Svenni
26.07.2003, 12:58 |
@Euklid Thread gesperrt |
-->Hallo Euklid!
Dein Posting von weiter unten:
Es läßt tief blicken daß die Ärztelobby es wieder fertig gebracht hat die ordentliche Rechnungserstellung zu verweigern.
Das hätte halt die Abrechnung der behandelten Toten in Zukunft verhindert;-))
Nicht nur Tote, der Anteil ist verschwindend klein. Abrechnungsmanipulation wird (leider) im großen Stil gemacht! Macht ca. 30-40% der gesamten ärztlichen Behandlungskosten aus. Aber: Nicht jeder Arzt betrügt! Nur die, die es tun, machen es im großen Stil! Ich muss mich zurücknehmen, da ich mit dieser Thematik involviert bin........ Rechnungslegung wird strickt von allen im Bundestag vertr. Parteien abgelehnt! Es gibt da wirklich keine Ausnahme! Warum wohl? Da weißt du ja..
Die Fallzahlen an Behandlungen in Deutschland glaube ich auch nicht.Ich kann mir nicht vorstellen daß man in Deutschland 3 mal so oft zum Arzt geht als in anderen Ländern.
Es gab Ärzte die verlangten zu Zeiten des Krankenscheines sogar den Krankenschein wenn man gar nicht zur Behandlung im Quartal war;-))
Nur so eine von vielen Möglichkeiten.
Summa summarum muß man feststellen daß die Ärzte weiterhin einen besonderen Vertrauensvorschuß genießen den sie sich gerade in der Vergangenheit absolut nicht verdient haben.(Ich erinnere an die Rezeptgeschichten mit den Apothekern,die Behandlung von Toten,die Herzklappengeschichte usw)
Eben eine Lobby
Die einzige die die Ärztelobby zur Weißglut gebracht hat war Andrea Fischer von den Grünen.Leider hatte sie damals keine Unterstützung.
Frau Fischer wurde zurückgepfiffen! Sie muss sich daher den Vorwurf gefallen lassen, auch nicht anders zu sein!!!! Verlogenes Pack, sorry,
Gruß EUKLID
Gruß Svenni
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Trixx
26.07.2003, 16:04
@ Svenni
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Wenn keine Abrechnungsmanipulationen mehr möglich wären |
-->und die Gesundheitskosten auf einen Schlag drastisch reduziert würden, wäre doch das Ansehen einer ganzen Berufsgruppe so beschädigt, dass niemand mehr einem Arzt vertrauen würde.... oder sehe ich das falsch?
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Svenni
26.07.2003, 16:58
@ Trixx
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Re: Wenn keine Abrechnungsmanipulationen mehr möglich wären |
-->>und die Gesundheitskosten auf einen Schlag drastisch reduziert würden, wäre doch das Ansehen einer ganzen Berufsgruppe so beschädigt, dass niemand mehr einem Arzt vertrauen würde.... oder sehe ich das falsch?
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Bingo!
Nur könnte man das ja irgendwie anders auslegen, wie z.B."die Patienten sind kostenbewußter geworden" (da sie aufgrund der Eigenbeteiligung von z.B. 5% auf die Korrektheit der Rechnung achten ;)
Man muss nur wollen......und Fakt ist, keiner will!!!!!!!!!(jedenfalls von den sog. Entscheidungsträgern [img][/img] )
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Karl52
26.07.2003, 17:08
@ Trixx
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Re: Abrechnungsmanipulationen |
-->Es kommt ja noch eine Sauerei dazu:
Bewußt wurde vor Jahren bei Einführung der Chip-Karte auf Verwendung eines Lichtbildes verzichtet; angeblich zu hoher Verwaltungsaufwand.
Es sind aber in der Vergangenheit fälle bekannt geworden, wo auf ein und dieselbe Karte bis zu 60 Patienten AN EINEM Tag behandelt wurden (glaube, das stand sogar mal hier im Forum).
Ein weiteres Übel ist die Mitversorgung von Angehörigen hier lebender Ausländer im Heimatstaat auf Kosten unserer kranken Kassen, ohne daß die auch nur einen Cent jemals eingezahlt hätten, oder, wie im Fall der an und für sich sinnvollen kostenlose Mitversicherung von Kindern (= spätere Beitragzahler), die in irgendeiner Weise sich an unserem Solidarsystem jemals beteiligen würden.
Das Gesetz dazu stammt aus den späten Sechziger Jahren; U. Schmidt kennt dieses Gesetz, sieht aber überhaupt keinen Handlungsbedarf, H. Seehofer übrigens auch nicht.
Der Finanzbedarf dafür soll sich auf insgesamt ca. 20 Mrd. DEM belaufen (oder waren's Euro, finde die Quelle aktuell nicht)
Selbst wenn es also keine Schwarzen Schafe unter den Ärzten gäbe, wird hier eine legale Ausplünderung unserer Sozialsytem betrieben.
Wenn unsere Damen und Herren Flachpfeifen Sozialpolitiker angesichts der Misere dann noch alles schön reden und sich im Glanze einer verkorksten Konsensliebelei gegenseitig besonnen, wird mir übel.
Karl52
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Svenni
26.07.2003, 17:27
@ Karl52
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Leider hast du RECHT! Ich kann das nur bestätigen.Wie einfach das doch wäre.... |
-->.........Kosten einzusparen!!! Dann hätte ich auch noch Vorschläge zum Krankenhaus-Bereich, Hilfsmittelversorgung, Krankengeld, Verwaltungsreform der KK, usw.,usw.,usw.....
(Und das alles OHNE Einschränkung der bisherigen ärztlichen Versorgung!)
>Es kommt ja noch eine Sauerei dazu:
>Bewußt wurde vor Jahren bei Einführung der Chip-Karte auf Verwendung eines Lichtbildes verzichtet; angeblich zu hoher Verwaltungsaufwand.
>Es sind aber in der Vergangenheit fälle bekannt geworden, wo auf ein und dieselbe Karte bis zu 60 Patienten AN EINEM Tag behandelt wurden (glaube, das stand sogar mal hier im Forum).
>Ein weiteres Übel ist die Mitversorgung von Angehörigen hier lebender Ausländer im Heimatstaat auf Kosten unserer kranken Kassen, ohne daß die auch nur einen Cent jemals eingezahlt hätten, oder, wie im Fall der an und für sich sinnvollen kostenlose Mitversicherung von Kindern (= spätere Beitragzahler), die in irgendeiner Weise sich an unserem Solidarsystem jemals beteiligen würden.
>Das Gesetz dazu stammt aus den späten Sechziger Jahren; U. Schmidt kennt dieses Gesetz, sieht aber überhaupt keinen Handlungsbedarf, H. Seehofer übrigens auch nicht.
>Der Finanzbedarf dafür soll sich auf insgesamt ca. 20 Mrd. DEM belaufen (oder waren's Euro, finde die Quelle aktuell nicht)
>Selbst wenn es also keine Schwarzen Schafe unter den Ärzten gäbe, wird hier eine legale Ausplünderung unserer Sozialsytem betrieben.
>Wenn unsere Damen und Herren Flachpfeifen Sozialpolitiker angesichts der Misere dann noch alles schön reden und sich im Glanze einer verkorksten Konsensliebelei gegenseitig besonnen, wird mir übel.
>Karl52
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Svenni
26.07.2003, 17:29
@ Svenni
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Ops, ganz wichtig: Die Abschaffung der Kassenärztlichen Vereinigung! (owT) |
-->
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fridolin
26.07.2003, 17:37
@ Svenni
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Woher die Zahlen? |
-->Hallo Svenni,
ich will hier nicht nach möglicherweise vertraulichen Einzelheiten fragen, aber eines interessiert mich schon. Wie kommt die Zahl von 30-40% Behandlungskosten, die durch Abrechnungsmanipulation entstehen sollen, eigentlich zustande?
Das setzt voraus, daß man zunächst einmal sauber definiert, was Abrechnungsmanipulation eigentlich ist. Wann also ist etwa eine"Beratung" eine normale Beratung und wann geht sie in eine (höher bewertete) intensive Beratung des Patienten über? Ansonsten müßte man erfassen können, welche Leistungen abgerechnet, aber (so) nicht erbracht wurden. Woher sollen die Daten dazu stammen?
Nun können die Krankenkassen sicher in sich unstimmige Abrechnungen erkennen, und es wird bestimmt auch auffallen, wenn ein Arzt laut Abrechnung mindestens 25 Stunden pro Tag tätig gewesen sein soll. Aber daraus konkrete Zahlen zu destillieren? Das deutet für mich doch sehr auf eine äußerst pauschale Hochrechnung auf der Basis bekannt gewordener Betrugsfälle hin. Ich lasse mich aber auch gerne vom Gegenteil überzeugen.
Ansonsten ist es aber völlig richtig. Was wir vor allem bräuchten, wäre Transparenz, also eine auch für den Patienten überprüfbare Rechnungsstellung mit Angabe der Kosten. Wie sonst soll das überprüft werden, wie sonst soll eigentlich Kostenbewußtsein aufkommen? Das gegenwärtige System verleitet leider einige schwarze Schafe im weißen Kittel zum Betrug.
Gruß
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Svenni
26.07.2003, 18:31
@ fridolin
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Re: Woher die Zahlen? |
-->>Hallo Svenni,
>ich will hier nicht nach möglicherweise vertraulichen Einzelheiten fragen, aber eines interessiert mich schon. Wie kommt die Zahl von 30-40% Behandlungskosten, die durch Abrechnungsmanipulation entstehen sollen, eigentlich zustande?
>Das setzt voraus, daß man zunächst einmal sauber definiert, was Abrechnungsmanipulation eigentlich ist. Wann also ist etwa eine"Beratung" eine normale Beratung und wann geht sie in eine (höher bewertete) intensive Beratung des Patienten über? Ansonsten müßte man erfassen können, welche Leistungen abgerechnet, aber (so) nicht erbracht wurden. Woher sollen die Daten dazu stammen?
>Nun können die Krankenkassen sicher in sich unstimmige Abrechnungen erkennen, und es wird bestimmt auch auffallen, wenn ein Arzt laut Abrechnung mindestens 25 Stunden pro Tag tätig gewesen sein soll. Aber daraus konkrete Zahlen zu destillieren? Das deutet für mich doch sehr auf eine äußerst pauschale Hochrechnung auf der Basis bekannt gewordener Betrugsfälle hin. Ich lasse mich aber auch gerne vom Gegenteil überzeugen.
>Ansonsten ist es aber völlig richtig. Was wir vor allem bräuchten, wäre Transparenz, also eine auch für den Patienten überprüfbare Rechnungsstellung mit Angabe der Kosten. Wie sonst soll das überprüft werden, wie sonst soll eigentlich Kostenbewußtsein aufkommen? Das gegenwärtige System verleitet leider einige schwarze Schafe im weißen Kittel zum Betrug.
>Gruß
.
Hast du dich schon einmal mit der Ärzte-Lobby angelegt? Deshalb kommen auch"nur" absolut sichere, also eigentlich schon nachgewiesene Betrugsfälle an die Ã-ffentlichkeit.........vergiß´ die 30-40% erst einmal, hätte ich nicht posten sollen, da ich dir hier nicgt sagen kann, wie sich die Zahlen zusammensetzen [img][/img], sorry. Sicherlich wird in Zukunft mehr davon zu lesen sein....
Ich habe soviel dazu geschrieben und dann auch gleich wieder gelöscht, tut mir LEID! Einen kleinen Rest lasse ich stehen:
Unverfänglicher ist da ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: Ein Hausarzt empfielt einem Patienten eine Magnetfeld-Therapie. Zufälligerweise macht er diese auch selbst, klärt aber darüber auf, dass dies privat abzurechnen sei. Um den Patienten finanziell zu helfen, schlägt er vor, über die Krankenkasse eine Akupunktur-Behandlung (mit angepasster Diagnose) (über ein sogenanntes Modellvorhaben unter bestimmten Voraussetzungen möglich) abzurechnen. Ferner bittet er noch um die Krankenversicherungskarte seiner Ehefrau und seines Kindes. Dann würde der Arzt das schon so hinbiegen können.
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Josef
26.07.2003, 18:52
@ Svenni
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Rechnungslegung: Mit welchen Begruendungen lehnen denn die Parteien eine Rech- |
-->nungslegung bei den Arztkosten ab?? Da hat doch sicher jede Partei eine andere
Begruendung??
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Karl52
26.07.2003, 20:02
@ Svenni
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Re: Die Abschaffung der Kassenärztlichen Vereinigung! |
-->Da sachste watt, Svenni!
Wo kämen wir hin, wenn wir die Lobbyisten abschaffen würden täten!?!?
Wenn jeder Arzt gezwungen wäre, wie andere Freiberufler auch, Rechnung zu legen, wäre das Problem schnell vom Tisch: Per Beratung durch die Krankenkasse könnte jeder"Patient" checken, ob und welche Leistung tatsächlich erbracht wurden, die Kasse könnte den betreffenden Arzt notfalls auf eine"Schwarze Liste setzen" etc.
Vor mehr als zehn Jahren hatte ich einen heftigen Bandscheibenvorfall. Den ersten ortsnahen Orthopäden habe ich nach drei Wochen verlassen und bin zu einem anderen gegangen; der hat mir glasklar verklickert, daß ich mich auf eine konventionelle Behandlung von wenigstens vier Monaten einstellen sollte, drei Mal die Woche.
Nach dreieinhalb Monaten war ich beschwerdefrei und bin es seitdem!
Der hat mal eben 30 Massagen verschrieben (10 waren damals zulässig), der hat mal eben 20 Streckmassagen (10 dto) angewandt etc.
Zum Schluß der Behandlung gab er mir noch Tips, wie ich welche Übungen zu machen hätte, wenn...
Auf meine Frage, wie er mit der KK das alles abrechnen könne, kam nur eine Antwort:"Alle Kassen im Umkreis wissen, daß ich keine"Drehtürpatienten" habe, wer zu mir in die Praxis kommt, läuft Gefahr, wegen der gleichen Beschwerde nicht widerzukommen". Jemand also, der seinen Beruf ernst meint, der weiß, was er tut, wie er es tut.
Sonem Typen würde ich JEDE Rechnung abzeichnen, dem ersten Orthopäden keine einzige! Immerhin hat der mich meine zweiten Zähne gekostet wg. Auflösung von Bindegewebe und Knorpelmasse per Spritze unnso.
Kommen wir auf die Rechnungslegung zurück. Selbst die Einrichtung einer Qualitätsüberwachung würde obsolet, weil Ärzte normalerweise von der Mundpropaganda leben, Qualität sich also durchsetzt.
Es würden also Fakten statt Punkte gesammelt, und die Spreu würde sich binnen Jahresfrist vom Weizen getrennt haben.
Ich will hier nicht einer hemmungslosen Privatisierung eines Solidarsystems das Wort reden, die Bismarck'schen Gedanken zur Sozialversicherung haben auch heute noch Gültigkeit.
Naja, nehmen wir uns mal Neuseeland zum Vorbild, hier haben wenige Meter, bevor der Karren die Wand erreicht hat, auch alle Beteiligten über zukunftsfähige Lösungen sich verständigt. Insofern besteht Hoffnung, daß unsere Flachdenker in Sachen Sozialpolitik rechtzeitig durch Leute mit Sachverstand und ohne Politikverständnis das Ruder übernehmen.
Karl
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2agape
26.07.2003, 22:39
@ Karl52
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Re: Die Abschaffung der Kassenärztlichen Vereinigung! |
-->
>Da sachste watt, Svenni!
>Wo kämen wir hin, wenn wir die Lobbyisten abschaffen würden täten!?!?
>Wenn jeder Arzt gezwungen wäre, wie andere Freiberufler auch, Rechnung zu legen, wäre das Problem schnell vom Tisch: Per Beratung durch die Krankenkasse könnte jeder"Patient" checken, ob und welche Leistung tatsächlich erbracht wurden, die Kasse könnte den betreffenden Arzt notfalls auf eine"Schwarze Liste setzen" etc.
>Vor mehr als zehn Jahren hatte ich einen heftigen Bandscheibenvorfall. Den ersten ortsnahen Orthopäden habe ich nach drei Wochen verlassen und bin zu einem anderen gegangen; der hat mir glasklar verklickert, daß ich mich auf eine konventionelle Behandlung von wenigstens vier Monaten einstellen sollte, drei Mal die Woche.
>Nach dreieinhalb Monaten war ich beschwerdefrei und bin es seitdem!
>Der hat mal eben 30 Massagen verschrieben (10 waren damals zulässig), der hat mal eben 20 Streckmassagen (10 dto) angewandt etc.
>Zum Schluß der Behandlung gab er mir noch Tips, wie ich welche Übungen zu machen hätte, wenn...
>Auf meine Frage, wie er mit der KK das alles abrechnen könne, kam nur eine Antwort:"Alle Kassen im Umkreis wissen, daß ich keine"Drehtürpatienten" habe, wer zu mir in die Praxis kommt, läuft Gefahr, wegen der gleichen Beschwerde nicht widerzukommen". Jemand also, der seinen Beruf ernst meint, der weiß, was er tut, wie er es tut.
>Sonem Typen würde ich JEDE Rechnung abzeichnen, dem ersten Orthopäden keine einzige! Immerhin hat der mich meine zweiten Zähne gekostet wg. Auflösung von Bindegewebe und Knorpelmasse per Spritze unnso.
>Kommen wir auf die Rechnungslegung zurück. Selbst die Einrichtung einer Qualitätsüberwachung würde obsolet, weil Ärzte normalerweise von der Mundpropaganda leben, Qualität sich also durchsetzt.
>Es würden also Fakten statt Punkte gesammelt, und die Spreu würde sich binnen Jahresfrist vom Weizen getrennt haben.
>Ich will hier nicht einer hemmungslosen Privatisierung eines Solidarsystems das Wort reden, die Bismarck'schen Gedanken zur Sozialversicherung haben auch heute noch Gültigkeit.
>Naja, nehmen wir uns mal Neuseeland zum Vorbild, hier haben wenige Meter, bevor der Karren die Wand erreicht hat, auch alle Beteiligten über zukunftsfähige Lösungen sich verständigt. Insofern besteht Hoffnung, daß unsere Flachdenker in Sachen Sozialpolitik rechtzeitig durch Leute mit Sachverstand und ohne Politikverständnis das Ruder übernehmen.
>Karl
hallo karl,
die ärzte leben bereits jetzt schon so sehr von mundpropaganda und nicht vom gegenwert ihres einsatzes und risikos, dass viele stellen in den krankenhäusern und bei den niedergelassenen nicht mehr besetzt werden können. es handelt sich nicht nur um ein problem der verteilung, sondern um ein krasses missverhältniss von anforderung zu verdienst. deutsche ärzte nehmen zu tausenden stellen im ausland oder in anderen bereichen an, da sie sich zumutbare lebensumstände wünschen.
die honorare, die über die kv verteilt werden, sind gedeckelt. durch rechnungserstellung würde kein euro gespart werden, aber sicherlich ungläubiges erstaunen folgen, wenn klar würde, dass ein hausarzt im quartal(3 monate!) für einen patienten ca. 35 euro im schnitt erhält, egal wieviele kontakte und leistungen er erbringt. würden wie bei anderen freiberuflern die honorare der gesetzlichen kassen nach betriebswirtschaftlichen notwendigkeiten erhoben werden, würde das system sofort zusammenbrechen.
im übrigen wird für die ambulante versorgung weniger als für die verwaltung ausgegeben!!! die eigentlichen kosten entstehen im stationären bereich über kirchliche und staatliche träger. und hier sind es im wesentlichen die personalkosten, die davongelaufen sind.
gruss agape
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Euklid
27.07.2003, 10:36
@ 2agape
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Re: Die Abschaffung der Kassenärztlichen Vereinigung! |
-->Hallo Agape
die Deckelung der Arzthonorare hat Vor und Nachteile.
Theoeretisch kann eine Deckelung auch unterlaufen werden durch die Ärzte.
Da Ärzte niemals blöd sind und noch nie blöd waren zeige ich Dir jetzt wie Sie das Problem auf kreativste Weise gelöst haben.
Beispiel: 100 000 Praxen erhalten durch Leistungsanteile 10 MRD Euro zugeteilt über den Deckel.
Das ergäbe dann 100 000 Euro pro Praxis im Schnitt.
Machen die Ärzte dann einfach mehrere Praxen dicht hat das folgende Auswirkungen:
Angenommen jede zweite macht dicht und es gibt nur noch 50 000 Praxen.
Durch den Deckel steigt jetzt das Honorar je Praxis logischerweise im Schnitt auf 200 000 je Praxis.
Und ausgeführt wurde das auf folgende Weise:
2 Ärzte machen eine Gemeinschaftspraxis und teilen sich die Kosten für die Praxis und das Hilfspersonal.
Niemand verliert etwas sondern man gewinnt zusammen die Synergieeffekte.
Und jetzt ist man flexibler und spricht sich über die Führung der Praxis ab.
Theoretisch ist jetzt immer mindestens ein Arzt in der Praxis zur Verfügung sodaß die Anwesenheit eines Arztes nur noch 6 Monate im Jahr nötig wäre.
Man kann durch den Deckel seine Arbeitszeit auf die Hälfte verringern und erhält trotzdem das gleiche Honorar;-))
Und das wurde ausgiebigst gemacht wie ich an meinem Wohnort sehen konnte.
Und dafür habe ich auch volles Verständniss wenn die Ärzte das tun.
Wem man pauschal einen Napf hinstellt muß logo nur das Minimum tun oder er wäre eine besondere Spezies.
Und dagegen hilft nur daß man seine Rechnungen direkt an den Patienten stellt.
Muß der Patient einen Eigenanteil zahlen wird er schon aufpassen wie ein Schießhund was da wohl draufsteht.
Und ab dann geht die Arbeitsteilung Kollege A von Januar bis Juni und Kollege B von Juli bis Dezember oder Im Quartalswechsel nicht mehr.
Gruß EUKLID
|
2agape
27.07.2003, 12:41
@ Euklid
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Re: Die Abschaffung der Kassenärztlichen Vereinigung! |
-->>Hallo Agape
>die Deckelung der Arzthonorare hat Vor und Nachteile.
>Theoeretisch kann eine Deckelung auch unterlaufen werden durch die Ärzte.
>Da Ärzte niemals blöd sind und noch nie blöd waren zeige ich Dir jetzt wie Sie das Problem auf kreativste Weise gelöst haben.
>Beispiel: 100 000 Praxen erhalten durch Leistungsanteile 10 MRD Euro zugeteilt über den Deckel.
>Das ergäbe dann 100 000 Euro pro Praxis im Schnitt.
>Machen die Ärzte dann einfach mehrere Praxen dicht hat das folgende Auswirkungen:
>Angenommen jede zweite macht dicht und es gibt nur noch 50 000 Praxen.
>Durch den Deckel steigt jetzt das Honorar je Praxis logischerweise im Schnitt auf 200 000 je Praxis.
>Und ausgeführt wurde das auf folgende Weise:
>2 Ärzte machen eine Gemeinschaftspraxis und teilen sich die Kosten für die Praxis und das Hilfspersonal.
>Niemand verliert etwas sondern man gewinnt zusammen die Synergieeffekte.
>Und jetzt ist man flexibler und spricht sich über die Führung der Praxis ab.
>Theoretisch ist jetzt immer mindestens ein Arzt in der Praxis zur Verfügung sodaß die Anwesenheit eines Arztes nur noch 6 Monate im Jahr nötig wäre.
>Man kann durch den Deckel seine Arbeitszeit auf die Hälfte verringern und erhält trotzdem das gleiche Honorar;-))
>Und das wurde ausgiebigst gemacht wie ich an meinem Wohnort sehen konnte.
>Und dafür habe ich auch volles Verständniss wenn die Ärzte das tun.
>Wem man pauschal einen Napf hinstellt muß logo nur das Minimum tun oder er wäre eine besondere Spezies.
>Und dagegen hilft nur daß man seine Rechnungen direkt an den Patienten stellt.
>Muß der Patient einen Eigenanteil zahlen wird er schon aufpassen wie ein Schießhund was da wohl draufsteht.
>Und ab dann geht die Arbeitsteilung Kollege A von Januar bis Juni und Kollege B von Juli bis Dezember oder Im Quartalswechsel nicht mehr.
>
>Gruß EUKLID
guten morgen euklid,
danke für die blumen. deinem vorschlag folgend, müsste ich statt ca. 60 std. die woche 120 arbeiten, um die angeforderten leistungen erbringen zu können und dann 6 monate zu urlauben oder fortbildung zu betreiben. die patientenzahl wird ja nicht weniger. gleichwohl lassen sich in gemeinschaftspraxen synergieeffekte erzielen (hausärtzliche gemeinschaftspraxen erhalten knapp 10% mehr kassenhonorar als die einzelkämpfer), reibungsverluste vermeiden, räumlichkeiten intensiver genutzt werden, kapitalkosten gesenkt werden und derlei mehr. andererseits hafte ich mit meinem privatvermögen auch für den fehler des anderen, eine gmbh o.ä. lässt sich in diesem bereich nicht darstellen. das risiko- u. konfliktpotential wird insgesamt erhöht. ich würde gerne meinen kassenpatienten eine rechnung an die hand geben, genauso, wie es bei den privaten seit eh und je usus ist. ich bitte nur um honorare, die eine wirtschaftliche praxisführung ermöglichen. hier wird eine berufsgruppe geradezu kriminalisiert und dizipliniert ohne dass die standesvertreter und politiker die bevölkerung ausreichend aufklärten. fast die hälfte der jungpraxen (unter 5 jahre) stehen unter bankkuratel(hoffentlich habe den richtigen wirtschaftsbegriff gewählt). deswegen mag kaum noch einer und sucht sich, wenn er es noch kann, etwas besseres. dabei ist es ein wirklich schöner beruf.
mfg agape
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alberich
27.07.2003, 15:43
@ 2agape
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Wie schön, hier gibt's auch Ärzte @agape |
-->Hallo agape,
die Ausgaben der KV sind zwar der Form nach gedeckelt, es hat jedoch bislang jedes Jahr Überschreitungen gegeben ohne Konsequenzen. D.H. die höheren Ausgaben wurden trotzdem gezahlt ohne Einbussen für die Ärzte.
Die Bezahlung der AIPler bzw. der unteren Hierarchien im Krankenhaus ist ein Skandal. Was diese Leute leisten müssen für ein Butterbrot. Ich denke, früher ließ man das als Eintrittspreis über sich ergehen, da ja später ein mehr als auskömmliches Einkommen nicht nur zu erwarten war, sondern feststand. Das ist nicht mehr ganz so.
Eine interessante Zahl: 1980 gab es 1 Arzt auf 452 Einwohner, 1999 war es 1 Arzt auf 282 Einwohner. Daß unter solchen Umständen das Einkommen insb. der Berufsanfänger sinken muß, ist klar.
Trotzalledem beträgt nach Angaben der KBV das Einkommen vor Steuern im Schnitt EUR 100.000 per annum (1998). Da kann man ja wohl nicht meckern, auch bei 60 Std-Woche. Dazu kommen noch die Privatliquidationen.
Für mich besteht das größte Problem darin, daß von Leuten über die GKV entschieden wird, die i.d. R. nicht Mitglied der GKV und daher nicht Nutznießer der wunderschönen Reformen sind. Hier werden Partikularinteressen bedient.
Was fehlt ist ein Sachwalter aus den Reihen der Versicherten oder noch besser eine Selbstbestimmung der Versicherten.
Wie müßte denn Deiner Meinung nach eine substantielle Reform aussehen?
gesunde grüße
alberich
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2agape
27.07.2003, 23:06
@ alberich
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Aufstand um Gesundheitswesen |
-->>Hallo agape,
>die Ausgaben der KV sind zwar der Form nach gedeckelt, es hat jedoch bislang jedes Jahr Überschreitungen gegeben ohne Konsequenzen. D.H. die höheren Ausgaben wurden trotzdem gezahlt ohne Einbussen für die Ärzte.
>Die Bezahlung der AIPler bzw. der unteren Hierarchien im Krankenhaus ist ein Skandal. Was diese Leute leisten müssen für ein Butterbrot. Ich denke, früher ließ man das als Eintrittspreis über sich ergehen, da ja später ein mehr als auskömmliches Einkommen nicht nur zu erwarten war, sondern feststand. Das ist nicht mehr ganz so.
>Eine interessante Zahl: 1980 gab es 1 Arzt auf 452 Einwohner, 1999 war es 1 Arzt auf 282 Einwohner. Daß unter solchen Umständen das Einkommen insb. der Berufsanfänger sinken muß, ist klar.
>Trotzalledem beträgt nach Angaben der KBV das Einkommen vor Steuern im Schnitt EUR 100.000 per annum (1998). Da kann man ja wohl nicht meckern, auch bei 60 Std-Woche. Dazu kommen noch die Privatliquidationen.
>
>Für mich besteht das größte Problem darin, daß von Leuten über die GKV entschieden wird, die i.d. R. nicht Mitglied der GKV und daher nicht Nutznießer der wunderschönen Reformen sind. Hier werden Partikularinteressen bedient.
>Was fehlt ist ein Sachwalter aus den Reihen der Versicherten oder noch besser eine Selbstbestimmung der Versicherten.
>Wie müßte denn Deiner Meinung nach eine substantielle Reform aussehen?
>gesunde grüße
>alberich
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-- Elli --
27.07.2003, 23:13
@ 2agape
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Re: Aufstand um Gesundheitswesen / @2agape |
-->Wo im Text ist dein Text?
Bitte farblich oder anders erkennbar machen (dafür sind die Buttons rechts neben dem Eingabefeld, oder wenigstens Leerzeilen einfügen. Danke.
Erklärung: http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/200791.htm
|
2agape
27.07.2003, 23:53
@ -- Elli --
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Re: Aufstand um Gesundheitswesen / @2agape |
-->>Wo im Text ist dein Text?
>Bitte farblich oder anders erkennbar machen (dafür sind die Buttons rechts neben dem Eingabefeld, oder wenigstens Leerzeilen einfügen. Danke.
>Erklärung: http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/200791.htm
entschuldigung, ich lerne. mfg agape
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- Elli -
27.07.2003, 23:58
@ 2agape
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Re: Aufstand um Gesundheitswesen / @2agape / Kein Problem, wir lernen alle oT |
-->>>Wo im Text ist dein Text?
>>Bitte farblich oder anders erkennbar machen (dafür sind die Buttons rechts neben dem Eingabefeld, oder wenigstens Leerzeilen einfügen. Danke.
>>Erklärung: http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/200791.htm
>entschuldigung, ich lerne. mfg agape
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LenzHannover
28.07.2003, 14:01
@ Euklid
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Damit hätten wir wieder die DDR-Polikliniken, die wohl sinnvoll waren. |
-->Als Wessi kenne ich das ansatzweise aus einem KH hier, warum muß sich der Arzt überhaupt mit der"Verwaltung" seiner Firma beschäftigen?!
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Euklid
28.07.2003, 15:17
@ LenzHannover
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Re: Damit hätten wir wieder die DDR-Polikliniken, die wohl sinnvoll waren. |
-->Gute Frage.
Denn gerade sind die vielen ausgebildeten Betriebswirtschaftler dabei das Krankenhausmanagement zu übernehmen.
Im Prinzip zwar richtig daß ein Arzt sich eher um die Patienten kümmern sollte aber wenn die Ärzte dies aufgeben geht es ihnen exakt so wie den Ingenieuren.
Am Schluß entscheidet der Kaufmann welche Kanülen eingekauft werden;-)) (natürlich überspitzt formuliert)
Und die Prozente der Herzklappenfirma wandern in den Beutel des Betriebswirtes wenn die merken daß dies der Einkäufer ist;-))
Gruß EUKLID
PS Ich würde den Ärztren dringend raten sich nicht durch andere in der Ausübung einer Qualitätsmedizin reinpfuschen zu lassen.Das erfordert dann aber die Auseinandersetzung um die Kosten innerhalb der Ärzteschaft.
Und die müssen besser wissen als ein Betriebswirt wo gespart werden kann.
Der Krankenhausmanager könnte sich aber um die Organisation des Krankenhauspersonals und deren Besetzung kümmern.Dieses Feld hier Kosten einzusparen wäre ein Feld für den ausgebildeten Betriebswirt.
Dann dürfen die sich mit dem Pflegepersonal rumärgern und die Ärzte können lächeln.
Aber keine Bange denn die Ärzte sind schlau genug dies zu erkennen und diese Tätigkeiten abzudrücken.
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