Baldur der Ketzer
06.07.2003, 14:19 |
Randthema. Privater Waffenbesitz wirkt Verbreche(r)n entgegen Thread gesperrt |
-->Verhindern Schusswaffen Gewaltverbrechen?
Die Gewaltkriminalität in der Schweiz steigt seit dem In-Kraft-Treten des verschärften Waffengesetzes am 1. Januar 2000 deutlich an. So nahm die Anzahl der Tötungsdelikte nach Zahlen des Schweizer Bundesamtes für Statistik zwischen den Jahren 2000 und 2001 um 8 % zu. Darauf weist Gregor Wensing, Leiter Fachausschuss Europa - Waffenrecht - Museum des Museums für Historische Wehrtechnik e.V. in einer Presseerklärung hin. Wie in Australien und Goßbritannien scheint die Entwaffnung friedlicher Bürger Verbrechern in die Hände zu spielen.
Im gleichen Zeitraum nahm die Anzahl vorsätzlicher Körperverletzungen um 6,7 %, die der gemeldeten Vergewaltigungen um 12,4 %, die der Diebstähle und Einbrüche insgesamt aber nur um 0,47 % zu. Die Gesamtzahl aller Straftaten stieg nur um 1,47 %.
Bemerkenswert ist die starke Steigerung der Gewaltverbrechen nach 2000 vor dem Hintergrund, dass bis zum 31.Dezember 1999 jeder Schweizer Bürger noch recht problemlos eine Schusswaffe auf der Straße führen (in der Hälfte der Kantone bedurfte es dazu nicht einmal eines behördlichen Dokumentes) durfte.Das ist durch das am 01.01.2000 in Kraft getretene neue Waffengesetz erheblich erschwert bis unmöglich gemacht worden.
Dies könnte als Zufall gewertet werden, wenn nicht in Australien und England ähnliche Tendenzen mit jedoch weitaus schlimmeren Konsequenzen beobachtet worden wären, nachdem dort quasi alle legal besessenen Waffen eingezogen wurden. In Australien wurden im Jahre 1996 insgesamt 640.381 private Schusswaffen eingezogen und vernichtet (Kostenfaktor: 500 Mio Dollar); im Jahr 1997 bereits waren die Gewaltverbrechen um 3,2% und Überfälle um 8,6% angestiegen; bewaffnete(!) Raubüberfälle stiegen gar um 44%. Makabrer Spitzenreiter ist der Staat Victoria, in welchem Schusswaffendelikte sogar um 300% anstiegen.
Dem gegenüber hatte es in Australien in den 25 Jahren zuvor (bis 1996) einen stetigen Rückgang z.B. bei bewaffneten Raubüberfällen gegeben. In England geschah die Entwaffnung der Bürger ein Jahr später - 1997. Damals wurden rund 162.000 Handfeuerwaffen eingezogen und weitestgehend vernichtet - und die ehemaligen Besitzer mit 95 Mio Pfund (ca. 146 Mio €uro) entschädigt.
Allein im Zeitraum von September 1998 bis September 1999 stieg die
Kriminalität in London um 22 % und die bewaffnete Kriminalität um 10 %. Ähnliche Entwicklungen wurden im ganzen Land beschrieben.
Mittlerweile sollen mindesten drei Millionen illegaler Waffen in
Großbritannien sein.
Das ‚UNO Interregional Crime & Justice Research Institute’ zeigte 2003, dass die Einwohner von Wales und England unter einer höheren Verbrechenslast leiden als vergleichbare andere Länder: auf 100 Einwohnen kommen dort 55 Verbrechen (in den anderen Industrieländern dagegen 35/100). Bei „Kontakt-Verbrechen“ (Raub, sexueller und gewalttätiger Überfall) liegen England und Wales mit 3,6/100 deutlich vor den USA 1,9/100. Dort hat eine Liberalisierung der Waffengesetze seit Ende der 70er Jahre in vielen Bundesstaaten eine gegenteilige Entwicklung ausgelöst, wie wir sie in Australien, England und nun auch der Schweiz beobachten.
Über eine solche gegenläufige Entwicklung dürfen sich die Einwohner des Staates Florida seit 1987 freuen, als eine Gesetzesänderung es erheblich leichter machte, sich durch eine Schusswaffe auch außerhalb des eigenen Besitztums zu schützen: Gab es 1992 noch 13.945 Gewaltdelikte (Mord, Vergewaltigung, Raub und Körperverletzung), so lagen diese bei fallender Tendenz seit 1989 im Jahre 2001 nur noch bei 7.210 Delikten (Abnahme = 48,3%). Parallel dazu stiegen die Übergriffe auf wehrlose (!) Touristen an (bis die Polizei Anfang der 90er neue aufwändige Programme zum Schutz der Touristen entwickelte). Insgesamt ging in Florida von 1987 bis 1995 die Zahl aller Tötungsdelikten um 22% und die mit Schusswaffengebrauch gar um 29% zurück.
Von den 295'220 Waffenscheinen, die in Florida seit Inkrafttreten des Gesetzes bis zum 31. Mai 1995 ausgestellt wurden, mussten nur deren 48 (also etwa 0,016 %) ihren Inhabern wegen Missbrauchs wieder entzogen werden! 99,984% der Bürger gaben zu keinen Klagen Anlass!
<ul> ~ da stehts</ul>
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bonjour
06.07.2003, 14:31
@ Baldur der Ketzer
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Re: Randthema. Privater Waffenbesitz wirkt Verbreche(r)n entgegen |
-->hab ich ja schon immer gedacht... bei uns hier auf dem land sind die meisten im schützenverein oder haben einen jagdschein, ersteres ist super-einfach, letzteres mit kl. prüfungen verbunden und mit einigen zu erwerbenden kenntnissen über die heimische flora und fauna.
beide möglichkeiten werden sicher bald beseitigt, mir erfurt hat man da schon vorarbeit geleistet......
gruß bonjour
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kingsolomon
06.07.2003, 14:42
@ Baldur der Ketzer
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Re: das Thema dürfte bei uns immer aktueller werden |
--><
<ul> ~ Dazu die Bibel schlechthin</ul>
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ottoasta
06.07.2003, 14:43
@ bonjour
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Re: hat da nicht... |
-->... schon vor einiger Zeit ein hochrangiger englischer Polizeioffizier gesagt:
Mit der Entwaffnung der Bürger bewaffnet man die Verbrecher!
So oder ähnlich ist es mir in Erinnerung.
Nun, in D braucht man auch für eine Schreckschusspistole einen sogn. kleinen Waffenschein! Zumindest hier in Bayern.
Woher das alles?
Es begann schon zu Metternichs Zeiten, da hat man dem Bürger den Degen weggenommen, dafür hat er dann halt den Spazierstock bekommen.
Unsere Politiker sind so dumm, dass sie nicht erkennen, dass ein liberales Waffenrecht mit übeprüften Waffenbesitzern den schwarzen Besitz und damit den unkontrollierten Besitz von Waffen eindämmen würde.
Ausserdem würde sich jeder offizielle Waffenbesitzer dreimal und mehr den Einsatz überlegen. Bei Schwarzwaffen ist die Hemmschwelle sicher geringer, mit der Hoffnung: Ich werde ja doch nicht erwischt!
Hier bei uns im Bayerwald gibt es massenhaft Schwarzwaffen, Tschechien ist ja nicht weit weg!
Aber was solls, schaut euch die Parlamentarier an: Ans Ruder kommen immer die grossten Nulpen!
Gruss
Otto
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Worldwatcher
06.07.2003, 18:52
@ ottoasta
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Re: hat da nicht... |
-->>Aber was solls, schaut euch die Parlamentarier an: Ans Ruder kommen immer die grossten Nulpen!
>Gruss
>Otto
Für die braucht man keine Waffen, für die meisten reicht ein Strick und der Platz an dem sonst Wahlplakate hängen. der kundgetane Unwille der Wahlbürger wäre ihnen gewiss.
Wenn ein Alkoholiker im Schützenverein ist und Grosskaliberschiessen als Hobby
hat kann ohne weiters die nötige Praxis für die Schusswaffen antranieren. Wenn er dann ne Rechnung begleicht, lässt er sich hinterher voll laufen, wenn er Glück hat wird er wegen Schuldunfähigkeit nicht belangt.
Ein Waffenschein wird eine solche Situation auch nicht verhindern.Und sich eine Waffe in diesem Fall zu beschaffen sollte für den Schützenbruder auch nicht das Problem darstellen.
Im Ernstfall bei chaotischen Verhältnissen werden die Ordnungskräfte sowieso nicht ausreichen das Waffenrecht durchzusetzen, die werden dann genügend andere Aufgaben warnehmen müssen sodas der"vorausplanende Kriegsminister" den Einsatz der Bundeswehr im Inland im Grundgesetz installieren will.
Ausserdem nach dem das Grundgesetz bezüglich der Kriegsaktivitäten der Regierenden verwässert wurde....
Stellt euch vor was passiert der BK stellt wieder mal fest:"es muss zurückgeschossen werden" und alle erinnern sich an Wilhelm Tell und greifen zu den Waffen???[img][/img]
Man könnte es aber auch noch anders interpretieren, die Politik fühlt selber das sie das Gewaltmonopol des Staates überspannt, um zu verhindern das sich ein Gegengewaltpotential aufbaut versucht man es mit Gesetzen zu kanalisieren. Es stellt sich nur die Frage ob die Rechnung aufgeht. Denn wer hat denn in diesem Lande soviel Angst das er sich bewaffnen muss, und wer setzt denn diese Symbole der Gewalt ständig ein?
Mir wird schon unwohl wenn ich bei einer durchaus berechtigten Identitätskontrolle in einen Waffenlauf schauen muss, und dann unter Umständen einem gestessten oder überforderten Beamten gegenüber stehe oder im Auto sitze.
Wer mal erlebt hat wie schnell eine ungesicherte Waffe losgehen kann der kann das verstehen.
bedenklichen Gruss
Worldwatcher
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kingsolomon
06.07.2003, 19:30
@ Worldwatcher
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wenn Polizeikräfte versagen gilt dasselbe für die Bundeswehr |
-->hatte Emerald ja kürzlich mit seinen"Zukunftsberufen" angesprochen: statt
tot.com hat jetzt nach und nach die Sicherheitsbranche ne güldene Zukunft.
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