Eric
06.07.2003, 19:56 |
Frage zu (mögl.) staatlichen Goldverkäufen Thread gesperrt |
-->Hallo - hat jemand ggf. Links (oder ein paar kurze Infos) über mögliche Auswirkungen von staatlichen Goldverkäufen auf den Goldpreis?
Bis zu welchen Volumina ist der Markt überhaupt aufnahmefähig? Könnte bspw. Deutschland (wie in dem Artikel aus der heutigen BamS weiter unten geschildert) seine Reserven überhaupt zu einem angemessenen Preis platzieren?
Wäre in einer späteren Phase der Krise nicht denkbar, dass der Goldmarkt unter dem Verkaufsdruck der staatlichen Reserven und/oder institutioneller Anleger zusammenbricht?
Danke & Gruß
Eric
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kingsolomon
06.07.2003, 20:17
@ Eric
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Re: Frage zu (mögl.) staatlichen Goldverkäufen |
-->zwei Punkt, die gegen einen"Zusammenbruch" sprechen
a) wir wissen, was in den Büchern der BuBa steht, nicht aber, was tatsächlich noch in ihrem Besitz ist. Vielleicht wäre so eine Verkaufaktion einigen
Herren so peinlich ( weil die Wahrheit ans Tageslicht käme), dass das Ganze im Sande
verläuft.
b) Chinesen und Japaner müssen sich mit soviel Müll an Grünzeug rumplagen,
da wäre ein Tausch von € 35 Mrd in Gold geradezu ein Tropfen auf den heissen
Stein.
Also, wenn sinkende Kurse ( in diesem Kontext ), dann allenfalls temporär
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Diogenes
06.07.2003, 20:25
@ Eric
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Re: Frage zu (mögl.) staatlichen Goldverkäufen |
-->>Hallo - hat jemand ggf. Links (oder ein paar kurze Infos) über mögliche Auswirkungen von staatlichen Goldverkäufen auf den Goldpreis?
Die ZBs verkaufen bereits 400 t pro Jahr unter dem sogenanten"Washington Agreement", läuft Herbst 2004 aus. Darin heißt es unter anderem, daß Gold weiterhin eine wichtige Rolle als Reserve spielt und spielen wird.
Meiner Meinung nach, wollten die ZBs eigentlich nie wirklich verkaufen, aber sie mußten Rücksicht auf politische Gegebenheiten (Beziehungen zu den US) nehmen
>Bis zu welchen Volumina ist der Markt überhaupt aufnahmefähig?
Unbegrenzt, alles nur eine Frage des Preises. ;-)
Die Araber, Inder, Russen und Chinesen nehmen es gerne.
>Könnte bspw. Deutschland (wie in dem Artikel aus der heutigen BamS weiter unten geschildert) seine Reserven überhaupt zu einem angemessenen Preis platzieren?
Was heißt"angemessen"? Bisher haben sie es jedenfalls geschafft, ihre Reserven zu Niedrigspreisen zu verkaufen und den Dollar zu Höchstkursen einzukaufen. Bürokraten in Aktion.
>Wäre in einer späteren Phase der Krise nicht denkbar, dass der Goldmarkt unter dem Verkaufsdruck der staatlichen Reserven...
In der Krise ist Gold das einzige, was sie haben. Die restlichen"Reserven" werden faul, da nur Schuldverschreibungen. Deswegen werden sie sich nicht davon trennen, sondern im Gegenteil eher zukaufen, um die Währung zu stützen. Wenn das Papier schief geht und die ZB's haben kein Gold mehr im Tressor, ist endgültig Feierabend. Ich möchte in diesem Fall dann weder Politiker noch Banker sein.
>...und/oder institutioneller Anleger zusammenbricht?
Die Institutionellen Anlgeger haben kein Gold, sondern Aktien und Anleihen, CDO's, ABS und ähnlichen Müll.
Die Großbanken haben via Goldcarrytrade (= leihe Gold zu Niedrigstzinsen, verkaufe es und kaufe dann höher rentierende Anleihen) saftige physische Shortpositionen. Man munkelt von bis zu 15.000 t, das wäre die Hälfte allen ZB-Goldes der Welt. Ofiziell sind es ca. 5000-6000 t, was auch nicht übel ist.
>Danke & Gruß
Gruß
Diogenes
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LeCoquinus
06.07.2003, 22:06
@ kingsolomon
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Sollten die Preise stark sinken, dann keine Panik!! |
-->.... dann kaufe nämlich ich!!!;-)
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