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-->Wie ist es heute in diesem Dorf?

Alles hat sich total verändert, man erkennt diesen Ort nicht wieder. Damals war er eine strenge Volkskommune und ein Modell des Kommunismus. Heute ist dieses Dorf eine Aktiengesellschaft, in der die Bauern sehr reich geworden sind und alle möglichen Industriebetriebe haben. Der neue Generaldirektor ist ein Mann, der damals noch als stellvertretender Vorsitzender des Revolutionskomitees mit seinen Brigaden und mir zum Kalaschnikoff-Schießen ausgezogen ist. Man merkt, daß das Lebensgefühl der Menschen ein anderes ist als früher.In der Mitte des Dorfes steht jetzt ein Riesenhotel in Form einer 12stöckigen Pagode. Dort hatte man uns aus alter Freundschaft die 450 Quadratmeter große Präsidentensuite reserviert. In dem Haus, in dem ich damals gewohnt hatte, leben heute arme Gastarbeiter aus anderen Provinzen. Also, man muß sagen, es sind ganz seltsame Überraschungen für uns dabei gewesen.

-->Manche Moden kommen vom Westen. Rotwein - das ist ein westlicher Einfluß, der im Augenblick bei der Oberschicht ein großes Hobby ist. Man importiert ihn in Massen aus Frankreich. Obwohl die Chinesen ihn gar nicht unbedingt mögen. Manche tun dann folgendes: sie mischen ihn halb mit Limonade, damit er nicht so schrecklich schmeckt. Aber es ist eben schick, Rotwein zu trinken.

<ul> ~ http://www.wdr.de/tv/ausland/specials/rugechina/text.html</ul>