marsch
31.07.2003, 10:43 |
Milchbübchen Creutz - unsäglich! / Nachbarforum / dazu Frage von mir... Thread gesperrt |
--><table><table border="0" width="600"><tr><td><font face="Arial"><font size=5></font></font><div align="Justify">
Ein paar Antworten zu der Diskussion die dottore mit seinem <a target=_blank href= http://f23.parsimony.net/forum52169/messages/30828.htm >Milchbübchen Creutz - unsäglich!</a> Posting im"Nachbarforum" (Systemfehler) losgetreten hat.
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>>Oldy $$$
>>Durch Sparen eines Arbeitsertrages kann man nur sehr schwer auf die Seite der Nettozinsgewinner kommen. Dorthin kann man höchstens durch Monopolgewinne kommen oder durch Zinseszins dort bleiben, wenn man schon Millionen hat.
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>Wo war noch die Vermögens-Grenze zwischen Zinsgewinnern und Verlierern?
Oldy $$$
Rein summenmäßig kann man das nicht so sagen, weil es davon abhängt, was ein Zinsbezieher dafür kauft. Ein Millionär, der auf sehr großem Fuß lebt, kann auch in den Preisen der Dinge, die er kauft mehr Zinsen zu zahlen haben, als er bekommt.
Wir wissen ja so ungefähr, daß der Zinsanteil im Durchschnitt bei etwa 50% liegt und das summiert sich dann auch für einen Zinsbezieher.
Ich würde daher sagen, daß es nur sehr wenige Familien mit sehr großen Vermögen sind, die eher versteckt und bescheiden lebend echte Nettozinsbezieher sind. Wer seine Zinseinkommen verbraucht, kann praktisch nicht mehr Zinsen beziehen als er zahlen muß.
Ich glaube auch daß der Zinsanteil in den Preisen höher als 50% ist. Nicht berechnet sind auch die laufenden Ausgaben, die so ein Zinsbezieher hat, weil er Politiker bestechen muß und auch sonst eine Menge Kosten hat, die bis zur Finanzierung der Medien und von Universitäten gehen, damit dort ja nichts gegen den Zins gelehrt wird.
Die Zinsbefürworter aller Sorten sind auch nicht immer gratis zu haben.
Was aber noch dazu kommt, ist, daß das Geld, das jemand ansammelt wertlos werden muß und wenn man es nicht irgenwo anlegen kann, wo andere die Zinsen erwirtschaften müssen verliert man es samt den angehäuften Zinsen.
Auch die Bäume der Zinsbezieher wachsen nicht in den Himmel.
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Meine bescheidene Frage ist nun, wie kann bei angenommenen Zinsen von 5 % ein " Zinsanteil in den Preisen höher als 50%" herauskommen?
Nix verstehen!! Habe ich da ein Knoten im Hirn oder gewisser Oldy $$$?
Grüße
MARSCH
</div></td></tr></table>
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mat
31.07.2003, 11:55
@ marsch
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Re: Milchbübchen Creutz - unsäglich! / Nachbarforum / dazu Frage von mir... |
-->Hallo!
>Meine bescheidene Frage ist nun, wie kann bei angenommenen Zinsen von 5 % ein " Zinsanteil in den Preisen höher als 50%" herauskommen?
>Nix verstehen!! Habe ich da ein Knoten im Hirn oder gewisser Oldy $$$?
>Grüße
>MARSCH
Es kann ein beliebiger Anteil herauskommen sogar bei 1%:
Ein theoretisches Extrembeispiel:
BIP = 100.000.000
Vermögen = 10.000.000.000
Zinssatz = 1%
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Zinsen = 100.000.000
Zinsanteil in den Preisen = 100%
Dies würde bedeuten 0% Arbeitseinkommen 100% Kapitaleinkommen. Die Arbeiter könnten theoretisch nur mit Schulden konsumieren!? Wie gesagt sehr theoretisch.
Der Zinsanteil in den Preisen steigt stetig, wenn das BIP nicht immer genau mit den Zinsen mitwächst. Ist die Wachstumsrate der Zinslasten ständig höher als die des BIP, dann wird zwangsläufig irgendwann ein Zustand erreicht, der sozial und wirtschaftlich unhaltbar ist.
mat
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Dagobert Duck
31.07.2003, 11:59
@ marsch
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Schade um jeden Gedanken! |
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Lohnt nicht!
Was die Schimpansen im Zoo anstellen, ist zwar fallweise recht amüsant zu beobachten, aber jetzt zu überlegen, warum sie es tun, ist vergeudetes Hirnschmalz - so sie es denn überhaupt selbst wissen.
mfg
DD
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dottore
31.07.2003, 14:44
@ mat
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Re: Milchbübchen Creutz - unsäglich! / Nachbarforum / dazu Frage von mir... |
-->Hi mat,
>Es kann ein beliebiger Anteil herauskommen sogar bei 1%:
>Ein theoretisches Extrembeispiel:
>BIP = 100.000.000
>Vermögen = 10.000.000.000
>Zinssatz = 1%
Das Beispiel haut nur hin, wenn das Vermögen komplett aus Forderungen an den Staat (Staatstiteln) besteht.
Besteht es aus Forderungen an die Ersteller von BIP (Unternehmensanleihen) müssen die Ersteller von BIP im Jahr 1 nach Entstehen der Forderungen das BIP - egal von wo aus - um mindestens 1 % steigern, da sonst die Forderungen sub summa unerfüllt bleiben.
Außerdem hat das"Vermögen" eine Fälligkeit. Verzinsliches Vermögen (Geldvermögen) ohne Fälligkeit gibt es nicht.
Zur Fälligkeit (falls erfüllt) werden sowohl Zinsen als auch die gezahlten Vermögensteile zu Einkommen und erhöhen so automatisch das BIP.
Das BIP ist gleich der Summe der Erwerbs- und Vermögenseinkommen, die im Zuge der Produktion entstanden sind, zuzüglich Abschreibungen und indirekten Steuern minus Subventionen.
>-------------------------
>Zinsen = 100.000.000
>Zinsanteil in den Preisen = 100%
>Dies würde bedeuten 0% Arbeitseinkommen 100% Kapitaleinkommen.
Funktioniert, wie gesagt, nur bei"Einkommen" aus Staatstiteln. Alle erwarten in Höhe der Titelzinsen Einkommen in Höhe des BIPs der Vorperiode (und so immer weiter zurück) und dann"arbeitet" niemand, weil er nicht mehr arbeiten muss (sofern die alle gleichermaßen über diese Titelzinseinkommen verfügen).
Sind die Staatstitelzinseinkommen unterschiedlich verteilt (üblich), müssen jene, die noch ein Minimum an Arbeitseinkommen über Produktion und Vermarktung von BIP verfügen wollen oder müssen (z.B. weil sie diese Zinseinkommen nicht haben), immer härter und unter noch mehr Stress arbeiten, was Sascha in seinem"Stress-Posting" bestens herausgearbeitet hat. Siehe Diskussion weiter unten.
>Die Arbeiter könnten theoretisch nur mit Schulden konsumieren!? Wie gesagt sehr theoretisch.
Die bekommen dann keinen Kredit, da sie kein Einkommen nachweisen können. Sie können also keine Schulden machen bzw. tun sich immer schwerer mit der Rückzahlung derselben, was die ansteigenden Privatkonkurse erklärt.
>Der Zinsanteil in den Preisen steigt stetig, wenn das BIP nicht immer genau mit den Zinsen mitwächst.
Der Zinsanteil (Zinsaufwendungen) am Umsatz liegt derzeit etwas über 1 Prozent.
>Ist die Wachstumsrate der Zinslasten ständig höher als die des BIP, dann wird zwangsläufig irgendwann ein Zustand erreicht, der sozial und wirtschaftlich unhaltbar ist.
Ersetze"Zinslasten" durch Steuerlasten bzw. Abgabenlasten (also alle Zwangsabgaben) dann haut's hin.
Kleines historisches Beispiel:
Frankreich 18. Jh. Die Steuerlast (Grundsteuer taille, Salzsteuer gabelle) war ununterbrochen gestiegen, die Leute auf dem Lande hungerten. Und das im naturgesegneten Frankreich (ausführlich: Henri Sée). Sozial und wirtschaftlich unhaltbar. Das vorrevolutionäre Gemisch war angerichtet.
Zinsen aus Krediten, die Unternehmen oder Grundbesitzer aufgenommen hätten, gab es praktisch nicht, da weder Unternehmer noch Grundbesitzer mit verzinslichen Krediten arbeiten konnten (kein"Kapitalmarkt"), sondern nur mit unverzinslichen, also normalen Lieferungen mit späterer Zahlung. Selbst Wechsel (Geldmarkt) waren kaum noch zu sehen (niemand gab Kredit) und die einst blühenden Märkte für diskontierte Wechsel (wurden auf den"Messen", z.B. in Lyon usw. gehandelt und saldiert) waren trocken.
Die Bourgeoisie lebte von den"Interessen", also den"Zinseinkommen" aus Staatstiteln und schuf sich einen speziellen"Luxusmarkt". Das erregte die kleinen Leute noch mehr, vor allem in den Städten.
Dann stellt der Staat seine"Zinszahlungen" ein (1788) bzw. speiste die Titelhalter mit (nicht marktgängigen)"Promessen" ab. Daraufhin brach die bourgeoise Nachfrage auch noch zusammen - schwere Wirtschaftskrise. Administrierte Preise (Getreide!) schossen in die Höhe. Am Tag des Sturms auf die Bastille hatte der Brotpreis in Paris sein ATH.
Gruß!
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Tassie Devil
01.08.2003, 04:32
@ marsch
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Re: Antwort von mir |
-->>Meine bescheidene Frage ist nun, wie kann bei angenommenen Zinsen von 5 % ein " Zinsanteil in den Preisen höher als 50%" herauskommen?
>Nix verstehen!! Habe ich da ein Knoten im Hirn oder gewisser Oldy $$$?
>Grüße
>MARSCH
></div></td></tr></table>
Hi Marsch,
nochmals kurzer Klartext: nach dem letzten deutschen Staatsbankrott 1948 hat sich in den Preisen ueber die Jahre hinweg eine Menge Luft gebildet.
Diese Menge Luft hat der deutsche Mafiastaat hineingepumpt, weil nur er der Verantwortliche fuer die inflationaere Preisentwicklung bei gleichzeitiger Anhebung der Steuern und Abgaben war und ist.
Oldy schaetzt den heutigen Luftanteil ueber 50%, d.h. die"echten" Preisanteile liegen heute unter 50% mit weiterhin fallender Tendenz.
Oldy sieht aber inzwischen selbst, dass diese wachsende Menge Luft in den Preisen unmoeglich nur und ausschliesslich ueber die regulaere Zins- und Zinseszinsmechanik auf geliehenes Geld aka Schulden hineingekommen sein kann, also eine andere geheimnisvolle Mechanik mit am Wirken gewesen sein muss bzw. am Wirken ist.
Klar doch, ist ganz einfach:"Zins" sind die von der Staatsmafia unter Gewaltandrohung abgepressten Steuern und Abgaben, nix anderes.
Gruss
TD
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