-->Das Gold des Adad
Die ökonomische Bedeutung, die die bedeutenden Heiligtümer des Wettergottes in den jeweiligen Städten besaßen, veranschaulicht eine Episode, die uns aus dem Archiv des altassyrischen Kaufmanns Pusur-Aschur bekannt ist (19. Jh. v. Chr.):
<ul>Ein Geschäftspartner des Pusur-Aschur namens Sabasija ist in Geldnot geraten, da er"das Gold des Adad", also ein Darlehen des Adad-Tempels in Assur, nicht zurückzahlen kann.
Verzweifelt bittet Sabasija seinen Partner, die nötigen Finanzmittel irgendwie aufzutreiben. In seinen Briefen nennt er dem Pusur-Aschur zahlungsunwillige Schuldner, die dieser unter Druck setzen solle:"Ã-ffnet den Tresor und öffnet die Urkunden! Holt die Urkunde über die 10 Minen Silber des Zinsdarlehens des Alabum...!" Offenbar gibt es aber auch innerhalb der Familie Streit; denn Mutter und Bruder des Sabasija verweigern dem Pusur-Aschur den Zugang zu den wichtigen Dokumenten. In seiner Not versucht Sabasija rasch, geschmuggelte Waren zu versilbern, um damit die Forderungen des Wettergottes zu erfüllen. Doch auch hier kommt es zu Unregelmäßigkeiten. Denn schließlich verklagt Pusur-Aschur selbst den Sabasija, um eine Klärung der Forderungen des Adad-Tempels zu erreichen.
Daß der Adad-Tempel in Assur nicht nur in diesem Einzelfall mit hohen Krediten im Fernhandel engagiert war, bezeugen andere Geschäftsarchive, in denen auf"das Silber" oder"das Gold des Adad" Bezug genommen wird.</ul>
Gruß
G.
Quelle:
http://www.archaeologie-online.de/magazin/fundpunkt/2003/03/a_3.php
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