dottore
11.07.2003, 13:00 |
Pfeifen im Wald... Issing (EZB): KEIN Deflationsrisiko (A + K) Thread gesperrt |
-->EUTSCHLAND/EZB/
Issing - Sehe derzeit kein Deflationsrisiko für Euro-Zone=
Frankfurt, 11. Jul (Reuters) - EZB-Chefvolkswirt Ottmar Issing sieht derzeit keine Deflationsrisiken für die Euro-Zone. Für den Fall, dass sich eine derartige Gefahr abzeichnen würde, kündigte er allerdings einen entschlossenes und frühzeitiges Vorgehen der Europäischen Zentralbank (EZB) an.
[So was hört man inzwischen überall, aber er hatte schon mit seinen"Billionen" gedroht. Starke Worte:"Gefahr" hier -"entschlossen","frühzeitig" da]
"Wir achten sehr sorgsam auf Risiken für die Preisstabilität in beide Richtungen", sagte Issing am Freitag in Frankfurt.
["Risiken" hier -"achten","sehr sorgsam" da]
Die EZB sehe derzeit keine Entwicklung, die auf eine Deflation hindeute. Andernfalls würden die Währungshüter rechtzeitig und entschieden agieren.
["Anderfalls" hier -"agieren","entschieden","rechtzeitig" da]
"Aber jetzt die Euro-Zone (gegen Deflation) zu verteidigen, käme mir so vor wie Selbstmord zu begehen, weil man Angst hat, morgen zu sterben."
[Mehrfach schiefes Bild - Verteidigung als Selbstmord, dieser aus Todesangst - spricht für sich, nicht für ihn]
Gruß!
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Bob
11.07.2003, 13:22
@ dottore
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Issing-Blabla - Die EZB allein kann Deflation gar nicht verhindern |
-->Wegen der allseits bekannten und beliebten"Liquiditätsfalle".
Deflation kann nur bekämpft werden durch eine Kombination dieser Mittel:
Schutzzölle
Kartellbildung
Staatsverschuldung
Offenmarktpolitik
Diese Politiken sind europaweit gar nicht einsetzbar, weil die nationalen Interessengegensätze es verhindern.
These: der Euro wird nicht an der Inflation, wohl aber an der Deflation zugrunde gehen. Der Zeitpunkt ist vielleicht schon näher als uns bewußt ist.
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Tombstone
11.07.2003, 13:37
@ Bob
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Re: Issing-Blabla - Die EZB allein kann Deflation gar nicht verhindern |
-->Natürlich kann eine Notenbank Inflation erzeugen - nichts leichter als das.
Man muß natürlich den Grundsatz aufgeben, als Gegenleistung für Notenbankgeld irgendwelche Sicherheiten einzufordern.
Wenn die EZB anfängt,Geld zu verschenken ---> dann sofort Hyperinflation.
Ist aus momentaner Sicht schwer vorstellbar, aber wer weiß........
Tombstone
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Diogenes
11.07.2003, 13:55
@ Bob
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Re: Issing-Blabla - Die EZB allein kann Deflation gar nicht verhindern |
-->Hi Bob,
>Wegen der allseits bekannten und beliebten"Liquiditätsfalle".
>Deflation kann nur bekämpft werden durch eine Kombination dieser Mittel:
>Schutzzölle
>Kartellbildung
Bringt bestenfalls Handelskriege, Replay der 30er.
Es verschiebt die"Kaufkraft" nur von einem Sektor zum anderen.
>Staatsverschuldung
Zuviel Schulden mit noch mehr Schulden bekämpfen, haben wir schon seit 30 Jahren. Kauft etwas Zeit, aber mehr nicht.
>Offenmarktpolitik
Dann liegt die"Liquidität" bei den Banken, wer holt sie ab? Wenn sie aufgeliehen wird, läuft das analog zur Staatsverschuldung auf zuviel Schulden mit mehr Schulden bekämpfen hinaus.
>These: der Euro wird nicht an der Inflation, wohl aber an der Deflation zugrunde gehen.
Definitions- bzw. Ansichtssache. Wenn der Euro bei Null ist, ist er bei Null. Ist das dann Defla oder Hyperinfla?
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In summe:
Wenn man wirklich eine Lösung haben will, führt an einer Währungs- und einer gravierenden Staatsreform kein Weg vorbei.
Es gibt keinen bequemen Weg aus diesem Schlamassel, denn des einen Guthaben ist des anderen Schuld und des einen Einnahme ist des anderen Ausgabe. Inflationieren oder deflationieren, Kartelle, Schützzölle, usw. ist im Endresultat völlig einerlei. Was der eine gewinnt, verliert ein andrer.
Packt nicht alles in Papier.
Gruß
Diogenes
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Bob
11.07.2003, 14:20
@ Diogenes
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Re: Issing-Blabla - Die EZB allein kann Deflation gar nicht verhindern |
-->>Hi Bob,
>>Wegen der allseits bekannten und beliebten"Liquiditätsfalle".
>>Deflation kann nur bekämpft werden durch eine Kombination dieser Mittel:
>>Schutzzölle
>>Kartellbildung
Hi Diogenes!
>Bringt bestenfalls Handelskriege, Replay der 30er.
nicht unbedingt: so z.B.in der üblicherweise als"Große Depression" bezeichneten Epoche 1873-1890. Die nach 1879 eingeführten Zölle waren damals sehr mäßig - meist unter 10%. Das hat dem internationalen Handel nicht geschadet, sondern ihn nach Aussagen von Zeitgenossen (Philippovich) eher noch weiter angestachelt. Aber - das ist das entscheidende - es war eben kein"Freihandel" mehr, sondern letztlich staatlich administrierter Außenhandel.
Abschreckendes Gegenbeispiel: Großbritannien. Die Briten hielten stur am Freihandel fest und verloren in den Jahrzehnten bis 1910 ihre internationale Wettbewerbsstärke vollkommen. Desweiteren war man bei den damals neuen Industrien (v.a. Chemie) vortan nicht mit von der Partie. (nachzulesen im Brockhaus)
>Es verschiebt die"Kaufkraft" nur von einem Sektor zum anderen.
Vollkommen richtig, genau wie der Freihandel! Die Verschiebung von Kaufkraft ist ein dynamisches Element in der Wirtschaft und führt ja dann auch zu Investitionen. Du hast ganau begriffen, was ich meine, nur die falsche Schlußfolgerung gezogen. Die Geschichte beweist: Es gibt ein charakteristisches Hin-un-her zwischen Freihandel und Protektionisums. Die Nichtbeachtung dieser Gesetzmäßigkeit hat üble Folgen für das Gemeinwesen.
>>Staatsverschuldung
>Zuviel Schulden mit noch mehr Schulden bekämpfen, haben wir schon seit 30 Jahren. Kauft etwas Zeit, aber mehr nicht.
leider ja! deswegen ist diese Waffe ja auch so stumpf geworden.
>>Offenmarktpolitik
>Dann liegt die"Liquidität" bei den Banken, wer holt sie ab? Wenn sie aufgeliehen wird, läuft das analog zur Staatsverschuldung auf zuviel Schulden mit mehr Schulden bekämpfen hinaus.
Deswegen habe ich den oben angeführten policy-mix ins Spiel gebracht!
>>These: der Euro wird nicht an der Inflation, wohl aber an der Deflation zugrunde gehen.
>Definitions- bzw. Ansichtssache. Wenn der Euro bei Null ist, ist er bei Null. Ist das dann Defla oder Hyperinfla?
Das Scheitern des Euro nicht durch Entwertung, sondern dadurch, daß einzelne Staaten erkennen, daß mit einer Währung und zwölf Staaten bestimmte makro-Situationen nicht beherrschbar sind! m.a.W. der Euro verschwindet, weil man ihn wieder abschafft.
>In summe:
>Wenn man wirklich eine Lösung haben will, führt an einer Währungs- und einer gravierenden Staatsreform kein Weg vorbei.
präziser bitte!
>Es gibt keinen bequemen Weg aus diesem Schlamassel,
Ist das, was ich vorschlage, etwa"bequem"?
>denn des einen Guthaben ist des anderen Schuld und des einen Einnahme ist des anderen Ausgabe. Inflationieren oder deflationieren, Kartelle, Schützzölle, usw. ist im Endresultat völlig einerlei. Was der eine gewinnt, verliert ein andrer.
Das stimmt, bezeichnet man gewöhnlich s.o. als"Dynamik" - nicht weniger als das schwebt mir vor - damit das Rad in Schwung bleibt.
>Packt nicht alles in Papier.
nein in Klarsichtfolie.
>Gruß
>Diogenes
Gruß
Bob
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Diogenes
11.07.2003, 14:27
@ Bob
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Re: Issing-Blabla - Die EZB allein kann Deflation gar nicht verhindern |
-->>>In summe:
>>Wenn man wirklich eine Lösung haben will, führt an einer Währungs- und einer gravierenden Staatsreform kein Weg vorbei.
>präziser bitte!
Goldstandart, Staatsquote auf 10 - 15 %, Bürkratie auf ein Minimum, Subventionen weg, Sozialstaat streichen,....
>>Es gibt keinen bequemen Weg aus diesem Schlamassel,
>Ist das, was ich vorschlage, etwa"bequem"?
Ja. Man versucht, so weiterzu wursteln wie bisher, indem man ein mehr wurstelt. Nur keine wirklichen Veränderungen.
>Das stimmt, bezeichnet man gewöhnlich s.o. als"Dynamik" - nicht weniger als das schwebt mir vor - damit das Rad in Schwung bleibt.
Nein, das heißt"Peter beklauen um Paul zu geben", willkürliche Herumverteilung, das Problem der zu kleinen Decke. Die Dynamik die so zustande kommt bringt uns wirtschaftlich leider nicht weiter.
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Bob
11.07.2003, 14:31
@ Tombstone
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Die Möglichkeit hatte ich übersehen. |
-->>Natürlich kann eine Notenbank Inflation erzeugen - nichts leichter als das.
>Man muß natürlich den Grundsatz aufgeben, als Gegenleistung für Notenbankgeld irgendwelche Sicherheiten einzufordern.
>Wenn die EZB anfängt,Geld zu verschenken ---> dann sofort Hyperinflation.
>Ist aus momentaner Sicht schwer vorstellbar, aber wer weiß........
>Tombstone
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Bob
11.07.2003, 14:35
@ Diogenes
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Goldstanda |
-->>>>In summe:
>>>Wenn man wirklich eine Lösung haben will, führt an einer Währungs- und einer gravierenden Staatsreform kein Weg vorbei.
>>präziser bitte!
>Goldstandart, Staatsquote auf 10 - 15 %, Bürkratie auf ein Minimum, Subventionen weg, Sozialstaat streichen,....
>>>Es gibt keinen bequemen Weg aus diesem Schlamassel,
>>Ist das, was ich vorschlage, etwa"bequem"?
>Ja. Man versucht, so weiterzu wursteln wie bisher, indem man ein mehr wurstelt. Nur keine wirklichen Veränderungen.
>>Das stimmt, bezeichnet man gewöhnlich s.o. als"Dynamik" - nicht weniger als das schwebt mir vor - damit das Rad in Schwung bleibt.
>Nein, das heißt"Peter beklauen um Paul zu geben", willkürliche Herumverteilung, das Problem der zu kleinen Decke. Die Dynamik die so zustande kommt bringt uns wirtschaftlich leider nicht weiter.
Staatsquote auf 10 - 15 %, Bürkratie auf ein Minimum, Subventionen weg, Sozialstaat streichen,....
das ist doch auch"Peter beklauen um Paul zu geben"?
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Ecki1
11.07.2003, 14:42
@ Bob
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Re: Umverteilung |
-->Staatsquote auf 10 - 15 %, Bürkratie auf ein Minimum, Subventionen weg, Sozialstaat streichen,....
das ist doch auch"Peter beklauen um Paul zu geben"?
Nein. Dadurch wird ganz im Gegenteil wieder die Kosten- und Leistungstransparenz hergestellt und die staatlich verordnete Klauerei geht wieder zurück.
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Goldfinger
11.07.2003, 15:47
@ Bob
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Re: Die EZB allein kann Deflation nicht verhindern - Schutzzölle |
-->>These: der Euro wird nicht an der Inflation, wohl aber an der Deflation zugrunde gehen. Der Zeitpunkt ist vielleicht schon näher als uns bewußt ist.
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Derzeit sind Deflation und Inflation in unterschiedlichen Sektoren feststellbar. Wie das Wort Schutzzoll aussagt, gibt es Situationen, wo gewisse Branchen für gewisse Zeit Schutz brauchen. Insbesonders bei der importierten Deflation.
Aber da es sich um wirtschaftliche Anpassung handelt, so erscheinen Massnahmen sinnvoll, die die unvermeidliche Veränderungen in die eine oder andere Richtung verlangsamen
Bin Befürworter der Osterweiterung, aber dies wird ebenfalls einen deflatonären Schub bringen. Daher auch die für einige Jahre anberaumten Übergangsregelungen für den Arbeitsmarkt(die haben den Effekt ähnlich einem Schutzzoll).
Das anscheinende Problem ist die Gratwanderung zwischen Deflation und Inflation, aber das tatsächliche Problem sind Arbeitslosigkeit und Firmen-liquidationen.
Gruss - Goldfinger
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Kris
11.07.2003, 17:23
@ dottore
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Basis-Ursache für Deflation: Vermögenskonzentration |
-->Schon Schumpeter hat es erkannt: Der Kapitalismus ist keine Kreislauf-Marktwirtschaft. Wie ein Staubsauger konzentriert der Kapitalismus das Vermögen und fordert immer mehr Wachstum (Zinsen). In der Aufbauphase sorgt dies für hohe Motivation und schnelles Wirtschaftswachstum, doch in einer reifen Phase, wenn dieses Wachstum real nicht mehr erwirtschaftet werden kann, kommt es zur deflationären Depression.
Die einzige nachhaltig wirksame Gegenmaßnahme ist eine gerechte Vermögenssteuer.
Alles andere, insbesondere Verschuldung, wie sie seit den 70er-Jahren praktiziert wird, verschiebt das Problem nur in die Zukunft und beschleunigt sogar die Ursache des Übels.
Geldpolitik ist doch Homöopathie: Sie funktioniert nur, wenn die Menschen daran glauben. Aber jedes Schneeball-System wird irgendwann scheitern.
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JLL
11.07.2003, 17:38
@ Kris
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Re: Dann bliebe also nur noch zu klären, was 'gerecht' ist. ;-) (owT) |
-->
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Bob
11.07.2003, 18:06
@ Goldfinger
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Die Wirtschaft muß überzeugt sein: Die Preise werden nicht fallen! |
-->>>These: der Euro wird nicht an der Inflation, wohl aber an der Deflation zugrunde gehen. Der Zeitpunkt ist vielleicht schon näher als uns bewußt ist.
>---------------------------------------------------------------------------
>Derzeit sind Deflation und Inflation in unterschiedlichen Sektoren feststellbar. Wie das Wort Schutzzoll aussagt, gibt es Situationen, wo gewisse Branchen für gewisse Zeit Schutz brauchen. Insbesonders bei der importierten Deflation.
>Aber da es sich um wirtschaftliche Anpassung handelt, so erscheinen Massnahmen sinnvoll, die die unvermeidliche Veränderungen in die eine oder andere Richtung verlangsamen
>Bin Befürworter der Osterweiterung, aber dies wird ebenfalls einen deflatonären Schub bringen. Daher auch die für einige Jahre anberaumten Übergangsregelungen für den Arbeitsmarkt(die haben den Effekt ähnlich einem Schutzzoll).
>Das anscheinende Problem ist die Gratwanderung zwischen Deflation und Inflation, aber das tatsächliche Problem sind Arbeitslosigkeit und Firmen-liquidationen.
>Gruss - Goldfinger
> >
Ich wüßte keine Möglichkeiten, die geeigneter wären als Schutzzölle und Kartelle.
Das ist doch ganz klar: wenn man die Wirtschaft überzeugen muß, daß die Preise nicht weiter fallen, so muß man Massnahmen ergreifen, wo jeder sofort versteht, daß dadurch die Preise stabilisert werden.
bob
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Kris
11.07.2003, 18:15
@ JLL
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Leistung muss sich wieder lohnen! |
-->Leistung muss sich wieder lohnen. [img][/img]
Vermögenssteuer statt Einkommenssteuer!
Steuersätze
1. Grundsicherung möglichst pauschal und Anrechnungsfrei für Jeden (spart die enormen Verwaltungskosten). Schlanker Staat
2. Eingangssteuersatz 0% (Leistungsanreiz)
3. lineare Steigerung
4. Spitzensteuersatz (auch für"Ausländer") 39% ab ca. 100 000 Euro Einkommen
5. Keine"Sozialabgaben", keine Subventionen, keine Schlupflöcher,Marktwirtschaft
6.Vermögenssteuer (auch für"Ausländer") 5% auf alles über dem Freibetrag von 500 000 Euro
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JLL
11.07.2003, 18:58
@ Kris
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Re: Da dürfte sich nicht allzu viel Vermögen nach Deutschland verirren. ;-) (owT) |
-->
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Kris
11.07.2003, 19:24
@ JLL
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Schuldner zahlen an den Staat |
-->Re: Da dürfte sich nicht allzu viel Vermögen nach Deutschland verirren. ;-) (owT)
Des einen Geldvermögen sind des anderen Schulden, oder wie dottore sagt: Es gibt kein Netto-Geld.
Das Großkapital kann ruhig mit seinem"Geld" ins Ausland: Die Schulden, mit denen ausgebeutet wird, bleiben hier.
Also muss man nur bei den Schuldnern eine Quellensteuer einführen.
Natürlich müssen auch Netto-Kapitalexporte besteuert werden.
Wir brauchen kein"Kapital" in Europa: Wir brauchen"Rendite"!
--
Leistung muss sich wieder lohnen.
Vermögenssteuer statt Einkommenssteuer!
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JLL
11.07.2003, 20:05
@ Kris
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Re: Vermögen = Geld-Vermögen = Geld?! Wieder was gelernt.:-)) |
-->>Des einen Geldvermögen sind des anderen Schulden, oder wie dottore sagt: Es gibt kein Netto-Geld.
Ich sprach von Vermögen, nicht von Geld-Vermögen und auch nicht von Geld. Wessen Schulden sind beispielsweise eine Immobilie, eine Fabrik oder eine Maschine? Ist auch ein unschuldiger kleiner Goldbarren"schuldig"?
>Das Großkapital kann ruhig mit seinem"Geld" ins Ausland: Die Schulden, mit denen ausgebeutet wird, bleiben hier.
Das"ausbeuterische Großkapital" (hab' ich doch schon mal irgendwo gehört
>Wir brauchen kein"Kapital" in Europa: Wir brauchen"Rendite"!
Muss ich das verstehen? [img][/img]
Schönen Abend
JLL
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LenzHannover
11.07.2003, 20:21
@ Kris
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Vermögenssteuer 5%, diesen Schwachsinn wird hier wohl kaum einer |
-->kommentieren.
ENDE und AUS mit fast allen Firmen, kaum eine Firme verdient diese 5%, selbst 1% würde fast alle Gewinne aufzehren.
Nur für Private funktioniert auch nicht, die machen dann alle Firmen auf oder wanderen aus. Ende der Durchsage, wurde hier schon öfter durchgekaut.
VSt bringt nix, kann man kloppen wie man will [img][/img]
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Kris
11.07.2003, 20:50
@ LenzHannover
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Den Nerv getroffen. |
-->>kommentieren.
>ENDE und AUS mit fast allen Firmen, kaum eine Firme verdient diese 5%, selbst 1% würde fast alle Gewinne aufzehren.
>Nur für Private funktioniert auch nicht, die machen dann alle Firmen auf oder wanderen aus. Ende der Durchsage, wurde hier schon öfter durchgekaut.
>VSt bringt nix, kann man kloppen wie man will [img][/img]
Warum kommentierst du es dann? Anscheinend habe ich genau den Nerv getroffen.
Wer sagt denn, dass man Unternehmen Kapital entziehen muss?
Statt Zahlungen nimmt der Staat auch gerne Anteile, Aktien, etc. an.
Auch bei Immobilien kann kann ganz leicht eine verzinsliche Grundschuld eingetragen werden. Wird sie nicht abgelöst und erreicht 100%, ist halt irgendwann der Staat Eigentümer der Mietskaserne.
Unternehmen brauchen Rendite, das ist entscheidend, und sie werden durch die geringere Einkommensteuer und die geringeren Arbeitskosten profitieren.
Nur das leistungslose Fremdkapital wird an der Ausbeutung gehindert.
Wer gut mit seinem Vermögen wirtschaftet und per Eigenkapital Risiken eingeht, wird belohnt. Wer nur faul rumsitzt, und Zinsen auf der Bank kassiert, hat kein Recht, andere für sich arbeiten zu lassen.
Die durchschnittliche private Lebensführung ist durch einen Freibetrag von 500 000 Euro doch ausgenommen.
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Kris
11.07.2003, 21:07
@ JLL
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Naive Propaganda von Möchtegern-Junkern |
-->Naive Propaganda von Möchtegern-Junkern bringt nichts. Das hat selbst Bismarck schon eingesehen. Leider hat er aber mit der Sozialgesetzgebung eine auf e-Funktion ausgelegte Missgeburt geschaffen.
>Das"ausbeuterische Großkapital" (hab' ich doch schon mal irgendwo gehört
Das wäre mir das liebste: Ein Monopoly-Spiel muss immer wieder von Neuem gestartet werden, sonst macht es keinen Spaß.
Aber dann würden die imperialen Truppen das Land besetzen (Wie damals die Alliierten das Ruhrgebiet), um die Schulden einzutreiben.
Eine kontinuierliche Vermögenssteuer ist wesentlich sanfter und kann friedlich vor dem Zusammenbruch retten.
>>Wir brauchen kein"Kapital" in Europa: Wir brauchen"Rendite"!
>Muss ich das verstehen? [img][/img]
Ja: Wir sind kein unterentwickeltes Land, das schnelles Wachstum durch ausländische Investitionen finanzieren muss. Wir können durchaus selbst Investieren.
Die Voraussetzung, dass dies geschieht, ist, dass sich aktuelle Innovation und Leistungserstellung in der arbeitsteiligen Marktwirtschaft wieder lohnt (Rendite des Unternehmers) und nicht nur ineffiziente Selbstversorgung.
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JLL
11.07.2003, 21:09
@ Kris
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Re: Ein Land, in dem solche Gedanken mehrheitsfähig wären,... |
-->... sollte man am besten von außen betrachten. Aber die Gefahr ist gering, denn auf so einen Käse (5 % Vermögensteuer) fallen ja nicht einmal die Deutschen herein. [img][/img]
Träum' weiter!
JLL
P.S.:
Nur so nebenbei, was verstehst Du eigentlich genau unter"Kapital"?
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JLL
11.07.2003, 21:29
@ Kris
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Re: Magst auch noch was zur Sache sagen? |
-->Vielleicht die Begriffe Geld, Geldvermögen und Vermögen definieren? Hast Du irgendwie *vergessen*, mitzuzitieren. Ich schätze, dottore ist mächtig stolz auf Deine diesbezüglichen Ausführungen, mit denen Du Dich ja als profunder Kenner seiner Theorien geoutet hast.
Mehr kann und will ich Dir leider nicht zur Feindbild-Pflege anbieten.
Schöne Grüße vom Möchtegern-Junker (das gefällt mir wirklich
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Kris
11.07.2003, 21:45
@ JLL
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Das finstere Mittelalter ist nicht erstrebenswert. |
-->>... sollte man am besten von außen betrachten. Aber die Gefahr ist gering, denn auf so einen Käse (5 % Vermögensteuer) fallen ja nicht einmal die Deutschen herein. [img][/img]
>Träum' weiter!
Ich bin Realist und du träumst von einem Leben mit arbeitslosem Einkommen.
>Nur so nebenbei, was verstehst Du eigentlich genau unter"Kapital"?
Das ist endlich mal eine Gute Frage von dir.
In einer Marktwirtschaft schlagen sich potentielle Ertragswerte in Marktwerten nieder. Somit lassen sich auch Realkapitalien in Geld bewerten.
Vermögen = Realkapital + Rechte + Forderungen - Schulden
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Kris
11.07.2003, 22:23
@ JLL
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Im Gegensatz zu dir, habe ich das schon. |
-->>Vielleicht die Begriffe Geld, Geldvermögen und Vermögen definieren? Hast Du irgendwie *vergessen*, mitzuzitieren. Ich schätze, dottore ist mächtig stolz auf Deine diesbezüglichen Ausführungen, mit denen Du Dich ja als profunder Kenner seiner Theorien geoutet hast.
Ich lese erst seit kurzem mit und habe festgestellt, dass ich Vieles, was dottore schreibt, faszinierenderweise mit meinem Weltbild in Übereinstimmung bringen kann.
>Mehr kann und will ich Dir leider nicht zur Feindbild-Pflege anbieten.
>Schöne Grüße vom Möchtegern-Junker (das gefällt mir wirklich
Ich sehe das eher umgekehrt: Der den Arbeitnehmern aufgezwungene Sozialismus des Westens wurde auf den Osten übertragen, während das Großkapital auf Kosten der Steuerzahler billig an die Ost-Immobilien gekommen ist.
Der einzig vernünftige Vorschlag zur deutschen Einheit, ein Niedrig-Steuer-Gebiet, kam von Otto Graf Lambsdorff und hatte beim herrschenden Großkapital und ihren Marionetten keine Chance.
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Tassie Devil
12.07.2003, 04:06
@ Kris
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Re: Macht mal bitte weiter, ihr zwei... |
-->...ich amuesiere mich naemlich koestlich. [img][/img]
Gruss
TD
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nasdaq
12.07.2003, 12:44
@ Kris
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aber ich bekomme das Geld wieder zurück oder? |
-->>6.Vermögenssteuer (auch für"Ausländer") 5% auf alles über dem Freibetrag von 500 000 Euro
Unabhängig davon, dass dieser Vorschlag total realitätsfern ist, wie definiere ich 500.000 Euro Vermögen??? Was ist wenn plötzlich jeder nur noch ein Vermögen von 499.999 Euro besitzt? Und wie schütze ich das ganze davor, dass die Vermögen im Ausland anfallen und hier nur die Schulden?
Gibt es noch weitere Probleme, die bei einer flächendeckenden Vermögenssteuer zum Bankrott führen können. Wie gelangt das Geld, welches ich über die Vst. einnehme wieder in den Wirtschaftskreislauf? Wie effizient staatliche Umverteilung ist sehen wir alltäglich ;-)
Und wie kann ich überhaupt jemandem Vermögen wegnehmen, dessen Preise ja auch täglich schwanken. Wenn meine Aktien um 90% fallen erhalte ich auch wieder den Steueranteil zurück oder? Ansonnsten würde es sich vermutlich eher lohnen den ganzen Schrott schon vorher abzuladen und damit die Preise noch weiter unter Druck zu bringen. Was geschieht also mit den ganzen konfiszierten Betriebsvermögen??? Verkaufen kann ich es nicht, da sonst die Preise fallen, Verschulden kann ich mich darauf auch nicht, weil sonst die Besicherung verloren gehen kann und wenn ich es in einer staatlichen Institution liegen lasse ist es genauso effizient wie vorher.
Also bleiben als Vermögenssteuer nur Anleihen und Bargeld übrig. Bargeld hat sowieso niemand oder es liegt unter dottores Matraze und wenn ich den Vermögenden Anleihen wegnehme, nehme ich ihnen ja nur das weg, was ich ihnen vorher so gerne gegeben habe.
Eine Vermögenssteuer kann also nur dann mehr schlecht als recht funktionieren, wenn ich auf das Vermögen lautende Einnahmen wegbesteuere, was mit der Einkommenssteuer bereits geschieht. Andere Formen der Vermögenssteuer zwingen dazu Geld flüssig zu machen, was zum totalen Wirtschaftskollaps führt. Als Beispiel seien einmal die deutschen Reparationszahlungen genannt. Aber auch hier wurde nicht das Vermögen selbst, sondern nur ein Teil (bis zu 90 oder 99%) des Vermögenszuwachses wegbesteuert.
Darüber hinaus sollte man auch nicht vergessen, was Vermögen eigentlich ist. Meiner Meinung nach ist es ein Anreiz mehr zu schaffen als für das eigene Überleben notwendig ist und dadurch erögliche ich erst, dass viele Menschen, die nicht in der Lage sind Vermögen zu schaffen, ein Einkommen erzielen können. Das Problem entsteht durch die staatlichen schuldenfinanzierten Sozialaufwendungen -->"arbeitslose Einkommen" Der Staat als Schuldner muss verschwinden. Aber dazu bedarf es keiner ÄÜnderungen am System, die Statsanleihenbesitzer werden noch früh genug vom bösen Martk enteignet werden.
So gerne ich auch den Ausführungen Schumpeters glauben schenken würde, so bin ich überzeugt, dass eine Vermögenssteuer überhaupt kein Problem lösen kann. Es sei denn wir wollen Kommunismus einführen und Schumpeter war ja bekanntermaßen ein Anhänger dieser Theorie.
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Luigi
12.07.2003, 14:16
@ Kris
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Re: Mein lieber, lieber Kris! Ist dir schon aufgefallen, dass |
-->>Leistung muss sich wieder lohnen.
Aber das ist völlig unwichtig.
Da du erfolgreich bist und natürlich viel verdienst gehörst du bald zu dem Kreis der entschieden gegen Punkt 5 und vor allem 6 ist: Subventionen, Schlupflöcher.... VERMÃ-GENSSTEUER
Bestes Beispiel: Politikerpensionsansprüche und Vermögenssteuer!
Die Sozis wollten natürlich ihre Pensionen vermögenssteuerfrei halten!
Tja diese Freistellung ist aber die ultimative Keule gegen die Vermögenssteuer!
Ungleichbehandlung!! Pensionen,Renten,Lebensversicheungen zu Direktanlegern: Immos,Cash etc etc
Oder was LenzHannover angesprochen hat: Diese kranken Vorstellungen zwischen gutem und schlechtem/Schmarotzer Vermögen!!!!!!!
Also ein Bauer bewirtschaftet seinen Hof, alle Felder sind in seinem Eigentum: in diesem Fall sind die Felder gutes Vermögen.
Der Bauer gibt seinen Hof auf und verpachtet die Felder!!!!!!: Jetzt sind die Felder böhses böses Fremdkapital und der Verpächter ein Schmarotzer!!!!
Oder ein Bauer geht pleite! Bei uns hier wird das meistens sehr diskret gelöst!
Der Bauer verkauft seine Felder und pachtet sie dann wieder vom neuen Eigentümer. (Sell and Lease Back)
Der neue Eigentümer dieses abgefuckte Kapitalistenschwein gehört wirklich bestraft!!!!!!!!!!
Na egal:
5. Keine"Sozialabgaben", keine Subventionen, keine Schlupflöcher,Marktwirtschaft
Das ist das Problem! Mir würde es schon reichen, wenn diese beiden Unterpunkte endlich angegangen werden! "keine Subventionen, keine Schlupflöcher"
MFG
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Kris
12.07.2003, 16:02
@ Luigi
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Konzentration ist das Schlimme |
-->>>Leistung muss sich wieder lohnen.
>Aber das ist völlig unwichtig.
>Da du erfolgreich bist und natürlich viel verdienst gehörst du bald zu dem Kreis der entschieden gegen Punkt 5 und vor allem 6 ist: Subventionen, Schlupflöcher.... VERMÃ-GENSSTEUER
Ich warte immer noch auf überzeugende Argumente, warum der Feudalismus die beste aller Staatsformen ist.
>Bestes Beispiel: Politikerpensionsansprüche und Vermögenssteuer!
>Die Sozis wollten natürlich ihre Pensionen vermögenssteuerfrei halten!
>Tja diese Freistellung ist aber die ultimative Keule gegen die Vermögenssteuer!
>Ungleichbehandlung!! Pensionen,Renten,Lebensversicheungen zu Direktanlegern: Immos,Cash etc etc
>Oder was LenzHannover angesprochen hat: Diese kranken Vorstellungen zwischen gutem und schlechtem/Schmarotzer Vermögen!!!!!!!
Es gibt also keinen Unterschied zwischen Unternehmern und reinen Kapitalisten?
Nicht dass ich falsch verstanden werde: Ich bin kein Kommunist. Aber ich bin für Marktwirtschaft und Wettbewerb und damit gegen eine übermäßige, implosiv fortschreitende Vermögenskonzentration.
Um mich selbst zu zitieren:
"Am Ende ähneln sich realexistierender Kapitalismus (Privatbesitz, Großkapitalisten-Dikatur oder Monarchie) und Kommunismus (Staatsbesitz, Funktionärs-Diktatur) doch sehr."
Aber es scheint ja eine normale menschliche Eigenschaft zu sein, ein Schneeballsystem zu verteidigen, auch wenn es schon am krepieren ist.
(Siehe Pilotenspiele, etc.) Der Dummheit sind keine Grenzen gesetzt.
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Luigi
12.07.2003, 23:06
@ Kris
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Re: Konzentration! Kapitalisten ;-) Also mit 500000 € ist man kein Kapitalist!! |
-->Hallo,
Konzentration! Kapitalisten ;-) Also mit 500000 € ist man kein Kapitalist!!
Würde mich freuen wenn du die Fragen von nasdaq beantworten würdest!
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/204975.htm
MFG
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Kris
12.07.2003, 23:51
@ Luigi
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Re: Konzentration! Kapitalisten ;-) Also mit 500000 € ist man kein Kapitalist!! |
-->>Konzentration! Kapitalisten ;-) Also mit 500000 € ist man kein Kapitalist!!
Wenn ich das Existenzminimum bei 10 000 Euro ansetze und 5% Zinsen zugrundelege, ist man schon ab 200 000 Euro Kapitalist.
>Würde mich freuen wenn du die Fragen von nasdaq beantworten würdest!
>http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/204975.htm
Wer Schumpeter als Kommunisten diffamiert, bekommt von mir keine Antwort.
(Vielleicht später, wenn mein Ärger verraucht ist.)
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Amanito
13.07.2003, 09:59
@ Kris
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Re: Basis-Ursache für Deflation: Vermögenskonzentration |
-->>Geldpolitik ist doch Homöopathie
ein Vergleich, bei dem die Hühner lachen - Homöopathie wurde in zahllosen Doppelblindstudien belegt - was aber möglicherweise die Verbindung ist, ist die Wirksamkeit auf einer Informationsebene, so wie von Dir vorgeschlagen, wobei Informationsebene nicht mit Glauben gleichzusetzen ist.
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