HZingel
02.07.2003, 18:04 |
Steuerquote für Arbeitnehmer derzeit bei ca 75% Thread gesperrt |
-->Also ich habe es mal durchgerechnet, und dabei insbesondere auch die indirekten Abgaben nicht vergessen (was nämlich oft getan wird, um es harmloser aussehen zu lassen), und schließlich auch die kalkulatorischen Kosten in Form einer Abschreibung einbezogen.
Und heraus kommt eine Abgabenquote von ca 75% bei Arbeitnehmern.
Verantwortlich hierfür ist nicht nur die Explosion der Mineralölsteuer sondern auch die inzwischen vollzogene Wiedereinführung der Planwirtschaft nach DDR-Vorbild.
Wohin steuert Deutschland? Einige der Pläne, die die politische Kaste für uns bereithält, findet man hier.
MfG - Harry Zingel - www.zingel.de
<ul> ~ Ob die Politiker wohl Arthur B. Laffer und P.M. Gutmann kennen?</ul>
|
Dieter
02.07.2003, 19:09
@ HZingel
|
na ja... |
-->ich bin auch kein Freund unserer Staatsquote, aber die obige Rechnung ist doch in vielerlei Hinsicht systematisch falsch.
Man sollte fixe Kosten, die gesetzlich geregelt sind nicht mit Steuerquote vermengen, zumal auch noch Teile wie Berufsgen. davon vom Arbeitgeber aufgewendet wird.
Gruß Dieter
|
nasdaq
02.07.2003, 20:00
@ HZingel
|
wieso die AfA fürs Auto? |
-->./. AfA Auto 4 Jahre Nutzung, 8.000 € Neuwert: 166,67 €
Weshalb wird die AfA fürs Auto da mit einberechnet, bin ich jetzt schon vom Staat dazu verpflichtet worden mir alle 4 Jahre ein neues Auto zu kaufen???? Zugegeben mit der heutigen TÜV Mentalität sicherlich ein Argument:-)
|
HZingel
02.07.2003, 22:03
@ nasdaq
|
Re: wieso die AfA fürs Auto? |
-->>Weshalb wird die AfA fürs Auto da mit einberechnet, bin ich jetzt schon vom Staat dazu verpflichtet worden mir alle 4 Jahre ein neues Auto zu kaufen???? Zugegeben mit der heutigen TÜV Mentalität sicherlich ein Argument:-)
Wenn Du ohne Auto zur Arbeit kommst und alles andere erledigen kannst, kannst Du das natürlich unterlassen. Mach Dir nix draus, bald mußt Du ohne Auto auskommen!
MfG - Hz - www.zingel.de
|
HZingel
02.07.2003, 22:09
@ Dieter
|
Eben doch! |
-->>Man sollte fixe Kosten...
das sind im Sinne der betriebswirtschaftlichen Kostendefinition überhaupt keine Kosten. Dies ist keine Kostenrechnung. Mehr zur Kostenartendefinition (betriebswirtschaftlicher Background).
...die gesetzlich geregelt sind nicht mit Steuerquote vermengen...
Wenn Du den Begriff"Steuerquote" eng auslegst, hast Du Recht; allerdings zielt diese Rechnung ja auf das verwertbare Realeinkommen, also auf mehr als Steuern im gesetzlichen Sinne. Da müssen selbstverständlich alle Abzüge rein, denen sich der Arbeitnehmer nicht entziehen kann - ob Steuern im Sinne der AO, Zwangsabgaben oder die AfA für das Auto, wenn dieses zum Erhalt der Einnahmen erforderlich ist (was vorausgesetzt wird, weil es ja für eine große Vielzahl von Personen zutrifft).
>...zumal auch noch Teile wie Berufsgen. davon vom Arbeitgeber aufgewendet wird.
Ja, der diesen Teil sonst als Nettolohn auszahlen könnte - machen wir uns mal nix vor, auch der"Arbeitgeberanteil" ist faktisch ein Lohnabzug des Arbeitnehmers. Er wird nur anders genannt, um den Widerstand gegen solche Kürzungen geringer zu halten ("zahlt ja der Arbeitgeber...")
MfG - HZ - www.zingel.de
<ul> ~ Arthur B. Laffer und die Kleptokratie</ul>
|
Sascha
03.07.2003, 13:49
@ HZingel
|
Eben doch! |
--> Hallo HZingel!
Ich kenne deine Seite und halte die Rechnung für interessant. Allerdings könnte die Rechnung auch anders aussehen für diejenigen die kein Auto haben. Da fällt dann tatsächlich keine Mineralölsteuer usw. an. Aber gut: Da die meisten ein Auto haben sehe ich es nicht als Problem an wenn du es drin läßt.
In der Tat ist es wichtig bei einer"Belastungsrechnung" nicht die Steuern und die Sozialabgaben scharf zu trennen und alles abzugrenzen. Wichtig ist schlicht und einfach tatsächlich was ich an den Staat abdrücke oder was von meinem Verdienst letztendlich an den Staat fließt.
Und wenn ein Arbeitgeber mir 2500 Euro brutto zahlt dann geht i.d.R. Lohnsteuer inkl. Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag ab. Einen Teil kannst du - wenn du Glück hast - über den Werbungskostenpauschbetrag und evtl. Entfernungspauschale usw. wieder reinholen. Teilweise erhält man ja tatsächlich auch ein paar Kröten vom Staat (z.B. Kindergeld).
Geschröpft wird aber vor allem der Durchschnittsarbeitnehmer. Die Belastungen in Deutschland sind ziemlich hoch. Keine Frage.
Neben der Steuer kommen noch die wahnsinnigen Sozialabgaben. Diese Fakten kennt ja jeder da man das noch auf dem Lohnzettel unmittelbar sieht.
Soweit so gut. Aber der Rest der versteckt ist und i.d.R. auch noch hinzukommt. Das ist ja die Frechheit.
Beim Tanken zahlst du nochmals ordentlich drauf. Aber richtig dick! Fast die gesamte Kohle wandert zum Staat die ich an der Tankstelle lasse über Mineralölsteuer, Ã-kosteuer und Umsatzsteuer.
Beim Einkaufen zahle ich auch 7% oder 16% Umsatzsteuer.
Wenn ich einen Hund habe zahle ich Hundesteuer, wenn ich ein Bier trinken gehe Biersteuer, wenn ich rauche wahnsinnig viel Tabaksteuer... usw.
Natürlich könnte jetzt jemand hergehen und behaupten.
- Wenn du kein Auto hast zahlst du keine Mineralölsteuer, keine Ã-kosteuer, keine KFZ-Steuer...
- Wenn du nicht soviel einkaufst zahlst du nicht soviel Umsatzsteuer auf die eingekaufen Güter...
- Wenn du nicht rauchst zahlst du auch keine Tabaksteuer
- Wenn du kein Bier trinkst zahlst du keine Biersteuer
- Wenn du keinen Hund hast zahlst du keine Hundesteuer
- Wenn du kein Haus besitzt keine Grundsteuer
Das ist alles wahr nur stellt sich die Frage: Auf wen trifft das denn alles zu. Wo sind die Leute die gleichzeitig weder Auto fahren noch eins haben, noch rauchen, kein Haus haben und auch nicht einkaufen gehen um zu essen (wegen der Ersparnis der Umsatzsteuer) und auch keinen Hund haben usw.
Ich denke da gibt es fast niemanden hier in der BRD.
Unter dem Aspekt, daß man immer häufiger (wegen der steigenden Mobilitätsansprüche der Unternehmen aber auch des Staates) ein Auto braucht. Ob man will oder nicht. Man hat immer weniger die Wahl. In der Stadt mag man vielleicht keines brauchen. Aber wohnt man mal auf dem Land sieht das alles schon wieder etwas anders aus. Auch rauchen viele Bundesbürger. Sicher kann man sagen, daß sie das auch nicht brauchen. Aber man kann den Menschen auch alles wegnehmen. Der Staat beteiligt sich überall. Beim Fahren, beim Saufen, beim rauchen, beim Haustier, bei Grundbesitz,...
Das ist doch Wahnsinn!
Und gerade wenn man zusätzlich zu den Steuern auf dem Lohnzettel + Sozialabgaben noch die ganzen anderen Steuern zählt die beim Einkaufen, Fahren, Rauchen & Co. anfallen dann kommen wir m.E. auf eine Abgabenquote von rund 60 bis 65% (je nach Steuersatz des zu versteuernden Einkommens).
Viele Grüße und vielen Dank für die Nennung dieser versteckten Abgaben an den Staat!
Sascha
|
Tassie Devil
03.07.2003, 17:07
@ Sascha
|
Re: Unrichtige Abgabenquote |
-->>Und gerade wenn man zusätzlich zu den Steuern auf dem Lohnzettel + Sozialabgaben noch die ganzen anderen Steuern zählt die beim Einkaufen, Fahren, Rauchen & Co. anfallen dann kommen wir m.E. auf eine Abgabenquote von rund 60 bis 65% (je nach Steuersatz des zu versteuernden Einkommens).
>Viele Grüße und vielen Dank für die Nennung dieser versteckten Abgaben an den Staat!
>Sascha[/b]
Noee, Sascha, mit 60% - 65% hast Du, die BRDDR betreffend, entschieden zu tief gegriffen.
Wir haben zunaechst die direkten Steuern und Abgaben, die bei Otto Normalmichel incl. der sog."Arbeitgeberbeitraege" bekanntlich ueber 50% dessen Einkommens liegen, nehmen wir der Einfachheit halber mal 52% an, was jedoch wahrscheinlich noch zu wenig ist.
Im Preis eines jeden Produktes und einer jeden Dienstleistung, die Otto bei Aquirierung nun zu bezahlen hat, sind in jedem Falle alle direkten Steuern und Abgaben eingearbeitet, die der Hersteller des Produktes oder der Dienstleistung seinerseits an die BRDDR-Staatsmafia abzufuehren hat. Beschaeftigt der Hersteller z.B. Mitarbeiter, so sind deren 52% Steuern und Abgaben in den von Otto zu bezahlenden Produkt-/Dienstleistungs-Endpreis genauso eingebaut, wie auch die direkten Steuern und Abgaben des/der Firmeninhaber(s)/-Teilhaber(s) selbst.
On Top kommen dann noch die 16% USt/MWSt, die glasklar grossteils auch Steuern auf die im Preis bereits eingebauten direkten Steuern und Abgaben sind.
Meine Rechnung bzgl. der Steuern-/Abgabenlast Otto Normalmichels sieht nun so aus:
1. Von 100% Einkommen verbleiben Otto nach Abzug der 52% Steuern/Abgaben noch 48% seines Einkommens fuer den Ankauf von Produkten und Dienstleistungen.
2. Pi mal Daumen ist jedes Produkt und jede Dienstleistung mit ebenfalls 52% behaftet, weil letztendlich doch irgendwie Ottos Arbeitsleistung mit einfliesst, sieht man mal von den Steuerorgien der BRDDR-Staatsmafia bei gewissen Produkten z.B. der Mineraloelindustrie und der Tabakindustrie ab.
3. Die unter Absatz 2 genannten 52% erhoehen sich um die 16% USt/MWSt um 8,32%
auf glatte 60%.
4. Konkret heisst das, dass auf Ottos 48% Resteinkommen, das er maximal ausgeben kann, wiederum satte 60% an Steuern und Abgaben liegen, die er sich beim Einkauf mit eingehandelt hat, 60% aus 48% Resteinkommen sind knapp 29%.
5. Ottos direkte Steuer-/Abgabenlast von 52% seines Brutto-Einkommens erhoeht sich um die 29% an indirekten Steuern und Abgaben aus Absatz 4, sodass ich satte 81% effektive Steuern und Abgaben von 100% Bruttoeinkommen errechne.
Ist Otto Konsument der Tabakwarenindustrie und muss er ein KFZ zum Zwecke des Erzielens eines Einkommens in seiner beruflichen Sparte betreiben, so schaetze ich seine effektive Steuer- und Abgabenquote auf satte 85% - 90% seines Bruttoeinkommens, die ggf. durch mafiastaatliche"Sozial-"Zuwendungen um wenige Prozentpuenktchen gemildert werden .
So siehts aus im Mafiastaat BRDDR, lieber Sascha!
Gruss
TD
|