Euklid
06.08.2003, 17:56 |
Der Irak-Feldzug Thread gesperrt |
-->Laut spiegel online jammern die amerikanischen Soldaten schon mit Sätzen:Wie schieß doch damit ich nach Hause komme [img][/img]
Ja von der großartigen Party auf dem Flugzeugträger als George Bush seine überpatriotischen Reden geschwungen hat und alle applaudiert hatten ist wohl einiges an Realität dazwischen gekommen.
Gruß EUKLID
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kingsolomon
06.08.2003, 18:38
@ Euklid
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Weicheier! Früher wurde einer für solche Sätze exekutiert! |
-->Aber in der besten Armee der Welt ist natürlich alles anders
(Vorsicht, Sarkasmus)
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Karl52
06.08.2003, 20:51
@ kingsolomon
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Re: Weicheier! Früher wurde einer für solche Sätze exekutiert! |
-->Datt iss genau datt, wat ich den Jungens VOR dem Irak-Krieg gewünscht habe, brüllende Hitze, einen unsichtbaren Feind, keinen Rückhalt vonne obere Führung (die sind eh mit der Aufgabe überfordert) und Sehnsucht nach Muttern.
Und oh Scheiße, der Ã-lpreis geht auch nicht runter. Wieso geben die Kameltreiber den Amis nicht datt Ã-l, datt denen doch gehören tut (Rumsfeld: Unser Ã-l!)
Naja, auch Amiland muß lernen, daß ein voluminöses Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit einen noch nicht zum Weltherrscher prädestiniert. Wird noch'n paar Jährchen dauern, aber dann hammses begriffen.
Karl
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Euklid
06.08.2003, 21:02
@ Karl52
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Re: Weicheier! Früher wurde einer für solche Sätze exekutiert! |
-->Hallo Karl
Ich habe das den Jungens nicht gewünscht solch eine Erfahrung zu machen.
Eher ihren geistigen Brandstiftern die sie mit patritischen Ansprachen scharf gemacht haben.
Aber die Jungens haben am Ende ganz sicher ihre wertvollen Lebenserfahrungen gemacht und werden bestimmt noch viel ins Land zurücktragen.
Mit den Eltern der verstorbnenen Soldaten sowie mit den irakischen Gefallenen und ihren Hinterbliebenen kann ich mitfühlen.
Wie immer müssen immer die kleinsten die großen Kohlen der fetten Bonzokratie aus dem Feuer holen.
Die nächste Verfassung sollte in allen Staaten ohne Wenn und Aber die Söhne und Töchter der Regierenden ganz vorne an die Front schicken und zwar ohne Ausnahme.
Nur das würde die Chance auf Frieden gewaltig mehren.
Ich glaube so ähnlich dürftest Du das auch gemeint haben.
Gruß EUKLID
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kingsolomon
06.08.2003, 21:29
@ Euklid
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erinnert ihr euch? Saddam hat Bush vor dem Krieg Duell angeboten! |
-->und der kühnste aller Führer hat gekniffen.
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steve
06.08.2003, 21:43
@ kingsolomon
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Re: erinnert ihr euch? Saddam hat Bush vor dem Krieg Duell angeboten! |
-->>und der kühnste aller Führer hat gekniffen.
Hallo Kingsolomon!
Wundert es Dich? Wer nicht fehlerfrei ein Brezel essen kann, der sollte auch bei Rededuellen den Mund halten.
Sie kneifen immer, wenn es eng wird.
Schönen Abend noch
Steve
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chiron
06.08.2003, 23:07
@ Euklid
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Nee, Euklid, nicht"müssen"! |
-->
>Wie immer müssen immer die kleinsten die großen Kohlen der fetten Bonzokratie aus dem Feuer holen.
Nee Euklid, nicht müssen! Ich habe nirgends gesehen, dass Bush einen Soldaten mit der Knarre an der Schläfe dazu gezwungen hätte. Wer den Kopf nur als Wasserträger benutzt, darf nachher nicht jammern, dass er von"seiner Regierung" hinters Licht geführt worden ist.
Das wird zwar ein harter Weg der Erkenntnis sein...aber letztendlich doch ein notwendiger. Schade, dass es soweit kommen musste.
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nasowas
06.08.2003, 23:31
@ chiron
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Re: Nee, Euklid, nicht"müssen"! |
-->>Nee Euklid, nicht müssen! Ich habe nirgends gesehen, dass Bush einen Soldaten mit der Knarre an der Schläfe dazu gezwungen hätte. Wer den Kopf nur als Wasserträger benutzt, darf nachher nicht jammern, dass er von"seiner Regierung" hinters Licht geführt worden ist.
<font color=#0000FF>
Das kann man aber auch anders sehen. Gerade in den USA ist es doch so, dass die GI`s aus dem unteren Mileu kommen. Diese Leute verpflichten sich bei ihrer Armee, weil sie darin eine Chance sehen, auf einen Anschluß an die Gelsellschaft. Viele vertrauen darauf dass die Befehle, welche sie erhalten schon in Ordnung sind und dass sie, wenn sie denn kämpfen müssen, dies für eine Gerechte Sache tun. Sie bekommen dies schon in ihrer Kindheit eingeimpft. Im Fernsehen und in der Schule steht Amerika immer für das Gute und die Freiheit.
Wir als Außenstehende können da gut die Nase rümpfen und sagen diese Kerle sollen erst mal nachdenken.
Ich sehe die Sache deshalb ähnlich wie Euklid. Die Anführer sind die Schuldigen. Diese könnten selbst wenn sie ihre Ämter verlieren, ein menschenwürdiges Leben haben. Die GI`s hätten bei Befehlsverweigerung und Rausschmiss aus der Armee vermutlich für den Rest ihres Lebens verschissen.
Gruß
</font>
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Karl52
06.08.2003, 23:33
@ Euklid
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Re: Weicheier! Früher wurde einer für solche Sätze exekutiert! |
-->Hallo Euklid,
ich hätte da eine ganz andere Lösung:
Zwei Kontrahenten, sei's im Krieg, in diversen politischen Diskussion oder sonstwo, werden dazu verdonnert, sich gegenseitig untern Tisch zu trinken.
Wer zuerst nicht mehr kann, hat gewonnen!!
Mittel- bis langfristig hätte das den riesigen Vorteil, daß die allermeisten Poli-Ticker à la longue wg. Korsakov-Syndrom quer durch alle Parteien mittel- bis langfristig die Belegung geschlossener psychiatrischer Einrichtungen vermehrt frequentiert werden.
Karl52, fallweise dem Suff ergeben
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Praxedis
07.08.2003, 00:11
@ nasowas
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DANN GIBT ES NUR EINS! |
-->DANN GIBT ES NUR EINS!
Du. Mann an der Maschine und Mann in der Werkstatt.
Wenn sie dir morgen befehlen,
du sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr machen - sondern
Stahlhelme und Maschinengewehre,
dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Mädchen hinterm Ladentisch und Mädchen im Büro.
Wenn sie dir morgen befehlen,
du sollst Granaten füllen und Zielfernrohre für Scharfschützengewehre montieren,
dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Besitzer der Fabrik.
Wenn sie dir morgen befehlen,
du sollst statt Puder und Kakao Schießpulver verkaufen,
dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Forscher im Laboratorium.
Wenn sie dir morgen befehlen,
du sollst einen neuen Tod erfinden gegen das alte Leben,
dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Dichter in deiner Stube.
Wenn sie dir morgen befehlen,
du sollst keine Liebeslieder, du sollst Haßlieder singen,
dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Arzt am Krankenbett.
Wenn sie dir morgen befehlen,
du sollst die Männer kriegstauglich schreiben,
dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Pfarrer auf der Kanzel.
Wenn sie dir morgen befehlen,
du sollst den Mord segnen und den Krieg heilig sprechen,
dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Kapitän auf dem Dampfer.
Wenn sie dir morgen befehlen,
du sollst keinen Weizen mehr fahren - sondern
Kanonen und Panzer,
dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Pilot auf dem Flugfeld.
Wenn sie dir morgen befehlen,
du sollst Bomben und Phosphor über die Städte tragen,
dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Schneider auf deinem Brett.
Wenn sie dir morgen befehlen,
du sollst Uniformen zuschneiden,
dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Richter im Talar.
Wenn sie dir morgen befehlen,
du sollst zum Kriegsgericht gehen,
dann gibt es nur eins:
Sag Nein!
Du. Mann auf dem Bahnhof.
Wenn sie dir morgen befehlen,
du sollst das Signal zur Abfahrt geben für den Munitionszug und für den Truppentransporter,
dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Mann auf dem Dorf und Mann in der Stadt.
Wenn sie morgen kommen und dir den Gestellungsbefehl bringen,
dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Mutter in der Normandie und Mutter in der Ukraine,
du, Mutter in Frisco und London,
du, am Huangho und am Mississippi,
du, Mutter in Neapel und Hamburg und Kairo und Oslo - Mütter in allen Erdteilen, Mütter in der Welt,
wenn sie morgen befehlen, ihr sollt Kinder gebären,
Krankenschwestern für Kriegslazarette und neue Soldaten für neue Schlachten,
Mütter in der Welt,
dann gibt es nur eins:
Sagt NEIN!
Mütter, sagt NEIN!
Denn wenn ihr nicht NEIN sagt, wenn IHR nicht nein sagt, Mütter, dann:
dann:
In den lärmenden dampfdunstigen Hafenstädten werden die großen Schiffe stöhnend verstummen und
wie titanische Mammutkadaver wasserleichig träge gegen die toten vereinsamten Kaimauern schwanken,
algen-, tang- und muschelüberwest,
den früher so schimmernden dröhnenden Leib,
friedhöflich fischfaulig duftend, mürbe, siech, gestorben - die Straßenbahnen werden wie sinnlose glanzlose glasäugige Käfige blöde verbeult und abgeblättert neben den verwirrten Stahlskeletten der Drähte und Gleise liegen,
hinter morschen dachdurchlöcherten Schuppen, in verlorenen kraterzerrissenen Straßen - eine schlammgraue dickbreiige bleierne Stille wird sich heranwälzen,
gefräßig, wachsend,
wird anwachsen in den Schulen und Universitäten und Schauspielhäusern,
auf Sport- und Kinderspielplätzen, grausig und gierig, unaufhaltsam -
der sonnige saftige Wein wird an den verfallenen Hängen verfaulen,
der Reis wird in der verdorrten Erde vertrocknen,
die Kartoffel wird auf den brachliegenden Äckern erfrieren und
die Kühe werden ihre totsteifen Beine wie umgekippte Melkschemel in den Himmel strecken -
in den Instituten werden die genialen Erfindungen der großen Ärzte sauer werden,
verrotten, pilzig verschimmeln -
in den Küchen, Kammern und Kellern,
in den Kühlhäusern und Speichern werden die letzten Säcke Mehl,
die letzten Gläser Erdbeeren, Kürbis und Kirschsaft verkommen -
das Brot unter den umgestürzten Tischen und auf zersplitterten Tellern wird grün werden und die ausgelaufene Butter wird stinken wie Schmierseife,
das Korn auf den Feldern wird neben verrosteten Pflügen hingesunken sein wie ein erschlagenes Heer und die qualmenden Ziegelschornsteine, die Essen und die Schlote der stampfenden Fabriken werden, vom ewigen Gras zugedeckt, zerbröckeln - zerbröckeln - zerbröckeln -
dann wird der letzte Mensch,
mit zerfetzten Gedärmen und verpesteter Lunge,
antwortlos und einsam
unter der giftig glühenden Sonne und
unter wankenden Gestirnen umherirren,
einsam zwischen den unübersehbaren Massengräbern und den kalten Götzen der gigantischen betonklotzigen verödeten Städte,
der letzte Mensch, dürr, wahnsinnig, lästernd, klagend - und
seine furchtbare Klage:
WARUM?
wird ungehört in der Steppe verrinnen,
durch die geborstenen Ruinen wehen,
versickern im Schutt der Kirchen,
gegen Hochbunker klatschen,
in Blutlachen fallen,
ungehört,
antwortlos,
letzter Tierschrei des letzten Tieres Mensch -
all dieses wird eintreffen,
morgen,
morgen vielleicht,
vielleicht heute nacht schon,
vielleicht heute nacht, wenn - - wenn - - wenn ihr
nicht
NEIN
sagt.
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chiron
07.08.2003, 00:38
@ nasowas
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Gesichter des Bösen - Über die Entstehung unserer Feindbilder |
-->Gesichter des Bösen - Über die Entstehung unserer Feindbilder. Von Sam Keen 1986
Aus dem Buch:
...Wir sind getrieben, uns einen Feind zu basteln, der als Sündenbock die Last unserer verleugneten Feindschaft trägt. Aus dem unbewußten Reservoir unserer Feindseligkeit erschaffen wir ein Zielobjekt; aus unseren privaten Dämonen zaubern wir uns einen öffentlichen Feind. Die Kriege, in die wir uns verstricken, sind -vielleicht mehr als alles andere - zwanghafte Rituale, Schattendramen, in denen wir fortwährend jene Teile von uns selbst zu töten versuchen, die wir verleugnen und verabscheuen.
Unser größte Überlebenschance besteht darin, unsere Denkweise über Feinde und Krieführung zu ändern. Statt vom Feind hypnotisiert zu sein, müssen wir zu prüfen beginnen, mit welchen Augen wir den Feind sehen.
Wie wir mit Bildern manipuliert werden, Propaganda die einen zum Held machen wenn der Feind getötet wird. Wie unsere Ur-Ängste aktiviert werden und gegen ein Feindbild benützt werden usw..
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Pega53
07.08.2003, 02:00
@ Praxedis
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Ja, und es beginnt heute, wenn du das Gefühl bekommst, du könntest... |
-->... deinem Nachbarn die Fresse polieren, weil er schon wieder...blahblahblah...Schuldzuweisung 1, schuldzuweisung 2, schuldzuweisung 3
Der Krieg beginnt im eigenen Gehirn, bei deinem Umgang mit dir selbst, setzt sich fort im Schlafzimmer, wandert von dort in's Kinderzimmer, dann in die Küche, wird geschleppt an den Arbeitsplatz, auf dem Weg dorthin kulminiert er kurz, wenn dir einer die Vorfahrt nimmt und steigert sich schon zum Exzess, wenn du beim Erben zu kurz zu kommen glaubst...oder die Zeitung liest weg."Gewerbesteuer für Freiberufler" usw., bis zum"Gestellungsbefehl".
Wie Chiron schon zitiert: Wenn wir unseren Schatten nicht dort beleuchten, wo er entsteht, nämlich in uns, haben wir keine Chance auf Frieden.
NIE wird's eine Regierung richten können. Frieden in sich zu schaffen ist die höchste Leistung des Individuums. Dann strahlt er von selbst nach außen. Heißt übrigens nicht, sich zum Narren halten oder mißbrauchen lassen zu müssen.
Jedoch bietet entwickelte soziale Intelligenz mehr Möglichkeiten, als soziale Krüppel sich vorstellen können.
Doch - Wo, bitte, lernen wir die Friedensfertigkeiten?
Friedvoll zu sein ist eine Leistung, die viel Können, Übung und auch Energie erfordert. Nur hochenergetische Individuen sind friedensfähig.
Mit moralischen Appellen wird hier absolut überhaupt gar nichts bewegt.
Es muß mehr Bock machen, in Frieden zu sein, als zu toben. Das ist alles.
Den Geschmack des Friedens muß man aber erst mal schätzen lernen und seine Sinne für die feinen Nuancen freudvollen Umgangs miteinander schärfen.
Bislang geschieht das durch mühsame Suche von Einzelnen und per Versuch und Irrtum.
Naja, nachdem das ein individueller Prozess des Erwachens ist, muß sich jeder von dort, wo er ist, durch seinen"großen Brei" selber fressen...Insofern wird es wohl immer eine"Quest" bleiben...
Sollen wir darauf warten, daß die Herrschenden beschließen, daß Jeder sich selbst zu finden habe???
Daß Jeder sich mit sich selbst in Einklang zu bringen habe?
Muß uns das erst"der Staat" sagen, daß wir herauszufinden haben, wer wir sind?
Gott sei Dank kann Jeder dort wo er ist, sofort anfangen Frieden zu verbreiten -sofern er mit sich selber in Frieden ist und sich mag. Jeder verbreitet irgendwas: nämlich das, was er in sich hat. Und jeder ist verantwortlich für das, was er in sich nährt und aus sich rausläßt.
Bin ich sauer (hoher pH-Wert im Blut.?.), vermehre ich den Krieg, bin ich friedlich, vermehre ich den Frieden. Und Jeder kann der Schmetterling sein, dessen Flügelschlag die Welt verändert. So oder so. Keine neutrale Zone.
Gruß vom Pega
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