-->Union fordert zwei Stunden Mehrarbeit
Berlin - Zur Bewältigung der Wirtschaftskrise in Deutschland plädiert die Union für eine Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich. Beamte, Arbeiter und Angestellte sollen demnach künftig zwei Stunden pro Woche länger arbeiten und außerdem auf einen Urlaubstag im Jahr verzichten. Diese Forderung ist Inhalt des Diskussionspapieres"Mehr Arbeit - mehr Wettbewerbsfähigkeit - mehr Zukunft", das WELT am SONNTAG vorliegt. Hartmut Schauerte, Autor des Konzepts und Chef des Parlamentskreises Mittelstand der Union, plädiert darin für ein"auf drei Jahre befristetes Zukunftsmoratorium". Die Arbeitgeber sollen sich demnach verpflichten, die längeren Arbeitszeiten und"die dadurch erreichte höhere Wertschöpfung" nicht zum Abbau von Beschäftigung zu missbrauchen.
Allein die Verlängerung der Wochenarbeitszeit um zwei Stunden, so die Argumentation, könne das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr von bisher prognostizierten,5 auf 3, Prozent erhöhen. Im Jahr 2004 könnten 100 000 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Erhöhung der Arbeitszeit um einen Tag pro Jahr würde zu 16 000 zusätzlichen Stellen führen.
Langfristig wollen die Unions-Mittelständler auch die Lebensarbeitszeit erhöhen."Das tatsächliche Renteneintrittsalter muss von derzeit durchschnittlich 60 Jahren auf 63 Jahre herangeführt werden", heißt es in dem Papier weiter. Das Berufseintrittsalter wiederum soll um durchschnittlich ein Jahr reduziert werden. Dazu müsse die Ausbildung gestrafft und Warteschleifen reduziert werden.
.cos
Artikel erschienen am 3. Aug 2003
[b] Quelle: http://www.wams.de/data/2003/08/03/144545.html, Welt am Sonntag, 03.08.2003
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