yatri
06.08.2003, 13:51 |
von Niquet: Silber - zum Zweiten! Thread gesperrt |
-->Silber - zum Zweiten
Eigentlich habe ich ja gedacht, das Thema „Silber“ wäre nur ein Randthema, für das sich außer ein paar Fanatikern niemand so recht interessiert. An der Zahl der Mails, die ich anlässlich meiner letzten Kolumne bekommen habe, merke ich jedoch, dass dem anscheinend nicht so ist. Die Verunsicherung über die Grundlagen unserer Finanzen und unseres Geldes ist enorm groß, und deswegen sind die Edelmetalle ein wichtiges Thema. Ich glaube jedoch, dass man hier einem Trugschluss aufsitzt.
Zunächst einmal danke ich jedoch sehr herzlich für die vielen Tipps, wie man Silber am besten putzt. Ich werde sie sorgsam beachten. Die gängige Meinung über unser Geldsystem ist, dass man es mit einem „Zuviel“ an Geld ruiniert. So wie die USA unter Alan Greenspan es gegenwärtig tun. Aus meiner Sicht ist das sowohl richtig als auch falsch. Richtig ist, dass eine Geldvermehrung gegen Scheinsicherheiten den Glauben in die Sicherheit des Geldes ruiniert und zu einer Hyperinflation führt. Doch hier steht die Frage der Gelddeckung, also die Frage nach der Qualität, vor derjenigen der Quantität.
Falsch an dem Mengenmythos ist aus meiner Sicht, dass man glaubt, in normalen Zeiten durch Geldemission gegen gute Sicherheiten eine Inflation produzieren zu können. Das kann man nicht! Und das ist ja gerade das Schlimme, weswegen der Kampf gegen die Deflation auch so schwierig wird!
Hintergrund des allgemeinen Unverständnisses dieser Tatsache ist die Quantitätsgleichung des Geldes, aus der man die unsägliche Quantitätstheorie gemacht hat. Illustriert wird letztere am besten durch Friedmans Hubschrauberbeispiel: Ein Hubschrauber wirft Geld ab - und schwupps steigen die Preise. In der Wirklichkeit fällt Geld jedoch nicht vom Himmel, sondern kommt gegen die Hinterlegung von Sicherheiten bei der Zentralbank in Umlauf. Das heißt: Jede Geldmengenerhöhung ist begleitet von einer parallelen und gleich hohen Reduktion der Verfügbarkeit über Vermögen durch den privaten Sektor einer Volkswirtschaft.
Noch vereinfachter gesagt: Jede Geldmengenerhöhung ist nur ein Aktivtausch für die Privaten. Und so lange die Besitzer von Vermögen davon ausgehen können, dass nur gegen gute Sicherheiten Geld emittiert wird, so lange wird das Geld auch an Wert nicht verlieren. Soll heißen: Letztlich ist es völlig egal, wie hoch die Geldmenge in einer Volkswirtschaft ist. Seine umlaufende Menge hat nichts mit seiner Qualität und seinem Wert zu tun.
Und noch etwas: Sollte es tatsächlich irgendwo zu einem Knall kommen, wird der Edelmetallbesitz mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verboten werden. Wer dann trotzdem Edelmetalle weiterhin hält, wird entweder ein Nomadenleben führen müssen oder aber gesellschaftlich stigmatisiert werden. Wenn es also wirklich knallt, ist sowieso Sense. Doch weil alle das wissen, wird es nicht dazu kommen. Und der gesellschaftliche Konsens, oder wie immer man dann die zu treffenden Entscheidungen nennen wird, das ist mein fester Glaube, wird den Metallhortern keine Chance lassen. Denn wir leben in sozialistischen Zeiten, das sollte man niemals vergessen. Die Superschlauen werden daher nicht unbedingt einmal die Ersten sein.
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Nachfrager
06.08.2003, 14:31
@ yatri
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Meine Güte |
-->...irgendwie scheint der Mann tatsächlich Probleme zu haben:
"Die Superschlauen werden daher nicht unbedingt einmal die Ersten sein."
Ansonsten möchte ich gerne sehen, wie man Silber verbieten will.
Viel Spaß dabei!
Gruß
Nachfrager
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kingsolomon
06.08.2003, 14:32
@ yatri
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Beim 'Aktivtausch' a la Niquet hat der USD letztes Jh. 95% an Wert verloren (owT) |
-->
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Euklid
06.08.2003, 14:39
@ yatri
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Haha Niquet meint daß Goldbesitzer stigmatisiert werden;-)) |
-->Kommt jetzt statt dem Judenstern das Kreuz auf die Stirn der Gold oder Edelmetallbesitzer?
Das alles hat weder mit Quantität noch Qualität des Geldes zu tun sondern einzig und allein mit dem Vertrauen in Politiker samt Abklatsch des Papiergeldes oder das Vertrauen in das Edelmetall.
Auch gegen Verbote gibts Mittel Herr Niquet.
Das ist schon so alt die Welt und gabs ja auch schon oft genug.
Bei Niquet ist schon ein gewisser Fanatismus gegen das Edelmetall festzustellen.
Gruß EUKLID
Dabei gehts nicht um Mehrung des Besitzes sondern nur um die Festhaltung dessen.Und da gibts nix besseres.
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JLL
06.08.2003, 15:06
@ yatri
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Re: Niquet und die Kraft des Glaubens |
-->Das Beeindruckende an Niquet ist, dass schon vor dem ersten Versuch eines Arguments (bei dem es leider auch bleibt) die erste Beleidigung ("Fanatiker") kommt - ein wahrhaft souveräner Autor.
Wo aber bleibt das Argument?
Dass Niquet wenig weiß, hat er ja schon im Vorläuferartikel veranschaulicht, auch diesmal ist es nicht Wissen, das ihn zum Schreiben veranlaßt, es ist der Glaube. So"glaubt" er beispielsweise, man sitze einem Trugschluss bei den Edelmetallen auf. Warum? Weil nach dem Glauben des Autors"in normalen Zeiten durch Geldemission gegen gute Sicherheiten" keine Inflation hervorgerufen werden kann. Leider bleibt Niquet aber die Antwort auf die viel interessantere Frage schuldig, ob er glaubt, denn wissen tut er es ja nicht, dass wir in"normalen Zeiten" leben und dass die Geldemission nur gegen"gute Sicherheiten" erfolgt?
So ganz scheint er es aber dennoch nicht zu glauben, denn merkwürdig einschränkend kommt die folgende Petitesse daher:"...so lange die Besitzer von Vermögen davon ausgehen können, dass nur gegen gute Sicherheiten Geld emittiert wird, so lange wird das Geld auch an Wert nicht verlieren."
Mag sein. Die wirklich interessante Frage spart er aber auch hier wieder konsequent aus: Kann er davon ausgehen? Was glaubt Niquet?
Wohl wissend, dass das Argument seine starke Seite nicht ist - Niquet's Stärke liegt eher im Gebrauch von Kraftausdrücken und Beleidigungen - versäumt er es nicht, zum Schluß nochmal den ganz groben Hammer rauszuholen: Denn"... sollte es tatsächlich irgendwo zu einem Knall kommen", was nebenbei nach dem Glauben Niquet's garnicht passieren dürfte,"... wird der Edelmetallbesitz mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verboten werden." Wummm! Das hat gesessen. Woher will er wissen, dass der Besitz von Edelmetallen (Gold, Silber, Platin, etc) verboten wird? Wer sollte denn ausgerechnet Silber verbieten wollen, dass noch nicht einmal dem Radiergummi auf seinem Schreibtisch stand hielt? Aber man kann sich beruhigen: Er weiß es ja nicht, Niquet bleibt sich treu und glaubt.
Und um die Kolumne rund zu machen, schließt er, wie er begonnen hat, in dem er einen Kübel Dreck über die"Andersgläubigen" ausgießt:"Wer dann trotzdem Edelmetalle weiterhin hält, wird entweder ein Nomadenleben führen müssen oder aber gesellschaftlich stigmatisiert werden." Ach so ist das gelbe Sterne für Goldbesitzer und weiße für Silberbesitzer. Nicht schlecht.
"Und der gesellschaftliche Konsens, oder wie immer man dann die zu treffenden Entscheidungen nennen wird, das ist mein fester Glaube, wird den Metallhortern keine Chance lassen." Ja das wird ja immer besser."Keine Chance". Ja, wie? Sollen die gehorteten Münzen gleich mitsamt dem Besitzern in die Ã-fen wandern -"KEINE CHANCE".
Man beachte, dass diese Vision nicht auf Niquet's Standardglauben beruht, mit dem er sich sonst so durch seine Kolumnen wurstelt, nein es ist"sein FESTER Glaube".
Nur, warum echauffiert sich der Herr Dr. Niquet eigentlich so, dass er seinen Text auch noch mit der Verhunzung eines Bibelzitats krönen muss?
Auch wenn der Glaubensbruder Niquet ganz offensichtlich einer anderen Konfession angehört, darf ich ihm dennoch einen kleinen Rat mitgeben: Es glaubt sich leichter, wenn man sich auf ein Argument gegen Silber festlegt: Entweder es ist vollkommen"verrückt" und"irre" es zu kaufen, weil jede Steigerung nur vorübergehend ist, oder es ist so brandgefährlich, dass es unter dem Damoklesschwert eines jederzeitigen staatlichen Verbotes steht. Beides zusammen geht halt schlecht, auch wenn man so einen starken Glauben hat, wie Niquet.
Amen!
JLL
P.S.: Ich muss unwilkürlich an meinen ehemaligen Religionslehrer denken, der der Meinung war, dass das Wissen, den Glauben immer weiter zurückgedrängt habe. Nicht bei jedem.
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Rumpelstilzchen
06.08.2003, 15:12
@ yatri
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Das muss die Hitze sein |
-->Dr. Niquet beweist uns hier nicht nur, dass es in Deutschland oder den USA keine Inflation gibt, vielmehr kann es nach dieser Argumentation in den letzten 80 Jahren auch keine Inflation gegeben haben.
Selten so gelacht.
Viele Grüße von Rumpel, der als Superschlauer in seine Zähne nur Gold einbauen lässt und dieses auch nach staatlichem Verbot drinbehalten will.
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Silberblick
06.08.2003, 15:43
@ yatri
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Laßt doch den armen Niquet in Ruhe. Ist doch ein prima Kontraindikator (owT) |
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stocksorcerer
06.08.2003, 18:27
@ JLL
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Schön geschrieben: Niquet, oder: wie widerspreche ich mir möglichst oft selbst |
-->Hihi, genau
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Denn"... sollte es tatsächlich irgendwo zu einem Knall kommen", was nebenbei nach dem Glauben Niquet's gar nicht passieren dürfte,"... wird der Edelmetallbesitz mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verboten werden." Wummm!
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....und die Welt wird aufhören zu atmen. So was.
Es gibt immer Mittel und Wege. Es wird auch immer Schwarzmärkte geben, weil hinter jedem System irgendwann ein neues folgt. Und dieses hält eh nicht mehr lange. Pfeifen wir drauf, aber seien wir vorbereitet. [img][/img]
winkääää
stocksorcerer
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ocjm
06.08.2003, 22:58
@ Nachfrager
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RE: von Niquet: Silber - zum Zweiten! |
-->niquet ist, hoffentlich einhellige meinung, ein populist.
muss er ja auch sein, damit sich seine veröffentlichungen verkaufen lassen.
zur sache:
verbot von irgendwas wird seit menschengedenken umgangen. besonders wenn dieses verbot von einer korrupten obrigkeit ausgesprochen wird.
beweise jüngerer vergangenheit:
1. DDR, besitz von frei konvertierbaren währungen stand unter strafe und wurde erst in den letzten jahren vor zusammenbruch geduldet.
2. kurz vor währungsreform in deutschland während hyperinflation.
werthaltige zahlungsmittel waren zigaretten, nylonstrümpfe, lebensmittel, fahrräder, nutztiere.
immobilien wurden verkauft gegen edelmetall / edelsteine (besitz verboten) oder andere unter strafe stehende werte oder leistungen.
stichwort schwarzmarkthändler.
die wurden zwar stigmatisiert, haben aber in der regel an der währungsreform (enteignung der braven kleinen leute) verdient.
nun stellt sich nur noch die frage, wie lange wir brav ZUR SCHLACHTBANK GEHEN oder wann wir aufhören brav zu sein und damit unsere rücklagen erfolgreich gegen den menschenverachtenden zugriff verteidigen?
ocjm
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Toni
06.08.2003, 23:25
@ ocjm
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Re: RE: von Niquet: Silber - zum Zweiten! |
-->>niquet ist, hoffentlich einhellige meinung, ein populist.
[...]
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Meinerseits ja.
So ein Schrott wie der immer würdich nur gegen Geld rauslassen.
Müsste aber seeehhhr viel sein, damit sich der Verkauf der Seele lohnt.
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- Elli -
08.08.2003, 16:03
@ JLL
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Re: Niquet und die Kraft des Glaubens / @JLL: *grins* ;-) (owT) |
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CRASH_GURU
08.08.2003, 18:36
@ JLL
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Re: Niquet und die Kraft des Glaubens |
-->Was der Herr glaubt ist mir völlig wurscht, aber dass der Staat den Besitz von Gold in der kommenden Katastrophe verbieten wird kann ich mir gut vorstellen.
Dazu fällt mir auch ein Bibelspruch ein:
Du sollst keine fremden Götter neben mir haben...oder so ähnlich.
Amen
cg
>Das Beeindruckende an Niquet ist, dass schon vor dem ersten Versuch eines Arguments (bei dem es leider auch bleibt) die erste Beleidigung ("Fanatiker") kommt - ein wahrhaft souveräner Autor.
>Wo aber bleibt das Argument?
>Dass Niquet wenig weiß, hat er ja schon im Vorläuferartikel veranschaulicht, auch diesmal ist es nicht Wissen, das ihn zum Schreiben veranlaßt, es ist der Glaube. So"glaubt" er beispielsweise, man sitze einem Trugschluss bei den Edelmetallen auf. Warum? Weil nach dem Glauben des Autors"in normalen Zeiten durch Geldemission gegen gute Sicherheiten" keine Inflation hervorgerufen werden kann. Leider bleibt Niquet aber die Antwort auf die viel interessantere Frage schuldig, ob er glaubt, denn wissen tut er es ja nicht, dass wir in"normalen Zeiten" leben und dass die Geldemission nur gegen"gute Sicherheiten" erfolgt?
>So ganz scheint er es aber dennoch nicht zu glauben, denn merkwürdig einschränkend kommt die folgende Petitesse daher:"...so lange die Besitzer von Vermögen davon ausgehen können, dass nur gegen gute Sicherheiten Geld emittiert wird, so lange wird das Geld auch an Wert nicht verlieren."
>Mag sein. Die wirklich interessante Frage spart er aber auch hier wieder konsequent aus: Kann er davon ausgehen? Was glaubt Niquet?
>Wohl wissend, dass das Argument seine starke Seite nicht ist - Niquet's Stärke liegt eher im Gebrauch von Kraftausdrücken und Beleidigungen - versäumt er es nicht, zum Schluß nochmal den ganz groben Hammer rauszuholen: Denn"... sollte es tatsächlich irgendwo zu einem Knall kommen", was nebenbei nach dem Glauben Niquet's garnicht passieren dürfte,"... wird der Edelmetallbesitz mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verboten werden." Wummm! Das hat gesessen. Woher will er wissen, dass der Besitz von Edelmetallen (Gold, Silber, Platin, etc) verboten wird? Wer sollte denn ausgerechnet Silber verbieten wollen, dass noch nicht einmal dem Radiergummi auf seinem Schreibtisch stand hielt? Aber man kann sich beruhigen: Er weiß es ja nicht, Niquet bleibt sich treu und glaubt.
>Und um die Kolumne rund zu machen, schließt er, wie er begonnen hat, in dem er einen Kübel Dreck über die"Andersgläubigen" ausgießt:"Wer dann trotzdem Edelmetalle weiterhin hält, wird entweder ein Nomadenleben führen müssen oder aber gesellschaftlich stigmatisiert werden." Ach so ist das gelbe Sterne für Goldbesitzer und weiße für Silberbesitzer. Nicht schlecht.
>"Und der gesellschaftliche Konsens, oder wie immer man dann die zu treffenden Entscheidungen nennen wird, das ist mein fester Glaube, wird den Metallhortern keine Chance lassen." Ja das wird ja immer besser."Keine Chance". Ja, wie? Sollen die gehorteten Münzen gleich mitsamt dem Besitzern in die Ã-fen wandern -"KEINE CHANCE".
>Man beachte, dass diese Vision nicht auf Niquet's Standardglauben beruht, mit dem er sich sonst so durch seine Kolumnen wurstelt, nein es ist"sein FESTER Glaube".
>Nur, warum echauffiert sich der Herr Dr. Niquet eigentlich so, dass er seinen Text auch noch mit der Verhunzung eines Bibelzitats krönen muss?
>Auch wenn der Glaubensbruder Niquet ganz offensichtlich einer anderen Konfession angehört, darf ich ihm dennoch einen kleinen Rat mitgeben: Es glaubt sich leichter, wenn man sich auf ein Argument gegen Silber festlegt: Entweder es ist vollkommen"verrückt" und"irre" es zu kaufen, weil jede Steigerung nur vorübergehend ist, oder es ist so brandgefährlich, dass es unter dem Damoklesschwert eines jederzeitigen staatlichen Verbotes steht. Beides zusammen geht halt schlecht, auch wenn man so einen starken Glauben hat, wie Niquet.
>Amen!
>JLL
>P.S.: Ich muss unwilkürlich an meinen ehemaligen Religionslehrer denken, der der Meinung war, dass das Wissen, den Glauben immer weiter zurückgedrängt habe. Nicht bei jedem.
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JLL
08.08.2003, 18:56
@ CRASH_GURU
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Re: Bei Gold halte ich es auch für wahrscheinlicher, aber bei Silber? |
-->Dann müsste man ja Radiergummis auch verbieten. [img][/img]
Schönen Abend
JLL
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