie alle befuerchten) relativ einfach erklaeren. Daneben wurde die New Econmy immer hoeher getrieben, gerade weil viele skeptisch waren aufgrund der Bewertungen.
>Jetzt ist die Lage eine andere, die Probleme stehen nicht vor der Tuer sie sind bereits da, Geldmengenerhoehungen sind auch eher unwahrscheinlich. Was die Masse ueber Herbst und Crash sagt, interessiert die Profis nicht, obwohl wahrscheinlich alles unternommen wird, um zumindest den Oktober zu ueberstehen (November ist einer der besten Monate normal). Man kann es wie Taktiker von der Stimmungsseite aufziehen, ich persoenlich halte solche Argumentationen fuer hinterfragwuerdig, weil oft zuviel Emotionalitaet mitreinspielt. Schaut man es von der Liquiditaetsseite an, sieht es aufgrund der teilweise herben Verluste in den grossen Titel (seit Maerz ca. 1500 Milliarden Dollar in ca. 15 sehr grossen Aktien) duester bis sehr duester aus, selbst wenn die Fonds noch Mittelzufluesse verzeichnen sollten. Die grosse Frage ist, ob die Loecher zu stopfen sind, wenn ja dann BlowOff, wenn nein dann Crash. Die Stimmung ist da eher zweitrangig.
>Gruss Juergen
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Taktiker
25.10.2000, 11:17
@ JürgenG
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Stimmung! |
Nee, ich halte Stimmung für extrem wichtig. Die Liqui wird drüber gesteuert. Die Geldmengenzahlen interessieren mich da nicht. Wenn die Stimmung superpessi wäre, dann sähen wir solche Cashberge am Spielfeldrand, dass jederzeit ein Riesen-Blowoff mit Dow 13k kommen könnte. Deswegen halte ich die Stimmungsindik. für extrem wichtig. Nur wie misst man sie? Gibt ja da einige Indikatoren.
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ans
25.10.2000, 11:28
@ Taktiker
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Re: Stimmung! |
Hallo Taktiker,
ein Experte auf dem Gebiet der Stimmungsmessung ist Bernie Schaeffer.
Vielleicht hilft Dir seine Homepage weiter. www.schaeffersresearch.com
Viel Erfolg wünscht ans
>Nee, ich halte Stimmung für extrem wichtig. Die Liqui wird drüber gesteuert. Die Geldmengenzahlen interessieren mich da nicht. Wenn die Stimmung superpessi wäre, dann sähen wir solche Cashberge am Spielfeldrand, dass jederzeit ein Riesen-Blowoff mit Dow 13k kommen könnte. Deswegen halte ich die Stimmungsindik. für extrem wichtig. Nur wie misst man sie? Gibt ja da einige Indikatoren.
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