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das zu Herrn Bush:
USA/IRAK/URAN
Zeitung - USA nennen Behauptung über Iraks Uran-Kauf Irrtum=
Washington, 08. Jul (Reuters) - Die US-Regierung hat nach einem Bericht der "Washington Post" erstmals einen Irrtum bei der Behauptung eingeräumt, Irak habe versucht, in Afrika Uran zu kaufen.
"Mit dem Wissen, das wir heute haben, hätte die Äußerung über Iraks Versuch, in Afrika Uran zu kaufen, nicht in der Rede (von US-Präsident George W. Bush) zur Lage zur Nation stehen sollen", zitierte die Zeitung am Dienstag einen Vertreter der US-Regierung. Das Zitat sei vom US-Präsidialamt autorisiert worden. Eine Stellungnahme des Präsidialamtes lag zunächst nicht vor. Bush hatte im Januar einige Wochen vor Beginn des Irak-Krieges erklärt, Irak habe versucht, in Afrika waffentaugliches Uran zu kaufen.
Die Zeitung berichtete weiter, die US-Regierung habe faktisch eingeräumt, dass die Geheimdienstberichte, die Bushs Rede zu Grunde lagen, falsch gewesen seien. Die US-Regierung habe auch auf einen Bericht des Auswärtigen Ausschusses des britischen Parlamentes vom Montag reagiert. Darin wurde der britische Premierminister Tony Blair zwar vom Vorwurf entlastet, die Abgeordneten zur Rechtfertigung des Irak-Kriegs mit irreführenden Informationen getäuscht zu haben. Zugleich aber stellte der Bericht die Glaubwürdigkeit britischer Geheimdienstberichte in Frage, die Bush auch in seiner Rede am 28. Januar zitiert hatte.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte im März einen Bericht über den angeblichen Kaufversuch zurückgewiesen und erklärt, er beruhe auf gefälschten Unterlagen.
Der Vorwurf, der Irak besitze Massenvernichtungswaffen, war einer der Hauptgründe der USA und Großbritannien für den Krieg gegen das Land. Bislang wurden allerdings keine solchen Waffen im Irak gefunden. Die britische und die US-Regierung sehen sich der Kritik ausgesetzt, Geheimdienstinformationen über Massenvernichtungswaffen manipuliert zu haben, um Argumente für den Krieg gegen den Irak zu haben.
seh/bob
REUTERS
080939 Jul 03
Das zu Herrn Blair:
Großbritannien/Pressestimmen/Irak/
"The Daily Telegraph": Blair hat das Parlament in die Irre geführt =
London (dpa) - Zum Bericht des britischen Irak- Untersuchungsausschusses schreibt am Dienstag die konservative britische Zeitung"The Daily Telegraph" (London):
"Es war ein geniales Ablenkungsmanöver von (Blairs Kommunikationsdirektor Alastair) Campbell, eine Kraftprobe mit der BBC zu veranstalten. Diese PR-Aktion war erfolgreich, indem sie die Medien gestern davon überzeugte, dass sie sich auf das konzentrieren mussten, was Campbell das"Thema BBC" nennt. Worum aber geht es wirklich? Der Premierminister hat das Parlament am Vorabend des Krieges hinsichtlich der Natur des Kriegsgrundes in die Irre geführt. Der Ausschuss macht dafür großenteils Campbell verantwortlich.
Nicht einmal der Premierminister war sich der Aktivität Campbells als autonomer, völlig eigenverantwortlich Handelnder im Herzen der Regierungsmaschinerie bewusst. Das übliche Privileg des Beamten kann Campbell nicht für sich in Anspruch nehmen: Er hatte politische Macht, und er muss die politische Verantwortung dafür übernehmen. Er sollte zurücktreten. Aber letztlich liegt die Verantwortung für Campbell und dessen Treiben natürlich bei Blair. Er ist es, der durch diesen Bericht den größten Schaden genommen hat. Er sollte sich entschuldigen. Der Premierminister muss noch lernen, dass auch ein guter Zweck nicht die Mittel heiligt, die der Bericht des Ausschusses offen gelegt hat." dpa cd xx wo 080904 Jul 03
Jetzt wird's eng für die Herren. [Hier hatte es natürlich jeder schon vorher gewusst, weshalb jeder dem klugen Board hier dankbar sein muss].
Wenigstens ist die Systempresse doch noch nicht völlig ins System integriert, auch wenn sie für mein Gefühl etwas lahm operiert. Es bleibt halt schwierig, den Herren der Macht mit ihren kurzen Beinen frühzeitig genug die Hosen hochzustreifen.
Gruß!
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