lami0803
15.08.2003, 15:47 |
Frage an Euklid Thread gesperrt |
-->Hallo Euklid,
als stiller Leser dieses Forums beobachte ich von Zeit zu Zeit, dass Du Fragen zu den Themen"Haus und Bau" beantwortest. Da bei mir nun die Anschaffung eines Eigenheims, genauer gesagt eines Fertighauses, vor der Tür steht, wollte ich die Gelegenheit nutzen, einige Fragen loszuwerden. Im Voraus schon Danke für Deine Antworten.
Wie erwähnt, will ich mir ein Fertighaus kaufen. Gibt es aus Deiner Erfahrung heraus eine bzw. einige Firmen, die in der Branche als schwarze Schafe gelten und von denen man beser die Finger lassen sollte?
Was sind denn die grundlegenden Gesichtspunkte, die man bei solch einer Investition beachten sollte?
Gruß
lami0803
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Tierfreund
15.08.2003, 17:23
@ lami0803
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Re: Frage an Euklid |
-->Hallo Lami0803,
zwar selbst nicht direkt Baumensch aber Immokenner habe nicht unbedingt
die Pappschachtelmeinung von Euklid - aber wichtig ist in erster Linie
das Denken an den potentiellen Wiederverkaufswert eines Fertighauses.
Frage mal einen Makler wie gut Fertighäuser verkaufbar sind.
Ansonsten dürften die 70er Jahre Probleme,Giftstoffe etc.wohl heute der
Vergangenheit angehören.
Wenn ich die Wahl hätte,würde ich jedoch immer einen Massivbau vorziehen.
Interessante Infos im Bau.de Fertighausforum - siehe Link
Nette Grüße
Tierfreund
<ul> ~ http://www.bau.net/forum/fertighaus/index.php</ul>
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LenzHannover
16.08.2003, 15:40
@ lami0803
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Folgendes ist fast ein *Fertighaus* und wär meine erste Wahl |
-->Die bauen einfach laufend die selben Häuser und mein Bau-Ing. sieht schwarz für seine Zukunft.
Bei Viebrock sollten keine grundlegenden Baufehler mehr auftreten und bei Pfusch werden die nicht einfach Konkurs oder Insolvenz anmelden um dann den nächsten Laden zu eröffnen.
Bei diesen kleinen Bau-Buden wär ich zumindest sehr sehr vorsichtig.
Meine Erfahrung mit einem Fertighaus Baujahr 1974: Viele sagten"ich kaufe lieber dies Grundstück incl. Keller, ohne Haus oben drauf, was kostet das dann?"
<ul> ~ http://www.viebrockhaus.de</ul>
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Euklid
16.08.2003, 18:00
@ LenzHannover
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Re: Folgendes ist fast ein *Fertighaus* und wär meine erste Wahl |
-->Wenn die Zukunft von Bauingenieuren von Einfamilienwohnhäusern abhängen würde dann Gute Nacht.
Von diesem Markt kann kein Bauingenieur leben.
Das Preisniveau für eine Statik ist unter aller Sau.
Aber das ist jetzt nicht relevant.
Viel wichtiger ist folgender Unterschied zwischen einem Massivhaus und einem Fertighaus.
Ein Fertighaus besteht in der Regel aus einer Holzkonstruktion die hochgedämmt wird.
Der Wärmeschutz ist in der Regel in Ordnung und auch nicht das Problem.
Es gibt 3 Problemzonen.
1.Die Beleihung
Unterhalte dich mit einem Banker und er wird dir bestätigen daß die Beleihungsgrenze eines Fertighauses entsprechend tiefer liegt.
2.Die Wärmespeicherung
Die Wärmespeicherung ist trotz hoher Wärmedämmung unter aller Sau.Das ist konstruktionsbedingt und nicht zu reparieren.
Fachleute sprechen da von einem Barackenklima.
In der Tat hat man früher die provisorischen Baubaracken für die Bauleitung und die Mannschaft aus Holzbaracken erstellt.
Daher der Name des Barackenklimas.
3.Die Lebensdauer.
Wer keine Nachkommen hat wird damit wohl auskommen.
Macht man aber eine seriöse Kosten-Nutzenrechnung die auch die Lebensdauer berücksichtigt ist das Fertighaus viel zu teuer.
Das Fertighauspreisniveau leht sich natürlich an das Massivhausniveau an.
Man weiß daher was man verlangen kann.
Im Endeffekt wird nicht kalkuliert sondern genommen was der Markt her gibt.
Und auf einen Nachlaß von 10%-15% bei 150 000 Euro wird ein heutiger Bauherr das Pferd natürlich reiten.
Das industriell hergestellte Haus wäre aber bei seriöser Kalkulation mindestens um 30% billiger herzustellen.
Daher verdienen diese Hersteller natürlich ordentlich Geld durch die Industrialisierung.
Die Qualität eines Massivhauses wird ein Fertighaus nie erreichen.
Man bezahlt es einfach zu teuer.
das Preis-Leistungsverhältnis ist schlecht.
Auch die Brandschutzversicherung verlangt dafür mehr Geld.
Gibt es amerikanische Verhältnisse mal im Winter (Energieausfall) sitzt der Eigentümer eines Massivhauses nach einem Tag noch locker in seinem Sessel,während dem Fertighausbesitzer nach 3 Stunden Kälte ohne Heizung die Zähne klappern.
Wärmedämmung ist kein Ersatz für Speicherung.
Was vorwärts gilt ist auch rückwärts festzustellen.
Der sommerliche Wärmeschutz ist ebenfalls problematischer.Während Massivwände bei Erwärmung schlucken fehlt dies im Fertighaus zur Gänze.
Ich habe weder bei der oder dieser Firma meine Aktien.
Ein Fertighaus würde ich aber nur kaufen wenn das Preis-Leistungsverhältniss anders wäre. (d.H deutlicherer Abschlag)
Zum Vermieten ist es allerdings 1.Wahl;-)))
Gruß EUKLID
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