-->RENTENKASSEN IM MINUS
"Das Finanzloch ist riesig"
Auf die Bundesregierung kommt wenige Tage nach der mit Ach und Krach zusammen gezimmerten Gesundheitsreform neues Ungemach zu. Offenbar tut sich in der Rentenkasse ein weiteres Milliardenloch auf - zudem legt eine neue Studie nahe, dass die so genannte Riester-Rente spektakulär gescheitert ist.
Die Rentenkasse wird nach Ansicht des Freiburger Ã-konomen Bernd Raffelhüschen im ]Herbst ins Minus rutschen. Grund für die zu erwartende Unterdeckung sei die wiederholte Absenkung der so genannten Schwankungsreserve durch die jetzige und die alte Bundesregierung, sagte Raffelhüschen dem"Münchner Merkur" (Donnerstagsausgabe). Die Schwankungsreserve ist das Finanzpolster der Rentenversicherung und soll Einnahmeausfälle kurzfristig abfedern können. Der CSU-Sozialexperte Horst Seehofer sagte dem Blatt, die Lage der Rentenversicherung sei noch dramatischer als die der Krankenversicherung."Das Finanzloch ist riesig", so Seehofer. Sein CDU-Kollege Andreas Storm rechnet 2004 mit einem Anstieg der Rentenbeiträge auf mehr als 20 Prozent. Storm und Seehofer forderten ein konkretes Konzept von der Bundesregierung, um die Finanzlage der Rentenversicherung zu verbessern.
Riester-Rente ist gescheitert
Nach Angaben des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) hat nur eine Minderheit von 15 Prozent der Bundesbürger einen privaten Vertrag für eine kapitalgedeckte Alterssicherung abgeschlossen. Aus dem jüngsten vom DIA am Mittwoch in Berlin veröffentlichten"Rentenbarometer" geht hervor, dass die ersten rund 300.000 Verträge seit Januar bereits wieder gekündigt wurden. Trotz des Booms bei Betriebsrenten mit 200.000 Neuabschlüssen bleibe ein Minus von 100.000 Policen.
Die Zahl der"Riester-Verweigerer" hat der repräsentativen DIA- Umfrage zufolge seit Jahresbeginn leicht auf 70 Prozent zugenommen. Die Zahlen belegten die große Verunsicherung der Bevölkerung durch immer neue Rentendiskussionen. Im letzten Quartal des Jahres 2002 war die Zahl der privaten Zusatzrenten noch sprunghaft auf 5,1 Millionen Verträge gestiegen. Die vom Staat geförderte private oder betriebliche Altersvorsorge soll nach den Vorstellungen der Regierung Einschnitte bei der gesetzlichen Rente ausgleichen.
Rentenniveau wird weiter sinken
Prognoserechnungen des Essener Wissenschaftlers Reinhold Schnabel im Auftrag des von der Deutschen Bank getragene Instituts kommen zu dem Ergebnis, dass wegen der schlechten Privatvorsorge die Rentenlücke künftig immer dramatischere Ausmaße annimmt. Schon in 30 Jahren werde das gesetzliche Rentenniveau, das heute bei 70 Prozent liegt, nur noch 58 Prozent erreichen. Wer heute rund 5000 Euro im Monat verdiene und sich allein auf die gesetzliche Rente verlasse, dem droht nach den Berechnungen im Jahr 2035 eine Rentenlücke von rund 500 Euro im Monat.
<font color=blue>Auf geht's... bei zu erwartenden 5 Mio Arbeitslosen im Februar wird die rentenkasse nicht aus diesem Loch herauskommen.</font>
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