Mat72
02.08.2003, 12:35 |
Für Euklid: Eichel will (wird) Grundsteuer erhöhen Thread gesperrt |
-->München (AFP) - Finanzminister Hans Eichel (SPD) erwägt im Zusammenhang mit der Gemeindefinanzreform nach einem Bericht des"Focus" auch eine Anhebung der Grundsteuer. Wie das Blatt unter Berufung auf Koalitionskreise berichtete, sei die höhere Steuer für den Fall geplant, dass sich die geplante Ausweitung der Gewerbesteuer nicht durchsetzen lasse. Bei einer Anhebung der Abgabe auf Grundbesitz um bis zu 30 Prozent könnten die Städte und Gemeinden demnach mit Mehreinnahmen zwischen drei und vier Milliarden Euro rechnen.
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Mein Opa erzählte gerade gestern von einer Kriegsgrundschuld... da mußte mein Urgroßvater jeden Monat mit 40,- RM zur Sparkasse um den abgesicherten Kredit zurückzuzahlen... der natürlich zu Gunsten des Staates ausgezahlt wurde.
Soll ich mal Eichel anrufen und ihm das vorschlagen. Zwangsgrundschuld von 100 TShekel... bei den Zinsen kann sich das ja nun wirklich jeder leisten und der Staat würde wieder einen halben Monat länger misswirtschaften können.
[img][/img]
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JLL
02.08.2003, 13:10
@ Mat72
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Re: Als ob es einer weiteren Bestätigung bedurft hätte |
-->Dieser Staat ist reformunfähig, weil seine Führung reformunwillig ist.
Politik verkommt zur Frage, wem man nochmal in die Tasche greifen kann. Da bieten sich Immobilien natürlich an, denn sie haben keine Beine und sind dem Staat auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Kommt es von ungefähr, dass diese sichtbarste und eben immobilste aller Anlagearten schon heute als einzige(?) mit Substanzsteuern (Grundsteuer) belastet wird? Da hört man das Lieblingswort aller Politschwätzer"Gerechtigkeit" doch eher selten. Die ausufernde Substanzbesteuerung von Immobilien ist logisch und effizient. Bei keiner Anlageart kann Vater Staat die Hand leichter aufhalten. Es könnte der Versuchsballon für die schleichende Konfiszierung auch anderer privater Vermögensarten werden. Wer weiß vielleicht kommt es da bald wieder, das Lieblingswort"Gerechtigkeit". [img][/img]
Wer auf der Suche nach Sachwertanlagen ist, für den dürften Edelmetalle immer weiter in den Vordergrund treten. Nicht zuletzt dürfte sich das Eintragen von Zwangshypotheken auf Goldbarren schwierig gestalten. Damit wird die Politik einmal mehr zum Auslöser von Entwicklungen, die sie eigentlich unter allen Umständen verhindern sollte.
Schönes Wochenende
JLL
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stocksorcerer
02.08.2003, 13:32
@ JLL
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Ganz nach dem Motto: Wer in Dtld. Vermögen sichtbar hat, hat bald keins mehr (owT) |
-->
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JLL
02.08.2003, 15:06
@ stocksorcerer
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Re: Problematisch wird es, wenn der Staat wieder anfängt,... |
-->... das Vermögen systematisch zu erfassen, wie zu Zeiten der Vermögensteuer oder in der vor-bundesdeutschen Geschichte. Vermögen dann zu verschweigen wäre sicher keine Lösung, denn falls es aufkommt, dürfte es verwirkt sein. Außerdem kannst Du von Deinem unsichtbaren Vermögen auch nicht leben, denn das Verhältnis von Ausgaben und Einnahmen wäre nicht plausibel. Bleibt also nur die Segel in der Heimat zu streichen oder in etwas zu investieren, dass zwar mehr oder weniger werthaltig ist, dass der Staat aber nicht als Vermögen erfasst? Spontan fällt mir da nur die Ausbildung der Kinder ein.
Schönes Wochenende
JLL
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nasowas
02.08.2003, 15:10
@ Mat72
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Eigentlich sollte der Vorschlag erst nach der Landtagswahl in Bayern kommen |
-->"...Eichel will dem Bericht zufolge den Vorschlag aber erst nach der bayerischen Landtagswahl machen. Auch die Bundesländer hätten Zustimmung signalisiert. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe der Länder Bayern und Rheinland-Pfalz arbeitet nach Informationen des Magazins bereits an einem Modell zur Neubewertung von Grundstücken..."
Dass man mal die Geldzuwendungen an diese Parteistifungen abstellt, auf so eine Idee kommt von denen keiner. Von Tag zu Tag empfinde ich mehr Verachtung für diese zweibeinigen..... unter der Glaskuppel an der Spree.
<ul> ~ ganzer Text aus Netzzeitung</ul>
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fridolin
02.08.2003, 19:19
@ JLL
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Wohin streichen? |
--> Bleibt also nur die Segel in der Heimat zu streichen oder in etwas zu investieren, dass zwar mehr oder weniger werthaltig ist, dass der Staat aber nicht als Vermögen erfasst? Spontan fällt mir da nur die Ausbildung der Kinder ein.
Die"Segel in der Heimat [Deutschland] zu streichen" ist leicht gesagt und heutzutage auch mit nicht so großen Schwierigkeiten behaftet wie früher. Aber man braucht eine realistische Alternative.
Das legendäre"Mutterland des Kapitalismus" USA scheint mir heute nicht mehr die beste Alternative zu sein, teils wegen der wirtschaftlichen Probleme dort, teils aber auch wegen bestimmter bedauerlicher politischer Entwicklungen, die hier im Forum zur Genüge angesprochen worden sind. Die bekannte zupackende Mentalität der Amis kann das wohl kaum kompensieren.
Viele der Schwierigkeiten, die wir hier haben (Überschuldung des Staates, Krise der Rentenversicherung, Steuererhöhungen, etc.) gibt es ähnlich auch anderswo. Ebenso das Phänomen einer machtverliebten und reformunwilligen Politikerkaste. Natürlich teils mehr, teils weniger ausgeprägt. Dann sollte man zumindest nicht vom Regen in die Traufe kommen.
Also konkrete Frage, insbesondere an die, welche schon die Segel gestrichen haben: welches Land würde sich (aufgrund welcher Vorteile? trotz welcher Nachteile?) empfehlen? Realisch, meine ich, denn Länder wie Monaco haben für den Normalsterblichen doch unerreichbar hohe Zuzugsschwellen.
Schönes Wochenende noch.
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Euklid
02.08.2003, 19:34
@ nasowas
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Re: Eigentlich sollte der Vorschlag erst nach der Landtagswahl in Bayern kommen |
-->Heute schreibt die Bild-Zeitung daß die Glaskuppel im Reichstag den Politikern den Verstand aus dem Kopf saugt.
Ich habe noch nie in meiner Praxis es fertiggebracht etwas abzusaugen was nicht da war;-)) [img][/img]
Gruß EUKLID
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dottore
03.08.2003, 11:45
@ Mat72
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Re: Wie will er das machen? |
-->Hi,
die Grundsteuer wird in 3 Stufen erhoben:
1. Bewertung (zumeist aus 1964)
2. Steuermessbetrag (geht bis 1 % von 1.).
3. Hebesatz, den die Gemeinde festsetzt (in vH von 1. mal 2.).
Eichel müsste entweder komplett neu bewerten lassen (neues BewGes, das dauert Jahrende) oder den Steuermessbetrag anheben. Die Gemeinden könnten dann den Hebesatz auch noch verändern.
Letztlich bestimmen immer die Gemeinden, wie hoch die Grundsteuer ist. Denn sie können (was einige mit großem Erfolg tun) den Hebesatz auf 0 (null) % stellen. Oder sie erhöhen den Hebesatz um die Hälfte, was rechnerisch bei 8,6 Mrd Euro Grundsteueraufkommen dann 4,3 Mrd zusätzlich einbrächte.
Warum haben die Gemeinden, denen Geld fehlt, dies nicht längst getan?
1. Weil die Schere sich noch weiter öffnen würde (Gewerbebetriebe gingen in die Nuller-Gemeinden, Hausbesitzer switchen, Neubauten gingen zurück - die Gemeinde würde unattraktiver).
2. Weil sie ohnehin schon riesige Steuerrückstände vor sich herschieben. Angedrohte Vollstreckungsmaßnahmen fruchten kaum. Gerichtsvollzieher finden kaum etwas und Zwangshypotheken wegen ein paar hundert Euro einzutragen macht nicht viel Sinn.
Außerdem: Eine Erhöhung des Messbetrages würde mit Sicherheit eine"soziale Komponente" erhalten, die der GrdSt bisher fehlt.
Das Ganze ist wohl mehr ein Ballon, der schon beim erstes Anblasen platzt. Interessant immerhin als weiterer Beleg dafür, dass der Steuerstaat am Ende ist. Die Leute merken immer mehr, dass vom Staat nur das zu holen ist, was sie selbst einzahlen und das - abzüglich der Verwaltungskosten - wieder an sie zurückkehrt.
Die Gewerbesteuer auszudehnen, haut verfassungsrechtlich kaum hin (Gewerbebegriff), die Grundsteuer geht faktisch nicht. Demnach bleibst bei der Lage der Gemeindefinanzen wie sie ist oder die Gemeinden erhalten Zugriff auf die großen Steuern. Das ginge dann wiederum bei Bund und Ländern ab. Der Bund ist kapitalmarktfähig (noch), die Länder, sofern nicht ohnehin schon auf der Payroll des Bundes stehend (Berlin, Bremen, Saarland...) nicht (oder kaum), können sich allerdings noch bei ihren Landsbanken u.ä. bedienen, aber auch das findet/fand seine Grenzen in sich selbst.
Gruß!
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Euklid
03.08.2003, 11:55
@ dottore
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Re: Wie will er das machen? |
-->Hallo dottore
Völlig klar daß dies quasi ebenfalls eine Substanzsteuer ist.
Alle Steuern die jetzt noch eingetrieben werden können nur Substanzsteuern sein weil man sie ja nicht mehr am Markt verdienen kann.
Ich kenne niemand der mir Preisnachlässe geben würde wenn ich ihm die Bescheinigung der Erhöhung der Grundsteuer auf den Tisch legen würde.
Auch die Nichtanerkennung von Zinsen bei Betrieben die der Gewerbesteuer unterliegen oder die ganzen Mindeststeueransätze für Betriebe sind nichts weiter als Substanzsteuern.
Es muß dann Steuer gezahlt werden unabhängig vom Gewinn und so etwas geht nur wenn man auf die Substanz zurückgreift.
Dazu muß man aber erst mal Substanz haben andernfalls findet man sich sehr schnell unter den mehr als 40 000 Betrieben die jedes Jahr in die Insolvenz gehen.
Der Staat verschärft diese Situation dadurch nur.
Damit geht das Ende eben nur etwas beschleunigter.
Wer seine Sinne beisammen hat wird wohl seine Substanz versuchen zu retten oder zum Teil zu verbraten.
Gruß EUKLID
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fridolin
03.08.2003, 11:59
@ dottore
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Re: Wie will er das machen? |
-->Hallo,
bei der Gewerbesteuer kommt noch hinzu, daß sie - jedenfalls seit einigen Jahren - größtenteils bei der Einkommensteuer anrechenbar ist. Einerseits ist die GewSt als Betriebsausgabe absetzbar, andererseits gibt es zusätzlich noch einen pauschalen Anrechnungsbetrag (180 % der Meßbetrages) bei der ESt-Schuld. Am Ende bleibt per saldo gar nicht so viel übrig.
Bei der Neubewertung von Grundstücken/Immobilien gibt es jedenfalls hinsichtlich der Erbschaftssteuer ein BVerfG-Urteil, daß die unterschiedliche Bewertung von Immobilien und sonstigen Werten nicht gerechtfertigt und daher zu ändern ist. Es kann sein, daß dies zum Anlaß genommen wird, generell eine Neubewertung anhand realistischer Verkaufswerte (und nicht nur fiktiver Einheitswerte) vorzunehmen. Bloß wie schon gesagt, das dauert Jahre.
Ansonsten würde ich mal auch vermuten: es grüßt das Sommerloch mit täglich neuen Vorschlägen...
Gruß
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Euklid
03.08.2003, 12:16
@ fridolin
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Re: Wie will er das machen? |
-->Hallo fridolin
was viel oder nicht viel ist kann man immer nur relativ sehen.
Es ist <font color=#FF0000> immer zu viel wenn man Steuern fordert obwohl gar keine Gewinne da sind</font>.
Gerade diese Verniedlichung ist das gefährliche.
Es fallen hier soviele Steuern an die gewinnunabhängig sind daß die Schwarte kracht.
Ein besonders krasses Beispiel ist die Grundsteuer.
Ich frage mich immer warum soviele Leute immer wieder darauf hereinfallen und jubeln wenn irgend eine Steuererhöhung im Raum steht die sie nicht betrifft.
Der Jubel der Grundsteuererhöhung bei den Armen wird in Weinen umschlagen wenn die Grundsteuer dann auf die Miete umgelegt wird.
Und das auch wenn nur ein Teil davon hier umgelegt werden könnte.
Den anderen Teil werden die Besitzer von Immos wohl bei den Budgets für Instandhaltung abknapsen müssen.
Wie das geht konnte man doch wunderbar und exemplarisch in der ehemaligen DDR bestaunen.
Irgendwann wird der Standard eben mindestens 10 Löcher im Dach sein und die Justiz wird dies als Normalfall in 20 Jahren ansehen.
Konnte man ja alles schön ansehen.
Du wirst doch hoffentlich nicht glauben daß bei einer Neubewertung der IMMOS im Falle einer Deflation die Grundsteuer dann zurückgenommen würde?
Das würde ja variable Einschätzungen erfordern.
Gruß EUKLID
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fridolin
03.08.2003, 12:31
@ Euklid
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Re: Wie will er das machen? |
-->Du wirst doch hoffentlich nicht glauben daß bei einer Neubewertung der IMMOS im Falle einer Deflation die Grundsteuer dann zurückgenommen würde? Das würde ja variable Einschätzungen erfordern.
Es würde in der Tat erfordern, daß in kürzeren Abständen realistische Marktwerte für Immobilien festgestellt werden und nicht alles nur auf mehr oder weniger fiktiven Einheitswerten von anno dunnemals beruht. So ähnlich ist übrigens das Vorgehen in den USA. Die gesamten Steuern konzentrieren sich dort viel stärker auf die"property tax" (etwa vergleichbar Grundsteuer), wobei auch realistische Grundstückswerte angesetzt werden. Natürlich spiegelt sich das auch in einer geringeren Einkommensteuer wider. Das Steuersystem ist halt anders.
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Euklid
03.08.2003, 13:18
@ fridolin
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Re: Wie will er das machen? |
-->>Du wirst doch hoffentlich nicht glauben daß bei einer Neubewertung der IMMOS im Falle einer Deflation die Grundsteuer dann zurückgenommen würde? Das würde ja variable Einschätzungen erfordern.
>Es würde in der Tat erfordern, daß in kürzeren Abständen realistische Marktwerte für Immobilien festgestellt werden und nicht alles nur auf mehr oder weniger fiktiven Einheitswerten von anno dunnemals beruht. So ähnlich ist übrigens das Vorgehen in den USA. Die gesamten Steuern konzentrieren sich dort viel stärker auf die"property tax" (etwa vergleichbar Grundsteuer), wobei auch realistische Grundstückswerte angesetzt werden. Natürlich spiegelt sich das auch in einer geringeren Einkommensteuer wider. Das Steuersystem ist halt anders.
Aha da haben wirs schon.
Die Einkommensteuer ist geringer,auch die irren Benzinsteuern gibt es dort nicht wie bei uns.Und noch so manch anderes nicht.Ich will ganz und gar nicht dem amerikanischen Modell jetzt das Wort reden.Vor allem nicht im Gesundheitsbereich.
Aber eine gesunde Mischung wäre wohl das Beste.
Nur damit kann man Umverteilung erzielen und finanziert inzwischen die Renten damit um die Straßen vergammeln zu lassen.
Der Oberschlaumeier Gerhard mit seiner ständig grinsenden Fassade hat den Irak entdeckt.
Man müßte den Amerikanern helfen.
Der hat sie nicht mehr alle und will scheinbar das gerade mühsam eingesammelte Geld der Krankenversicherten gleich wieder mit vollen Händen rauswerfen.
Es liegt einzig und allein am Volk wie weit man seine Politiker überhaupt noch gehen läßt um diese Machenschaften zu unterbinden.
Ich verspüre keinerlei Lust mich noch für den Größenwahn eines bush finanziell ausbeuten zu lassen.Es reicht wenn die eigene Regierung schon genug ausbeutet.
Gruß EUKLID
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Kris
03.08.2003, 13:37
@ stocksorcerer
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Blödsinn: Grundsteuer zahlen die Mieter! |
-->Immer diese großkapitalistische Propaganda, von wegen Substanzsteuer.
Die Grundsteuer wird zu 100% auf die Mieter umgelegt.
Den Eigentümer der Mietskaserne interessiert die überhaupt nicht, der hat sich nur über die Abschaffung der Vermögenssteuer gefreut.
Übrigens, wer es noch nicht gemerkt hat: Die SPD ist die Partei des Großkapitals.
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JLL
03.08.2003, 13:40
@ Kris
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Re: Es soll tatsächlich Menschen geben, die in den eigenen vier Wänden wohnen. |
-->Also, nix Mieter. Nur, falls es nicht bekannt war.
Schönen Sonntag
JLL
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Euklid
03.08.2003, 13:43
@ Kris
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Re: Blödsinn: Grundsteuer zahlen die Mieter! |
-->Warum meinst Du daß so viele Häuser zwangsversteigert werden müssen?
Selbstverständlich ist das eine Substanzsteuer.
Die Legende daß die Grundsteuern zu 100% eingetrieben werden können ist nichts weiter als eine Legende.
Wo wird sie denn eingetrieben bei denjenigen die schon gar keine Miete mehr bezahlen wollen oder können?
Die Mietschulden sind im letzten Jahr explodiert und Du erzählst hier die Legende von 1001 und 1 ner Nacht.
Warum kaufst Du Dir nicht so eine Mietskaserne wenn man so tolle Geschäfte damit macht?
Miete und Zins plus Grundsteuer plus Instandhaltung plus Mieter die nicht zahlen rechnet sich doch oder?
Deine Einlassungen passen ins kommunistische Manifest und sonst nirgends.
Gruß EUKLID
|
Euklid
03.08.2003, 13:46
@ Kris
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Re: Blödsinn: Grundsteuer zahlen die Mieter! |
-->
Bist Du für höhere Grundsteuern oder für niedrigere?
Gruß EUKLID
|
JLL
03.08.2003, 14:41
@ Euklid
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Re: Durch die dunkelrote Brille sieht die Welt halt anders aus. |
-->Die Grundsteuer ist die Substanzsteuer par excellence, sie fällt nämlich auch dann an, wenn das Grundstück ertraglos ist. Auf wen eine Steuer u.U. abgewälzt werden kann oder auch nicht, ist vollkommen unerheblich für die Qualifizierung der Steuerart als Substanzsteuer. Insofern ist Krisis Aussage, wonach die Mieter die Grundsteuer bezahlen und sie deshalb keine Substanzsteuer sein könne, wie er ja schon selbst richtig bemerkt hat:"Quatsch!". ;-)
Steuersubjekt ist der Eigentümer des Grundstücks.
Steuerobjekt ist der Grundbesitz.
Bemessungsgrundlage ist der Einheitswert des Grundbesitzes.
Schönen Sonntag
JLL
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JLL
03.08.2003, 14:43
@ JLL
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Re: Sorry, falsch zitiert, nicht 'Quatsch', sondern 'Blödsinn' ;-) (owT) |
-->
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dottore
03.08.2003, 15:57
@ Euklid
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Re: Mietschulden aktuell |
-->Wohnen/Soziales/
(Wochenendzusammenfassung 1530 - dpa-Umfrage)
Immer mehr Mietschuldner in Sachsen - nicht nur soziales Problem =
Leipzig (dpa/sn) - Immer mehr Sachsen haben Mietschulden. Allein
im Jahr 2002 mussten kommunale und genossenschaftliche
Wohnungsunternehmen im Freistaat Mietausfälle von 77,5 Millionen
Euro verkraften, erneut sieben Millionen Euro mehr als im Jahr
zuvor. Die Tendenz sei weiter stark steigend, ergab eine dpa-Umfrage
bei sächsischen Wohnungsunternehmen. Dabei verwiesen alle auf die
hohe Zahl dauerhaft einkommensschwacher Haushalte in Ostdeutschland.
Mietschuldner sind alle, die grundlos ihre Miete nicht zahlen.
"Zwar ist kein Geld zu haben auch ein Grund, juristisch wird dieser
aber nicht anerkannt", erklärt der Direktor des Deutschen
Mieterbundes (DMB), Franz-Georg Rips."Beim überwiegenden Teil der
Mietschuldner handelt es sich um sozial Schwache, wie allein
erziehende Arbeitslose oder Sozialhilfeempfänger." Viele
Mietschuldner scheuten jedoch den Gang zum Vermieter und zur
Schuldnerberatung."Dabei sind eigentlich hundert Prozent der
Zwangsräumungen in Deutschland vermeidbar."
Zudem steckten auch die Wohnungsunternehmen in Ostdeutschland in
einer Zwickmühle."So wissen sie, dass den Menschen in den neuen
Ländern effektiv weniger Geld zum Leben zur Verfügung steht, doch
massiver Wohnungsleerstand sorgt auch bei den Unternehmen für große
Probleme", sagte Mietexperte Rips. Die leeren Wohnungen der GdW-
Mitglieder verursachten mit bundesweit rund 1,3 Milliarden Euro den
Großteil der Mietausfälle. Mehr als zwei Drittel davon entfielen auf
ostdeutschen Wohnungsgesellschaften.
"Wir gehen beim Auftreten von Mietschulden auf unsere Kunden zu,
um zunächst zu erfahren, warum jemand nicht zahlen kann. Einmal
einen Engpass zu haben, ist noch kein Beinbruch", sagt der Leiter
der Finanzabteilung der Dresdner Gesellschaft Wohnbau NordWest,
Steffen Jäckel. Bei 21 135 Wohnungen hatte das Unternehmen im Juni
7711 private und knapp 400 gewerbliche Mietschuldner mit offenen
Forderungen insgesamt mehr als 5,4 Millionen Euro."55 Euro von 1000
Euro Miete müssen wir als Schulden verfolgen", erklärt Jäckel.
Soziale Schieflagen seien nicht allein verantwortlich für
Mietschulden. So kritisieren die Wohnungsunternehmen die schlechte
Zahlungsmoral."Besonders in Ostdeutschland haben viele die
Auffassung, dass ihnen schon niemand die Wohnung wegnehmen wird.
Wenn's dann finanziell mal eng wird, wird zuerst die Miete nicht
mehr bezahlt", sagt der Sprecher der Leipziger Wohnungs- und
Baugesellschaft (LWB), Gregor Hoffmann. Der Staat werde es schon
richten. Jedes Zwangsräumungsverfahren koste die LWB 5000 Euro.
Der Ost-Westvergleich der Mietschulden spricht eine deutliche
Sprache. So wiesen die 1736 westdeutschen Vermieter im Bundesverband
deutscher Wohnungsunternehmen (GdW) weniger Mietschulden auf als die
1132 ostdeutschen Firmen. Mit 358,2 Millionen Euro lasten auf den
Unternehmen der neuen Länder mehr als 50 Prozent der
Gesamtmietschulden.
Insgesamt hatten säumige Mieter in Deutschland
bei den mehr als 2800 im GdW organisierten Firmen im Jahre 2002
Mietausfälle von mehr als 700 Millionen Euro verursacht.
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Kris
03.08.2003, 17:50
@ JLL
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Nebenkosten |
-->>Die Grundsteuer ist die Substanzsteuer par excellence, sie fällt nämlich auch dann an, wenn das Grundstück ertraglos ist. Auf wen eine Steuer u.U. abgewälzt werden kann oder auch nicht, ist vollkommen unerheblich für die Qualifizierung der Steuerart als Substanzsteuer. Insofern ist Krisis Aussage, wonach die Mieter die Grundsteuer bezahlen und sie deshalb keine Substanzsteuer sein könne, wie er ja schon selbst richtig bemerkt hat:"Quatsch!". ;-)
>Steuersubjekt ist der Eigentümer des Grundstücks.
>Steuerobjekt ist der Grundbesitz.
>Bemessungsgrundlage ist der Einheitswert des Grundbesitzes.
Umgelegt wird sie auf den Mieter als Nebenkosten!
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Kris
03.08.2003, 17:51
@ Euklid
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Re: Blödsinn: Grundsteuer zahlen die Mieter! |
-->>
>Bist Du für höhere Grundsteuern oder für niedrigere?
>Gruß EUKLID
Dagegen natürlich.
Weil sie in jedem Fall ungerecht ist.
Entweder zahlt sie der Mieter unabhängig vom Einkommen oder der Selbstnutzer unabhängig vom Marktwert des Grundstücks.
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- Elli -
03.08.2003, 17:54
@ Kris
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Re: Nebenkosten |
-->>>Die Grundsteuer ist die Substanzsteuer par excellence, sie fällt nämlich auch dann an, wenn das Grundstück ertraglos ist
>Umgelegt wird sie auf den Mieter als Nebenkosten!
Auf den, der gar nicht dort wohnt?
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Euklid
03.08.2003, 18:07
@ - Elli -
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Re: Nebenkosten |
-->Und natürlich auf diejenigen die ihre Miete trotz Wohngeldzuschuß nicht zahlen.
Und natürlich zahlen die Sozialhilfeempfänger auch die Grundsteuer in ihren Mieten;-))
Selbst wenns von der Organisation die sich Staat nennt gezahlt wird.
Das ist die Umlage der Umlage [img][/img]
Gruß EUKLID
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Kris
03.08.2003, 18:09
@ Euklid
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Re: Blödsinn: Grundsteuer zahlen die Mieter! |
-->>Warum meinst Du daß so viele Häuser zwangsversteigert werden müssen?
>Selbstverständlich ist das eine Substanzsteuer.
>Die Legende daß die Grundsteuern zu 100% eingetrieben werden können ist nichts weiter als eine Legende.
>Wo wird sie denn eingetrieben bei denjenigen die schon gar keine Miete mehr bezahlen wollen oder können?
>Die Mietschulden sind im letzten Jahr explodiert und Du erzählst hier die Legende von 1001 und 1 ner Nacht.
>Warum kaufst Du Dir nicht so eine Mietskaserne wenn man so tolle Geschäfte damit macht?
>Miete und Zins plus Grundsteuer plus Instandhaltung plus Mieter die nicht zahlen rechnet sich doch oder?
Da die Deflation erst so richtig in Gang kommt, werde ich mich hüten, Immobilien zu kaufen. Ich bin (noch) glücklich mit dem 30-jährigen Zerobond, den ich vor Jahren mal gekauft habe. Ansonsten Cash. Aber man kann den Leuten ja erzählen, was man will:"Ich verkaufe doch kein Haus mit Verlust."
>Deine Einlassungen passen ins kommunistische Manifest und sonst nirgends.
>Gruß EUKLID
Ihr stört euch so sehr an dem Wort Großkapital, weil ihr euch selbst fälschlicherweise dafür haltet.
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Euklid
03.08.2003, 18:17
@ Kris
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Re: Blödsinn: Grundsteuer zahlen die Mieter! |
-->Ha ha der Großkapitalist mit der sozialistischen Grundeinstellung.
Selten so gelacht.
Daß Du Bonds hast kannst Du besser deiner Großmutter erzählen.
Warum verteilst Du deine Bonds nicht um?
Gruß EUKLID
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JLL
03.08.2003, 18:40
@ - Elli -
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Re: Ein anerkennenswerter Versuch - setzt aber voraus, dass auch gelesen wird. |
-->Daher fürchte ich, fällt Deine Saat auf unfruchtbaren Boden (der aber auch besteuert wird [img][/img] ).
Schönen Rest-Sonntag
JLL
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Kris
03.08.2003, 19:51
@ Euklid
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Re: Blödsinn: Grundsteuer zahlen die Mieter! |
-->>Ha ha der Großkapitalist mit der sozialistischen Grundeinstellung.
>Selten so gelacht.
Ich bin kein Großkapitalist und habe auch keine sozialistische Grundeinstellung.
Ich orientiere mich danach, was am Besten funktioniert.
Und die niedrigsten Steuern für das Großkapital in der Geschichte der BRDt. funktionieren nicht, wenn die ganze Last auf den Arbeitnehmern lastet.
>Daß Du Bonds hast kannst Du besser deiner Großmutter erzählen.
>Warum verteilst Du deine Bonds nicht um?
Die verkaufe ich erst, wenn die Einkommenssteuern niedriger sind. ;-)
(Oder Staatsbankrott / Hyperinflation droht.)
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Kris
03.08.2003, 20:03
@ - Elli -
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Leerstand |
-->>>>Die Grundsteuer ist die Substanzsteuer par excellence, sie fällt nämlich auch dann an, wenn das Grundstück ertraglos ist
>>Umgelegt wird sie auf den Mieter als Nebenkosten!
>Auf den, der gar nicht dort wohnt?
Jemand, der seine Immobilie ertragslos leerstehen lässt, hat es verdient, dass er zahlen muss.
Da gibt es ein schönes altes Hotel in Südfrankreich, das gehört einer amerikanischen Milliardärin und steht seit 20 Jahren leer. Grund:
Sie war mal als Gast dort. Ein Lehrling, dem die Ehre aufgetragen wurde, seine Cheffin zu bedienen, verschüttete vor Aufregung ein Glas. Daraufhin verlangte sie seine Entlassung. Als sich die gesamte Belegschaft solidarisierte, wurde das Hotel dicht gemacht und Alle entlassen.
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JLL
03.08.2003, 20:34
@ Kris
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Re: Du hast schon ein extrem romantisches Weltbild. |
-->Hier die hartherzige amerikanische(!) Milliardärin(!) (war nicht zufällig Frau Zachanassian?), dort die braven, aufrechten Arbeiter, die sich wegen eines entlassenen Lehrlings solidarisieren. Solch malerische Sozialromantik hätte ich noch sehr viel weiter als nur 20 Jahre zurückdatiert, oder gleich in Walt Disney's lustige Taschenbücher - Onkel Dagobert lebt! Aber wer weiß, vielleicht gibt es das Hotel mit der netten Geschichte ja wirklich?! [img][/img]
Und vielleicht besteht auch halb Ostdeutschland wirklich aus raffgierigen Spekulanten, die ihre Häuser aus reiner Profitgier leerstehen lassen und die es deshalb verdient haben, zu blechen? Vielleicht schneit es auch heute noch?
Schönen Abend
JLL
|
Baldur der Ketzer
03.08.2003, 20:40
@ JLL
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Re: Du hast schon ein extrem romantisches Weltbild. |
-->Vielleicht schneit es auch heute noch?
Hallo, JLL,
ich finde es klasse, daß sich hier und andernorts die tatsächliche Existenz dieser wirren Gedanken mainfestiert, denn würde man neimals irgendwelchen verfechtern begegnen, müßte man annehmen, in einer Scheinwelt zu leben.
Die Welt der Neider, Umverteiler und Zwangskollektivierer ist aber leider ungebrochen real, und deswegen wird sich auch der vorhersehbare Fortgang nach Fahrplan erfüllen.
Abfahrt ins Elend, bitte die Türen schließen, Achtung am Zuge, kein Umsteigen mehr möglich, nächste Stationen Dummendorf, Elendshain, Armutsberg und Zoffstadt.
Ohne Rückfahrt.
Ich fahr da lieber nach Lugano-Paradiso und laß mir die Sonne ins Gesicht scheinen, bei einem guten Tessiner Merlot. Und lese von den Phantasien der Volksbeglücker im Vorwärts oder Neuen Deutschland. Aber nich mit meiner Kohle, wa.
Beste Grüße vom Baldur
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Sascha
04.08.2003, 18:29
@ dottore
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Danke für diesen Artikel! Er bestätigt nur einmal mehr: Es geht bergab! -owT- |
-->Ich glaube kaum, daß man hier noch irgendwo von Aufschwung sprechen kann!
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Sascha
04.08.2003, 18:34
@ Euklid
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Wer zahlt die Grundsteuer? |
-->Nein es ist jedoch keine vollständige Substanzsteuer!
Der Unternehmer der vermietet legt sehr wohl sämtliche Kosten auf die Mieter um. Zumindest wird er es versuchen. Wer Miese macht wird seine Wohnung kaum noch vermieten. Dadurch allein wird der Preis für Wohnungen schon steigen. Es ist niemand gezwungen zu vermieten wenn es sich nicht rechnet. Es mag sein, daß einige Mieter nicht zahlen können oder wollen. Aber nach dem Motto"Das Unkalkulierbare einkalkulieren" kann man auch abschätzen wieviele Forderungsausfälle man hat und diese ebenfalls schon vorher auf die Miete umlegen. Wird häufig gemacht.
Letztendlich werden beide irgendwo einen Teil der Grundsteuer tragen!
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JLL
04.08.2003, 18:57
@ Sascha
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Re: Ja ist das denn so schwer, ich denke du hast mal BWL studiert?! |
-->Die Frage, wer bezahlt ist doch vollkommen irrelevant für die Entscheidung, ob eine Substanzsteuer vorliegt. Es ist steuersystematisch eine Substanzsteuer, weil die Bemessungsgrundlage für diese Steuer die Substanz ist (hier ausgedrückt durch den Einheitswert). Ob der Eigentümer auf der Steuer letztlich sitzen bleibt, oder ob er sie durchreichen kann, ist ein Nebenkriegsschauplatz, den Kris eröffnet hat, der aber mit der Frage"Substanzsteuer?" überhaupt nichts zu tun hat. Am Beispiel des ertraglosen Grundstücks sieht man es doch am besten. Bitte nicht alles durcheinander werfen. Danke.
Schönen Abend
JLL
P.S.: Oder hast Du während der Vorlesung über die Substanzsteuern Deiner Ausgrenzung durch einen Disco-Besuch aktiv entgegengewirkt? [img][/img]
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Euklid
04.08.2003, 19:05
@ JLL
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Re: Ja ist das denn so schwer, ich denke du hast mal BWL studiert?! |
-->Hallo JLL
Das Studium scheint kontraproduktiv zu wirken.
Ich habe aber keine Bange daß der leicht sozialistische Touch bald der Realität Platz machen muß;-))
Spätestens die Nachkalkulation der Steuern und Abgaben nach dem ersten Jahr in der Berufstätigkeit wird ihn wieder auf den Weg bringen und die sozialistische Zunge völlig austrocknen.
Dazu braucht es noch nicht mal 39 Grad im Schatten.
Auf diese dann neuartigen Töne warte ich heute schon ganz gelassen und mit innerer Freude [img][/img]
Gruß EUKLID
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