dottore
12.08.2003, 20:12 |
Rattenhafte Geschäftigkeit: Gesetzentwurf (!) Gesundheitsreform 440 (!) Seiten (owT) Thread gesperrt |
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Uwe
12.08.2003, 20:38
@ dottore
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Re: Inflation! Am 16.06.03 waren es noch 147 (PDF-)Seiten |
-->PDF: Drucksache 15/1170
Quelle: [img][/img]
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mguder
12.08.2003, 21:08
@ dottore
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Leider bekommen die Ratten dafür auch noch eine Menge Geld (owT) |
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Jochen
12.08.2003, 21:22
@ dottore
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Re: Rattenhafte Geschäftigkeit: Gesetzentwurf (!) Gesundheitsreform 440 (!) Seiten (owT) |
-->Vielleicht auch interessant: die Berufsgenossenschaften feiern sich gerade als Bürokratieabbauer. So sagen sie, die meisten Unfallverhütungsvorschriften würden verschwinden. Das sieht in praxi aber so aus: die verschiedenen Vorschriften werden in wenigen zusammengefaßt. Konkret: vorher gabs z.B. 10 Vorschriften mit 10 Paragraphen, jetzt solls eine Vorschrift mit 100 Paragraphen geben (daß die Texte nahezu identisch sind, muß kaum erwähnt werden). Erleichterung = 0.
Gruß
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Euklid
12.08.2003, 22:07
@ Jochen
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Re: Rattenhafte Geschäftigkeit: Gesetzentwurf (!) Gesundheitsreform 440 (!) Seiten (owT) |
-->Hier auf Bürokratieabbau zu drängen ist ein Hohn.
Hier komme ich aus dem Metier und weiß wovon ich rede.
Je weniger Kontrolleure auf den Baustellen tätig sind desto mehr wird geschludert.
Das fängt bei nicht abgedeckten Löchern auf den Baustellen an und geht bis zu atemberaubenden Gerüstkonstruktionen die ein besonnener Redakteur wahrscheinlich aus Angst niemals betreten würde.
Und das größte überhaupt sind am Ende überhaupt fehlende Gerüste.
Und das ganze kostet sowohl oft genug das Leben von Bauarbeitern oder sie sind ihr Leben lang verkrüppelt.
Was sagt denn der Redakteur dazu wenn der Chef anordnet daß kein Gerüst auf die Baustelle kommt?
Wie soll der Mann das Gerüst bauen wenn kein Material dazu vorhanden ist.
Warum steigen die Unfallzahlen auf den Baustellen seit der Rezession an?
Wenn der Staatsanwalt wegen toter bauarbeiter auf die Baustelle kommt ist oft genug die Lage schon präpariert und kein Originalzustand mehr vorhanden.
Denn die Bauleiter sind ja auch nicht blöd und wollen ins Gefängnis marschieren.
Der Druck muß hier wieder erhöht werden und nicht abgebaut.
Und das geht nur über schärfere Kontrollen.
Erstens koste jeder tote Mann die Gesellschaft eine Unmenge ahn Versorgungsleistungen und zzweitens ist das Geld kein Ersatz für einen toten Vater.
Man wird schon noch sehen was man von den allerseits befürworteten Ausdünnungen der Sicherheitsvorschriften hat.
Das gilt im übrigen auch für die Statik eines Wohnhauses.
Kein Mensch fühlt sich mehr für die Kontrolle zuständig.
Die Bauherren feiern die Abschaffung der Prüfpflicht und sind am Ende die Betrogenen.
Nichts fördert den Pfusch mehr als nicht stattfindende Kontrollen.
Der Bauherr der unter seinen Trümmern liegt kann auch anschließend nicht mehr klagen.
Das sind alles Einladungen an pfuschende Baufirmen.Die freuts natürlich daß keine Kontrolle mehr kommt und sie die Sünden mit Beton zugießen können.
Gruß EUKLID
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Gewinnmitnehmer
12.08.2003, 22:26
@ dottore
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Ist das Hörbuch schon erhältlich? ;-) (owT) |
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Jochen
13.08.2003, 16:53
@ Euklid
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Re: Rattenhafte Geschäftigkeit: Gesetzentwurf (!) Gesundheitsreform 440 (!) Seiten (owT) |
-->>Man wird schon noch sehen was man von den allerseits befürworteten Ausdünnungen der Sicherheitsvorschriften hat.
Nun, genaugenommen ist hier auch eine Tendenz zur Verstaatlichung zu beobachten. Hatten bisher die Berufsgenossenschaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts autonom Vorschriften erlassen, die dem Versicherungscharakter dieser Institutionen entsprachen, wird dieses Recht"gleitend" in staatliches Recht (Verordnungen, Technische Regeln) überführt. Die Staatsmacht zieht hier Aufgaben an sich.
>Das gilt im übrigen auch für die Statik eines Wohnhauses.
>Kein Mensch fühlt sich mehr für die Kontrolle zuständig.
>Die Bauherren feiern die Abschaffung der Prüfpflicht und sind am Ende die Betrogenen.
Nun, sie sind mehr in der Verantwortung als bisher, prinzipiell gar nicht so schlecht, finde ich.
>Nichts fördert den Pfusch mehr als nicht stattfindende Kontrollen.
>Der Bauherr der unter seinen Trümmern liegt kann auch anschließend nicht mehr klagen.
>Das sind alles Einladungen an pfuschende Baufirmen.Die freuts natürlich daß keine Kontrolle mehr kommt und sie die Sünden mit Beton zugießen können.
Muß man mal sehen, wie sich das entwickelt.
Gruß
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Euklid
13.08.2003, 17:31
@ Jochen
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Re: Rattenhafte Geschäftigkeit: Gesetzentwurf (!) Gesundheitsreform 440 (!) Seiten (owT) |
-->Hallo Jochen
das kann man schon sehen wie sich das entwickelt.
Man braucht nur in die Türkei zu sehen wenn ein Erdbeben mit der Stärke 5,6 auftritt.
Das ist ein Wert bei dem noch lange nichts zusammenfallen darf.
Ist etwas zusammengefallen?
Auch wir in Deutschland hatten in den 80er Jahren ein Erdbeben dieser Stärke.
Zusammengefallen ist nichts.Natürlich gab es Schäden mit groben Rissen.
Wenn Du schreibst mal sehen wie es tut ist das Kind leider im Brunnen.
Die Empörung wird groß sein und alle werden mit den Fingern auf die Verantwortlichen zeigen.
Die sind aber unter den Juristen und Politikern zu suchen die scheinbar mehr Ahnung von Baustatik haben als die Statiker selbst;-))
Sie haben es wider Besseren Wissens getan.
Und anschließend wird man Nachschulungen für Statiker fordern während eigentlich Politiker und Juristen die Finger dort raus lassen sollten wovon sie nichts verstehen.
Die Prüfingenieurverband schickt dauernd Dokumentationen des Pfuschs an diese Herren.
Und was denken die wohl? Scheinbar nach mir die Sintflut.
Der Bauherr ist überfordert wenn er nur nach Preis des Statikers fragt.
Er nimmt den billigsten.
Gibt es exakte Vorschriften was zu liefern ist kann kein großer Preisunterschied zustande kommen.
Die billigeren Preise resultieren einzig und allein durch weniger Leistung.
Gruß EUKLID
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