Sascha
09.08.2003, 09:10 |
Statistik: Alleinstehende in Deutschland Thread gesperrt |
-->Statistik
<font size=5>Alleinstehende in Deutschland</font>
<font color="#FF0000">Wird die Familie in Deutschland zum Auslaufmodell? Die Zahlen legen diesen Schluss jedenfalls nahe: Nur in jedem vierten Haushalt habe im Jahr 2000 ein Paar mit Kindern gelebt</font>, wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln berichtet. Anfang der neunziger Jahre sei noch in jedem dritten Heim mindestens ein Kind zu Hause gewesen. Dagegen wohnten inzwischen 13,8 Millionen Deutsche allein. Der Anteil der Singles an den Haushalten ist von 33,6 (1991) auf 36,1 Prozent gestiegen.
Auch in absoluten Zahlen gesprochen wird der Anstieg noch deutlicher. Von 13,8 Millionen Haushalten Alleinstehender 2000 schnellte die Zahl auf 14,2 Millionen im Jahr 2002 hoch - <font color="#FF0000">ein beachtlicher Zuwachs!</font>
[b] Quelle: http://www.stern.de/lifestyle/liebesleben/index.html?eid=510809&id=510861&nv=ex_rt
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kingsolomon
09.08.2003, 10:27
@ Sascha
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das dürfte sich in Zukunft drastisch umkehren, wenn der Wohlfahrtsstaat tot ist! |
-->Wiederentdeckung der Grossfamilie als Ersatz zum Niedergang von
Staat und Wirtschaft. Der Partikularismus ist zum
Tode verurteilt. Man wird wohl oder übel naäher zusammenrücken müssen.
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alberich
09.08.2003, 13:32
@ Sascha
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@ Sascha: interessant wäre die Alterschichtung der 1-Personen-Haushalte, |
-->denn der Stern-Artikel läßt an locker-flockig Livestyle-Single-Leben denken.
Aber ist es wirklich so?
gruß
alberich
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Zardoz
09.08.2003, 13:48
@ kingsolomon
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Das sieht aber bisher ganz anders aus. |
-->Beispiel für die Single-Förderung:
Lebt ein Bezieher von Arbeitslosenhilfe allein, erhält er z. B. 1150 Euro monatlich. Lebt er mit einem Durchschnittsverdiener zusammen, bleiben nach Anrechnung und"steuerlicher Nutzung" des Anrechnungsbetrages etwa 450 Euro.
Unter dem Strich eine Subventionierung des Singles von 700 Euro im Monat.
Ähnlich sieht es bei älter werdenden Kindern aus. Das Füllhorn des Staates öffnet sich erst dann so richtig, wenn sie die Familie verlassen: BAFöG ab der Oberstufe.
Beim besten Willen kann ich nicht erkennen, daß Indula Gemeinschaften irgendwie gefördert würden. Ganz im Gegenteil.
Sunny weekend,
Zardoz
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Sascha
10.08.2003, 03:45
@ alberich
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@ alberich: interessant wäre die Alterschichtung der 1-Personen-Haushalte, |
--> Hi alberich!
Ich glaube zwar, daß durchschnittlich das Single-Dasein noch am einfachsten ist aber es wird auch Einzelfälle geben in denen das ganz und gar nicht so ist.
Mehr und mehr"versingelt" Deutschland m.E. ja GERADE DESWEGEN weil die Leute kein Geld mehr haben um eine Familie mit Kind zu gründen. Dafür reichen die Penunzen vorne und hinten nicht mehr. Viele sind sich darüber mittlerweile bewußt was es bedeutet in der heutigen immer hektischer und dynamischer werdenden Arbeitswelt ein Kind großzuziehen. Denn man muß sich ja mit einem Kind auch beschäftigen und sollte das auch. Außerdem reichen bei vielen die finanziellen Ressourcen hierfür einfach nicht mehr aus. Oft ist also der einzige Weg: Single bleiben!
Aber auch hier wird es zunehmend schwerer durch höhere Belastungen u.v.m.
Ich habe vor kurzem mal für mich eine Kalkulation mit Excel gemacht auf welche Kosten ich komme wenn ich dann bald von zuhause ausziehe. Und ich kenne auch einige Leute aus meiner Umgebung die etwa zwei bis drei Jahre älter sind als ich (so um die 25). Die kommen gerade so über die Runden. Und die leisten sich weder ein Handy, noch viele Klamotten, noch gehen sie in Urlaub, noch schmeißen sie ihr Geld am Wochenende raus, noch haben sie ein Auto. Das sind alles Leute die aber fast 40 Stunden pro Woche arbeiten. Gut sie haben nicht den schweren Job wenn sie an der Kasse im Einzelhandel arbeiten. Auch keine riesengroße Verantwortung. Aber es sind dennoch Leute die ziemlich viel arbeiten und das für einen ziemlich schlechten Lohn.
Leider habe ich keine Statistik die etwas über die Altersschichtung der 1-Personen-Haushalte aussagt. Ich würde jedoch vermuten, daß es sich v.a. um junge Leute handelt. Das durchschnittliche Heiratsalter ist bei Männern mittlerweile bei über 30 Jahren und bei Frauen meines Wissens auch schon bei so 26 Jahren. Stand vor ein paar Monaten mal im Focus. Eine solche Statistik über die Altersschichtung wäre jedoch mal interessant.
Viele Grüße
Sascha
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Sascha
10.08.2003, 03:53
@ kingsolomon
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Sehe ich genauso! [mkT] |
--> Sehe ich ebenfalls so! Sinkt der Wohlstand so werden wir vermutlich eine gegenläufige Entwicklung zu der Zeit sehen als der Wohlstand gestiegen ist. Wenn es vorbei ist mit den vielen Reisen in alle Welt, vorbei mit dem vielen Luxus, vorbei mit dem vielen Ausgehen, vorbei mit den teuren Klamotten und Autos, usw. werden die Menschen sich einen Ersatz suchen. Individualisierung, Egoismus u.ä. werden zurückgehen. Die Menschen werden sich wieder auf wesentlichere Dinge im Leben besinnen.
Heute hat man als junger Mensch oft eine Entscheidung zu treffen. Familie oder Karriere. Diese Entscheidung gab es früher wohl auch aber da war das noch eher miteinander vereinbar. Heute ist es eher eine Entscheidung der Art Urlaub & Luxus oder Kinder & Familie. Beides zu haben ist häufig nicht wirklich möglich. Außerdem ist es so, daß durch das immer größere Angebot an Freizeitmöglichkeiten die Entscheidung immer mehr zuungunsten der Familie gefallen ist. Verzichtet man auf Familie & Kinder so kann man sich heute dafür als Ersatz oft viel mehr andere Dinge leisten. Schöne Autos, Reisen in alle Welt, Fitnessstudio, Ausgehen u.v.m.
Sinkt der Wohlstand in Deutschland so wird die Entscheidung Karriere ODER Familie wieder eher zugunsten der Familie fallen denn immer häufiger wird es so sein, daß man sich gewisse Dinge so oder so (ob mit oder ohne Familie) nicht mehr leisten können wird.
Viele Grüße
Sascha
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alberich
10.08.2003, 14:18
@ Sascha
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Alterschichtung der 1-Personen-Haushalte, |
-->Hallo Sascha,
ich habe hier für Berlin und Bayern Zahlen gefunden, die belegen, daß in Single-Haushalten ganz andere Personen leben als gemeinhin angenómmen wird.
Nämlich: 30-60 jährige Männer (vermutlich geschieden)
über 60 jährige
Berlin
Nach Altersgruppen gegliedert ist für beide Geschlechter eine deutliche Zunahme (26,0 Prozent) der Einpersonenhaushalte bei den 30- bis unter 60- jährigen zu registrieren. Bei den Jüngeren und den Personen im Alter von 70 und mehr Jahren ist die Zahl der Single-Haushalte dagegen zurückgegangen.
Einpersonenhaushalte in Berlin in den Jahren 1991 und 1998
nach Geschlecht und Altersgruppen
Altersgruppen 1991 1998 Veränderung 1998: 1991
in 1000 um % um 1000
Insgesamt
unter 30 187,2 165,2 - 11,8 - 22,0
30 - 60 298,8 376,3 26,0 77,5
60 - 70 89,5 95,5 6,6 5,9
70 und älter 211,5 192,9 - 8,8 - 18,7
Insgesamt 787,0 829,9 5,4 42,8
männlich
unter 30 106,6 93,3 - 12,5 - 13,3
30 - 60 177,1 227,1 28,3 50,1
60 - 70 17,8 30,6 72,5 12,9
70 und älter 23,9 27,1 13,4 3,2
Zusammen 325,2 378,1 16,2 52,8
weiblich
unter 30 80,6 71,9 - 10,8 - 8,7
30 - 60 121,7 149,2 22,6 27,5
60 - 70 71,8 64,8 - 9,7 - 7,0
70 und älter 187,7 165,8 - 11,7 - 21,9
Zusammen 461,8 451,8 - 2,2 - 10,0
http://www.statistik-berlin.de/pms/2a5/1999/99-05-26a.html
Bayern
Ende April 2001 gab es in Bayern knapp zwei Millionen Single-Haushalte. Damit lebte nach Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung fast jeder sechste Einwohner Bayerns alleine. Gut ein Drittel von Ihnen lebte in einer Großstadt; dort ist bereits jeder zweite Haushalt ein Single-Haushalt. Mit rund 42 Prozent stellten die 60jährigen oder älteren die größte Gruppe der Alleinlebenden; nur 18 Prozent gehörten der Generation der unter 30jährigen an.
[b][/b]
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Sascha
10.08.2003, 17:21
@ alberich
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Re: Alterschichtung der 1-Personen-Haushalte, |
--> Hallo Alberich!
Danke für die interessante Statistik. Erstaunt hat mich vor allem, daß in der Großstadt mittlerweile jeder zweite Haushalt ein Single-Haushalt ist.
Beste Grüße,
Sascha
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