Mat72
15.08.2003, 00:31 |
So. Ich wünsche Nord-Ostamerika eine interessante Nacht... Thread gesperrt |
-->auf das sich die multikulturelle Gesellschaft... der sogenannte"melting pot" bewähren mag. Damit es morgen, wenn ich arbeiten gehen darf, wieder viel neue Sachen zu exportieren gibt... Pflaster, Waffen, Glasscheiben, Autos, Betroffenheitsschreiben, Irak-Soldaten, Notstromaggregate, Instant-Hot-Dogs (tm) etc.
In Bagdad Nordost gibt es auch keinen Strom... also ist alles relativ.
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Karl52
15.08.2003, 04:07
@ Mat72
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Re: So. Ich wünsche Nord-Ostamerika eine interessante Nacht... |
-->Kannste mal sehen, wie klein die Welt doch is.
Nordost-Amerika als Abbild des Mikrokosmos Bagdad. Aber mit Sicherheit steckt da Al-Quaida dahinter. Dem Bin-Laden is ja alles zuzutrauen, auch mal eben de Niagara-Fälle zu manipulieren.
Wer aus sone Berchhöhle am Arsch der Welt Flugzeugens inne Türme kommandieren kann, der kann alles, auch die Überwachung des Luftraums mal eben so abschalten. Machen die doch mit links, die Jungens ausse Berchhöhle.
Wie singt Väterchen Franz, der versoffene Chronist Franz-Josef Degenhardt, Bruder des (dat verkneif' ich getz(besser) ehemaligen Bischofs von Paderborn:"... das sollst Du glauben, Christ...!"
Wenn denn Joe Handsome mit platten Füßen endlich bei Muttern angekommen ist und imme noch kein Strom da ist, jibbet nur eins, Upon The Ladies, hatten wir schonmal.
Karl52
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stocksorcerer
15.08.2003, 07:23
@ Mat72
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Naja, was erwartest Du? |
-->Hallo Mat72,
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irgendein Ereignis hat amerikanische und kanadische Großstädte getroffen. In Sachen Kanada glaube ich wirklich an einen ganz ruhigen, zivilisierten Verlauf ohne größere Probleme.
Was die amerikanischen Großstädte angeht, so werden wir auch hier nichts anderes hören. Die Welt ist gespannt, was da abgegangen ist und wie"zivilisiert" man dem Problem begegnet.
Die Menschen helfen sich gegenseitig. Der alte Pioniergeist ist wieder zu spüren. Die Leute verhalten sich vorbildlich hilfsbereit bis ritterlich. Ist doch klar. Haben die verantwortlichen Stadtgrößen doch gestern schon in Fernsehauftritten beschworen. Es kann auch gar nicht anders sein, weil es auch nicht sein darf.
Wir werden nichts von Plünderungen hören, selbst wenn die Bewohner der Bronx zwischendurch mal"woanders zu Besuch" gewesen sein sollten. Man hat dann"einfach nichts gesehen".
Es wird sicher nichts an die große Glocke gehängt werden. Falls Leute die Situation ausgenutzt haben, dann muß man schon Glück haben, dass Korrespondenten das von selbst mitbekommen haben. Schätze ich.
Aber mal was anderes: Da fällt ein Kraftwerk wegen eines Blitzes aus?
winkääää
stocksorcerer
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stocksorcerer
15.08.2003, 07:58
@ stocksorcerer
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Jetzt bin ich aber traurig, dass zuerst Plünderungen in Ottawa bekannt werden.. |
-->was eigentlich bei den Vergleichen der Kriminalitätsrate der beiden Länder kaum zu vermuten ist.
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SPIEGEL ONLINE - 15. August 2003, 7:32
URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,261297,00.html
Nordostamerika versinkt im Dunkeln
"Ein weiterer Test für New York"
Es ist der größte Stromausfall, den Amerika je erlebt hat. 50 Millionen Menschen waren im Nordosten der USA und im Süden Kanadas ohne Strom, viele sind es immer noch. Manhattan liegt im Dunkeln, die Ursache für den Blackout ebenso. In Ottawa kam es zu Plünderungen. Und New Yorks Bürgermeister warnt: Noch ist nicht alles überstanden.
New York - Panik in Manhattan."Alle sind einfach ausgeflippt", beschrieb eine Krankenschwester in New York die Reaktionen, als der Strom ausfiel."Plötzlich denkt man an den 9.11." Eine andere Frau berichtete, sie sei auf dem Dach des Empire State Building gewesen."Wir mussten 86 Treppen nach unten laufen", sagte sie."Ich musste immer an die Zwillingstürme denken, und wie ich nach unten kommen würde, aber alle blieben ruhig."
In der kanadischen Hauptstadt Ottawa kam es zu Plünderungen."Es gibt ernsthafte Plünderungen", sagte der Polizeichef von Ottawa, Vince Bevan. Es gebe Berichte über Einbrüche, eingeworfene Fensterscheiben und Diebstahl in der Hautstadt.
Neun Atomkraftwerke wurden abgeschaltet, und der Verkehr brach zusammen, als um 16.11 Uhr Ortszeit der Strom weg war. Die Staaten New York und New Jersey riefen den Notstand aus. US-Präsident George W. Bush sagte den betroffenen Regionen rasche Hilfe zu."Langsam aber sicher werden wir mit diesem massiven, nationalen Problem fertig", sagte Bush in San Diego. Eine sofortige Rückkehr zur Normalität dürften die Betroffenen jedoch nicht erwarten."Das ist eine ernste Situation", sagte Bush. Es habe sich aber mit Sicherheit nicht um einen Terrorakt gehandelt. Bush nannte den Blackout eine"Lektion für unser Land".
Der Stromausfall legte in New York U-Bahnen, Aufzüge und die drei Flughäfen der Stadt lahm. Einige Pendler saßen noch Stunden nach Beginn des Ausfalls in U-Bahnen fest. Inzwischen sollen alle Menschen befreit sein. Auch die Gebäude der Vereinten Nationen und der Börse waren betroffen. Tausende Menschen strömten aus den Hochhäusern von Manhattan und machten sich bei Temperaturen über 30 Grad zu Fuß auf den Weg nach Hause. Die Telefonverbindungen waren zum Teil gestört. Der Staat New York war zu 80 Prozent ohne Elektrizität.
Widersprüchliche Angaben über Ursache
Der Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg, kündigte an, die Stromversorgung werden voraussichtlich innerhalb weniger Stunden wiederherstellt."Wir haben es aber noch nicht überstanden", sagte er. Es sei niemand verletzt worden, betonte Bloomberg. Mehr als 40.000 Polizisten und Feuerwehrmänner wurden in New York eingesetzt, um die Ordnung aufrechtzuerhalten.
Die New Yorker Polizei beorderte alle Beamten zum Dienst und postierte Wachen an Banken und Geldautomaten."Wir haben keine Fälle von Plünderungen, aber wir sind zu beschäftigt, um jeden Kleindiebstahl zu verfolgen", sagte ein Polizeisprecher. Während Stromausfällen in den Jahren 1977 und 1965 hatten Plünderer Millionenschäden angerichtet.
Der Ausfall habe vermutlich in der Gegend der Niagara-Fälle begonnen und sich durch New York nach Connecticut, New Jersey und Ohio ausgebreitet. Betroffen waren auch Teile von Michigan, Pennsylvania und Vermont sowie die kanadischen Großstädte Toronto und Ottawa. Insgesamt neun Atomkraftwerke in vier US-Staaten wurden abgeschaltet. Das Gesamtgebiet, das ein Dreieck bildet, umfasst eine Fläche von rund 200.000 Quadratkilometern. Das entspricht etwas mehr als der Hälfte Deutschlands oder ist fast drei Mal so groß wie Bayern. Am Abend wurde in einigen Städten der Ausfall behoben, wenig später gingen auch in New York die ersten Lichter wieder an.
Die kanadische Regierung nannte zunächst einen Blitzeinschlag als Auslöser des Blackouts. Später hingegen sprach Verteidigungsminister John McCallum in Ottawa von einem Feuer in einem Atomkraftwerk in Pennsylvania. Die US-Behörden wiesen beide Informationen als falsch zurück.
Bloomberg ruft Bevölkerung zur Ruhe auf
Bloomberg rief die Bevölkerung zur Ruhe auf."Stellen Sie sicher, dass eine Unannehmlichkeit nicht zur Tragödie wird", sagte der Bürgermeister am Abend (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz. Es seien keine größeren Brände, Unfälle oder kriminelle Aktivitäten gemeldet worden. Der Bürgermeister kündigte eine umfassende Untersuchung über die Ursache an. Er rief die mehr als acht Millionen New Yorker auf, ihre Lichter und Klimaanlagen auch nach Wiederherstellung der Stromversorgung zunächst nicht anzuschalten.
Die Brücken nach New York wurden für den Verkehr stadteinwärts gesperrt. Mit Blick auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 sagte Bloomberg:"Wir werden dies hier als weiteren Test für New York in Erinnerung behalten." Die Börse hatte zu Beginn des Ausfalls bereits geschlossen und sollte heute planmäßig öffnen.
Wenn am Freitag alles wieder funktioniere, werde der Stromausfall keine größeren Folgen haben, sagte die Vermögensverwalterin Janna Sampson von OakBrook Investments."Je länger es dauert, umso schlimmer wird es. Dann bekommt man Liquiditätsprobleme, weil man kein Geld mehr bewegen kann."
Die meisten Krankenhäuser könnten ihren Betrieb mit Notstrom fortsetzen, berichtete Bloomberg. In einer Klinik in Brooklyn sei der Strom allerdings ausgefallen. Sein Rat:"Verbringen Sie die Zeit, gehen Sie in Gaststätten, und morgen früh können Sie sagen, ich war da, als der Strom weg war."
Die meisten Geschäfte waren auch Stunden nach dem Blackout noch verriegelt. Einige Menschen standen mit Transistorradios an den Straßenecken und hörten in lokalen Rundfunksendern neueste Informationen zur Lage.
Bereits 1965 und 1977 war es in Nordamerika zu vergleichbaren Blackouts gekommen. Während es 1977 aber zu hunderten von Plünderungen und Unruhe gekommen war, gab es offiziellen Angaben zufolge diesmal keine solchen Vorfälle.
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winkäää
stocksorcerer
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