Mat72
15.08.2003, 10:22 |
So geht Vorsorge: NY Stadtverwaltung hat schon vor ein paar Tagen gewarnt! Thread gesperrt |
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SELTSAME AHNUNG
Stadtverwaltung verteilte Katastrophen-Broschüre
Nur wenige Tage vor dem katastrophalen Stromausfall ließ die New Yorker Stadtverwaltung eine Broschüre verteilen. Darin wurden die Menschen auf den Katastrophenfall vorbereitet und Tipps zum Überleben gegeben: Unter den Tisch krabbeln, pfeifen, ruhig bleiben.
Die Bürger in New York hatten sich daran gewöhnt, jeden Tag mit allerlei Farben zu leben, die verschiedene Stufen der Terrorgefahr anzeigten. Gekümmert haben sich immer weniger darum. Und so haben sie sich auch nicht weiter gewundert, als das New Yorker Amt für Katastrophenschutz in den letzten Wochen eine halbe Million Broschüren der Aktion"Ready New York" unters Volk brachte. Darin erläuterten die Beamten den Bürgern in kurzen Kapiteln, auf welche Eventualitäten sie sich vorbereiten sollten.
Gleich zu Beginn der freundlichen 16-Seiten- Anleitung zur Bewältigung der Apokalypse findet der interessierte Bürger eine Übersicht der potentiellen Gefahren, die ihm bevorstehen können im Großstadtdschungel. Dazu gehören unter anderem Erdbeben, Stürme, Buschfeuer, Atomschläge, Seuchen, chemische Angriffe, schlechtes Wetter - und, als hätten die Behörden es geahnt: Stromausfälle.
Viele der Leute, die sich nach den aktuellen Stromausfällen in Kolonnen wie Ameisen über New-Yorker Straßen schoben, wären mit dem Heftchen sicher auch nicht vom Fleck gekommen - denn sie waren teilweise in Bahnen eingeschlossen und steckten in Aufzügen fest. Zu mehr als zum Festhalten hätte das Heftchen also nicht gereicht.
Die Broschüre hält allerlei nützliche Tipps für den Ernstfall bereit: So soll sich, wer in der U- Bahn fest steckt, stets gewiss sein:"Der U- Bahn-Kontroll-Center ist ständig in Verbindung mit den Zug-Mannschaften." Und für den Fall, dass das nicht klappt:"Die Zugmannschaft wird durch die Züge laufen, um die Passagiere über den Unfall-Evakuierungsplan anzuweisen."
Ob alle das Heft gelesen haben, wird sich erst heraus stellen, wenn die Bahnen wieder fahren. Den Handlungsanweisungen geht ein kleiner geschichtlicher Abriss voran zur Beruhigung, frei nach dem Motto: Stromausfälle sind nichts ungewöhnliches, auch wenn sie selten sind.
Zwei Mal in der Geschichte New Yorks (1965 und 1977) gab es demnach so starke Stromausfälle, Probleme bei der Wasser- oder Gasversorgung und mit dem Telefon, dass die ganze Stadt lahm lag.
Im Juli 1999 hat dem Infoblatt zufolge eine Hitzewelle 200.000 Leute in Manhattan vom Strom abgeschnitten - manche davon für 19 Stunden. Und die U-Bahn legte den Verkehr in der Rush Hour lahm. Im Juli 2002 sah es nicht besser aus: Mehr als 60.000 Kunden einer Stromfirma in Manhattans lower west side waren für sieben Stunden vom Netz, sechs U- Bahn-Linien waren lahm gelegt. Und 1998 sorgte ein Wasserschaden dafür, dass in halb Manhattan nichts mehr lief. Kleinere Wasserprobleme plagen die New Yorker rund 600 Mal im Jahr.
Für alle möglichen Katastrophenfälle gibt es in dem Survival-Heft aus dem Hause Bloomberg Handlungsanweisungen. Die Gegenmaßnahmen sind glücklicherweise denkbar simpel. Bei Erdbeben, Atomschlägen und einstürzenden Gebäuden empfiehlt das Amt, Schutz unter einem Tisch zu suchen.
Wer unter Trümmern eingeklemmt wird, sollte sich mit einer Trillerpfeife bemerkbar machen. Befindet man sich im Falle einer radioaktiven Verseuchung im Freien, hilft es, ein Gebäude aufzusuchen, es sei denn die Quelle der Radioaktivität befindet sich in einem Gebäude, dann sollte man dieses umgehend verlassen.
Außerdem sollte man sich bei Kältewellen warm anziehen, bei Hitze pralle Sonne vermeiden und bei Gewitter nicht unter Bäumen stehen. Außerdem empfiehlt es sich, allzeit ein Fluchtköfferchen mit wichtigen Dokumenten, Medizin und einem Notradio gepackt zu haben. Was bei Stromausfall zu tun sei, ist dort allerdings nicht zu finden.
Roman Pletter
<ul> ~ Spiegel</ul>
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Christian
15.08.2003, 10:27
@ Mat72
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Re: Außerdem: Niemals in die nuklearen Blitz schauen! (owT) |
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igelei
15.08.2003, 11:12
@ Christian
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Quatsch-IMMER in den nukl. Blitz schauen! Warum sollte Dinge, die nur ein Mal mT |
-->... im Leben (höchstwahrscheinlich) passieren, denn verpassen?
MfG
igelei
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fridolin
15.08.2003, 11:14
@ Christian
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Wieder aktuell? |
-->Wer's nicht kennt:"Duck and Cover" mit Bert the Turtle - offizieller Film von 1951.
Zum Ansehen z.B. links auf"Stream DSL Real(Player)" klicken. Achtung, umfangreich.
<ul> ~ Duck and Cover</ul>
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stocksorcerer
15.08.2003, 12:18
@ Mat72
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Der Spiegel: Stromnetz wie in der Dritten Welt |
-->Notbeleuchtung an der Wall Street: New York Stock Exchange
>SPIEGEL ONLINE - 15. August 2003, 11:17
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,261317,00.html
US-Blackout
Stromnetz wie in der Dritten Welt
<font color=#0000FF>Über den Auslöser des Blackouts wird noch gerätselt, doch die tieferen Ursachen sind klar: Die Stromversorgung der Weltmacht ist hoffnungslos veraltet. Auf Gewinn versessene Unternehmen haben das System heruntergewirtschaftet, eine Brutal-Deregulierung und der Enron-Skandal verhinderten Investitionen. Experten rechnen mit weiteren dramatischen Stromausfällen. </font>
New York - Kaum waren die Lichter ausgegangen, schon begannen die Schuldzuweisungen. Der kanadische Premierminister Jean Chrétien machte einen Ausfall des Stromwerks der Firma Con Edison auf der US-Seite der Niagara-Fälle für den Blackout verantworlich. Dumm nur, dass es überhaupt kein Stromwerk von Con Edison in diesem Gebiet gibt. Ein US-Beamter hielt dagegen und vermutete, dass ein Blitz eine kanadische Stromleitung lahmgelegt hatte. John MacCallum, im kanadischen Kabinett für Energiefragen zuständig, sagte dagegen der"New York Times", dass ein Atomkraftwerk in Pennsylvania Auslöser des großen Stromdesasters war.
Die Verwirrung der Politiker zeigt, wie hilflos staatliche Organe angesichts solcher Ausfälle sind. Gouverneuer Bill Richardson von New Mexico, brachte dies mit drastischen Worten auf den Punkt:"Wir sind eine bedeutende Supermacht mit einem Stromnetz der Dritten Welt". Nicht nur seiner Meinung nach ist das amerikanische Stromnetz antiquiert und bedürfte dringend einer Modernisierung.
Denise VanBuren, Vizepräsidentin von Central Houdson Gas & Electric, erklärt in der"New York Times", warum es irgendwann zu einem Zusammenbruch des Stromsystems kommen musste. Es fehle schlicht an Starkstromleitungen, über die sich Engpässe ausgleichen lassen. Überall in den USA gebe es solche Flaschenhälse, die eine schnelle Durchleitung von Strom über das Land hinweg unmöglich machen. VanBuren zufolge kann es sein, dass noch nicht einmal überschüssige Kapazität aus dem Staat New York nach New York City übertragbar ist.
Wie kaputt das Stromnetz der USA ist, zeigt das Beispiel Kalifornien. Im Winter 2000/2001 fiel dort in hunderttausenden von Wohnungen, Gebäuden und Betrieben der Strom aus. Das Silicon Valley, Wiege des technischen Fortschritts der vergangenen 20 Jahre, lag zeitweise im Dunkeln. In Los Angeles regelten Polizisten den Verkehr, Taschenrechner ersetzten in den Supermärkten die Scannerkasse.
Die Energiekrise war hausgemacht. Schuld an dem Blackout war eine bizarre Deregulierungsverordnung, die die Konzerne zwang, eigene Kraftwerke zu verkaufen und Strom auf dem freien Markt zu erwerben.
Die fehlgeschlagene Radikalliberalisierung des Strommarkts hatte zwei der größten Stromversorger an den Rand des Konkurses gebracht. Weil die beiden Stromriesen Southern California Edison und Pacific Gas and Electric bei ihren Lieferanten einen Schuldenberg von zwölf Milliarden Dollar angehäuft hatten, erhielten sie von diesen nun keinen Strom mehr.
Die Konzerne hatten ihre Kraftwerke verkauft oder stillgelegt und sich ganz auf Zulieferer konzentriert. Mit diesen durften sie jedoch laut Gesetz keine langfristigen Lieferverträge abschließen noch die staatlich festgelegten Kundenstromtarife erhöhen. Leider stieg jedoch ihre Ausgabenseite: Strom kostete pro Kilowattstunde im Dezember 2000 plötzlich nicht mehr drei Cent, sondern 1,4 Dollar - eine fatale Situation: Um die Defizite zu begrenzen, schalteten die Lieferanten den Saft einfach ab, und die Kalifornier saßen im Dunkeln.
Hinzu kam der äußerst kalte Winter sowie die Regenknappheit - nun konnten auch die Wasserkraftwerke nicht mehr genügend Energie produzieren. Andere Quellen halfen da leider nicht weiter: 60 Prozent der regionalen Stromkraftwerke in Kalifornien waren mehr als 30 Jahre alt und liefen äußerst instabil.
Seit die Stromversorgung in den späten 90er Jahren dereguliert wurde, sind die privaten Stromfirmen radikal auf Gewinmaximierung getrimmt worden. Um Marktanteile zu gewinnen, wurde vielerorts ein beinharter Preiskrieg entfacht. Dies wiederum verhinderte, dass die Netzbetreiber in ihr eigene Kabelnetz investierten, es erneuerten oder überschüssige Kapazitäten vorhielten. Solche Kosten konnte und wollte sich plötzlich niemand mehr leisten. Hinzu kam, dass einer der größten Wirtschaftsskandale in der US-Geschichte ausgerechnet von den Chefs des Energieunternehmens Enron verursacht wurde. Neben der weltweiten Empörung sorgten Kenneth Lay und seine Bilanzmanipulierer dafür, dass erst einmal alle Investitionspläne für neue Kraftwerke in den Schubladen verschwanden.
Nach Ansicht von Irwin Stelzer, Ã-konom am Houdson Institut, werden in Zukunft weitere Blackouts das Land lahm legen:"Wenn die Wirtschaft in den nächsten Jahren mit 3,5 Prozent wächst, wäre ich nicht überrascht über weitere Unterbrechungen, die für die meisten Amerikaner nicht mehr akzeptabel sind".
Von Hendrik Ankenbrand und Carsten Matthäus
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winkääää
stocksorcerer
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Bob
15.08.2003, 12:23
@ stocksorcerer
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Re: Dritte Welt - Der Strom kostet aber auch nur ein Drittel wie hier (owT) |
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Euklid
15.08.2003, 12:42
@ stocksorcerer
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Re: Der Spiegel: Stromnetz wie in der Dritten Welt |
-->Und da unsere Deppen ja sklavisch alles nachäffen was drüben vorgemacht wird kannst Du damit rechnen daß es bei uns genau so kommt.
Wir kaufen ja auch schon Strom aus Frankreich weil er so schön billig ist.
Und in Spitzenzeiten stellen unsere Volldeppen ihre Überkapazitäten dann zur Verfügung.Das nächste Mal wahrscheinlich solange bis auch bei uns der Strom ausfällt.
Wem jetzt nicht klar ist warum die Versorger in ihren Verträgen die frühere Liefersicherheit rausgenommen haben hat nix kapiert.
Der Triumph der Privatisierung wo am Ende der Schuß immer nach hinten los ging.
Anfangs billiger und ganz schnell teurer mit mieseren Leistungen,denn plötzlich kassieren gleich 2.
Der eine Bandit (Staat ) über die Ã-kosteuer und der andere Bandit über das Monopol.
Das Gerede von freier Marktwirtschaft ist nichts als eine Schimäre.
Private wollen immer Kohlen verdienen und das so fett wie möglich.
Also werden die Verbraucher abgezockt.
Wer behauptet daß der Strompreis sich in freier Marktwirtschaft bildet hat von Wirtschaft nichts verstanden.
Es ist der Blutstrom zum Abzocken.
Das gilt für alle ehemals staatlichen und jetzt privatisierten Betriebe.
Man schaue sich nur die Abzocke bei der Bahn an.
Und damit das Spiel funktioniert wird das Autofahren solange verteuert bis das mit den Bahnpreisen endlich klappt.
Beim Strom gibt es eh keine Konkurrenz.
Es wäre eine Konkurrenz der Selbstherstellung da wenn jetzt nicht plötzlich auch die Rufe nach Dieselverteuerung publik werden.Das hat alles seinen Sinn.So kann man Real-Löhne auch senken.
Die Staats und Wirtschaftsmafia ist endlich ein einziger Konzern.
Gruß EUKLID
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mguder
15.08.2003, 12:51
@ Euklid
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Re: Der Spiegel: Stromnetz wie in der Dritten Welt |
-->>Und da unsere Deppen ja sklavisch alles nachäffen was drüben vorgemacht wird kannst Du damit rechnen daß es bei uns genau so kommt.
>Wir kaufen ja auch schon Strom aus Frankreich weil er so schön billig ist.
>Und in Spitzenzeiten stellen unsere Volldeppen ihre Überkapazitäten dann zur Verfügung.Das nächste Mal wahrscheinlich solange bis auch bei uns der Strom ausfällt.
>Wem jetzt nicht klar ist warum die Versorger in ihren Verträgen die frühere Liefersicherheit rausgenommen haben hat nix kapiert.
>Der Triumph der Privatisierung wo am Ende der Schuß immer nach hinten los ging.
>Anfangs billiger und ganz schnell teurer mit mieseren Leistungen,denn plötzlich kassieren gleich 2.
>Der eine Bandit (Staat ) über die Ã-kosteuer und der andere Bandit über das Monopol.
>Das Gerede von freier Marktwirtschaft ist nichts als eine Schimäre.
>Private wollen immer Kohlen verdienen und das so fett wie möglich.
>Also werden die Verbraucher abgezockt.
>Wer behauptet daß der Strompreis sich in freier Marktwirtschaft bildet hat von Wirtschaft nichts verstanden.
>Es ist der Blutstrom zum Abzocken.
>Das gilt für alle ehemals staatlichen und jetzt privatisierten Betriebe.
>Man schaue sich nur die Abzocke bei der Bahn an.
>Und damit das Spiel funktioniert wird das Autofahren solange verteuert bis das mit den Bahnpreisen endlich klappt.
>Beim Strom gibt es eh keine Konkurrenz.
>Es wäre eine Konkurrenz der Selbstherstellung da wenn jetzt nicht plötzlich auch die Rufe nach Dieselverteuerung publik werden.Das hat alles seinen Sinn.So kann man Real-Löhne auch senken.
>Die Staats und Wirtschaftsmafia ist endlich ein einziger Konzern.
>Gruß EUKLID
Hallo Euklid,
es gibt 2 Hauptursachen, warum der Strompreis nicht weiter sinkt:
1.Ã-kosteuer
2.Die Kunden sind zu träge, den Anbieter zu wechseln. Das haben die EVU's inzwischen gemerkt und haben den Preiskampf eingestellt. Haufenweise werden die neugegründeten Vertriebsabteilungen wieder geschlossen und für Werbung wird auch nicht mehr viel ausgegeben.
Übrigens:die reinen Erzeugungskosten liegen pro Kilowattstunde bei ca.1-2Cent.
Gruß
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stocksorcerer
15.08.2003, 13:20
@ mguder
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Wie ist das eigentlich mit yellow und so weiter.... |
-->Hallo mguder, [img][/img]
kann man eigentlich als ganz normaler Mieter auch wechseln, oder ist das Angelegenheit des Hausherren/Vermieters oder zumindest eine Absprache nötig?
Ich habe da ganz verschwommen aus alten Tagen noch irgendwelche Fetzen im Hinterkopf, wo es um das Zahlen von neuen Zählern ging oder so, wenn man einfach so seinen Energiedienstleister wechselt.... Gibt es größere Einmalkosten oder so?
Habe mich aber, zu meiner Schande, auch nicht gekümmert, wie der Großteil der Republik. Habe aber festgestellt, dass es im Vergleich zu unserem Dienstleister noch viel teuerere gibt.....
winkääää
stocksorcerer
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