kizkalesi
29.07.2003, 08:07 |
Kaufrausch: Die Kehrseite- die Schuldenfalle schnappt immer öfter zu Thread gesperrt |
--><font size="5">Die Kehrseite des Kaufrausches </font>
Trend zu Konsumentenkrediten und Arbeitslosigkeit lassen Zahl der überschuldeten Haushalte steigen
"Geld darf kein Tabuthema mehr sein"
von Beatrix Wirth
Berlin - Verlockend dekorierte Schaufenster, randvolle Grabbeltische, Sonderpreise en masse: Der Sommerschlussverkauf versetzt jedes Jahr viele Menschen in einen regelrechten Kaufrausch. Doch während der Handel das Klingeln der Kassen freudig registriert, lässt die ungehemmte Konsumlust bei vielen Verbraucherschützern eher die Alarmglocken schrillen.
Schließlich ist der ausgereizte Dispo nicht selten der erste Schritt in die Schuldenfalle. Und die schnappt - auch ohne zusätzliche Kauf-Köder - in Deutschland immer öfter zu.
Der Anteil der Haushalte mit Konsumentenkreditverpflichtungen und die Rückzahlungsbeträge sind mit den Jahren sukzessive gestiegen, hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) jüngst ermittelt. Danach war 2001 fast jeder vierte Haushalt verschuldet und musste im Schnitt monatlich 194 Euro an seine Kreditgeber zurückzahlen - ohne Hypotheken und Bauspardarlehen. Dieser Betrag stellt zwischen 15 und 20 Prozent des durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommens dar.
Problematisch an diesem Trend ist, dass die Verschuldung nur allzu leicht in eine Überschuldung umschlägt, eine Situation also, bei der das Einkommen nicht mehr zur Deckung der Verbindlichkeiten und des Lebensunterhaltes ausreicht.
Meist sind Arbeitslosigkeit oder familiäre Gründe wie Scheidung oder Tod die Auslöser dafür, dass die Finanzen aus dem Ruder laufen."2001 sind wir von etwa fünf Millionen überschuldeten Personen ausgegangen, doch diese Zahl dürfte wegen der steigenden Arbeitslosigkeit längst überholt sein", sagt Marius Stark, Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung. Vor allem die Zahl der gescheiterten Selbstständigen habe extrem zugenommen, beobachtet Roland Dingerkus von der Schuldnerberatung Nordrhein-Westfalen."Beim Start bekommen sie Hilfe vom Staat, doch bei Problemen bleiben sie im Regen stehen", kritisiert er.
Daneben gerieten immer mehr sehr junge Leute in die Schuldenfalle. Der Grund: ausufernde Handy- und Internetkosten.
Bei bundesweit 1500 Beratern kommen die Organisationen mit der Hilfe kaum hinterher. Die Wartezeiten können mehrere Monate betragen - trotz der Schwere vieler Fälle:"Ein Drittel bis die Hälfte unserer Klienten geht in Verbraucherkonkurs", schätzt Dingerkus. Die Schuldnerberater setzen sich daher für mehr Vorbeugung und Aufklärung ein."Geld darf kein Tabuthema mehr sein", betont Verbandssprecher Stark."Das verstärkt die Gefahr, in die Schuldenfalle zu tappen und dann auch noch an zwielichtige Helfer zu geraten."
Viele Menschen müssten erst wieder lernen, vor dem Konsumieren finanzielle Polster zu bilden, meint Frank-Christian Pauli vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Gerade große Anschaffungen gelte es gut durchzukalkulieren; laufende Kosten müssten im Blick behalten werden."Wer beim Dispo immer am Limit ist, sollte das als Warnsignal betrachten", so Pauli. Der größte Fehler sei allerdings, aufkommende Geldprobleme schleifen zu lassen."An einer Überschuldung kann man mehr oder weniger"schuld' sein", sagt Pauli."Wer sich aber als Überschuldeter an eine Beratungsstelle wendet, signalisiert auch den Gläubigern, dass er nicht bereit ist, sich mit der Situation abzufinden, sondern ihr professionell begegnen will."
<ul> ~ Original hier klicken</ul>
|
kizkalesi
29.07.2003, 12:45
@ kizkalesi
|
Schuldenfalle schnappt immer öfter zu! pPasst dazu: 2 Millarden Mietschulden |
-->Zwei Milliarden Euro Mietschulden
Deutlicher Anstieg vor allem in Ostdeutschland -
Leerstand vergrößert das Finanzloch
Berlin - Deutschlands Mieter sind mit rund zwei Mrd. Euro im Verzug. Vor allem in den neuen Bundesländern steigen die Mietausfälle - nicht nur leerstandsbedingt - weiter an. Immer mehr Wohnungsgesellschaften setzten deshalb Mietschuldenberater ein.
Die steigende Zahl zahlungsunfähiger und insolventer Mieter macht den Wohnungsgesellschaften und privaten Hauseigentümern schwer zu schaffen. Das Volumen offener Mietforderungen liegt nach Einschätzung des Eigentümerverbandes Haus & Grund Deutschland bei jährlich rund zwei Mrd. Euro. Gut 1,1 Mrd. Euro entfallen allein auf die rund 800 000 im eigenen Verband organisierten privaten Vermieter. Die Wohnungsunternehmen müssten mit etwa 800 Mio. Euro an unbedienten Mietforderungen leben, so der Haus & Grund-Mietrechtsexperte Hans Reinold Horst.
Die unbezahlten Rechnungen stapeln sich munter weiter, Mietschuldnerhilfen haben zurzeit Konjunktur."Pfändungen von Mietkautionen durch Drittgläubiger nehmen zu", stellt Haus & Grund-Präsident Rüdiger Dorn mit Sorge fest. Dies sei eine bedenkliche Entwicklung, da die Kaution als wichtiges Sicherungsmittel für die Vermieter diene.
Der Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen (GdW) mit 3200 Mitgliedern, die zusammen etwa sieben Mio. Wohnungen bewirtschaften, hat seine Mietausfälle mit 719 Mio. Euro beziffert. Ein differenziertes Bild ergibt sich beim Vergleich von alten und neuen Ländern."Während die Mietschulden in Westdeutschland von 378 Mio. Euro auf 365 Mio. Euro sanken, ist in Ostdeutschland ein Anstieg von 330 Mio. auf 356 Mio. Euro zu verzeichnen", so GdW-Präsident Lutz Freitag.
Als tückisch erweise sich in dieser schwierigen Lage die extrem starke Investitionszurückhaltung ostdeutscher Unternehmen, so Freitag, hervorgerufen durch Mieten auf niedrigem Niveau und ohne Steigerungspotenzial sowie verschlechterten Konditionen bei der Investitionszulage. Ein weiteres kommt hinzu: Durch die dauerhaft leerstehenden Wohnungen (rund 1,4 Mio.) ergeben sich zusätzliche Mietausfälle, die der GdW allein für Ostdeutschland auf 920 Mio. Euro beziffert.
Der finanzielle Druck auf Wohnungsunternehmen insbesondere in Ostdeutschland ist damit enorm. Die Rostocker Wohnungsgesellschaft"Wiro" hat nach Angaben von"Spiegel online" etwa 800 Fälle von nicht bezahlter Miete im Monat zu beklagen. Sabine Schünemann, Prokuristin Wohnungswirtschaft bei der Wiro, relativiert diese Zahl:" Bei einem Wohnungsbestand von 34 000 Wohnungen haben wir im Vergleich zum Vorjahr sogar eine leicht rückläufige Schuldnerquote." Erkauft sei das allerdings mit höherem Verwaltungsaufwand. Statt wie anfänglich eine Sozialberaterin sind inzwischen vier Mitarbeiter beim"Geldeintreiben" für die Wiro im Dauereinsatz. Allerdings nicht um jeden Preis."Manchmal ist es günstiger eine leer stehende Wohnung zu finanzieren, als sie zwangsräumen zu müssen", so Schünemann.
Dem Bundesverband freier Wohnungsunternehmen (BFW) mit einem Bestand von rund 3,6 Mio. frei finanzierten Wohnungen geht es im Vergleich zu den kommunalen Gesellschaften noch gut."Unsere Leerstandsquoten in Metropolen wie München, Köln und Düsseldorf liegen zum Teil unter einem Prozent, während sie allerdings in strukturschwachen Regionen wie beispielsweise im Raum Duisburg bis auf acht Prozent klettern", erklärt BFW-Hauptgeschäftsführer Günter Haber. Insbesondere Großsiedlungen - eher das Revier von GdW-Unternehmen als von BFW-Mitgliedern - seien klassische Mietschuldenorte.
Nach Aussage Habers ist die Scheu finanziell in Not geratener Mieter, sich nicht frühzeitig beim Eigentümer verständlich zu machen, unbegründet. Vermieter seien durchaus zu vorübergehenden Zugeständnissen bereit und nicht interessiert an teuren Räumungsklagen. hjw
|
marsch
29.07.2003, 16:27
@ kizkalesi
|
Quelle? Danke!! Außerdem 'Büroimmobilien: Steigender Leerstand......' |
--><table><table border="0" width="600"><tr><td><font face="Arial"><font size=5> Büroimmobilien: Steigender Leerstand und sinkende Mieten</font></font><div align="Justify">
Von Nikolaus von Raggamby
Die deutsche Wirtschaft befindet sich seit dem Jahr 2002 auf Talfahrt. Diese negative Entwicklung schlägt sich auch auf den Büroimmobilienmarkt nieder.
So beläuft sich die Gesamtvermietungsleistung im ersten Halbjahr 2003 an den von der Dr. Lübke GmbH untersuchten deutschen Büro-standorten Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart, München und Dresden auf rund 704.400 Quadratmeter. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von 21 Prozent. Am stärksten betroffen sind dabei Dresden mit minus 43 Prozent, gefolgt von Berlin mit minus 30 Prozent sowie Frankfurt und Düsseldorf mit jeweils minus 29 Prozent. Die Leerstände nahmen an allen Standorten weiterhin deutlich zu. Allein in München hat sich die Leerstandsrate innerhalb der vergangenen zwei Jahre mehr als verzehnfacht, sie erreicht mit 6,4 Prozent einen neuen Höchstwert. Angesichts des Angesichts des vorhandenen Angebotsüberhangs an Büroflächen sanken auch die Mieten in den Standorten um etwa zwei bis elf Prozent.
Generell ist davon auszugehen, dass sich die deutschen Büroimmobilienmärkte erst dann erholen werden, wenn die Prognosen für die Wirtschaft wieder deutlich besser ausfallen. In den kommenden Monaten ist daher an den deutschen Bürostandorten auch weiterhin von einer eher getrübten Marktstimmung auszugehen.
http://www.ftd.de/bm/ga/1058704514531.html?nv=cd-divnews[/i]
</div></td></tr></table>
|
kizkalesi
29.07.2003, 18:38
@ marsch
|
Re: Quelle? Danke!! hier |
-->hier (unten) die Quelle - entschuldigung - hatte ich verbaselt.
aws.
kiz
<ul> ~ Quelle hier klicken</ul>
|
Sascha
30.07.2003, 02:01
@ kizkalesi
|
Steigende Konsumentenkredite: Kommentar [mkT] |
--> Hi kizkalesi!
Danke für diesen überaus informativen Artikel.
> Doch während der Handel das Klingeln der Kassen freudig registriert, > lässt die ungehemmte Konsumlust bei vielen Verbraucherschützern eher die > Alarmglocken schrillen.
Ich habe in den letzten Jahren oft den Eindruck gehabt, daß viele Leute auch privat über ihren Verhältnissen leben. Nicht nur der Staat tut es. Auch die Leute tun es im großen Stil. Viele leisten sich Urlaubsreisen auf Pump, viele kaufen mal eben für 500 Euro neue Klamotten (auch auf Pump), viele kaufen sich teure Handys (obwohl sie welche für ein Zehntel des Geldes bekämen). Auf Pump versteht sich. Ich habe oft noch den Eindruck, daß viele gerade junge Leute bis 25 aber auch viele ältere Menschen noch nicht begriffen haben, daß es 5 vor 12 ist. Vor allem was die Demographie angeht. Wir werden überaltern. Das ist praktisch gar nicht mehr vermeidbar. Weder starke Zuwanderung noch ein plötzlicher Babyboom können dies jetzt noch verhindern. Der Zug ist sozusagen schon abgefahren. Viele realisieren das noch nicht. Manchmal habe ich den Eindruck die Menschen verdrängen es. Manchmal ist es vielleicht auch so wie in dem anderen im Forum geposteten Artikel"Die gefühlte Rezession" beschrieben, daß die Menschen es zwar wissen, daß es wohl bergab gehen wird aber gerade deswegen nochmal richtig einkaufen und es sich gut gehen lassen. Weil sie eben wissen, daß diese guten Zeiten mehr und mehr vorübergehen. Andere wiederum - gerade auch junge Menschen - wissen vielleicht tatsächlich kaum von den kommenden Problemen unseres Landes. Viele interessieren sich gar nicht mehr für Politik, haben keine Ahnung was Demographie überhaupt heißt und wie die Altersstruktur letztendlich aufgebaut ist wissen sie auch nicht und welche Folgen das für die Kosten für Rentenversicherung, Pflegeversicherung usw. mit sich bringt und wie zugleich die Einnahmen sinken werden wissen sie auch nicht. Nach meinen Beobachtungen könnte man die Menschen in folgende Großgruppen einteilen:
1. Menschen die bemerken, daß es wohl nach unten geht (wieviel sei hier mal nicht relevant) und Vorsorge treffen und aktiv diese Meinung vertreten.
2. Menschen die ein mulmiges Gefühl haben und nicht so recht wissen was wohl kommen wird.
3. Menschen die wissen, daß es wohl abwärts geht aber es definitiv verdrängen.
4. Menschen die wissen, daß es wohl abwärts geht aber nach dem Motto leben"Ausnutzen solange das noch geht. Es geht ja eh für fast alle dann den Bach runter und groß was Sparen oder Zurücklegen bringt ja eh nichts mehr da's nur ein Tropfen auf den heißen Stein wäre"
5. Menschen die wissen, daß es wohl bergab gehen würde aber an einen unsichtbaren Retter glauben und Meinungen á la"Der Staat wird's schon richten","Ach wir können doch noch mehr Schulden machen" vertreten aber nicht bedenken, daß damit weder die Bildungskatastrophe gelöst wird noch das Problem der Altersstruktur in Deutschland.
6. Menschen die keine Ahnung von Politik und Demographie haben weil sie sich dafür nicht interessieren. Immer häufiger leider junge Menschen. Diese Menschen haben häufig (wenn auch nicht immer) einen Lebensstil der Art"In den Tag hinein leben". Sie machen sich praktisch keine Gedanken was aus ihnen mal werden soll und haben - wenn sie sich diese Gedanken mal machen - durch ihr fehldendes Wissen auch alles andere als realistische Vorstellungen. Viele von ihnen denken gerade mal ein halbes Jahr voraus. Dann nämlich wenn sie sich überlegen wo sie dieses Jahr in Urlaub hin wollen.
Ich denke aber, daß die Konsumentenkredite bei vielen momentan an gewisse Grenzen stoßen. Die Zahl der Offenbarungseide von Privatpersonen ist in den letzten Jahren stark gestiegen, die Zahl von Zwangsversteigerungen von Eigenheimen auch. Die Zahl der Arbeitslosen steigt auch weiter und die Zahl und Höhe der Konsumentenkredite auch. Immer mehr Menschen müssen zum Konsumentenkredit greifen oder ihre Lebensweise ändern. Viele wählen die erste Variante weil sie glauben sie können erst mal so weiterleben und das mit dem Kredit überbrücken und es wird sich vielleicht schon wieder bald bessern und dann können sie ja den Kredit auch zurückbezahlen. Doch da liegen Wunsch und Realität oft weit auseinander.
> Der Anteil der Haushalte mit Konsumentenkreditverpflichtungen und die > Rückzahlungsbeträge sind mit den Jahren sukzessive gestiegen, hat das > Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) jüngst ermittelt.
Ich denke der Trend wird sich auch fortsetzen. Selbst das Vermögen müssen die Deutschen ja mittlerweile anknabbern. Das erste mal nach dem zweiten Weltkrieg.
> Danach war 2001 fast jeder vierte Haushalt verschuldet und musste im > Schnitt monatlich 194 Euro an seine Kreditgeber zurückzahlen - ohne > Hypotheken und Bauspardarlehen. Dieser Betrag stellt zwischen 15 und 20 > Prozent des durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommens dar.
Das muß man sich mal überlegen was das eigentlich heißt. <font color=#FF0000>194 Euro pro Monat für Zins & Tilgung für einen KONSUMKredit. </font>
> Meist sind Arbeitslosigkeit oder familiäre Gründe wie Scheidung oder Tod > die Auslöser dafür, dass die Finanzen aus dem Ruder laufen.
Arbeitslosigkeit ist immer häufiger der Grund. Das Problem heute wird mehr und mehr, daß man überhaupt keine Planungsgrundlage mehr hat. Vor ein paar Jahrzehnten hatte man zwar keinen so großen Wohlstand wie heute aber man konnte wenigstens etwas planen und hatte seine Existenz zumindest gesichert. Wenn man normalintelligent war und arbeitslos wurde (was damals seltener war als heute) hatte man in der Regel auch ziemlich schnell wieder einen anständigen Job. Heute ist das anders. Heute kann Arbeitslosigkeit schnell zu einer finanziellen Katastrophe führen. Entweder man lebt dauernd auf Sparflamme weil man ja praktisch ständig arbeitslos werden könnte und auch nicht mehr so schnell einen neuen Job finden könnte oder man riskiert es ein Eigenheim zu bauen oder zu erwerben und hat vielleicht Glück aber vielleicht auch Pech. Und dann kommt das Häuschen auch ziemlich schnell unter den Auktionshammer.
>"2001 sind wir von etwa fünf Millionen überschuldeten Personen > ausgegangen, doch diese Zahl dürfte wegen der steigenden Arbeitslosigkeit > längst überholt sein", sagt Marius Stark, Sprecher der > Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung.
Ziemlich traurig wenn man dies bedenkt. Bei etwa 80 Millionen Menschen ist damit praktisch über jeder 16. schon betroffen. Wohlgemerkt ÜBERschuldet. Nicht VERschuldet.
> Vor allem die Zahl der gescheiterten Selbstständigen habe extrem > zugenommen, beobachtet Roland Dingerkus von der Schuldnerberatung Nordrhein- > Westfalen."Beim Start bekommen sie Hilfe vom Staat, doch bei Problemen > bleiben sie im Regen stehen", kritisiert er.
M.E. war dies abzusehen und der Trend wird sich durch ICH-AGs verstärken. Problematisch ist vor allem die Tatsache, daß es in den letzten paar Jahren (weiß den Bezugszeitraum leider nicht mehr genau) 600.000 Menschen gab die in die Selbständigkeit <font color="#FF0000">GEZWUNGEN</font> wurden. Menschen also die wohl keine Arbeit mehr gefunden haben aber eben ihre Miete zahlen müssen. Viele wußten sich vermutlich nicht mehr anders zu helfen als irgendeinen"Ich mache alles"-Laden aufzumachen um sich über Wasser zu halten. Doch je mehr solcher ICH-AGs der Art"Ich mache alles relativ günstig" gibt desto mehr konkurrieren diese ja auch untereinander. Der Markt wird mit diesen Dienstleistungen übersät und viele gehen schon heute oft schnell wieder pleite sobald die Startbeihilfen des Staates nach ein paar Jahren auslaufen.
> Daneben gerieten immer mehr sehr junge Leute in die Schuldenfalle. Der > Grund: ausufernde Handy- und Internetkosten.
Kann man so sagen. Ich kenne jemanden der hat 1400 Euro Schulden und wohnt noch zuhause bei seinen Eltern und macht gerade seine Ausbildung zum Steuerfachangestellten! Das Problem ist aber hier wieder das den Jugendlichen ein falsches Bild der Realität vermittelt wurde. Zuhause mußten viele nie was abgeben während der Ausbildung und haben alles umsonst bekommen. Strom, Wasser, Lebensmittel, usw. und hatten mehrere hundert Euro im Monat netto. Und zusätzlich gaben die Eltern während der Schulzeit oft noch viel Taschengeld, zahlten mal nen Urlaub oder den Führerschein und noch die Karre.
Da kann man sich dann sehr viel leisten und später kann man das selbst WENN man Arbeit hat nicht mehr und viele junge Menschen geraten deshalb trotz Arbeit schon in die Schuldenfalle. Und wenn sie dann arbeitslos werden und sie sich u.U. sogar aufgeben geht es noch um so schneller. Leider!
> Bei bundesweit 1500 Beratern kommen die Organisationen mit der Hilfe kaum > hinterher. Die Wartezeiten können mehrere Monate betragen - trotz der Schwere > vieler Fälle:"Ein Drittel bis die Hälfte unserer Klienten geht in > Verbraucherkonkurs", schätzt Dingerkus.
Wahnsinn wenn man bedenkt was hier mittlerweile eigentlich abgeht. Hieran kann man deutlich erkennen, daß es bergab geht.
> Die Schuldnerberater setzen sich daher für mehr Vorbeugung und Aufklärung > ein."Geld darf kein Tabuthema mehr sein", betont Verbandssprecher > Stark."Das verstärkt die Gefahr, in die Schuldenfalle zu tappen und dann > auch noch an zwielichtige Helfer zu geraten." > Viele Menschen müssten erst wieder lernen, vor dem Konsumieren finanzielle > Polster zu bilden, meint Frank-Christian Pauli vom Verbraucherzentrale > Bundesverband.
Das ist wohl war. Aber viele junge Menschen kommen aus dem Elternhaus und machen dies eben nicht weil sie glauben sie müßten das nicht und es ginge auch so. Schließlich haben die Eltern auch einen ganz normalen Job gehabt und konnten sogar die Nike-Schuhe zahlen und den Urlaub und meinen Führerschein usw....
Viele Grüße
Sascha
|
kizkalesi
30.07.2003, 10:25
@ Sascha
|
Re: Steigende Konsumentenkredite: Kommentar [mkT] |
-->hallo Sascha,
danke für die Mühe deiner Kommentare, die allermeist ins Schwarze treffen.
Aber das Forum dient gleichzeitig als Spiegelbild:
Diese Hiobsbotschaften werden mal gerade so eben noch zur Kenntnis genommen.Und mehr auch nicht.Man ist des lamentierens überdrüssig
Andererseits, helfen deine (und/oder anderweitige Kommentare anderer boardmitglieder) weiter?
Absolut nein.
Deswegen, man nimmt die schleichende Verdüsterung hin und die Mehrzahl der Forumsteilnehmer, bekanntermassen mit einem überdurchschnittliche Durchblick ausgestattet, wartet halt geduldig auf den KNALL. Den Knall, den die Karre eben verursacht, wenn sie an der Wand angekommen ist.
Dann erst wird wahrscheinlich Neuanfang angesagt sein.
Wie damals [b]nach Krieg, Zerstörung, Hunger und Währungsreformen.
Und das befürchte ich, kann noch lange dauern. [/b]
aws.
kiz
|