kingsolomon
24.07.2003, 21:07 |
Silber: die medialen Schlägertruppen werden vorgeschickt Thread gesperrt |
-->merkwürdig, dass sie das nie bei den Internet-"Werten" tun
<ul> ~ Silver rally seen short-lived on poor fundamentals </ul>
|
crosswind
24.07.2003, 21:21
@ kingsolomon
|
Re: Silber: die medialen Schlägertruppen werden vorgeschickt |
-->Höchste Zeit, bin heute alle Calls losgeworden und möchte mich wieder eindecken. Dieses Spiel kann vom mir aus im Wochenrythmus bis ans Lebensende weitergehen. [img][/img]
Emerald, Bingo und Danke für Deine Postings. War der Trade des Jahres.
|
yatri
24.07.2003, 21:26
@ kingsolomon
|
Re: Silber: die medialen Schlägertruppen werden vorgeschickt |
-->>merkwürdig, dass sie das nie bei den Internet-"Werten" tun
Ja, da hast du recht. Es ist schon seltsam, wie einseitig das läuft. Aber werden"sie" wirklich von irgendwelchen"anderen" als Schlägertrupp"vorgeschickt" -?
Ich denke NICHT so. Ich vermute eher, dass es hier (und auch bei anderen Themen) einen Hauptstrom an Vorstellungen gibt, der sozusagen als gegeben akzeptiert wird.
Was meinst du?
|
kingsolomon
24.07.2003, 21:47
@ yatri
|
warum ich glaube, dass das orchstriert ist |
-->die"Experten" zitieren alle das platte alte Argument mit der
Digitalkamera, was für jeden Anleger quasi unmittelbar einleuchtet.
Und genau darauf spekuliert man. Fakt ist aber, dass diese Behauptung schlicht falsch ist. In der herkömmlichen Fotografie wird Silber praktisch vollständig
wiedergewonnen. Digitalfotografie könnte allenfalls für eine höhere Silbernachfrage herhalten ( wenn Abzüge in nennenswerten Mengen gemacht werden, wird dafür Silber verbraucht!).
Die"fundamentalen" Marktverhältnisse sind so, dass die Nachfrage seit Jahren
das Angebot weit übersteigt und früher oder später werden die Gesetze des Marktes Genugtuung verlangen. Da helfen dann keine Derivate-Tricks mehr.
Was in dem Artikel steht ist schlicht Verarsche. Ich habe Anfang des Jahres
mit Royal Gold ne ähnliche Nummer erlebt. In Barrons erschien ein sehr negativer Kommentar darüber basierend auf haarsträubendem Umgang mit ihren Bilanzen.
Der Kurs brach daraufhin nahezu 50% ein. Es hat sich herausgestellt, dass
der Artikel eine Auftragsarbeit für einen Leerverkäufer war.
wallstreet ist wie Krieg, ich finde man kann gar nicht zynisch genug mit der
Bande umgehen.
Lies mal Frank Partnoys letztes Buch 'Infectious Greed'. Das ist ein Augenöffner!
|
yatri
24.07.2003, 22:15
@ kingsolomon
|
Re: warum ich glaube, dass das orchstriert ist |
-->>die"Experten" zitieren alle das platte alte Argument mit der
>Digitalkamera, was für jeden Anleger quasi unmittelbar einleuchtet.
>Und genau darauf spekuliert man. Fakt ist aber, dass diese Behauptung schlicht falsch ist. In der herkömmlichen Fotografie wird Silber praktisch vollständig
>wiedergewonnen. Digitalfotografie könnte allenfalls für eine höhere Silbernachfrage herhalten ( wenn Abzüge in nennenswerten Mengen gemacht werden, wird dafür Silber verbraucht!).
>Die"fundamentalen" Marktverhältnisse sind so, dass die Nachfrage seit Jahren
>das Angebot weit übersteigt und früher oder später werden die Gesetze des Marktes Genugtuung verlangen. Da helfen dann keine Derivate-Tricks mehr.
>Was in dem Artikel steht ist schlicht Verarsche. Ich habe Anfang des Jahres
>mit Royal Gold ne ähnliche Nummer erlebt. In Barrons erschien ein sehr negativer Kommentar darüber basierend auf haarsträubendem Umgang mit ihren Bilanzen.
>Der Kurs brach daraufhin nahezu 50% ein. Es hat sich herausgestellt, dass
>der Artikel eine Auftragsarbeit für einen Leerverkäufer war.
>wallstreet ist wie Krieg, ich finde man kann gar nicht zynisch genug mit der
>Bande umgehen.
>Lies mal Frank Partnoys letztes Buch 'Infectious Greed'. Das ist ein Augenöffner!
<font color=#FF0000>Ich bin ganz deiner Meinung, was deine Haltung zum Lügenkrieg der Wallstreet angeht - freu mich natürlich, falls du meine Augen weiter öffnen möchtest - ich möchte nur noch einmal zu bedenken geben, was meiner kleinen Meinung nach das wirklich Bizarre an dieser"medialen Schlägertruppe" ist: nämlich ihre großteils ehrliche Überzeugung, die Wahrheit zu schreiben.
Es sind meiner kleinen Meinung nach eben nicht alles verschlagen-listige Schreiberlinge, die bewußt lügen, sondern: - Trommelwirbel, leider noch viel schlimmer!! - dumme Halbwissende, die sich Kraft ihres Amt für toll halten - und einfach irgendeine vorgegeben Meinung der Masse (Stammtisch?) nachplappern.
Über diesen, eher psychologischen Punkt wollte ich mit dir diskutieren.
yatri</font>
|
Tofir
25.07.2003, 00:07
@ kingsolomon
|
2 interessante Überlegungen zum momentanen Silberpreisanstieg... |
-->*If it has been the silver coming out of China which has kept the silver price so low the past couple of years, they must have made some kind of deal with the US for some other benefit for China. The Chinese are too smart a group of traders to dump silver so low when they could reap much higher prices. Perhaps that is how the rigging of the silver price was effected?
*It is interesting to note the price of silver has taken off right after the US has made noises about the Chinese letting their currency rise. Greenspan has spoken of it publicly also. Could the sudden rise in the price of silver be China’s response to unwanted jawboning from the US about their currency?
Quelle: GATA
|
JLL
25.07.2003, 01:29
@ yatri
|
Re: Mediale Schlägertruppen? |
-->Ich bin da auch eher auf Deiner Seite. Das Gros der Schreiber in den Finanzmedien versteht einfach nicht, dass Marktbewegungen und bekannte Fundamentalien nicht viel miteinander zu tun haben. Das Geschreibe kommt vielmehr einem Bedürfnis des Publikums nach Argumentationsketten, die nachvollziehbar sind, entgegen - dass sie in der Regel falsch sind, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Der Klassiker in dieser Hinsicht ist der Börsenbericht in der Tageszeitung. Da weiß der Schreiber am Abend immer ganz genau, WARUM etwas gestiegen ist. VORHER - und das ist entscheident - wußte er es aber nicht und genau genommen weiß er es am Abend ebensowenig. Kurse machen vielleicht keine Nachrichten, aber nach den Kursen werden die Erklärungen zusammengeschustert.
Außerdem scheint mir in vielen Medien das"Schiefliegen" oberste Pflicht zu sein. Man orientiert sich an statischen Marken, aber die Dynamik von Marktbewegungen wird meistens verkannt. Als die Aktien-Hausse seinerzeit noch jung war - lange ist es her - kann ich mich gut erinnern, wie in Handelsblatt, FAZ und ähnlichen Medien beständig gegen die Hausse argumentiert wurde. Man identifizierte ständig irgendwelche ominösen Marken, an denen der Trend dann endgültig stoppen sollte, denn schließlich war er"fundamental" schlecht unterfüttert. Die einfache Tatsache der Kursrichtung trat vor den möglichen Endpunkten dieser Bewegung beständig in den Hintergrund. Erst als man sich einige Jahre daran gewöhnt hatte, dass Kurssteigerungen offenbar so etwas wie den"gottgegebenen Normalfall" darstellten, begann man die nun immer brüchiger werdende Aufwärtsbewegung vehement zu verteidigen. Schließlich hatte man ja nun auch während des Anstiegs zahlreiche Statistiken gewonnen, die das beständige Ansteigen der Kurse belegten. Auch die Gold-Hausse begann nach dem gleichen Muster. Erst war es die Marke von 270, dann 285, dann 290, 300, schließlich wurde die 330 sogar zur Maginot-Linie erhoben, an der der kurzlebige, weil fundamental nicht zu begründende Anstieg endgültig stoppen müsse. Keine Besonderheit der Edelmetallmärkte, sondern ein allgemeines Phänomen, dass nicht wahr sein kann, was man nicht versteht. Verstehen zu wollen, also Bewegungen mit heute bekannten Fundamentalien zu erklären, erscheint mir ohnehin eine Kardinalsünde zu sein. Dass der Anstieg konkret im Silber nunmehr zahlreiche Artikel nach diesem Muster produziert, untermauert vor allem die Ratlosigkeit der Schreiber, die - wie so oft - mit einer Bewegung konfrontiert sind, die sie nicht verstehen, weil sie nicht in ihr Weltbild passt. Sollten die Fundamentalien für Silber tatsächlich so schlecht sein, wie behauptet, dann beobachten wir nicht weniger als eine Idealkonstellation: Steigende Kurse ohne nachvollziehbare Begründung von historisch tiefem Niveau aus.
Was ich hingegen nicht glauben kann, weil mir die Vorstellung allzu absurd erscheint, dass die Autoren einen Telefonanruf erhalten, in dem sie aufgefordert werden, nun mal ordentlich gegen Silber vom Leder zu ziehen. Hingegen glaube ich sehr wohl, dass linientreues Verhalten in den Organisationen der Finanzmärkte - wie in praktisch allen anderen Bereichen auch - durch entsprechende Belohnungen honoriert wird. Das ist nun kein Kuvert mit Fiat Money, sondern vielleicht eher etwas, das in Richtung Reputation im eigenen Haus oder beim Establishment allgemein geht. Wer denkt, wie es die großen Häuser gerne sehen, also beispielsweise Aktien und Fonds propagiert, der hatte vor der jüngsten Baisse nicht nur häufig recht, er dürfte auch leichter hochkarätige Interviewpartner gewinnen, ganz allgemein wertvolle Kontakte knüpfen, was wiederum die Reputation im eigenen Hause steigert. Ein subtiles Geben und Nehmen. Nur notorische Querulanten werden in solchen Organisationen freiwillig die Rolle des Underdogs einnehmen, indem sie gegen die Hausmeinung, oder allgemein die Etablierten stänkern. Wer das dennoch wagt, hat entweder nichts mehr zu verlieren, oder ist so von sich überzeugt, dass er meint es sich leisten zu können. Er wird aber ein Vielfaches an Erfolgen nachweisen müssen, als diejenigen, die mehr oder weniger mit dem Strom schwimmen, um sich zu halten oder gar aufzusteigen. Denn gegen solche Leute werden recht gerne die Messer gewetzt und anschließend auch benutzt. Die Mehrheit holt sich am Anfang der Karriere ein-, zweimal eine blutige Nase und ist dann auf Linie, das heißt, sie weiß, wie der Chef denkt und was von Ihnen erwartet wird, um Karriere zu machen, oder zumindest nicht negativ aufzufallen. Eine Contrarian-Haltung können sich eigentlich nur freie Menschen leisten, von denen auch manche hier im Board zu finden sind.
Schließlich denke ich nicht, dass man bei Goldman Sachs, Merrill Lynch, etc. das Gold auf Dauer verteufeln wird. Die Vorliebe für Papier im Finanzestablishment ist zwar heute unübersehbar und eine liebgewonnene Gewohnheit, wenn sich die Zeiten aber ändern ("Zeitenwende"), dann werden sie aus den Edelmetallen genauso ein Geschäft machen, wie aus den Aktien, den Renten, oder weiß der Kuckuck was. Es dürfte gerade dieser Opportunismus bzw. Pragmatismus sein, der sie groß gemacht hat.
Nächtle
JLL
|
CRASH_GURU
25.07.2003, 06:56
@ Tofir
|
Re: 2 interessante Überlegungen zum momentanen Silberpreisanstieg... |
-->>*If it has been the silver coming out of China which has kept the silver price so low the past couple of years, they must have made some kind of deal with the US for some other benefit for China. The Chinese are too smart a group of traders to dump silver so low when they could reap much higher prices. Perhaps that is how the rigging of the silver price was effected?
>*It is interesting to note the price of silver has taken off right after the US has made noises about the Chinese letting their currency rise. Greenspan has spoken of it publicly also. Could the sudden rise in the price of silver be China’s response to unwanted jawboning from the US about their currency?
>Quelle: GATA
Da die Chinesen ihre Silberexporte sehr stark gesteigert haben ( wurde auch hier gepostet ) macht das Argument irgendwie keinen Sinn für mich!?
Die höheren Leasing Raten gestern deuten allerdings auf verstärkte Preismanipulationversuche hin.
Wie wäre es damit:
Richard Russel hat ca. 10.000 Subscriber. Er fing vor ca. 10 Tagen an seinen Klienten Silber zu empfehlen. Wenn jeder 500 Unzen gekauft hat...
cg
|
Koenigin
25.07.2003, 12:32
@ JLL
|
Re: Mediale Schlägertruppen? Bravo |
-->hola,
wieder mal ein"Bravo" dem Aufsatzschreiber JLL-
und das verfasst zu solch nachtschlafender Zeit....
Dazu eine dir vollkommende rechtgebende Anmerkung:
Der smarte und aber trotzdem immer so bedrückt-traurig-bekümmert dreinblickende S.Zwermann (er kommt immer seltener, weil n-tv natürlich solche Schwarzmaler lieber"ausblendet"...) ist das lebende Beispiel für die von dir beschriebene Kategorie der"bei-den-Broker/Banken-auf-schwerem-Stand-stehenden-gegen-den- Strom-Schwimmer".
Komischerweise trennten sich seine und die Wege von Sal. Oppenheim erst dann, als er nach jahrelanger"Stänkerei gegen alle möglichen Aufschwünge" in 2001 Recht bekam....
Solche"Querulanten" wie er hatten es natürlich auch bei Sal. Oppenheim über alle Maßen schwer....
.....nicht umsonst ist er nun inzwischen"selbstständiger Analyst"....
Nun ist er"frei in seinem vorgetragenen Gedankengut".
Ob er allerdings immer noch sein 100.000 €/Jahressalär sicher hat, bezweifele ich...
adios
Dieter Koenig
|