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Kandidat Schwarzenegger und Investmentguru Buffet wollen Kaliforniens Probleme lösen
Los Angeles - Amerikas zweitreichster Mann, der legendäre Investor Warren Buffett, wird leitender Finanz- und Wirtschaftsberater von Arnold Schwarzenegger. Der"Terminator" kandidiert für das Amt des Gouverneurs von Kalifornien. Schwarzenegger will Kaliforniens Finanzprobleme lösen, indem er neue Unternehmen für den angeschlagenen Sonnenstaat gewinnt.
Mit Buffett an seiner Seite"macht ihn das absolut glaubwürdig", kommentierte Clark Stamper, der bei Stamper Capital & Investments Kommunalanleihen im Volumen von 900 Mio. Dollar verwaltet:"Er hätte keinen Besseren finden können."
Zu Berkshire Hathaway, der Investment-Holding von Buffett, gehören Unternehmen wie Fruit of the Loom, Geico und International Dairy Queen. Für den 56 Jahre alten Schwarzenegger ist es die erste politische Kampagne. Er ist der beliebteste der 135 Kandidaten. Die Wahl wird am 7. Oktober entschieden.
Kalifornien, der größte US-Bundesstaat, hat die höchsten Finanzierungskosten und die schlechtesten Bonitätsnoten aller US-Bundesstaaten. Die Gegner des amtierenden demokratischen Gouverneurs, Gray Davis, kritisieren seine Haushaltspolitik: Kalifornien, Heimat von Konzernen wie Intel und ChevronTexaco, hat ein Defizit von 38 Mrd. Dollar. Den letzten Umfragen zufolge wollen über die Hälfte der Wahlberechtigten ihren Gouverneur abwählen, ein Jahr nachdem seine zweite Amtsperiode angefangen hat.
Debbie Bosanek, Buffetts Assistentin, kennt nach eigenen Angaben keine Details über die Rolle, die Buffett in der Kampagne spielen wird. Buffett hält 37 Prozent der umlaufenden Aktien von Berkshire Hathaway, geht aus Pflichtmitteilungen an die Börsenaufsicht hervor. Seine Investment-Holding kommt auf eine Marktkapitalisierung von rund 115 Mrd. Dollar.
Schwarzenegger gehörte zu den Gästen einer von Berkshire Hathaway im September gesponserten Konferenz für Unternehmer und Finanziers. Der Schauspieler ist Schirmherr von Netjets, einer Tochtergesellschaft der Investment-Holding. Buffett und Schwarzenegger reisten gemeinsam an: Ihr Helikopter landete vor dem Stammsitz der Bankiersfamilie Rothschild.
"Ich kenne Arnold schon seit Jahren und ich weiß, dass er ein toller Gouverneur sein wird", sagte Buffett im Rahmen der Schwarzenegger-Kampagne."Für den Rest der Nation ist es äußerst wichtig, dass Kaliforniens Wirtschaftsprobleme gelöst werden. Und Arnold wird es schaffen."
Wie, das hat der Republikaner Schwarzenegger, der seine Kandidatur vor einer Woche bekannt gab, noch nicht gesagt. Buffett, ein Mitglied der Demokraten, plädiert dafür, dass politische Parteien keine unbegrenzten Spendengelder annehmen dürfen und kritisiert die Steuerpolitik von Präsident George W. Bush, der die Dividendenbesteuerung gesenkt hat. Im Jahr 2000 ließ Buffett den Kandidaten beider Parteien 8300 Dollar zukommen. Zu den Politikern, die er unterstützte, gehörten Christopher Shays, Abgeordneter der Republikaner aus Connecticut und Hillary Rodham Clinton, Senatorin der Demokraten aus New York.
Berkshire Hathaway erzielt die Hälfte vom Gewinn im Versicherungsgeschäft, darunter fallen General Reinsurance, National Indemnity und Geico. Dabei profitiert die Gruppe von den höchsten Versicherungsprämien seit fast zehn Jahren. Außerdem hatte sie wenig Verluste aus Naturkatastrophen zu beklagen. Am Verkauf von US-Staatsanleihen verdiente Buffett im zweiten Quartal rund 600 Mio. Dollar."Er ist ein Riese in der Welt der Finanzen und er wird mir eine große Hilfe bei der Stärkung der kalifornischen Wirtschaft sein", sagte Schwarzenegger über Buffett.
Von 1970 bis 1975 wurde der Muskelmann Schwarzenegger mehrmals Mr. Olympia, heißt es auf der Website der International Federation of Body-Builders. Hätte er sein gesamtes Preisgeld von 7250 Dollar damals in Aktien von Berkshire Hathaway investiert, wäre sein Paket heute rund acht Mio. Dollar wert. Bush wird weder Schwarzenegger noch einen der anderen Kandidaten im Abwahlverfahren unterstützen."Ich bin sehr gespannt, wie sich die Dinge entwickeln", sagte Bush gegenüber Journalisten:"Es ist ein faszinierendes politisches Drama." Bloomberg
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