vladtepes
05.07.2003, 22:42 |
LaienFrage: Großer Silbereinkauf lieber physisch oder an der Forex? Thread gesperrt |
-->bei einem großen silbereinkauf in der größenornung von 5000USD sollte man da lieber physisch (münzen + barren) oder an der forex kaufen?
mir ist klar, dass ich dann von der forex nur einen schnipsel in der hand habe, der mir die berechtigung gibt das silber anzufordern.
nur was mache ich mit 35kg silber zuhause?
bisschen unpraktisch, oder?
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crosswind
05.07.2003, 22:47
@ vladtepes
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Re: LaienFrage: Großer Silbereinkauf lieber physisch oder an der Forex? |
-->so unpraktisch auch wieder nicht - schau die mal einen Kilobarren an, die sind nicht besonders gross [img][/img]
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vladtepes
05.07.2003, 22:58
@ crosswind
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dann also doch lieber was handfestes? |
-->>so unpraktisch auch wieder nicht - schau die mal einen Kilobarren an, die sind nicht besonders gross [img][/img]
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crosswind
05.07.2003, 23:03
@ vladtepes
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Re: dann also doch lieber was handfestes? |
-->bei Gold klarer Fall, da passt schon einige in ein mittleres Banksafe. Silber möchtest Du vielleicht traden, da würde ich es eher ins Depot nehmen, auch wegen den Kosten.
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Karl52
05.07.2003, 23:24
@ vladtepes
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Re: LaienFrage: Großer Silbereinkauf lieber physisch oder an der Forex? |
-->bei einem großen silbereinkauf in der größenornung von 5000USD sollte man da lieber physisch (münzen + barren) oder an der forex kaufen?
mir ist klar, dass ich dann von der forex nur einen schnipsel in der hand habe, der mir die berechtigung gibt das silber anzufordern.
nur was mache ich mit 35kg silber zuhause?
bisschen unpraktisch, oder?
Kannste minigens die Post von vier Monaten mit beschweren, und der Schreibtisch bricht trotzdem nicht zusammen *fg*. Noblesse oblige.
Aber mal ernsthaft:
Münzen in Edelmetall sind immer irgendwie zertifiziert, weil von irgendeiner legitimierten Prägeanstalt herausgegegeben, ausgenommen Sonderprägungen unbekannter Herkunft à la 10 Euro-Münze in Silber oder so.
Bei Barren wäre ich da erheblich vorsichtiger, weil der Feingehalt nur vom Produzenten bescheinigt wird, also nur bedingt offiziell ist.
Ende der 70er des vergangen Jh. gab's im Nachlauf der Goldhause für etliche ein böses Erwachen, weil sie Barrengold einer chemischen Analyse unterziehen mußten, was mit erheblichen Kosten verbunden war.
Inwieweit ein Schnipsel Papier à la longue Dich berechtigt, die dahinterliegende Menge physisch einzufordern, entzieht sich derzeit (noch) meiner Kenntnis.
Gruß
Karl
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Silberfuchs
06.07.2003, 01:34
@ vladtepes
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Schon ein Barren allein wiegt schweger als jeder Anspruchzettel auf Silber... |
-->Wenn du es dir physisch geben lässt, ist es auch wirklich deins und wird nicht anderweitig verkauft habe ich da auch keine Eintauschbedenken Wir cornern hier noch den Markt wenn alle physische Ware sehen wollen[img][/img]
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fridolin
06.07.2003, 11:18
@ Karl52
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Prüfung? |
-->Münzen in Edelmetall sind immer irgendwie zertifiziert, weil von irgendeiner legitimierten Prägeanstalt herausgegegeben, ausgenommen Sonderprägungen unbekannter Herkunft à la 10 Euro-Münze in Silber oder so. Bei Barren wäre ich da erheblich vorsichtiger, weil der Feingehalt nur vom Produzenten bescheinigt wird, also nur bedingt offiziell ist. Ende der 70er des vergangen Jh. gab's im Nachlauf der Goldhause für etliche ein böses Erwachen, weil sie Barrengold einer chemischen Analyse unterziehen mußten, was mit erheblichen Kosten verbunden war.
Ist prinzipiell richtig. Problem ist nur: bei Gold werden Goldmünzen und -barren gleichen Gewichts praktisch zum selben Preis verkauft. Bei Silber ist nicht nur (bei beiden Typen) das Ärgernis mit der Mehrwertsteuer und dem allgemeinen Aufschlag gegenüber dem aktuellen Materialpreis, die Münzen haben nochmals einen deutlichen Aufschlag gegenüber den Barren. Inwieweit dieser bei einem Verkauf wieder reinzuholen ist, ist eine offene Frage.
Frage zu den damaligen Prüfungsanforderungen: waren davon auch Barren betroffen, die von einer bekannten Schmelze stammten, deren Emblem und eine Seriennummer trugen, womöglich auch noch eingeschweißt? Das sind eigentlich die Standard-Anforderungen beim internationalen Handel, und da wird schließlich auch nicht jeder Barren nachgeprüft.
Wie es bei Barren ist, die diesen Spezifikationen nicht genügen, weiß ich nicht. Man sieht ja gelegentlich Barren angeboten, die zwar beispielsweise das Degussa-Emblem und das Gewicht tragen, aber keine Seriennummer, manchmal noch nicht einmal die garantierte Feinheit. Da wäre ich auch vorsichtig.
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R.Deutsch
06.07.2003, 11:53
@ fridolin
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Prüfung von Goldbarren |
-->Die chemische Prüfung ist sehr simpel. Eine kleine Spur Gold wird auf einem Reibestein vom Barren, Münze, Schmuckstück etc. abgerieben und mit einer Tinktur benetzt. Diese Tinktur gibt es z.B. für 22 Karat oder 24 Karat. Wenn die Goldspur eine genau definierte Farbe annimmt, ist es 22 oder 24 Karat etc.
Bezugsquelle einfach beim Goldschmied erfragen.
Gruß
RD
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Silver_Bullet
07.07.2003, 16:19
@ fridolin
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Prüfverfahren und"Zertifizierungen" - Papier ist geduldig |
-->Papier ist geduldig. Das wissen ja alle bereits.
Vorsicht ist bei allen"Zertifizierungen" geboten, auch bei Edelsteinen.
Ob Barren eine Seriennummer haben oder nicht ist wirklich wurscht.
Die"Reib an den Stein" Methode mit Säuretest (danke Herr Deutsch) ist ganz gut, gilt aber nur für die Oberfläche. Ich teste gerade andere Verfahren zum"Durchleuchten" der Ware.
Dichte-Prüfungen mittels Verdrängung/Volumen beim Goldbarren können einen in die Irre führen. Siehe in der Dichtetabelle nach Wolfram (Tungsten).
War selber in der Metallrecyclingbranche. Da kann man nur staunen, was den Menschen alles so einfällt.
Glänzende Grüsse
Silver_Bullet
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fridolin
07.07.2003, 21:37
@ Silver_Bullet
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Re: Prüfverfahren und"Zertifizierungen" - Papier ist geduldig |
-->Weißt Du als Fachmann zu sagen, warum manche Barren eine Seriennummer haben, andere desselben Herstellers dagegen nicht? Ansonsten sind diese vollkommen identisch hinsichtlich der Beschriftung (Logo & Name des Herstellers, Gewicht, Feinheit).
Dichte-Prüfung beim Gold soll schon Archimedes gemacht haben. Richtig, Wolfram hat fast dieselbe spezifische Dichte wie Gold, ist aber extrem hart. Damit die klassische Ritzprobe (Oberflächenhärte) funktioniert, müßte das Gold schon in einiger Dicke aufgetragen sein. Nachweisen lassen müßten sich solche Inhomogenitäten doch eigentlich mit einer Ultraschallprüfung wie generell bei Werkstoffprüfung üblich.
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Silver_Bullet
08.07.2003, 00:18
@ fridolin
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Re: Prüfverfahren und"Zertifizierungen" - Papier ist geduldig |
-->Hallo,
Warum manche Barren Seriennummer haben und andere nicht bin ich nie nachgegangen. Vermutlich dienen sie der leichteren Identifizierung nach einer
Verlustmeldung und anschliessenden Fund z.B. beim Hehler durch die Polizei.
Eine Seriennummer wirkt auch seriöser und einmaliger; siehe Münzen mit limitierter Auflage die super teuer verkauft werden.
Das Gold wird satt aufgetragen d.h. mehrere mm und wird bei Gussbarren ab 1 KG angewandt. Woher kommt das"Schrumpfmuster" das so typisch bei Gold ist (Wolfram hat diese Eigenschaft nicht). Das Muster wird einfach in den Rohling erodiert.
Richtig, Ultraschall ist eine Möglichkeit, die ich selber noch nicht verfolgt habe. Leitfähigkeit geht auch, Röntgenfluoreszenz ist exzellent. Spektralanalysen gehen natürlich auch. Dazu eine nette Geschichte:
Vor einigen Jahrzehnten ist in Australien bei einem Coup einiges an Gold geraubt worden. Die Jungs waren sehr clever, haben das Gold eingeschmolzen, verbuddelt und einige Jahre später als Gold Nuggets wieder"gefunden" (in Australien wurden einige grosse Nuggets gefunden z.B. der Welcome Stranger). Nun, die forensischen Jungs waren aber doch schlauer. Aufgrund der Zusammensetzung des Goldes konnte nachgewiesen werden woher das Gold stammt. Für die Kerle fing dann erst die Eisenzeit an.
Gold hat tatsächlich eine art"Fingerabdruck" und lässt sich dem Ursprungsort wieder zuordnen. Es werden auch besondere Elementkompositionen beigemischt um die Ursprungs/Hersteller-Pfade besser nachzuvollziehen.
Summa summarum schätze ich deswegen kleine Stückelungen, egal um welches wertvolles Metall es sich handelt. Wenn ein Angebot zu gut ist um wahr zu sein, dann ist es wahrscheinlich auch so. Kleine Stückelungen zu fälschen ist meist teurer als der Erlös.
Grüsse
Silver_Bullet
>Weißt Du als Fachmann zu sagen, warum manche Barren eine Seriennummer haben, andere desselben Herstellers dagegen nicht? Ansonsten sind diese vollkommen identisch hinsichtlich der Beschriftung (Logo & Name des Herstellers, Gewicht, Feinheit).
>Dichte-Prüfung beim Gold soll schon Archimedes gemacht haben. Richtig, Wolfram hat fast dieselbe spezifische Dichte wie Gold, ist aber extrem hart. Damit die klassische Ritzprobe (Oberflächenhärte) funktioniert, müßte das Gold schon in einiger Dicke aufgetragen sein. Nachweisen lassen müßten sich solche Inhomogenitäten doch eigentlich mit einer Ultraschallprüfung wie generell bei Werkstoffprüfung üblich.
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