HZingel
06.07.2003, 18:05 |
Ausweitung der LKW-Maut schon ihrem Inkrafttreten beschlossen? Thread gesperrt |
-->Noch bevor die LKW-Autobahnmaut überhaupt erhoben wird, wurde nach Presseberichten ihre Ausweitung schon angekündigt. So will das Bundesverkehrs(verhinderungs)ministerium"recht kurzfristig" den Mautzwang ausdehnen, falls die Unternehmen versuchen, der Abzocke auszuweichen.
Hintergrund ist offenbar, daß die Maut erst ab einem Gesamtgewicht von 12 Tonnen fällig wird - und nur auf Autobahnen. Schon jetzt sei aber abzusehen, daß immer mehr Fahrzeuge mit einem Gewicht von 11,9 Tonnen angemeldet würden, die daher nicht mautpflichtig wären. Auch rechnet das Ministerium wohl mit einem verstärkten Umgehungsverkehr auf Landstraßen.
Einem Minister mit einer DDR-Vergangenheit, wie Stolpe sie nun mal hat, ist marktwirtschaftliches Denken natürlich fremd, und daß ein Unternehmen versucht, eine neue Repression durch entsprechende Gestaltungen zu umgehen, hätte man sich freilich vorher denken können. Wird also wahrgemacht, was nunmehr angekündigt wurde, werden die Unternehmen also dafür bestraft, sich rational im Sinne der Kostenminimierung zu verhalten, dann ist eine baldige Ausweitung der Maut auf alle Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften wohl nur noch eine Frage der Zeit.
Dies würde freilich erhebliche Investitionen in zusätzliche Kontroll- und Überwachungstechnik erfordern, so daß der nächste Schritt dann unvermeidlich wäre, denn wenn die Big-Brother-Technologie schon installiert wird, wäre es geradezu"Verschwendung", den Mautzwang nicht auch noch auch weitere Fahrzeugarten, am Ende auch noch auf PKW auszudehnen. Dies ist also, was uns die für nächste Zeit im Grunde angekündigt wurde: Maut für alle, immer und überall. Die totale Abzocke des Verkehrs, zugleich mit Totalüberwachung aller Fahrten, so daß ein komplettes Bewegungsbild aller Fahrzeuge möglich wird: endlich wird Realität, wovon die Politik schon immer geträumt hat. Wir kriegen endlich die totale Nachhaltigkeit: George Orwell (1903-1950) hätte es sich nicht besser ausmalen können. Nur mit"1984" hat er 30 Jahre daneben gelegen. Aber 2014 wird es wohl schon längst Wirklichkeit sein...
von: Harry Zingel
Quelle und alle zugehörigen Verlinkungen: http://www.bwl-bote.de/20030706.htm
<ul> ~ Ausweitung der LKW-Maut schon ihrem Inkrafttreten beschlossen?</ul>
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sensortimecom
06.07.2003, 18:23
@ HZingel
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Re: Ausweitung der LKW-Maut schon ihrem Inkrafttreten beschlossen? |
-->>Noch bevor die LKW-Autobahnmaut überhaupt erhoben wird, wurde nach Presseberichten ihre Ausweitung schon angekündigt. So will das Bundesverkehrs(verhinderungs)ministerium"recht kurzfristig" den Mautzwang ausdehnen, falls die Unternehmen versuchen, der Abzocke auszuweichen.
>Hintergrund ist offenbar, daß die Maut erst ab einem Gesamtgewicht von 12 Tonnen fällig wird - und nur auf Autobahnen. Schon jetzt sei aber abzusehen, daß immer mehr Fahrzeuge mit einem Gewicht von 11,9 Tonnen angemeldet würden, die daher nicht mautpflichtig wären. Auch rechnet das Ministerium wohl mit einem verstärkten Umgehungsverkehr auf Landstraßen.
>Einem Minister mit einer DDR-Vergangenheit, wie Stolpe sie nun mal hat, ist marktwirtschaftliches Denken natürlich fremd, und daß ein Unternehmen versucht, eine neue Repression durch entsprechende Gestaltungen zu umgehen, hätte man sich freilich vorher denken können. Wird also wahrgemacht, was nunmehr angekündigt wurde, werden die Unternehmen also dafür bestraft, sich rational im Sinne der Kostenminimierung zu verhalten, dann ist eine baldige Ausweitung der Maut auf alle Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften wohl nur noch eine Frage der Zeit.
>Dies würde freilich erhebliche Investitionen in zusätzliche Kontroll- und Überwachungstechnik erfordern, so daß der nächste Schritt dann unvermeidlich wäre, denn wenn die Big-Brother-Technologie schon installiert wird, wäre es geradezu"Verschwendung", den Mautzwang nicht auch noch auch weitere Fahrzeugarten, am Ende auch noch auf PKW auszudehnen. Dies ist also, was uns die für nächste Zeit im Grunde angekündigt wurde: Maut für alle, immer und überall. Die totale Abzocke des Verkehrs, zugleich mit Totalüberwachung aller Fahrten, so daß ein komplettes Bewegungsbild aller Fahrzeuge möglich wird: endlich wird Realität, wovon die Politik schon immer geträumt hat. Wir kriegen endlich die totale Nachhaltigkeit: George Orwell (1903-1950) hätte es sich nicht besser ausmalen können. Nur mit"1984" hat er 30 Jahre daneben gelegen. Aber 2014 wird es wohl schon längst Wirklichkeit sein...
>von: Harry Zingel
>Quelle und alle zugehörigen Verlinkungen: http://www.bwl-bote.de/20030706.htm
Hallo:
na klar wirds die Ausweitung der elektron. Maut auch auf PKW`s geben! Ich rechne dass dies bereits innerhalb der nächsten 5 Jahre spruchreif wird.
Was meine Perso betrifft, so habe ich eine ganz besondere Freude dran, weil ich 1978 weltweit zum ersten Mal ein System entwickelte, das bordseitig bei jedem Passieren einer Sendevorrichtung (bzw. allgem.: einer Signalquelle) einen
einen elektron. ZÄHLER betätigt;-( um auf diese Weise z.B. Zeiten, Wege od. Geschwindigkeiten zu erfassen;-(
siehe: http://www.sensortime.com/US4245334%20delphion%202.htm
Ich werde also die besondere Ehre und Freude haben, für meine eigene Erfindung in Ã-sterreich, wo ja zum Unterschied von Deutschland (GPS-System) ein solches o. beschr. Gantry-System installiert ist, Kilometer für Kilometer zahlen zu dürfen (die autom. Abbuchung geschieht dann wahrscheinlich gleich über die Bankomat-Karte. Super..)
siehe auch:
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/12635/1.html
mfg Erich B.
<ul> ~ http://www.sensortime.com</ul>
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nasdaq
06.07.2003, 20:29
@ HZingel
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dazu noch die Verwaltungskosten i.H.v. 25 % der jährlichen Einnahmen |
-->Über den Sinn und Unsinn einer Maut kann man ja geteilter Auffassung sein. Mit Infrastrukturinvestitionen hat es mangels einer Festsetzung der Zielverwendung rein gar nichts zu tun...
Auch auf das Preisniveau wird sich die LKW-Maut"nur" mit einem Anstieg von 0,15 % (Quelle: IHK) auswirken, sofern alle Kosten weiter gereicht werden, wovon ich langfristig aufgrund der angespannten Wettbewerbssituation im Transportgewerbe nicht zwangsläufig ausgehe.
Aber das größte Verbrechen am Volke sind die jährlichen Technologie- und Verwaltungskosten mit ca. 500-600 Mio. € bzw. 20-25 % der geschätzten Einnahmen. Das ist wohl eine Subvention in die Hochtechnologie? Staatlich verordnet ist alles möglich. Rein Beschäftigungstechnisch wäre vermutlich mehr aus der Sache geworden, wenn man ein paar ABM Kräfte mit dem Verkauf von Autobahnvignetten beauftragt hätte.
Erstaunlich finde ich nur wie wenig Gegenwehr es für dieses Vorhaben gibt, so es doch die Eröffnung eines neuen Steuertopfes betrifft, die immer so oft Allgemeinkritisiert werden.
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