--> <font size="4">Heftiges Gerangel um die Zins-Führerschaft </font>
Neue Tagesgeldkonten machen der Diba Konkurrenz
Sparda lockt mit Festgeld-Angebot
Kundeninteresse ungebrochen
von Beatrix Wirth
Berlin - Die Konkurrenz schläft nicht. Das erfährt gerade die Diba, mit mehr als 1,6 Mio. Tagesgeldkonten Marktführer bei den Kurzfristanlagen, am eigenen Leib. Kaum hatte die Bank angekündigt, ab 15. Juli den Spitzenzinssatz für Tagesgeld ohne Mindestanlage von drei auf 2,5 Prozent zu senken, witterten die Wettbewerber Morgenluft. Gleich mehrere versuchen nun, die Lücke zu füllen und Sparer mit attraktiven Angeboten abzuziehen.
So startete die CC Bank, eine Tochter der spanischen Banco Santander, gestern das CC-Geld-Management-Konto. Mit einem Zinssatz von 3,1 Prozent bietet es sogar noch etwas mehr als das aktuelle Diba-Angebot. Derweil macht die Sparda von der Festgeldseite Druck: Sie lockt Sparer, die ihr Kapital für sechs Monate entbehren können, mit einem Zins von drei Prozent. Und wer 50 000 Euro auf der hohen Kante hat, ist seit Anfang Juni auch bei der Citibank gut aufgehoben: Im Rahmen des CitiBest-Pakets gibt es dort ebenfalls drei Prozent - bei täglicher Verfügbarkeit. Nur einige ausländische Banken wie die Garantibank oder die Kocbank können bei diesen Offerten mithalten. Nachteil: Bei ihnen sind die Einlagen weniger gut abgesichert.
"Wir sehen das entspannt und rechnen nicht mit Milliarden-Abflüssen", kontert Diba-Sprecher Ulrich Ott den Angriff."Erfahrungsgemäß ist Tagesgeld kein"hot money", sondern verbleibt ähnlich wie Sparbucheinlagen lange in einer Bank." Zudem sei die Diba für kontinuierlich gute Zinsangebote bekannt."Bei den Kurzfristaktionen dürften sich die Anleger dagegen bald neu umschauen müssen." Auch andere Anbieter lassen sich nicht irritieren. So nimmt die Daimler-Chrysler-Bank ihre Zinsen für Tagesgeld ebenfalls am 15. Juli von 2,75 auf dann 2,3 Prozent herunter. Bei der Kocbank wird eine Zinssenkung diskutiert.
Angesichts des fallenden Zinsniveaus wird es für die Banken immer schwieriger, eine drei vor dem Komma zu bieten. Schließlich steht der EZB-Leitzins mittlerweile bei zwei Prozent, und viele Volkswirte gehen davon aus, dass das Tief erst bei 1,5 Prozent erreicht sein wird.
Die Institute müssen also clever wirtschaften, damit die Geldparkplätze nicht zum Zuschussgeschäft werden."Wir nehmen eine Fristentransformation vor, legen also das kurz geparkte Geld in langen, höher verzinsten Laufzeiten an", erklärt Diba-Sprecher Ott."Damit erreichen wir keine hohe Marge, können aber profitabel arbeiten." Bei der CC Bank macht das umfangreiche Kreditgeschäft das großzügige Angebot möglich - und notwendig: Geparktes Geld wird verliehen, dafür gibt es Prozente."Das ist ein Geben und Nehmen", so Sprecherin Anke Wolff.
Andere Banken holen vor allem über Cross-Selling, also den Verkauf höher margiger Produkte, die Zinskosten wieder rein."Wir haben viele Sparer für unseren Wertsicherungsfonds gewinnen können", sagt etwa Harald Bertsch von der Daimler-Chrysler-Bank."Für uns ist Tagesgeld ein Akquise-Instrument." Genau diese Marketing-Komponente dürfte auch gewähren, dass trotz sinkender Zinsen lukrative Angebote erhalten bleiben.
Zumal der Zulauf zu den Geldparkplätzen unter dem Eindruck der Börsenkrise ungebrochen ist: Ende 2002 waren laut Bankenverband mehr als 200 Mrd. Euro in Termineinlagen investiert. Das ist bereits mehr als ein Drittel dessen, was der"Klassiker" Sparbuch auf sich vereint.
<ul> ~ Original - Text hier</ul>
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