Sascha
09.08.2003, 09:24 |
Witz des Tages: Clement will jedem Bewerber Lehrstelle besorgen Thread gesperrt |
-->Samstag 9. August 2003, 08:47 Uhr
<font size=5>Clement will jedem Bewerber Lehrstelle besorgen</font>
Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) will jeden Bewerber bis Jahresende mit einer Lehrstelle versorgen. Der"Welt am Sonntag" sagte Clement: <font color="#FF0000">"Jeder und jede, die jetzt einen Ausbildungsplatz sucht, wird ein Angebot bekommen, ob auf einen Ausbildungs- oder einen Praktikumsplatz oder auf eine berufsvorbereitende Maßnahme</font>. Wer dieses Angebot nicht annimmt, kann nicht mehr mit öffentlicher Unterstützung rechnen."
Nach Auffassung des Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Dieter Philipp, führen niedrigere Löhne allein noch nicht zu mehr Lehrstellen im Handwerk."Die Ausbildungsvergütung ist nur ein Teil der Kosten von Ausbildung", sagte Philipp der"Kölnischen/Bonner Rundschau". Er würde eher an anderer Stelle ansetzen:"Bei den Anwesenheitszeiten in den Betrieben, die häufig zurückgegangen sind". Zwei Berufsschultage pro Woche seien"nicht durchweg nötig".
[b] Eigener Kommentar: Nur weiter solche dumme Sprüche bringen Herr Clement!! Jeder soll eine Lehrstelle bzw. Angebot gemacht bekommen und wenn man's nicht annimmt hat man Pech. So einfach ist das. Mich hinstellen und Leuten Jobs anbieten die vielleicht gar nicht zu ihnen passen, für 3 Euro die Stunde, in der 500 km entfernten Gemeinde XX... und Druck mit Streichungsdrohungen auf sie ausüben... DAS, lieber Herr Clement, kann ich auch. Dafür brauchen wir sie nicht!
Wo wir schon dabei sind noch ein kleiner Kommentar an jene Politiker die gerne mal wieder die Staatsverschuldung erhöhen: Hier gilt sozusagen das Gleiche. Auch das kann jeder und ist keine Kunst. Dafür brauchen wir euch nicht!
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Silberfuchs
09.08.2003, 11:24
@ Sascha
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oder einen Praktikumsplatz oder auf eine berufsvorbereitende Maßnahme... (owT) |
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Euklid
09.08.2003, 13:32
@ Sascha
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Re: Witz des Tages: Clement will jedem Bewerber Lehrstelle besorgen |
-->Richtig denn dazu brauchen wir sie wirklich nicht.
Und was ist mit den vielen Asylanten die Sozialhilfebezieher sind?
Müssen die auch arbeiten oder schiebt man es denen trotz Unlust noch immer in den Allerwertesten?
Gilt das Arbeitsverbot für Asylanten überhaupt noch?
Vor Jahren durften sie bei den Sturmschäden nicht im Wald mithelfen weil die Unfallgefahr angeblich zu groß wäre.
Die anderen Dödels durften natürlich von den Bäumen erschlagen werden.
Wer soll das alles noch begreifen und wie lange geht das noch gut?
Das ist hier die Frage.
Gruß EUKLID
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El Sheik
09.08.2003, 13:44
@ Sascha
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Und wie lautet Deine eigene KONSTRUKTIVE Lösung des Problems? (owT) |
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Zardoz
09.08.2003, 16:01
@ El Sheik
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Zum Beispiel... |
-->... könnte ich mein Kind selbst ausbilden.
Aus Unterhalt wird - steuerlich nutzbare - Ausbildungsvergütung, Kindergeld wird auch wieder gezahlt, die Ausbildereignung ist ab diesem Monat ausgesetzt... was war noch das Problem?
Sunny weekend,
Zardoz
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Christian
09.08.2003, 16:09
@ Sascha
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Re: Genau das brauchen wir! |
-->Letzte Woche noch geht es um Arbeitslosigkeit, jetzt um die Kids ohne Ausbildungsstelle/-chance. Natürlich muss im größten Krisenfall auch zwangsverpflichtet werden - vor allem dann, wenn wir es mit einer Masse von Dumpfbacken zu tun haben. Und es ist mir so was von egal, ob es sich um die Inhaber von deutschen Pässen mit deutschen Wurzeln oder Wurzeln anderer Nationalitäten handelt - oder um den in einem anderen Posting zu diesem Thema erwähnten sozialhilfeschmarotzenden Asylbewerber handelt. Das Problem ist, den Geist zu wandeln, Bildung, Ausbildung und Arbeit zu etwas erstrebenswertem zu machen. Und das hat nicht nur sozialpädagogischen Nutzen, sondern zahlt sich auch in einigen Jahren für das Land aus.
Die Autorin des Leitartikels der Süddeutschen Zeitung hat sich heute mit dem Thema Generationenkonflikt befasst und genau dieses Problem auch auf den Punkt gebracht. Im Auszug liest sich das so:
"Die Politiker reden zwar von Generationengerechtigkeit, aber sie meinen niedrigere Lohnnebenkosten und Ankurbelung der Wirtschaft. Sie tasten veraltete Steuergeschenke, etwa beim Ehegatten-Splitting, nicht an. Es geht ihnen um kurzfristige Effekte, um die schnelle Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt etwa, und sie vernachlässigen dabei die Qualifizierung von benachteiligten Jugendlichen. Sie übersehen, von der Sorge um Gerechtigkeit mal ganz abgesehen, dass sich der Staat angesichts der demographischen Schieflage ein Heer von jungen Hilfsarbeitern nicht leisten kann: Ohne qualifizierte junge Arbeitnehmer wird in 20 Jahren die Produktivität schwinden, selbst wenn endlich eine gezielte Einwanderungspolitik verwirklicht wird."
Der ganze Artikel hier: Kampf der Generationen
Sascha, was kritisierst du eigentlich:
- Die zugegebenermaßen etwas anmaßende Behauptung, jedem Jugendlichen eine Ausbildungsstelle bzw. berufsvorbereitende Maßnahme besorgen zu wollen
oder
- die Androhung, die bei Nichtannahme des Angebots alle Zahlung einzustellen?
Ich für meinen Teil ziehe den Hut vor Clement, wenn er es schafft. Indes melde ich meine Zweifel an, ob er es erreichen kann.
Erneut stehen meiner Meinung nach auch in diesem Punkt unsere Gesellschaft und das Gesellschaftssystem am Pranger. Sie versagen, wenn es darum geht, jegliche Art von Engagement, Ehrgeiz, Erfolgsdenken vor allem bei den schulisch schwachen Jugendlichen zu etablieren. Die Gesellschaft zieht sich da einen schon bald unkontrollierbaren Mob heran. Dann ist die Ka... aber am Dampfen. Gruß aus Dortmund, Christian
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Sascha
10.08.2003, 03:26
@ El Sheik
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Re: Und wie lautet Deine eigene KONSTRUKTIVE Lösung des Problems? |
--> Hi El Sheik!
Leider habe ich keine Lösung. Jedoch fände ich es sinnvoller wenn die Regierung (aber welche Regierung hat das jemals getan?) endlich sagen würde was Sache ist und sozusagen die Katze aus dem Sack läßt. Ich finde diese Heuchlerei die in der Politik teilweise stattfindet einfach schlimm. Es ist doch längst bekannt, daß die Renten bei der Altersstruktur die wir haben so nicht mehr finanzierbar sind und das es richtig dicke Einschnitte geben muß. Es ist längst bekannt wo wir hinrudern. Die Staatsverschuldung hat den"Point of no return" doch längst überschritten.
Clement hätte doch sagen können, daß er mehr Druck ausüben will/muß weil es ANDERS nicht mehr geht statt sich hinzustellen und provozierend zu sagen"es wird schon jeder eine Lehrstelle o.ä. erhalten".
In diesem Sinne würde ich sagen wäre ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende.
[b] Viele Grüße
Sascha
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Sascha
10.08.2003, 03:36
@ Christian
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Re: Genau das brauchen wir! |
--> Hi Christian!
Ich kritisiere v.a. diese Hochstaplerei oder Scheinheiligkeit. Es ist genauso wie wenn ich mich hinstellen würde und dem Volk sage: Morgen habt ihr alle Arbeit! Dabei vergesse ich jedoch dazuzusagen das die meisten Arbeiten mit 1 Euro pro Stunde bezahlt werden. Das ist jetzt ein Extrembeispiel aber so ist es doch!
Was meint Herr Clement wohl wo die Gründe liegen warum viele Jugendliche jetzt noch keine Lehrstelle o.ä. Ich würde sagen die Gründe liegen darin, daß entweder die Bildund und das Engagement der Jugendlichen teilweise zu niedrig sind und teilweise aber auch gar keine Lehrstellen da sind.
Jetzt verspricht er jedem eine Lehrstelle oder zumindest eine Weiterbildungsmaßnahme u.ä.
Er führt aber nicht weiter aus wie er das machen will. Warum wohl nicht? Weil er nämlich sein Ziel nur erreicht indem er am Ende Jugendliche in Berufe steckt die ihnen gar nicht liegen oder einfach mehr Druck auf sie ausübt damit sie praktisch unterbezahlte Tätigkeiten aufnehmen müssen.
Es ist noch mit der gewollten Schaffung des Billiglohnsektors ähnlich. Es wird versprochen, daß die Arbeitslosigkeit dadurch zurückgeht. Durch die Schaffung eines Billiglohnsektors könnte diese wohl tatsächlich zurückgehen. Aber ist das eine Kunst wenn man dem Volk verspricht die Arbeitslosigkeit zu senken und sich dabei als Wohltäter hinstellt und gleichzeitig das Sinken der Arbeitslosigkeit NUR auf Kosten des Volkes (durch niedrigere Löhne) erreicht?
Viele Grüße
Sascha
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Euklid
10.08.2003, 09:21
@ Sascha
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Re: Genau das brauchen wir! |
-->Man braucht keinen Billiglohnsektor zu schaffen.
Denn den gibt es schon auf dem Bau.
Wieviele der jüngeren arbeiten aber auf dem Bau?
Selbst wenn man das Hirn mit dem Mikroskop suchen kann sind sich viele scheinbar noch zu fein für solche Arbeit.
Wir haben fast 5 Millionen Arbeitslose und auf Baustellen arbeiten ca 800 000 ausländische Arbeitnehmer.
Ich möchte anfragen warum?
Wer genehmigt daß 800 000 Ausländer hier arbeiten damit man Deutsche aufs Arbeitsamt schicken kann?
Alleine diese Maßnahme würde die Arberitslosenzahl sofort spürbar absenken.
Gruß EUKLID
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Sascha
10.08.2003, 13:33
@ Euklid
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Zu fein, arbeitsunwillig und faul? Bist du sicher? [mkT] |
--> > Selbst wenn man das Hirn mit dem Mikroskop suchen kann sind sich viele > scheinbar noch zu fein für solche Arbeit. > Wir haben fast 5 Millionen Arbeitslose und auf Baustellen arbeiten ca 800 000 > ausländische Arbeitnehmer. > Ich möchte anfragen warum?
Die Frage möchte ich dir gerne beantworten. Es wird häufig unterstellt, daß die Herren zu fein sind. In einigen Fällen mag es auch zutreffen. Soweit so gut! Aber glaubst du jeder ist sich zu fein auf dem Bau zu arbeiten?
Nee Euklid. Das glaube ich nicht! Es liegt mehr daran, daß ein Deutscher Arbeitnehmer von den gebotenen Hungerlöhne kaum noch leben kann. Es ist ein Unterschied ob von dem deutschen Baustellenlohn in Deutschland leben muß oder ob ich für diesen Lohn eine gewisse Zeit als Portugiese hier arbeite und zuhause die Lebensführung die Hälfte kostet.
Die Deutschen Arbeitslosen sind zu fein die Arbeit zu machen. Ich würde sagen, daß es vielmehr daran liegt, daß viele Deutsche in diesem Fall einfach ihr Hirn eingeschaltet haben und merken, daß sie total ausgeraubt werden und sie von solchen Löhnen kaum in Deutschland leben können.
Während es sich für einen Portugiesen richtig lohnen kann hier zu arbeiten ist das im Falle des Deutschen nicht so.
Die wenigsten sind zu feind. Für die meisten lohnt es sich schlicht und einfach nicht auf dem Bau zu arbeiten. Würdest Du gerne als Ingenieur für 1750 Euro brutto im Monat arbeiten nur weil rumänische Ingenieure im Land sind und mit 1900 Euro brutto sehr zufrieden sind weil sie in ihrem Land ein Viertel der hiesigen Lebensführungskosten haben?
Die meisten Arbeitslosen sind weder faul noch arbeitsunwillig. Und ein gewisses Recht eine Arbeit abzulehnen sollte man auch als Arbeitsloser noch haben. Ich finde es nicht in Ordnung wie Herr Clement nun mit Arbeitslosen umspringen will. Schließlich sind das nicht diejenigen die man als faul und arbeitsunwillig bezeichnen sollte. Das sind eher Sozialhilfeemfpänger u.ä. Arbeitslose sind immer häufiger Menschen die relativ wenig Schuld trifft das sie arbeitslos sind. Immer häufiger sind engangierte Menschen mit guter Ausbildung und Berufserfahrung unter den Arbeitslosen zu finden. Das jemand der 20 Jahre als Ingenieur gearbeitet nicht gerade"HURRA" schreit wenn das Arbeitsamt ihm einen sog. zumutbaren Job anbietet bei dem er 30% weniger verdient und die Arbeit überhaupt nicht seinen Fähigkeiten entspricht und im 230 km entfernten Ort X liegt ist wohl klar. Aber Herr Clement legt es so aus, daß derjenige der bei diesen prima Angeboten eben nicht"HURRA" schreit als"arbeitsunwillig" und"faul" gilt.
[b] Viele Grüße
Sascha
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Euklid
10.08.2003, 13:54
@ Sascha
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Selbstverständlich sind nicht alles Faulenzer. |
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>Während es sich für einen Portugiesen richtig lohnen kann hier zu arbeiten ist das im Falle des Deutschen nicht so.
>Die wenigsten sind zu feind. Für die meisten lohnt es sich schlicht und einfach nicht auf dem Bau zu arbeiten. Würdest Du gerne als Ingenieur für 1750 Euro brutto im Monat arbeiten nur weil rumänische Ingenieure im Land sind und mit 1900 Euro brutto sehr zufrieden sind weil sie in ihrem Land ein Viertel der hiesigen Lebensführungskosten haben?[/b]
Nein ich würde für 1900 Euro nicht arbeiten hier in Deutschland.
Dafür muß ich aber dann die Konsequenzen ziehen und bereit sein in selbständiger Tätigkeit meinen Job auszuführen.
Ist man gut in seinem Beruf wird man weiter sein Geld verdienen können.
Es geht dann auch nicht nur um das Geld.Bevor ich mir hier für 1900 Euro einen Hoidoi vor die Nase setzen lasse esse ich lieber Pellkartoffeln mit Quark.
Auch dazu muß man selbstverständlich stehen.
Sind es genügend die dazu stehen wird man in kürzester Zeit mit den Possen des Lohndumpings aufhören.
Und ich kann mir vorstellen daß gerade die gebildete Schicht auch woanders als in Deutschland arbeiten kann und sich nicht von Henkels und Hundts warmen Worten ernähren kann während diese Brüder Champagner schlürfen und Wasser predigen.
Genug ist genug.
Man muß nur dazu stehen und nicht jammern.
Das Preisniveau in Deutschland ist in Europa führend während der Nettolohn dies schon lange nicht mehr ist.
Nur die Bruttolöhne sehen noch gut aus,bringen aber nichts weil man davon nicht leben kann, sondern die Brötchen aus dem Nettolohn bezahlen muß.
Warum gab es keine englischen Ingenieure in Deutschland als die Arbeitslosigkeit in England hoch war?
Die Angelsachsen wußten genau um die hohen Abzüge in Deutschland.
Das Gerede um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie ist ein reines Ablenkungsmanöver.
Man ist sogar Exportweltmeister.
Die Ablenkung geschieht nur um vom Staatsbankrott abzulenken.
Gruß EUKLID
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