-->REVIDIERTE PROGNOSE
<font size=5>Bundesanstalt rechnet im Jahresschnitt mit 4,5 Millionen Arbeitslosen</font>
<font color="#FF0000">Die Zahl der Arbeitslosen ist im vergangenen Monat auf 4,352 Millionen gestiegen, dem höchsten Juli-Stand seit der Wiedervereinigung</font>. Mit einer Trendwende rechnet BA-Chef Florian Gerster frühestens Anfang 2004.
Berlin/Nürnberg - Der Vorstandsvorsitzende der Bundesanstalt für Arbeit (BA), Florian Gerster (SPD), sagte am Mittwoch, die grundlegende Besserung auf dem Arbeitsmarkt lasse weiter auf sich warten. Die gesamtwirtschaftliche Schwäche belaste den Arbeitsmarkt.
<font color="#FF0000">Als Folge erwartet Gerster, für dieses Jahr eine durchschnittliche Arbeitslosenzahl von bis zu 4,5 Millionen. Er korrigierte damit am Mittwoch eine frühere Prognose von 4,3 Millionen</font>.
Dennoch, so Gerster, seien die verstärkten Bemühungen zur Aktivierung von Arbeitslosen und die Reformgesetze zunehmend spürbar. Sehen kann man von dieser vermeintlichen"gefühlten Trendwende" des BA-Chefs leider nichts: Die Arbeitslosenquote kletterte binnen Monatsfrist von 10,2 auf 10,4 Prozent. In Westdeutschland zählten die Arbeitsämter 2,734 Millionen Stellenlose. Die Quote lag dort nun bei 8,3 Prozent. <font color="#FF0000">In Ostdeutschland waren 1,617 Millionen Menschen ohne Arbeitsplatz. Die Quote beträgt dort 18,5 Prozent</font>.
Trendwende frühestens 2004
Besonders erschreckend sieht es in Teilen der neuen Bundesländer aus. <font color="#FF0000">Die Arbeitslosenquote in Mecklenburg-Vorpommern nähert sich beispielsweise wieder der 20-Prozent-Marke</font>. Die Zahl der Erwerbslosen stieg nach Angaben des Landesarbeitsamtes Nord im Vergleich zum Vorjahr um 12.500 oder 7,5 Prozent.
Ebenfalls angestiegen ist die saisonbereinigte Arbeitslosenquote. Im Vergleich zum Vormonat nahm die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl um 7000 auf 4,408 Millionen zu.
Gerster erwartet 2004 ein Wirtschaftswachstum, das die Beschäftigungsschwelle eindeutig überschreite. Er rechne mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zwischen 1,3 und 1,8 Prozent im kommenden Jahr. Die Bundesregierung erwartet ein BIP-Wachstum von zwei Prozent.
Leere Kassen in Nürnberg
Die BA wird nach den Worten ihres Vorstandsmitglieds Frank Weise im laufenden Jahr ein <font color="#FF0000">Defizit von 6,5 bis 7,5 Milliarden Euro ausweisen</font>. Die Behörde bleibe damit bei ihrer jüngsten Prognose für 2003, sagte Weise am Mittwoch
Voraussetzung sei aber, dass es beim Wachstum nicht zu einer negativen Überraschung komme. Die Berechnung des Defizits steht nach früheren BA-Angaben unter dem Vorbehalt eines Wirtschaftswachstum von 0,75 Prozent in diesem Jahr. Experten halten diese Annahme für unrealistisch.
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[b] Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,260131,00.html, Spiegel-Online, 06.08.2003
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