chiron
20.07.2003, 18:07 |
Janet Gleeson über John Law und dass sich alles wiederholt Thread gesperrt |
-->Janet Gleeson schreibt im Schlusswort ihres Buches über den Finanzminister Frankreichs im 18. Jahrhunderts, John Law,"Der Mann, der das Geld erfand"
Am erstaunlichsten ist jedoch, dass sich an jenen Triebkräften wenig geändert hat, die zum masslosen Anstieg bestimmter Werte und schliesslich zum Platzen der Seifenblase führen. Auch in dem Universum der Hightechinformationsmöglichkeiten, in dem wir heute leben, verlässt sich der Experte auf sein Gefühl, auf seine Ahnung, und der allgemeine Herdentrieb führt vielleicht sogar zu noch beängstigenderen Schwankungen des Marktes als in früheren Zeiten. John Law wäre wohl erstaunt festzustellen, wie sehr das monetäre Utopia sich uns entzieht wie eh und je.
mehr dazu und zur Deflationsdiskussion hier:
<ul> ~ http://www.zeitenwende.ch</ul>
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dottore
20.07.2003, 18:32
@ chiron
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Re: Janet Gleeson über John Law und dass sich alles wiederholt |
-->>Janet Gleeson schreibt im Schlusswort ihres Buches über den Finanzminister Frankreichs im 18. Jahrhunderts, John Law,"Der Mann, der das Geld erfand"
Er hat wohl Banknoten erfunden, dies auch nicht als erster (vorher Palmstruch, Stockholm, sogar in Deutschland schon der Kölner"Gyro d'Affra(n)ctatione", noch früher Kublai Khan und die Chinesen, noch früher die Römer mit ihren"Syngraphen", usw.).
Die Noten hatten zunächst ein Aufgeld (!) gegen Silber und erst, als die Leute Bares sehen wollten, überdies aus den hochgekochten Aktien ohne Umweg über Noten, da gings dann schief. Die Law'schen Noten liefen nicht etwa - wie die Aktien zunächst - wertlos aus (auch die Aktien erhielten später noch einen Besserungsschein in"Rentes"), sondern wurden peu à peu in Silber"redeemed".
Die Law-Noten sind daher bis heute extrem selten, im Gegensatz zu anderem"Papiergeld", das wertlos ausliefen, siehe später die Assignaten, usw.
Eine Inflation im heutigen Sinne hatte Law überhaupt nicht"bewirkt".
>Am erstaunlichsten ist jedoch, dass sich an jenen Triebkräften wenig geändert hat, die zum masslosen Anstieg bestimmter Werte und schliesslich zum Platzen der Seifenblase führen. Auch in dem Universum der Hightechinformationsmöglichkeiten, in dem wir heute leben, verlässt sich der Experte auf sein Gefühl, auf seine Ahnung, und der allgemeine Herdentrieb führt vielleicht sogar zu noch beängstigenderen Schwankungen des Marktes als in früheren Zeiten. John Law wäre wohl erstaunt festzustellen, wie sehr das monetäre Utopia sich uns entzieht wie eh und je.
>mehr dazu und zur Deflationsdiskussion hier:
Link funzte leider bei mir nicht.
Gruß!
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chiron
20.07.2003, 18:41
@ dottore
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Re: Janet Gleeson über John Law und dass sich alles wiederholt |
-->Hallo Dottore
Danke für die Infos. Der Vergleich sollte eher grober Natur sein, um aufzuzeigen das die Menschheit leider nicht intelligenter wird. Siehe auch Gesundheitsdiskussion heute.
Zu einem anderen Thema: Kennst Du die historischen Zinsbewegungen am Ende eines Fiat-Money Systems? Unterscheiden sich Staatsanleihen von Unternehmensanleihen im Vorfeld...ich gehe davon aus, dass das System mindestens noch fünf Jahre überleben wird. Wird die Zinskurve zuerst viel steiler bevor es richtig los geht? Fragen über Fragen.
Gruss Chiron
P.S. Link sollte funktionieren
<ul> ~ http://www.zeitenwende.ch</ul>
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dottore
20.07.2003, 18:49
@ chiron
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Re: Janet Gleeson über John Law und dass sich alles wiederholt |
-->>Hallo Dottore
>Danke für die Infos. Der Vergleich sollte eher grober Natur sein, um aufzuzeigen das die Menschheit leider nicht intelligenter wird. Siehe auch Gesundheitsdiskussion heute.
Da hast Du Recht: Gelernt wird nix, darum umso schöner wiederholt - in laufend neuen Varianten.
>Zu einem anderen Thema: Kennst Du die historischen Zinsbewegungen am Ende eines Fiat-Money Systems? Unterscheiden sich Staatsanleihen von Unternehmensanleihen im Vorfeld...
Unternehmensanleihen gab's 1922/23 praktisch kaum. Kurse auch nicht, da nicht gehandelt. Staatsanleihen fielen entsprechend dem M-Kurs gegen Dollar (in etwa parallel). Schluss Null - Aufwertung dann, wie im Hyper-Infla-Posting beschrieben, bitte dort nachschauen.
>ich gehe davon aus, dass das System mindestens noch fünf Jahre überleben wird. Wird die Zinskurve zuerst viel steiler bevor es richtig los geht? Fragen über Fragen.
Ja, an Steilerwerden denke ich auch permanent. Bei ZB-Satz Nullkommafünf sind 3 Prozent für 5-Jährige schon gigantisch. Macht mehr her als ZB-Satz 3 und 5-Jährige 6!
Gruß!
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