Euklid
27.07.2003, 21:57 |
Werbung für Bild am Sonntag im Ersten bei Christianssen Thread gesperrt |
-->Ganz offen wird von Bild am Sonntag im Fernsehen gesprochen wegen der Lehrstellen.
Eine billigere Werbung kann es nicht geben.
Ich gratuliere BILD zu diesem wohlüberlegten Schachzug.
Wobei ich am ehrlichen Einsatz für Lehrstellen so meine leisen Zweifel habe.
Die Hauptsache im Fernsehen und Auflage steigern wird wohl dahinter stecken.
immer wieder die gleichen Köpfe: Hundt und Co.....
Kann man daher getrost ausschalten.
Ich kann diese gleichen Gesichter nicht mehr sehen.Wenn ich die Speckbacke sehe die der Mann mit sich trägt könnte ich kotzen.
Der Hals ist dicker als der Kopf.
Scheinbar kann er sich noch nicht mal beim Essen benehmen.
Gruß EUKLID
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stocksorcerer
27.07.2003, 22:03
@ Euklid
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Ich boykottiere Christiansen für meine eigene Gesundheit.... |
-->das blabla ist ja wirklich nicht mehr auszuhalten. Die Vorzeige-Kasper und Laber-Kaiser habe ich mir zur Genüge reingetan. Und wieso laden die beispielsweise Henry Maske ein? Ist er der Beschaffer für Arbeitsplätze im Mittelstand?
Du stellst ein oder ich stelle mich auf Dich ein? [img][/img]
Ein Trauerfall nach dem anderen....
winkääää
stocksorcerer
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Josef
27.07.2003, 22:07
@ stocksorcerer
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Christiansen ist genau so Kasperletheater wie 95% der TV-Sendungen!! |
-->>das blabla ist ja wirklich nicht mehr auszuhalten. Die Vorzeige-Kasper und Laber-Kaiser habe ich mir zur Genüge reingetan. Und wieso laden die beispielsweise Henry Maske ein? Ist er der Beschaffer für Arbeitsplätze im Mittelstand?
>Du stellst ein oder ich stelle mich auf Dich ein? [img][/img]
>Ein Trauerfall nach dem anderen....
>winkääää
>stocksorcerer
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Euklid
27.07.2003, 22:17
@ stocksorcerer
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Re: Ich boykottiere Christiansen für meine eigene Gesundheit.... |
-->Im Internet unter Freizeit gibt es ein Laber-Forum.
Dort darf jeder sagen was ihm beliebt.
Und das habe ich diesen Laberern voll auch gegönnt.
Ich habe sie ausgeschaltet und nun können sie labern.
Mir ist echt der Strom zu schade.
Leider wird im Fernsehen nicht nach Leistung bezahlt.
Daher kann diese Tussi manchmal auch so geschwollen daherreden.
Gruß EUKLID
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Karl52
28.07.2003, 00:15
@ Euklid
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Re: Werbung für Bild am Sonntag im Ersten bei Christianssen |
-->Ganz offen wird von Bild am Sonntag im Fernsehen gesprochen wegen der Lehrstellen.
Eine billigere Werbung kann es nicht geben.
Ich gratuliere BILD zu diesem wohlüberlegten Schachzug.
Wobei ich am ehrlichen Einsatz für Lehrstellen so meine leisen Zweifel habe.
Die Hauptsache im Fernsehen und Auflage steigern wird wohl dahinter stecken.
immer wieder die gleichen Köpfe: Hundt und Co.....
Kann man daher getrost ausschalten.
Ich kann diese gleichen Gesichter nicht mehr sehen.Wenn ich die Speckbacke sehe die der Mann mit sich trägt könnte ich kotzen.
Der Hals ist dicker als der Kopf.
Scheinbar kann er sich noch nicht mal beim Essen benehmen.
Gruß EUKLID
Mal abgesehen davon, daß eine Werbekampagne pro Lehrstellen auch son Käse- und Revolverblatt wie Bildzeitung promoten kann, die Industrie wird in wenigen Jahren nach ausgebildeten Facharbeitern schreien.
Die angeblichen Kostenvorteile durch Nichtausbilden heute werden durch die höheren Lohnkosten für Facharbeitermangel mehr als kompensiert.
Insofern dürfen Hundt & Co auf eine Stufe mit Zwickel & Co. gestellt werden; Selbstdarstellung ist Pflicht, Problemerkennung, gar -lösung nebensächlich.
Wobei mir die heutigen Vergütungen für Lehrlinge unabhängig von der Branche deutlich überhöht erscheinen.
Aber die Arbeitgebervertreter haben die Tarifverträge gegengezeichnet, die Flachpfeifen sind also auch dort reichlich vertreten.
Karl52
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Sascha
28.07.2003, 02:15
@ Karl52
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Ausbildungsmisere, Traumwelten & Ausbildungsvergütung |
--> > Mal abgesehen davon, daß eine Werbekampagne pro Lehrstellen auch son Käse- > und Revolverblatt wie Bildzeitung promoten kann, die Industrie wird in > wenigen Jahren nach ausgebildeten Facharbeitern schreien.
Hi Karl!
Das glaube ich auch. Nur glaube ich nicht zugleich, daß sich alleine dadurch die Situation auf dem Arbeitsmarkt stark entschärfen wird. Für gute Leute die was können wird sie sich entschärfen aber für viele nicht. Es wird am Ende wohl so sein, daß Betriebe nahezu alle guten Lehrlinge am Arbeitsmarkt"abgrasen" und gerne einstellen würden und auch bereit sind dafür gut zu zahlen (müssen sie ja dann angesichts des Mangels an gut ausgebildeten Facharbeitern) und zugleich auch ein ganzer Haufen Chaoten (diejenigen die nach drei Monaten noch nicht in der Lage sind den ganz einfachen Dreisatz zu kapieren bzw. sehr unkonzentriert bei der Arbeit sind, kaum Motivation mitbringen und zugleich eine katastrophale Vor- und Allgemeinbildung mitbringen und eine total realitätsfremde Lebenseinstellung haben) gleichzeitig arbeitslos bleiben wird.
Ich stimme mit dir überein wenn du sagst, daß die Ausbildungsvergütungen in vielen Bereichen zu hoch sind. Weiterhin stelle ich fest, daß die Unterschiede bei den Ausbildungsvergütungen für die gleiche Leistung oft zu stark sind. Ich halte es für problematisch wenn der Lehrling A bei einer kleinen Firma die Hälfte bekommt wie der Lehrling B der die gleiche Ausbildung bei einem Großunternehmen macht und zugleich noch pünktlicher nach Hause geht. Hier herrschen extrem große Verzerrungen bei den Ausbildungsvergütungen und die durchschnittlichen Ausbildungsvergütungen sind m.E. - und da stimme ich dir zu - zu hoch. Viele bzw. fast alle haben schon im 1. Ausbildungsjahr 400 bis 500 Euro netto. Und das ist doch ziemlich viel wenn man gerade die anderen Umstände betrachtet die heute existieren. Nämlich, daß im Gegensatz zu 1960 und 1970 heute kaum noch ein Jugendlicher auch nur einen Cent zuhause abgeben muß (für Strom, Zimmer, Wasser, Versorgung usw.) und zuhause im Haushalt zugleich häufig keinen einzigen Finger krumm machen muß. Bezieht man nämlich diese Veränderung mit ein die sich im Verlaufe der letzten Jahrzehnte ergeben hat dann sind die Ausbildungsvergütungen wirklich ziemlich hoch. Und das sieht man ja auch wenn wir die Kaufkraft der Jugendlichen betrachten die noch nie so hoch war wie heute. Die meisten haben mit 19 sowohl den Führerschein als auch schon ein eigenes Auto, geben mehr als 100 Euro fürs Ausgehen im Monat aus, 50 Euro für's Handy und 100 Euro für Klamotten.
Da werden Traumwelten aufgebaut!!! Man muß sich nur mal umsehen und dann erkennt man diese schnell. Jugendliche haben heute tatsächlich häufig/meistens - wer weiß woher!!! - das Geld 80 Euro für ne Miss Sixty Hose hinzublättern oder 300 SMS im Monat zu versenden und gleichzeitig noch ein Auto zu fahren obwohl sie lediglich in ner Ausbildung sind.
Ich gönne es den jungen Menschen. Nur ist es doch im Endeffekt kontraproduktiv wenn man sie in solchen Traumwelten fernab jeglicher Realität leben läßt. Das meine ich auch als Appell an die Elternschaft. Wo liegt das Problem wenn man sich als Eltern abends mal die Zeit nimmt einem Jugendlichen zu zeigen was SEIN Anteil Stromkosten, Wasserkosten und Lebenshaltungskosten usw. ausmacht und was es eigentlich kostet und dann auch eine kleine Summe bzw. ein kleines Opfer abverlangt im Bereich von 150 bis 200 Euro wenn dieser rund 500 Euro netto im Monat (bzw. im späteren Ausbildungsverlauf ja noch mehr) hat. Doch hört man sich mal um und fragt man wieviele Eltern das machen bemerkt man schnell, daß es sehr wenige sind bzw. häufig nur diejenigen Familien so machen die wir am Rande des Existenzminimums leben.
Das Problem ist immer, daß der Verlust der Traumwelt später umso schmerzhafter wird je mehr die Traumwelt vorher aufgeblasen wurde.
Viele Grüße
Sascha
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Karl52
28.07.2003, 08:33
@ Sascha
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Re: Ausbildungsmisere, Traumwelten & Ausbildungsvergütung |
-->Hallo Sascha,
erschwerend kommt bei der ganzen Misere noch hinzu, daß sehr viele Lehrlinge eine schulische Ausbildung mitbringen, die schlicht und ergreifend unter aller Sau ist. Dreisatz als höhere Mathematik sozusagen.
Wenn ich mir den Durchschnitt der letzten 10 Jahre im Bereich der IHK Aachen ansehe, Tendenz fallen, stark fallend; im Handwerk dürfte es nicht anders ausehen. Was mich aber ebenso erstaunt ist die Tatsache, daß die"highlights" erstens immer besser werden und zweites langsam aber sicher an Zahl zunehmen. Es besteht also noch Hoffnung.
Hier sind also Ausbildungsbetriebe, Schule und Elternhaus gleichermaßen gefordert, Wunschdenken meinerseits, ich weiß.
Das gilt auch bzgl. Anspruchsmentalität und dem"Habe-will" des Kleinkindes.
Karl
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vladtepes
28.07.2003, 11:59
@ Sascha
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Re: Ausbildungsmisere, Traumwelten & Ausbildungsvergütung |
-->> > Mal abgesehen davon, daß eine Werbekampagne pro Lehrstellen auch son Käse-
>> und Revolverblatt wie Bildzeitung promoten kann, die Industrie wird in
>> wenigen Jahren nach ausgebildeten Facharbeitern schreien.
> Hi Karl!
>Das glaube ich auch. Nur glaube ich nicht zugleich, daß sich alleine dadurch die Situation auf dem Arbeitsmarkt stark entschärfen wird. Für gute Leute die was können wird sie sich entschärfen aber für viele nicht. Es wird am Ende wohl so sein, daß Betriebe nahezu alle guten Lehrlinge am Arbeitsmarkt"abgrasen" und gerne einstellen würden und auch bereit sind dafür gut zu zahlen (müssen sie ja dann angesichts des Mangels an gut ausgebildeten Facharbeitern) und zugleich auch ein ganzer Haufen Chaoten (diejenigen die nach drei Monaten noch nicht in der Lage sind den ganz einfachen Dreisatz zu kapieren bzw. sehr unkonzentriert bei der Arbeit sind, kaum Motivation mitbringen und zugleich eine katastrophale Vor- und Allgemeinbildung mitbringen und eine total realitätsfremde Lebenseinstellung haben) gleichzeitig arbeitslos bleiben wird.
>Ich stimme mit dir überein wenn du sagst, daß die Ausbildungsvergütungen in vielen Bereichen zu hoch sind. Weiterhin stelle ich fest, daß die Unterschiede bei den Ausbildungsvergütungen für die gleiche Leistung oft zu stark sind. Ich halte es für problematisch wenn der Lehrling A bei einer kleinen Firma die Hälfte bekommt wie der Lehrling B der die gleiche Ausbildung bei einem Großunternehmen macht und zugleich noch pünktlicher nach Hause geht. Hier herrschen extrem große Verzerrungen bei den Ausbildungsvergütungen und die durchschnittlichen Ausbildungsvergütungen sind m.E. - und da stimme ich dir zu - zu hoch. Viele bzw. fast alle haben schon im 1. Ausbildungsjahr 400 bis 500 Euro netto. Und das ist doch ziemlich viel wenn man gerade die anderen Umstände betrachtet die heute existieren. Nämlich, daß im Gegensatz zu 1960 und 1970 heute kaum noch ein Jugendlicher auch nur einen Cent zuhause abgeben muß (für Strom, Zimmer, Wasser, Versorgung usw.) und zuhause im Haushalt zugleich häufig keinen einzigen Finger krumm machen muß. Bezieht man nämlich diese Veränderung mit ein die sich im Verlaufe der letzten Jahrzehnte ergeben hat dann sind die Ausbildungsvergütungen wirklich ziemlich hoch. Und das sieht man ja auch wenn wir die Kaufkraft der Jugendlichen betrachten die noch nie so hoch war wie heute. Die meisten haben mit 19 sowohl den Führerschein als auch schon ein eigenes Auto, geben mehr als 100 Euro fürs Ausgehen im Monat aus, 50 Euro für's Handy und 100 Euro für Klamotten.
>Da werden Traumwelten aufgebaut!!! Man muß sich nur mal umsehen und dann erkennt man diese schnell. Jugendliche haben heute tatsächlich häufig/meistens - wer weiß woher!!! - das Geld 80 Euro für ne Miss Sixty Hose hinzublättern oder 300 SMS im Monat zu versenden und gleichzeitig noch ein Auto zu fahren obwohl sie lediglich in ner Ausbildung sind.
>Ich gönne es den jungen Menschen. Nur ist es doch im Endeffekt kontraproduktiv wenn man sie in solchen Traumwelten fernab jeglicher Realität leben läßt. Das meine ich auch als Appell an die Elternschaft. Wo liegt das Problem wenn man sich als Eltern abends mal die Zeit nimmt einem Jugendlichen zu zeigen was SEIN Anteil Stromkosten, Wasserkosten und Lebenshaltungskosten usw. ausmacht und was es eigentlich kostet und dann auch eine kleine Summe bzw. ein kleines Opfer abverlangt im Bereich von 150 bis 200 Euro wenn dieser rund 500 Euro netto im Monat (bzw. im späteren Ausbildungsverlauf ja noch mehr) hat. Doch hört man sich mal um und fragt man wieviele Eltern das machen bemerkt man schnell, daß es sehr wenige sind bzw. häufig nur diejenigen Familien so machen die wir am Rande des Existenzminimums leben.
>Das Problem ist immer, daß der Verlust der Traumwelt später umso schmerzhafter wird je mehr die Traumwelt vorher aufgeblasen wurde.
>Viele Grüße
>Sascha
hallo sasch!
...was zum henker ist eine Miss Sixty Hose? [img][/img] noch nie gheört!
was ich aus meinem umfeld beobachten ist, dass viele jugendliche, die eine ausbildung gefunden haben erstmal von zu hause ausziehen.
egal wie hoch ihre ausbildungsvergütung ist.
ist doch ehrensache, dass dann mammi und papi jeden monat was zur miete hinzuschießen!
aber zuvor sollte es doch bitte wenigstens noch ne komplette wohnungseinrichtung sein, sonst ist die eigene wohnung doch nicht lebenswert.
nachdem doch schon das auto zum abi und der erholungsurlaub in spanien her
mussten.
aber mutti macht das doch gerne.
hauptsache ihr sohn/tochter hat es mal besser als sie früher!
gruß vlad
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Sascha
28.07.2003, 16:46
@ Karl52
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Re: Ausbildungsmisere, Traumwelten & Ausbildungsvergütung |
--> Hallo Karl!
Das könnte man so sagen mit den Highlights. Auch bei der Bildung scheint die Mittelschicht wegzuschmilzen. Es gibt eine Zahl von gut ausgebildeten Leuten die echt engagiert sind, mit der Zeit gehen und sich stark anpassen und es gibt aber auch eine zunehmende Zahl von Jugendlichen die leider an einem total überzogenen Anspruchsdenken leidet (Nur können die Jugendlichen selbst oft gar nicht mal so viel dazu. Sie bekommen es häufig ja vorgelebt oder werden ja praktisch verwöhnt. Das sie sich dann daran gewöhnen, daß sie nix machen müssen, kein Geld zuhause abliefern müssen und alles bekommen was sie fordern ist normal in so einem Alter) und zugleich ein katastrophales Sozialverhalten an den Tag legt. Die Jugendlichen auf die ich mich hier beziehe sind zwar sehr kommunikativ und locker und teilweise auch ziemlich Teamfähig aber haben häufig keinerlei oder kaum Werte vermittelt bekommen und Dreisatz ist für sie - wie du richtig sagst - so etwas wie höhere Mathematik. Ich frage mich SEHR HÄUFIG wie solche Leute eigentlich angesichts der derzeitigen Lage und Zukunftsaussichten trotz ihrer katastrophalen Bildung und zum Teil katastrophaler Werdegänge so LOCKER und LÄSSIG in die Zukunft blicken können. Wahrscheinlich weil sie so wenig wissen das sie noch nicht mal mitbekommen haben wieviel Arbeitslose wird haben und weil sie das Wort Arbeitsmarkt noch nie gehört haben in ihrer Traumwelt.
Viele Grüße
Sascha
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Sascha
28.07.2003, 17:22
@ vladtepes
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Traumwelten & Luftschlösser und Elternzuschuss [mkT] |
-->Hi vlad!
>...was zum henker ist eine Miss Sixty Hose? [img][/img] charts.de/smile/freude.gif alt=freude>noch nie gheört!
Sozusagen die Steigerung von Levis. Miss Sixty Hosen sind so die Trendhosen (meist Jeans) bei den jüngeren weiblichen Teenies und jungen erwachsenen Frauen zwischen 14 und 22 könnte man grob sagen. Vielleicht mittlerweile auch schon ab 12! Das kriege ich aber in diesen ganz jungen Altersstufen nicht mehr so mit. Höchstens noch wenn jemand eine jüngere Schwester hat. Diese Hosen kosten häufig 70 und gar 80 Euro. Es gibt sogar einige Jeans mit speziellen Fleckenmustern die kosten satte 99,95 Euro. Wohlgemerkt: 1 Stück! Eine Hose! Die meisten aber kosten 70 oder 80 Euro.
Für mich ist es irgendwie nur immer total erstaunlich wenn ich sehe wieviele Arbeitslose wir haben und wie in manchen Familien gespart wird und das dennoch fünf Miss Sixty Hosen á la 70 Euro im Kleiderschrank hängen.
> was ich aus meinem umfeld beobachten ist, dass viele jugendliche, die > eine ausbildung gefunden haben erstmal von zu hause ausziehen. > egal wie hoch ihre ausbildungsvergütung ist.
Das Mami und Papi was dazuschießen ist mehr schon Regel denn Ausnahme. Ich würde sagen bei gut zwei Drittel aller Frühauszieher ist das noch so und ich kenne sogar Leute die sind 23, 24 und 25 Jahre jung/alt und bekommen immer noch ihre 150 bis 250/300 Euro von den Eltern als Zuschuss weil sie sich sonst kaum über Wasser halten könnten (wie sie selbst meinen). Im Einzelhandel, als Friseuse, als PKA in der Apotheke. Da gibt es genügend Jobs mit denen verdient man im 1. Berufsjahr nach Tarif in Vollzeit so um die 1300 bis 1500 Euro brutto. Und die Löhne/Gehälter steigen bis ins 15. Berufsjahr gerade mal so um rund 150 bis 300 Euro an. Mehr ist da nicht mehr drin. Netto bleiben dann oft gerade mal so 1000 bis 1100 Euro.
Naja bei dem Lebensstandard den man im Elternhaus vorher gewohnt war fällt die Umstellung dann wahnsinnig schwer. Auf einmal merken dann plötzlich viele, daß der 3er-BMW doch nicht zu halten ist oder der VW Golf halt doch recht teuer ist was die Unterhaltungskosten (v.a. Versicherung) angeht. Viele die ich kenne haben ihr Auto verkaufen müssen oder sind auf ein kleineres Auto umgestiegen als sie von zuhause ausgezogen sind.
Manche glauben nicht, daß die Realität so hart sein kann wenn sie vorher in ihren Traumwelten gelebt haben mit 500 oder 600 Euro netto im Monat und nun vielleicht 1000 oder 1100 Euro netto haben im Monat aber plötzlich Strom, Wasser, Müllgebühr, Miete, GEZ, Kontoführungsgebühr, Telefongebühr, Berufsunfähigkeitsversicherung + Lebensunterhalt (Kleidung, Nahrung, Körperpflege) usw. selbst zahlen müssen. Manche geben sich dann auf, manche sehen plötzlich, daß sie vielleicht doch in der Schule früher etwas mehr hätten machen sollen andere wiederum suchen sich einen Minijob.
Man kann dann morgens immer relativ gut erkennen wer von den Eltern Kohle rübergeschoben bekommt und wer in den sauren Apfel beißt. Diese 200 Euro die manche von den Eltern als"Lebensbestreitungszuschuss" bekommen machen dann den kleinen Unterschied aus ob man ein kleines Auto fahren kann oder mit 27 noch als Kassiererin an der Bushaltestelle steht weil man gerade so die Miete zusammenkratzen kann. Die 200 Euro geben die Eltern - soweit ich es mitbekomme - meistens auch nur aus schlechtem Gewissen. Sie (die Eltern) sehen nämlich häufig, daß es ihrem/ihrer Sohn/Tochter plötzlich nach dem Auszug von zuhause schlecht geht und das da gar keine oder kaum noch Lebensfreude da ist. Wo vorher noch ab und zu Kino drin war oder mal was trinken gehen oder mal ausgehen können sich viele das später nicht mehr leisten. Die Eltern merken dann oft, daß sie teilweise mit (alleine sind sie natürlich nicht Schuld!) daran Schuld sind weil sie selbst die Traumwelt VORHER (vor Auszug von zuhause) auch mit aufgebaut haben. Die Eltern denken sich dann oft gebe halt 150 oder 200 Euro damit die jungen Leuts wenigstens noch etwas vom Leben haben. Meistens können die Eltern das ja auch wesentlich einfacher da sie dann so und so weniger Kosten haben und Eltern auch durch ihr Alter teilweise schon Vermögen und Ersparnisse haben und nicht selten (wenn sie jetzt nicht gerade arbeitslos sind) wesentlich höhere Einkommen. Eltern erleben nach dem Auszug meist eine spürbare finanzielle Entlastung die heute sehr groß ist. Wo vorher noch alles gegeben, gewährt und gekauft wurde von den Nike-Schuhe, dem Taschgeld, den Extra-Scheinchen für's Kino, der halbe Urlaub bezahlt wird, der Führerschein bezahlt wird, zum Abi ein kleines Auto hingestellt wurde und oft bis zum 18. Geburtstag der Fondansparplan für Töchterlein oder Sohnemann monatlich zu zahlen war und die Eltern auf eine Kostenbeteiligung während der Ausbildung verzichtet haben (und damit wurden ja die Traumwelten bei den jungen Leuten aufgebaut) sind diese Kosten natürlich plötzlch weggefallen. Vielen Eltern fällt es dadurch finanziell relativ leicht ihrem Kind/ihren Kindern dann die 150 oder 200 Euro als Zuschuss zu geben wo vorher 1000 Euro und mehr an Kosten vorhanden waren und weil sie zugleich ja meist noch das schlechte Gewissen haben weil sie selbst am Bau der Traumschlösser beteiligt waren.
Viele Eltern wissen heute ganz genau das sie ihren Sohn oder ihre Tochter in einer völlig falschen Realität erziehen. Statt das sie aber vorher schon NEIN sagen und das ganze mit 15 oder 16 einschränken machen sie es häufig erst dann wenn es schon zu spät ist. Dann wenn der Lebensstandard für die jungen Leute schon zur Gewohnheit wurde und die Realitätsvorstellungen der jungen Menschen schon ziemlich verdreht sind. Manchmal denken die Eltern beim Auszug ihrer Kinder auch etwas schadenfroh nach dem Motto"jetzt lernen sie mal was Realität ist". Nur wenn die Eltern dann nach einiger Zeit sehen wie schlecht es um ihr Kind/ihre Kinder bestellt ist dann bekommen sie oft auch schnell wieder das schlechte Gewissen weil sie DOCH auch wissen, daß die Anspruchshaltung auch vorgelebt und die ganze Zeit vorher gewährt wurde und dadurch mit entstanden ist.
Es ist nicht einfach für junge Leute sich umzustellen wenn diese im Elternhaus in ihrer Ausbildung gute 600 Euro netto im Monat zur freien Verfügung hatten ohne jegliche Kosten tragen zu müssen und danach plötzlich vielleicht gerade mal 500 Euro netto mehr im Geldbeutel haben aber plötzlich SÄMTLICHE Lebenshaltungskosten vom Wasser bis zur Telefongrundgebühr tragen müssen. Da brechen Traumwelten zusammen, da platzen Luftschlösser. Viele (nicht alle!) geraten in Selbstzweifel, verstehen die Welt nicht mehr, lassen sich hängen und haben kaum noch was zu lachen in der harten Realität. Spätestens dann greifen meist die Eltern doch wieder ein und erkennen, daß sie im Bau der Traumwelt über all die vielen vielen Jahre hinweg ja nicht ganz unbeteiligt gewesen waren.
> ist doch ehrensache, dass dann mammi und papi jeden monat was zur miete > hinzuschießen!
Eigentlich ist es ja krass aber heute ist das scheinbar in 2/3 aller Fälle so. Ich kenne Leute die bekommen selbst fünf Jahre nach ihrem Auszug von zuhause noch immer Zuschuss weil sich deren Lage noch immer nicht stabilisiert hat. [/b]
> aber zuvor sollte es doch bitte wenigstens noch ne komplette > wohnungseinrichtung sein, sonst ist die eigene wohnung doch nicht lebenswert. > nachdem doch schon das auto zum abi und der erholungsurlaub in spanien her > mussten.
Was die Wohnungseinrichtung angeht kenne ich einen solchen Fall aus meiner Umgebung ja noch nicht aber meistens zahlen es doch die Eltern weil sie indirekt Fondsparpläne angelegt haben. Versicherungsvertreter kennen diesen Trend (das die Eltenr immer mehr zahlen und zahlen) ja schon seit Jahren und haben ihn noch verstärkt indem sie bei vielen Eltern versuchen ihnen ein schlechtes Gewissen zu machen. Und so ist ja letztendlich dazu gekommen, daß heute der durchschnittliche Jugendliche in Deutschland zum 18. Geburtstag etwa Geldgeschenke von knapp über 9000 Euro erhält. Ich weiß die Quelle nicht mehr genau aber ich habe das vor ein paar Monaten mal gelesen gehabt (ich glaube es stand im Focus). Und ich muß sagen: Erstaunt hat mich das gar nicht mehr denn ich kenne genügend solcher Fälle da waren die Fonds bis zum 18. Geburtstag schon auf über 10.000 Euro angewachsen wenn relativ früh mit der Einzahlung begonnen wurde.
> aber mutti macht das doch gerne. > hauptsache ihr sohn/tochter hat es mal besser als sie früher!
Charakterlich ein sehr schöner Zug. Nur im Endeffekt eben kontraproduktiv für Sohn/Tochter. Es hat mehr Nachteile als Vorteile wenn man die jungen Leuts zuuuu sehr verwöhnt und sie von jeglicher Realität abschirmt und die dann sich plötzlich und ziemlich schnell in der Realität wieder finden.
Viele Grüße
Sascha
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prinz_eisenherz
28.07.2003, 17:29
@ Sascha
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Re: Erfahrungen mit unserem Nachwuchs |
-->Ich war zweimal, von 1980-1986 und dann von 1993-1995, Ausbilder im öffentlichen Dienst.
Meine Lehrlinge hatten ein Alter zwischen 20 und 28 Jahre.
Schon im ersten Zeitraum war ich erschrocken über die mangelnde Fähigkeiten in den Fächern Mathematik und Deutsch.
Im zweiten Abschnitt jedoch kam zu den noch schlimmer gewordenen Ausfallserscheinungen s.o. ein Anspruchsdenken, gepaart mit einem unerträglichen Benehmen im Unterricht hinzu, daß ich manchmal kurz davor stand die Beherrschung zu verlieren.
Kurz gesagt:
Austeilen hat denen einen großen Spaß gemacht aber Einstecken zu müssen, gefiel ihnen gar nicht.
Sofort rannten sie dann zu irgendeinen Vorgesetzten um sich zu beschweren.
Interessant war eine Klasse, die ausschließlich aus älteren Lehrlingen zusammengesetzt war.
Wenn man sich bei denen die Fehlzeiten (Krankheiten = K) in den einschlägigen Listen angeschaute dann konnte man erkennen, daß höchstens zweimal pro Monat ein"K" in dieser Liste erschien.
Bei unseren Jüngeren jedoch war der gleiche Monat übersät mit"K - Tagen".
Eine Zeitlang habe ich mir mal die Mühe gemacht und habe die haarsträubendsten Rechtschreibfehler aus den Klausuren herausgeschrieben und gesammelt.
Und immer dann wenn mir mal wieder jemand vorwarf, daß ich maßlos übertreibe, habe ich ihm diese Liste vorgelegt und dann war Ruhe.
Was mich aber fast noch mehr verwundern ließ, war die ausgeprägte Hilflosigkeit im Ausdruck.
Was ich meine ist die Fähigkeit z.B. technische Abläufe mit eigenen Wörtern zu beschreiben.
Wichtig, alle Schüler, die zur Ausbildung eingestellt wurden hatten die"Mittlere Reife".
Wenn dann ihre Schwächen deutlich zutage traten, würde man erwarten, daß eine gewisse Bescheidenheit und Einsicht zu beobachten sein würde.
Nein im Gegenteil, die zur Rede gestellten Schüler wurden auch noch rotzfrech und persönlich.
Also diese Mischung aus Blödheit und Überheblichkeit habe ich dann irgendwann nicht mehr ausgehalten.
Vielleicht würden doch noch der eine oder andere Betrieb junge Leute ausbilden wenn nicht in den Firmen, hier besonders die Ausbilder, einfach keine Lust mehr haben sich mit diesen vom Film und Fersehen ferngesteuerten Memmen abzuplagen.
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Baldur der Ketzer
28.07.2003, 18:07
@ prinz_eisenherz
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Re: Erfahrungen mit unserem Nachwuchs @Prinz Eisenherz |
-->Hallo, Prinz Eisenherz,
na, dann Prost Mahlzeit, ich beneide Dich nicht.....
Ich erinnere mich an meine Studienzeit, als ich irgendwie allen auffiel, weil ich so anders war als alle anderen - was mir einen guten Draht zu den Sekretärinnen bei den Lehrstühlen einbrachte (leider waren alle über Mitte fuffzich, aber, auch profane Gespräche können ja ganz angenehm sein).
Jedenfalls ging ich an einem Tag ins Sekretariat eines Lehrstuhls und unterhielt mich etwas mit der Sekretärin, als wir plötzlich feststellten, wir hatten gemeinsame Bekannte, und auf einmal kamen wir in ein Gespräch, das mir noch heute in den Ohren liegt - weil es einem Oberpenner den beruflichen Kopf kosten sollte, als ich frei raus erzählte, was das für ein ArschloXX gewesen ist, und ich ja noch nicht wissen konnte, daß der Ehemann der Sekretärin just der Personalchef des Penners war (ein Bankfritze ;-).....).
Jedenfalls erzählte sie mir, daß bei der Herausgabe von Noten, Vordiplom, Diplom, Propädeutik, was auch immer, sie die Schreibtische so zusammenstellen müßten, daß es wie eine Barrikade nach außen etwas Schutz bieten sollte.
Sie hätte sich auch schon einen schweren Locher bereitgestellt, weil sie schon tätliche Übergriffe von frustrierten Studenten erlebt habe und sich irgendwie schützen möchte.........na, toll.
Als ich das nicht glauben wollte, erzählte sie mir noch, daß es unmöglich sei, das Damenklo zu benutzen, weil es kontinuierlich äh, äh, neben die Schüssel und so zugekotet, na, den Rest könnt ihr Euch denken.
Als ich fragte, ob das irgendwelche Pennäler seien, oder Lauser, oder sonstwas, meinte sie, nein, das seien durchaus Studentinnen, man habe ein Auge auf die Situation, aber fremde Männer am Damenklo, Fehlanzeige, also müßte demzufolge und so weiter.....
Eine bayrische Uni mit BWL und VWL-Leerstühlen. Äh, nein, hier in diesem Sinne nicht Leerstühle, sondern voller Stuhl daneben, also Vollstühle.
Gibts das? Ich habe keinen Zweifel an der Aufrichtigkeit dieser netten Frau, aber irgendwie bin ich doch im falschen Film, oder doch nicht?
Hier soll es sich angeblich um Abiturienten gehandelt haben.
Es war ein harmloser, fairer Lehrstuhl, kein berüchtigter Wolkenkuckucksschuppen mit einem Oberarsch drin, der die Leute durchschmiß und sich daran aufgeilte, auch so was hatten wir.
Nein, der o.a. Lehrstuhl gehörte nicht dazu, ganz im Gegenteil. Trotzdem....
Was mag dann erst bei den Arschlehrstühlen losgewesen sein? Egal, man täts ja doch nicht glauben - wollen.
Im Industriepark, wo wir ein Lager haben, hängt am Damenklo ein großes Schild, *Achtung, wer daheim ein Schwein ist, muß hier keines sein*.
Zur Ausgewogenheit, als ich heute ein PAket beim Zustelldienst abholte, stand da *bitte Toilette sauberhalten* am Herrenklo.
Aber wie auch immer, langsam fürchte ich, wenn es ein repräsentatives Tierchen gäbe für *unser Volk*, würde man dem erst mit dem Elektroschocker die Biestigkeit austreiben und ihm dann den Gnadenschuß setzen, und dann ab in die Tierkörperbeseitigungsanstalt.....
Oder so. Oder etwa nicht?
Ich war gestern wieder in einem deutschen krankenhaus, Baujahr anfangs der 60er Jahre, aber seither noch nicht renoviert.
Tja, in unserem Industriekeller ist es nobliger und anheimelnder als dort, wo man gesundwerden soll (*lach*).
Als ich vorsichtig beim Personal angetippt habe, sagte man mir, *kein Geld*, und als ich sagte, es sei doch für jeden Dreck und für alles, was der Herrgott verboten hat, Geld im Überfluß da, Achselzucken.
Und auf meine vorsichtige Anfrage, warum man denn satt resignation zu verinnerlichen, nicht mal Protest wählen wollte, kam bloß hilfloses Glotzen und nochmals Abwinken.
Man hat sich aufgegeben. Schlecht für einen todkranken Patienten, und ebenso schlecht für ein Volk. Pardon, nachdem es das ja nicht mehr gibt, für die - politsch voll krass korrekt und so - Päföllckärunk.
Oder so, ey.
Beste krasse Grüße vom Baldur
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