-->15/07/2003 (13:24)
USA-Haushaltsdefizit fällt wohl noch hÜher als erwartet aus
- von Adam Entous -
Washington, 15. Jul (Reuters) - In den USA dßrfte das Haushaltsdefizit in diesem Jahr wohl auf eine Rekordsumme von fast einer halben Billion Dollar anschwellen und damit noch stärker steigen als bislang von der Regierung prognostiziert.
Stabsmitarbeiter des Kongresses sprachen von einem geschätzten Defizit fßr das Fiskaljahr 2003 von rund 450 Milliarden Dollar und ähnliche Zahlen fßr 2004. Erstmals sind in den Schätzungen auch die Anfangskosten des Irak-Krieges enthalten. Das US-Präsidialamt, dessen Schätzung fßr das Defizit noch fßr Dienstag erwartet wurde, nahm zu dem Bericht des Budgetamts (OMB) nicht Stellung.
Das bislang hÜchste US-Defizit von 290 Milliarden Dollar wurde 1992 in der Regierungszeit von Präsident George Bush vorgelegt - dem Vater des jetzigen Präsidenten George W. Bush.
Die oppositionellen Demokraten sprachen von einem Defizit, das die AusmaĂe einer Katastrophe annehme und machten dafĂźr auch SteuerkĂźrzungen der Bush-Regierung verantwortlich. Dagegen hat das US-Präsidialamt erklärt, gemessen am Bruttoinlandsprodukt handle es sich nicht um eine Rekordsumme. Zudem wiesen Sprecher darauf hin, dass die Ausgaben fĂźr die Verteidigung des Landes nach den Anschlägen am 11. September 2001 wichtig seien."Was kostet ein Land, das angegriffen wird?" fragte Präsidialamtssprecher Ari Fleischer."Welchen Preis wĂźrde das amerikanische Volk zahlen, wenn so etwas jemals wieder geschehen sollte?"
AuĂerhalb der Hauptstadt Washington ist das Haushaltsdefizit in der amerikanischen Ă-ffentlichkeit bislang kein groĂes Thema.
Experten gehen davon aus, dass sich dies vor der Präsidentenwahl 2004 ändern dßrfte. Die Kriegshandlungen in Afghanistan und Irak kosteten mit etwa 4,8 Milliarden Dollar im Monat deutlich mehr als erwartet. Zwischen 1998 und 2001 hatten die USA Haushaltsßberschßsse verzeichnet.
sws/bek
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