rocca
07.08.2003, 18:58 |
Na bitte, es geht doch, Die Steigerung ist da. Antisemitischer Antizionismus Thread gesperrt |
-->Suhrkamp legt umstrittenen Titel nicht wieder auf
Nach harscher Kritik hat sich der Frankfurter Verlag entschlossen, die Rechte an dem unter Antisemitismus-Verdacht geratenen Buch „Nach dem Terror. Ein Traktat“ wieder zurückzugeben.
Der Suhrkamp Verlag hat sich von dem umstrittenen Buch des kanadisch-britischen Philosophen Ted Honderich distanziert. Der Verlag werde das unter Antisemitismus-Verdacht geratene Buch „Nach dem Terror. Ein Traktat“ nicht wieder auflegen und die Rechte an dem Buch zurückgeben, teilte Suhrkamp am Mittwoch in Frankfurt mit. Das erst im Juli 2003 erschienene Buch ist laut Verlag in erster Auflage bereits vergriffen. Der Verlag bedauerte zugleich, das ihm „die Haltung des Autors zum palästinensischen Terrorismus nicht rechtzeitig deutlich wurde“.
Der Direktor des Fritz-Bauer-Instituts in Frankfurt, Micha Brumlik, hatte zuvor schwere Antisemitismus-Vorwürfe erhoben. In dem Buch schreibt Honderich unter anderem: „Ich für meinen Teil habe keinen ernsthaften Zweifel, (...), dass die Palästinenser mit ihrem Terrorismus gegen die Israelis ein moralisches Recht ausgeübt haben.“
Seine überraschende Entscheidung begründete Suhrkamp damit, dass Honderich die in seinem „Traktat“ geäußerte Position im Internet radikalisiert habe.
Was im Buch noch Zitat sei, mache er sich dort in dem Satz zu eigen: „The Palestinians are right to look back to Fascist Germany and say they are the Jews of the Jews.“ (Die Palästinenser haben Recht, wenn sie auf das faschistische Deutschland zurückschauen und sagen, wir sind die Juden der Juden). Damit habe Honderich die Ebene zur Erörterung von kontrovers diskutierten Konflikten verlassen.
Brumlik hatte in einem von der „Frankfurter Rundschau“ veröffentlichten „Offenen Brief“ Honderich „antisemitischen Antizionismus“ vorgeworfen, weil er die Ermordung jüdischer Zivilisten in Israel rechtfertige.
Das Interesse an dem mit einer Auflage von 2000 Exemplaren erschienenen Buch sei vor allem durch die öffentliche Diskussion der vergangenen Tage groß geworden, sagte eine Sprecherin des Verlages.
Honderich setzt sich in dem Buch, das in der Jubiläumsreihe „40 Jahre edition suhrkamp“ erschien, mit den von ihm verurteilten Terroranschlägen vom 11. September 2001 auseinander.
Als eine Ursache dafür sieht er nach Verlagsangaben die ungleiche Verteilung der Güter auf der Welt. Dabei geht er auch auf den arabisch-israelischen Konflikt und dessen Geschichte ein.
Der Philosoph Jürgen Habermas, der Honderichs Buch dem Verlag empfohlen hatte, verwahrte sich am Mittwoch gegen die Vorwürfe seines „Freundes“ Micha Brumlik. Der Frankfurter Philosoph räumte allerdings ein, das „hemdsärmelige Pamphlet“ von Honderich enthalte einige Sätze, die sich, „wenn man sie ohne hermeneutische Nachsicht aus dem Zusammenhang der Argumente löst, auch gegen die Intention eines Autors immer für antisemitische Zwecke verwenden“ ließen.
Es tue ihm jedoch leid, wenn er es bei seiner Empfehlung des Buches an der gebotenen Rücksichtnahme habe fehlen lassen.
Brumlik hatte kritisierte, dass ausgerechnet ein Verlag wie Suhrkamp, der unter anderem einen Jüdischen Verlag betreibe, „philosophischen Judenhass“ publiziere.
Erst im vergangenen Jahr hatte der ebenfalls von Suhrkamp veröffentlichte Roman „Tod eines Kritikers“ von Martin Walser wegen Antisemitismus-Vorwürfen zu einer heftigen Debatte geführt.
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prinz_eisenherz
07.08.2003, 19:07
@ rocca
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Nun erst recht, wo finde ich das gute Stück? |
-->>Suhrkamp legt umstrittenen Titel nicht wieder auf
>Nach harscher Kritik hat sich der Frankfurter Verlag entschlossen, die Rechte an dem unter Antisemitismus-Verdacht geratenen Buch „Nach dem Terror. Ein Traktat“ wieder zurückzugeben. > > >
>Der Suhrkamp Verlag hat sich von dem umstrittenen Buch des kanadisch-britischen Philosophen Ted Honderich distanziert. Der Verlag werde das unter Antisemitismus-Verdacht geratene Buch „Nach dem Terror. Ein Traktat“ nicht wieder auflegen und die Rechte an dem Buch zurückgeben, teilte Suhrkamp am Mittwoch in Frankfurt mit. Das erst im Juli 2003 erschienene Buch ist laut Verlag in erster Auflage bereits vergriffen. Der Verlag bedauerte zugleich, das ihm „die Haltung des Autors zum palästinensischen Terrorismus nicht rechtzeitig deutlich wurde“.
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>Der Direktor des Fritz-Bauer-Instituts in Frankfurt, Micha Brumlik, hatte zuvor schwere Antisemitismus-Vorwürfe erhoben. In dem Buch schreibt Honderich unter anderem: „Ich für meinen Teil habe keinen ernsthaften Zweifel, (...), dass die Palästinenser mit ihrem Terrorismus gegen die Israelis ein moralisches Recht ausgeübt haben.“
>Seine überraschende Entscheidung begründete Suhrkamp damit, dass Honderich die in seinem „Traktat“ geäußerte Position im Internet radikalisiert habe.
>Was im Buch noch Zitat sei, mache er sich dort in dem Satz zu eigen: „The Palestinians are right to look back to Fascist Germany and say they are the Jews of the Jews.“ (Die Palästinenser haben Recht, wenn sie auf das faschistische Deutschland zurückschauen und sagen, wir sind die Juden der Juden). Damit habe Honderich die Ebene zur Erörterung von kontrovers diskutierten Konflikten verlassen.
>Brumlik hatte in einem von der „Frankfurter Rundschau“ veröffentlichten „Offenen Brief“ Honderich „antisemitischen Antizionismus“ vorgeworfen, weil er die Ermordung jüdischer Zivilisten in Israel rechtfertige.
>Das Interesse an dem mit einer Auflage von 2000 Exemplaren erschienenen Buch sei vor allem durch die öffentliche Diskussion der vergangenen Tage groß geworden, sagte eine Sprecherin des Verlages.
>Honderich setzt sich in dem Buch, das in der Jubiläumsreihe „40 Jahre edition suhrkamp“ erschien, mit den von ihm verurteilten Terroranschlägen vom 11. September 2001 auseinander.
>Als eine Ursache dafür sieht er nach Verlagsangaben die ungleiche Verteilung der Güter auf der Welt. Dabei geht er auch auf den arabisch-israelischen Konflikt und dessen Geschichte ein.
>Der Philosoph Jürgen Habermas, der Honderichs Buch dem Verlag empfohlen hatte, verwahrte sich am Mittwoch gegen die Vorwürfe seines „Freundes“ Micha Brumlik. Der Frankfurter Philosoph räumte allerdings ein, das „hemdsärmelige Pamphlet“ von Honderich enthalte einige Sätze, die sich, „wenn man sie ohne hermeneutische Nachsicht aus dem Zusammenhang der Argumente löst, auch gegen die Intention eines Autors immer für antisemitische Zwecke verwenden“ ließen.
>Es tue ihm jedoch leid, wenn er es bei seiner Empfehlung des Buches an der gebotenen Rücksichtnahme habe fehlen lassen.
>Brumlik hatte kritisierte, dass ausgerechnet ein Verlag wie Suhrkamp, der unter anderem einen Jüdischen Verlag betreibe, „philosophischen Judenhass“ publiziere.
>Erst im vergangenen Jahr hatte der ebenfalls von Suhrkamp veröffentlichte Roman „Tod eines Kritikers“ von Martin Walser wegen Antisemitismus-Vorwürfen zu einer heftigen Debatte geführt. > >
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dottore
07.08.2003, 19:16
@ rocca
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Re: Immer der Fehler: Man schreibt nicht perfide genug - weder pro noch contra (owT) |
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rocca
07.08.2003, 19:38
@ rocca
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Re: Na bitte, es geht doch, Die Steigerung ist da. Antisemitischer Antizionismus |
-->und noch ein link dazu. Auch lesenswert!
<ul> ~ Auch lesenswert</ul>
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Karl52
07.08.2003, 20:12
@ rocca
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Re: Na bitte, es geht doch, Die Steigerung ist da. Antisemitischer Antizionismus |
-->Es wird langsam Zeit, die kollektive Schuldvermutung in Deutschland abzuschaffen!
Die Generation unserer Eltern hat ja möglicherweise was gesehen, was vermutet etc und trotzdem geschwiegen; der Bischof von Münster, Graf Galen jedenfalls nicht.
Wir, Nachkriegsgeneration(en), haben jedenfalls nie aktiv mit Auschwitz und Co. zu tun gehabt. Mir steht diese zionistische Erpressung mittlerweile Oberlippe Unterkante. Immer wieder Opferhaltung, aber Zäune bauen in Palestina. Immer wieder in autonome Gebiete einfallen, aber auf geklautem Land leben.
Oder glaubt hier irgendjemand, daß der Palestinenserstaat gemäß road-map Ende 2005 existiert?
Die Antisemiten-Keule zieht bei mir nicht, mögen sich einschlägige Kreise also die Mühe sparen, einen Antizionisten lasse ich mich gerne schimpfen.
Karl
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stocksorcerer
08.08.2003, 07:44
@ dottore
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Wozu gibt es Lektoren? (owT) |
-->Huhu dottore,
....wenn diese Herren flapsige Ergüsse, zweideutige Formulierungen oder falsche"Betonungen" nicht erkennen, wozu leisten sich Verlage solche Leute dann?
Du selbst wirst als Autor sicher wissen, dass man versehentlich ausgelegte Fußangeln oder kleine, nicht leicht nachvollziehbare Sprünge innerhalb der eigenen Schreibe selbst als letzter erkennt. Das eigene Gehirn und das eigene Wissen lassen die eigene Schreibe für einen selbst logisch und eindeutig erscheinen, weil man gewisse Vokabeln und ganze Sachverhalte verinnerlicht hat und stillschweigend - meist sogar unbewußt - auch beim Leser voraussetzt.
Die Codierungen des Schreibers und Decodierungen des Lesers geben aber fast niemals deckungsgleich einen Sachverhalt wider. Schwere Kommunikation. Deshalb läßt auch jeder Autor seine Ergüsse gerne so oft wie möglich prüfen, bevor sie veröffentlicht werden. [img][/img]
Ich denke aber im Tenor: wenn ein Verlag ein Buch herausbringt, dann hat er in letzter Konsequenz auch zu dem"Werk" zu stehen, weil er zumindest zum Teil aktiv am Entstehen beteiligt war. Oder sind Lektoren heute nur noch für Interpunktion und Rechtschreibung im Sinne der Rechtschreibreform zuständig?
winkääää
stocksorcerer
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