McShorty
07.09.2003, 02:39 |
Tauschwirtschaft und Geld als Tauschmittel - Brief an Lehrer, Eure Meinung? Thread gesperrt |
-->Hallo Forum,
da mein Sohn wieder einmal in der Schule mit Tauschwirtschaft + Geld=Taschmittel belästigt wurde, will ich dem Lehrer mal ´ne Mail schreiben um einiges richtig zu stellen. Da ich nicht alle"Dottores" im Kopf habe, würde ich mich über Ergänzungen, Präzesierungen oder Richtigstellungen seitens des Forums freuen (auch Rechtschr. + Gramm.).
Nächtlicher Gruß
McShorty
Sehr geehrter Herr xx
In der letzten Geschichtsstunde haben Sie über Kapitalismus als Tauschwirtschaft und Geld als Tauschmittel gesprochen. Dem muß ich leider vehement widersprechen. Mit Ihren Ansichten liegen Sie zwar voll im Mainstream, gesagte Theorien werden immer noch an HS + Uni gelehrt und von namhaften Profs vertreten, was die Sache aber auch nicht richtiger macht.
Nachfolgende Ausführungen sind freundschaftlich und nicht arogant oder belehrend gemeint. Sie beruhen im Wesentlichen auf den Werken von Dr. Paul C. Martin sowie den Profs G. Heinsohn/O. Steiger.
Ich leihe Ihnen gerne ein paar Bücher zum Thema aus. Dann können Sie sich selbst in die Materie einarbeiten + sehr schnell sich eine eigene Meinung bilden.
Anbei habe ich auch eine pdf-Datei [8_03 Richtig denken.pdf von Malik, siehe unten] gesand, in der Sie auf den Seiten 121-124 interessante Ausführungen finden.
Fangen wir am besten beim Geld an. Unser heutiges Geld entsteht immer durch einen Kreditakt, also durch das Aufnehmen von Schulden, gg. Verpfändung von Eigentum. Ohne Eigentum also auch kein Kredit! Somit steht immer einer Schuld eine gleichhohe Forderung gegenüber! Geld netto gibt es (leider) nicht! Geld ist immer eine Schuld. Unsere Banknoten sind nichts anderes als umlauffähig gemachte Schulden, also Schulden, die auch noch von anderen anerkannt werden als jenen Gläubigern und Schuldnern, zwischen denen die ursprüngliche Schuld einmal entstanden ist.
Eine Banknote sieht nicht nur wie ein Schuldschein aus (Nummerierung, Ort, Datum, Unterschrift(en)), sondern sie ist de facto auch einer. Sehr schön konnte man das bei den alten DM-Scheinen sehen, aber auch bei heutigen Schweizer Franken Noten oder bei US-Dollar Noten. Auf den Euronoten, die übrigens NICHT von der ECB sondern den einzelnen nationalen Notenbanken herausgegeben werden, ist leider nur eine Unterschrift zu sehen. Hoffentlich kein böses Ohmen.
Eine ausgezeichnete Definition von Geld gibt übrigens der US-Dollar selbst - zig milliardenfach. Auf jeder Dollarnote können Sie"This Note is legal Tender for all Debts, public and private" lesen."Dies Banknote ist gesetzliches Zahlungsmittel für alle Schulden, öffentliche und private", von tauschen steht da nichts! Geld/Banknoten sind ein Schuldendeckungsmittel - schlicht und einfach.
Nun wird auch schnell klar, dass Wirtschaft nichts mit Tausch zu tun hat, sondern mit Kauf, Kredit und Schulden.
Die Theorie der Tauschwirtschaft hat nämlich gravierende Mängel und kann folgende Punkte nicht erklären:
- wie begann Wirtschaft, wo kam das erste Geld her, wie entstand das erste Geld
- Dynamik des kapital. Systems, Wachstum
- Inflation/Deflation (böses Wort)
- wie entsteht Zins, wo kommt er her, wie und womit wird Zins bezahlt
Die Tauschtheorie kann auch die horende öffentliche Verschuldung von 1.290.954.684.676 Euro (ca. 16.000 € pro Nase!!!) schlecht erkären. Dazu kommt eine Verschuldung von Unternehmen und Privaten von 2.629.800.000.000 Euro. Macht zusammen also mehr als 3.921.000.000.000 Euro oder kurz 3,9 BILLIONEN Schulden!
Da können Sie doch allen Ernstes nicht sagen, Wirtschaft/Kapitalsimus hätte nichts mit Schulden zu tun! Den Schulden steht übrigens ein gleich hohes Guthaben gegenüber - nur wer hat das ganze Geld - die Bürger und Unternehmen natürlich.
Das BIP betrug übrigens 2002 ca. 2.100.000.000.000 Euro, die Gesamtschulden/-Guthaben sind also fast doppelt so hoch wie das BIP!
Wozu die ganze Schuldemacherei wenn wir doch alle nur hin und her tauschen? Warum wirtschaften Unternehmen überhaupt, wenn nur getauscht wird? Wieso nehmen sie Kredite auf, verschulden sich auf eigenes RISIKO wenn sie hinterher nicht mehr haben? Und das müssen sie, denn wie sonst sollen sie die Zinsen zahlen. Oder ist in der Tauschwirtschaft irgend jemand der Dumme, wird jemandem das Fell über die Ohren gezogen?
NEIN - die Tauschtheorie war, ist und bleibt einfach SCHWACHSINN! Getauscht wird nur im Kindergarten, Sandschaufel gg. Dreirad, oder in der Schule, Hausarbeiten abschreiben gg. Sandwitch:-).
Unsere heutige Wirtschaft, der Kapitalismus, ist durch die kreditfinanzierte (Schulden!!!) Vorfinanzierung der Produktion (Dienstleistung) charakterisiert. Ganz simpel.
Übrigens haben schon die alten Griechen und Römer kapitalistisch gewirtschaftet. Das Römische Reich ist auch nicht an den paar"tapferen" Germanen zu Grunde gegangen, sondern hat sich quasi selbst erledigt. Als die Germanen kamen, war Rom schon längst fertig, wg. seiner Schulden, hauptsächlich die ausufernde Staatsverschuldung hatte ihnen das Genick gebrochen.
Der Schuldendruck ist es übrigens, der den Drive, die Dynamik, in den Kapitalismus bringt. Es ist die schlichte Angst vor der Pleite, vor dem Konkurs, dem persönlichen Untergang, der Firmen und Private zu Mehrarbeit und Wachstum antreibt. Mit ein Grund, warum es immer hektischer/streßiger wird.
Ich hoffe, Ihnen mit meinen Ausführungen ein wenig mehr Klarheit gebracht zu haben. Als umfangreiche Informationquelle empfehle ich die Ihnen zukommenden Bücher und verbleibe höflichst
Mit freundlichem Gruß.
blabla
Links:
http://www.buba.de/vo/vo_mb.php
www.destatis.de
|
Silberfuchs
07.09.2003, 03:18
@ McShorty
|
Sollte dir dein Sohn lieb sein, |
-->dann vergiss es besser Lehrer zu lehren und sei es noch so freundschaftlich gemeint.
Neben dem Papst meinen nämlich nur ganz wenige Menschen, sie seien unfehlbar. Viele dieser Menschen sind allerdings Lehrer. Wenn du also deinem Sohn nicht unnötig Steine in den Weg legen möchtest, dann nimm von diesem Brief Abstand. Schreib ihn ruhig, du übst dich ja, versende ihn aber besser nicht. Dieser Tipp ist so gemeint wie geschrieben!
Gruß und guten Morgen
Silberfuchs
|
Kris
07.09.2003, 07:02
@ Silberfuchs
|
Unbedingt anonym verschicken! |
-->>dann vergiss es besser Lehrer zu lehren und sei es noch so freundschaftlich gemeint.
>Neben dem Papst meinen nämlich nur ganz wenige Menschen, sie seien unfehlbar. Viele dieser Menschen sind allerdings Lehrer. Wenn du also deinem Sohn nicht unnötig Steine in den Weg legen möchtest, dann nimm von diesem Brief Abstand. Schreib ihn ruhig, du übst dich ja, versende ihn aber besser nicht. Dieser Tipp ist so gemeint wie geschrieben!
Stimme zu. Nichts gegen Lehrer, aber manche haben einfach verlernt, dazuzulernen. Die damit einhergehende Selbstüberschätzung kann man wohl als Berufskrankheit ansehen. (Wissender Lehrer, unwissende Schüler)
|
BillyGoatGruff
07.09.2003, 07:59
@ Silberfuchs
|
Ja, Gott weiss alles, der Lehrer weiss alles besser! |
-->Lade ihn vielleicht zu einem Bier ein (oder zwei) und stelle ihm ein paar harmlos erscheinende, geschickte Fragen (Woher kommt das Geld, kann ich meine Steuern mit einer Bundesanleihe bezahlen, wieso ist das Geld beim Staat sicher, wieso gab es Währungsreformen, wenn doch alles so einfach und gut ist, wenn ja, warum nicht etc etc)
Aber ich rate auch dringed ab, eine Lehrer belehren zu wollen. Das tun andere, in der"Lehrerfortbildung".
Gruss!
BillyGoatGruff
|
dottore
07.09.2003, 10:10
@ McShorty
|
Re: Ja! |
-->Hi,
mit Durchschrift an Schulleitung und zuständige Schuldbehörde plus zuständiges Kultusministerium.
Es ist an der Zeit, mit der Verdummung junger Menschen aufzuräumen. Zivilcourage ist gefragt!
Ich komme auch gern vorbei und erkläre den Schülern persönlich, wie das mit Geld und Wirtschaft wirklich läuft. Selbstverständlich ohne, dass etwelche Kosten entstehen.
Der Lehrer kann gern den Autor des betreffenden Schulbuchs oder andere Experten dazu bitten. Die können dann ihre Tauschtheorie vertreten. Vor allem dürfen sie erklären, wie es möglich ist, dass man sich Schulden"ertauschen" kann. Gerade der Staat war einer der intensivsten Schulden-"Eintauscher" - wie war das nur möglich in einer Tauschwirtschaft?
Die Schülerinnen und Schüler können sich dann ihre eigen Meinung bilden, wer womit Recht hat.
Aus Erfahrung weiß ich, dass der Aha-Effekt immens ist.
Schönen Sonntag und Gruß!
|
Prof. Malik
07.09.2003, 10:20
@ McShorty
|
Tun Sie es nicht - Silberfuchs hat Recht |
-->Lieber McShorty
da ich indirekt wohl der Auslöser Ihrer Absicht bin, fühle ich mich verpflichtet, Ihnen abzuraten - aus eben den Gründen, die Silberfuchs nennt.
Es ist aussichtslos, auf diesem Wege etwas erreichen zu wollen. Es wird die Hölle für Ihren Sohn, ausser sein Lehrer wäre ein Engel...
Mein Vorschlag: bilden Sie Ihren Sohn selbst im Debitismus aus, aber nicht durch Theorie, sondern durch Praxis. Seien Sie sein erster Gläubiger; lassen Sie ihn bei Ihnen Schulden machen - und dann können Sie alle Varianten des Systems spielen. So helfen Sie ihm in vielfacher Hinsicht:
1. Er lernt - durch Tun und durch Erfahrung - wie die Wirtschaft ist.
2. Er lernt, dass man mit widersprüchlichen Theorien fertig werden muss.
3. Er lernt, wie man sich anpasst, ohne opportunistisch und mental korrupt zu werden.
4. Er lernt, was die wichtigste Aufgabe von Vätern ist: seine Kinder vor Dummheiten zu bewahren, ohne ihnen die Schule zur Hölle zu machen.
Für die Verbreitung des Debitismus müssen andere Wege gefunden werden. Die vor uns stehende Wirtschafts- und Börsenkrise ist die grösste Chance seit langem. Ohne bittere Erfahrung lernt die Mehrheit nicht. Erst wenn die Illusionen definitiv begraben werden müssen (zur Zeit werden sie gerade wiederbelebt), dann ist die Bereitschaft da, auf Alternativen zu hören.
Schönen Sonntag, F. Malik
>Hallo Forum,
>da mein Sohn wieder einmal in der Schule mit Tauschwirtschaft + Geld=Taschmittel belästigt wurde, will ich dem Lehrer mal ´ne Mail schreiben um einiges richtig zu stellen. Da ich nicht alle"Dottores" im Kopf habe, würde ich mich über Ergänzungen, Präzesierungen oder Richtigstellungen seitens des Forums freuen (auch Rechtschr. + Gramm.).
>Nächtlicher Gruß
>McShorty
>
>Sehr geehrter Herr xx
>In der letzten Geschichtsstunde haben Sie über Kapitalismus als Tauschwirtschaft und Geld als Tauschmittel gesprochen. Dem muß ich leider vehement widersprechen. Mit Ihren Ansichten liegen Sie zwar voll im Mainstream, gesagte Theorien werden immer noch an HS + Uni gelehrt und von namhaften Profs vertreten, was die Sache aber auch nicht richtiger macht.
>Nachfolgende Ausführungen sind freundschaftlich und nicht arogant oder belehrend gemeint. Sie beruhen im Wesentlichen auf den Werken von Dr. Paul C. Martin sowie den Profs G. Heinsohn/O. Steiger.
>Ich leihe Ihnen gerne ein paar Bücher zum Thema aus. Dann können Sie sich selbst in die Materie einarbeiten + sehr schnell sich eine eigene Meinung bilden.
>Anbei habe ich auch eine pdf-Datei [8_03 Richtig denken.pdf von Malik, siehe unten] gesand, in der Sie auf den Seiten 121-124 interessante Ausführungen finden.
>Fangen wir am besten beim Geld an. Unser heutiges Geld entsteht immer durch einen Kreditakt, also durch das Aufnehmen von Schulden, gg. Verpfändung von Eigentum. Ohne Eigentum also auch kein Kredit! Somit steht immer einer Schuld eine gleichhohe Forderung gegenüber! Geld netto gibt es (leider) nicht! Geld ist immer eine Schuld. Unsere Banknoten sind nichts anderes als umlauffähig gemachte Schulden, also Schulden, die auch noch von anderen anerkannt werden als jenen Gläubigern und Schuldnern, zwischen denen die ursprüngliche Schuld einmal entstanden ist.
>Eine Banknote sieht nicht nur wie ein Schuldschein aus (Nummerierung, Ort, Datum, Unterschrift(en)), sondern sie ist de facto auch einer. Sehr schön konnte man das bei den alten DM-Scheinen sehen, aber auch bei heutigen Schweizer Franken Noten oder bei US-Dollar Noten. Auf den Euronoten, die übrigens NICHT von der ECB sondern den einzelnen nationalen Notenbanken herausgegeben werden, ist leider nur eine Unterschrift zu sehen. Hoffentlich kein böses Ohmen.
>Eine ausgezeichnete Definition von Geld gibt übrigens der US-Dollar selbst - zig milliardenfach. Auf jeder Dollarnote können Sie"This Note is legal Tender for all Debts, public and private" lesen."Dies Banknote ist gesetzliches Zahlungsmittel für alle Schulden, öffentliche und private", von tauschen steht da nichts! Geld/Banknoten sind ein Schuldendeckungsmittel - schlicht und einfach.
>Nun wird auch schnell klar, dass Wirtschaft nichts mit Tausch zu tun hat, sondern mit Kauf, Kredit und Schulden.
>Die Theorie der Tauschwirtschaft hat nämlich gravierende Mängel und kann folgende Punkte nicht erklären:
>- wie begann Wirtschaft, wo kam das erste Geld her, wie entstand das erste Geld
>- Dynamik des kapital. Systems, Wachstum
>- Inflation/Deflation (böses Wort)
>- wie entsteht Zins, wo kommt er her, wie und womit wird Zins bezahlt
>Die Tauschtheorie kann auch die horende öffentliche Verschuldung von 1.290.954.684.676 Euro (ca. 16.000 € pro Nase!!!) schlecht erkären. Dazu kommt eine Verschuldung von Unternehmen und Privaten von 2.629.800.000.000 Euro. Macht zusammen also mehr als 3.921.000.000.000 Euro oder kurz 3,9 BILLIONEN Schulden!
>Da können Sie doch allen Ernstes nicht sagen, Wirtschaft/Kapitalsimus hätte nichts mit Schulden zu tun! Den Schulden steht übrigens ein gleich hohes Guthaben gegenüber - nur wer hat das ganze Geld - die Bürger und Unternehmen natürlich.
>Das BIP betrug übrigens 2002 ca. 2.100.000.000.000 Euro, die Gesamtschulden/-Guthaben sind also fast doppelt so hoch wie das BIP!
>Wozu die ganze Schuldemacherei wenn wir doch alle nur hin und her tauschen? Warum wirtschaften Unternehmen überhaupt, wenn nur getauscht wird? Wieso nehmen sie Kredite auf, verschulden sich auf eigenes RISIKO wenn sie hinterher nicht mehr haben? Und das müssen sie, denn wie sonst sollen sie die Zinsen zahlen. Oder ist in der Tauschwirtschaft irgend jemand der Dumme, wird jemandem das Fell über die Ohren gezogen?
>NEIN - die Tauschtheorie war, ist und bleibt einfach SCHWACHSINN! Getauscht wird nur im Kindergarten, Sandschaufel gg. Dreirad, oder in der Schule, Hausarbeiten abschreiben gg. Sandwitch:-).
>Unsere heutige Wirtschaft, der Kapitalismus, ist durch die kreditfinanzierte (Schulden!!!) Vorfinanzierung der Produktion (Dienstleistung) charakterisiert. Ganz simpel.
>Übrigens haben schon die alten Griechen und Römer kapitalistisch gewirtschaftet. Das Römische Reich ist auch nicht an den paar"tapferen" Germanen zu Grunde gegangen, sondern hat sich quasi selbst erledigt. Als die Germanen kamen, war Rom schon längst fertig, wg. seiner Schulden, hauptsächlich die ausufernde Staatsverschuldung hatte ihnen das Genick gebrochen.
>Der Schuldendruck ist es übrigens, der den Drive, die Dynamik, in den Kapitalismus bringt. Es ist die schlichte Angst vor der Pleite, vor dem Konkurs, dem persönlichen Untergang, der Firmen und Private zu Mehrarbeit und Wachstum antreibt. Mit ein Grund, warum es immer hektischer/streßiger wird.
>Ich hoffe, Ihnen mit meinen Ausführungen ein wenig mehr Klarheit gebracht zu haben. Als umfangreiche Informationquelle empfehle ich die Ihnen zukommenden Bücher und verbleibe höflichst
>Mit freundlichem Gruß.
>blabla
>Links:
>http://www.buba.de/vo/vo_mb.php
>www.destatis.de
|
Euklid
07.09.2003, 10:37
@ Prof. Malik
|
Re: Tun Sie es nicht - Silberfuchs hat Recht |
-->Hallo Herr Prof.Malik
ihren Vorschlag sehe ich auch als tatsächlich einzigste Möglichkeit an.
Er ist pragmatisch und hält den Konflikt von der Schule denn dann würde daraus ein Dreieck werden. (Sohn-Vater -Schule)
Bei ihrem Vorschlag muß letzten Endes nur die nötige Konsequenz beim Vater da sein.
Auch er wird dann auf eine harte Probe gestellt wenn er sehen muß wie sein Sohn sich in den Niederungen der Verpflichtungen und Schulden quälen muß.
Man sollte auch darauf achten daß der Sohn dies nicht nur als reines Spiel auffasst bei dem der Vater am Ende alles glattstellt,vor allem wenn es sich um Heranwachsende handelt.
Der Besuch eines Gerichtsvollziehers mit anschließender Taschenpfändung wirkt da bestimmt Wunder.
Und alles sauber schriftlich verakten.
Gruß EUKLID
|
chiron
07.09.2003, 10:42
@ McShorty
|
Ehrlich währt am längsten |
-->Hallo Mc Shorty
Ehrlich währt am längsten. Es gibt überhaupt keinen Grund, nicht mit Fakten einer gelehrten Theorie entgegenzutreten. Leider wird immer wieder gesagt, dass wir uns Ehrlichkeit nicht mehr leisten können, dadurch wird aber der Lügerei und dem Duckmäusertum Vorschub geleistet. Dabei gilt immer"C'est le ton, qui fait la musique", darum finde ich auch die Idee vom Bierchen von BillyGoatBuff die beste. Dazu noch die Unterstützung von Dottore, was willst Du mehr...
Ich drück Dir die Daumen...und Dein Sohn wird sicher später einmal stolz auf Dich sein.
Gruss Chiron
|
Prof. Malik
07.09.2003, 10:42
@ dottore
|
Lieber Dottore, Zivilcourage ok, aber nicht mit so viel Risiko für den Schüler |
-->Lieber Dottore
mit allem Respekt, das Risiko für den Schüler ist zu gross.
Aber ein Vorschlag, der vielleicht beides erreichen kann, Lektion für Lehrer und Klasse plus Schutz des Schülers: Der Vater könnte einen Ihrer Aufsätze, etwas von Heinsohn/Steiger und einen meiner Aufsätze an den Lehrer schicken - gewissermassen"naiv-fragend-um Aufklärung bittend". Das tut dem Lehrer wohl, vielleicht erwacht sogar der Missionar in ihm, der Schwarze Peter ist bei uns, der Schüler ist aussen vor, und der Zweck wir möglicherweise erreicht. Wenn es dann noch zu einem persönlichen Einsatz von Ihnen käme - super!
Herzliche Grüsse und schönen Sonntag.
Ihr F. Malik
>Hi,
>mit Durchschrift an Schulleitung und zuständige Schuldbehörde plus zuständiges Kultusministerium.
>Es ist an der Zeit, mit der Verdummung junger Menschen aufzuräumen. Zivilcourage ist gefragt!
>Ich komme auch gern vorbei und erkläre den Schülern persönlich, wie das mit Geld und Wirtschaft wirklich läuft. Selbstverständlich ohne, dass etwelche Kosten entstehen.
>Der Lehrer kann gern den Autor des betreffenden Schulbuchs oder andere Experten dazu bitten. Die können dann ihre Tauschtheorie vertreten. Vor allem dürfen sie erklären, wie es möglich ist, dass man sich Schulden"ertauschen" kann. Gerade der Staat war einer der intensivsten Schulden-"Eintauscher" - wie war das nur möglich in einer Tauschwirtschaft?
>Die Schülerinnen und Schüler können sich dann ihre eigen Meinung bilden, wer womit Recht hat.
>Aus Erfahrung weiß ich, dass der Aha-Effekt immens ist.
>Schönen Sonntag und Gruß!
|
Maurer
07.09.2003, 10:49
@ McShorty
|
Na, so geht es natürlich nicht...: ) |
-->Im Brief steht:
" Mit Ihren Ansichten liegen Sie zwar voll im Mainstream, gesagte Theorien werden immer noch an HS + Uni gelehrt und von namhaften Profs vertreten, was die Sache aber auch nicht richtiger macht."
Gelenesen wird:" Sie sind ein Vollidiot, im Folgenden sage ich ihnen auch warum..."
Wer mit so einer Feststellung einen Brief beginnt darf sich nicht wundern wenn der Brief nicht zuende gelesen wird. Würden wir soeinen Brief an einen Geschäftspartner schreiben? Der Lehrer ist ein Geschäftspartner, er verkauft Bildung.
( Die Begriffe Fachhochschule, Universität und Professor sind stets auszuschreiben, ansonsten wirkt es dümmlich )
" - wie begann Wirtschaft, wo kam das erste Geld her, wie entstand das erste Geld..."
Gerade dies kann die Tauschtheorie perfekt beschreiben, wie sollen denn Jäger und Fischer sonst Waren `austauschen`?, und schließlich begehren wir doch die Erzeugnisse des Anderen!? Dies bedarf bei Kritik ausführlichster Erklärung.
"NEIN - die Tauschtheorie war, ist und bleibt einfach SCHWACHSINN! Getauscht wird nur im Kindergarten, Sandschaufel gg. Dreirad, oder in der Schule, Hausarbeiten abschreiben gg. Sandwitch:-)."
Dieser Abschnitt dürfte nur als plumpes Geschrei rüberkommen!
" Übrigens haben schon die alten Griechen und Römer kapitalistisch gewirtschaftet."
Ein Lehrer dürfte das Wissen. Belehrungen sind der Sache nicht dienlich.
" Ich hoffe, Ihnen mit meinen Ausführungen ein wenig mehr Klarheit gebracht zu haben. Als umfangreiche Informationquelle empfehle ich die Ihnen zukommenden Bücher und verbleibe höflichst"
Wiederholung. Gelesen wird:" Sie sind ein Idiot. Aber was für ein Glück, das sie mich getroffen haben. Es besteht noch Hoffnung."
"Mit freundlichem Gruß..."
Der nützt dann auch nichts mehr, wenn überhaupt soweit gelesen wird.
Niemand von uns würde so einen Brief gerne bekommen, warum sollten wir dann so einen schreiben???
Der Sache ist es nicht dienlich, da absolut nicht erfolgversprechend.
Wie wäre es, dem Lehrer behutsam mit Fragen zu begegnen, die Interesse (! ) hervorrufen ( und nicht nur abschrecken )?
Z.B.:
Sehr geehrter Herr X,
mit Interesse verfolge ich ( soweit es mir aus den Aufzeichnungen meines Sohnes möglich ist ) ihre Unterrichtseinheiten zum Thema Geldwirtschaft.
Vor einiger Zeit habe ich das Buch XYZ von A.B. gelesen. Hieraus ergeben sich für mich einige Fragen, die ich gerne mit ihnen, soweit es ihre Zeit erlaubt, erörterm würde. Usw.
Die Fragen braucht man da ja noch nicht einzufügen.
So einen Brief würde ich lesen und auch BEANTWORTEN und mir später auch GEDANKEN machen! Und das sollte das Ziel sein. Gerade wenn die Wut verständlicherweise groß ist, sollte taktisch kluges Verhalten (der Sache zuliebe ) im Vordergrund stehen.
Mit besten Grüssen
M
|
Ricardo
07.09.2003, 10:52
@ McShorty
|
eine Frage an die Spezialisten |
-->
>Fangen wir am besten beim Geld an. Unser heutiges Geld entsteht immer durch einen Kreditakt, also durch das Aufnehmen von Schulden, gg. Verpfändung von Eigentum. Ohne Eigentum also auch kein Kredit! Somit steht immer einer Schuld eine gleichhohe Forderung gegenüber! Geld netto gibt es (leider) nicht! Geld ist immer eine Schuld. Unsere Banknoten sind nichts anderes als umlauffähig gemachte Schulden, also Schulden, die auch noch von anderen anerkannt werden als jenen Gläubigern und Schuldnern, zwischen denen die ursprüngliche Schuld einmal entstanden ist.
die wirtschaftliche Entwicklung ist ja immer geprägt von von Preisverschiebungen die man ganz allgemein mit Inflations- bzw. Deflationstendenzen beschreiben kann. Hat nichts mit der absoluten höhe der Preise zutun sondern mit relativen Preisveränderungen. So ist kennzeichnend für eine hohe Inflation bzw. im extem Hyperinflation das der Preis des Geldes ins unermessliche steigt andererseits andere Bewertungen dem nicht nachkommen, also relativ an Wert verlieren, auch Schulden.
Wie ist dann die Gleichung Geld=Schulden vereinbar?
Grüsse
Ricardo
|
Praxedis
07.09.2003, 10:59
@ Maurer
|
Top |
-->
|
vladtepes
07.09.2003, 11:08
@ Prof. Malik
|
Re: Lieber Dottore, Zivilcourage ok, aber nicht mit so viel Risiko für den Schüler |
-->>Lieber Dottore
>mit allem Respekt, das Risiko für den Schüler ist zu gross.
>Aber ein Vorschlag, der vielleicht beides erreichen kann, Lektion für Lehrer und Klasse plus Schutz des Schülers: Der Vater könnte einen Ihrer Aufsätze, etwas von Heinsohn/Steiger und einen meiner Aufsätze an den Lehrer schicken - gewissermassen"naiv-fragend-um Aufklärung bittend". Das tut dem Lehrer wohl, vielleicht erwacht sogar der Missionar in ihm, der Schwarze Peter ist bei uns, der Schüler ist aussen vor, und der Zweck wir möglicherweise erreicht. Wenn es dann noch zu einem persönlichen Einsatz von Ihnen käme - super!
>Herzliche Grüsse und schönen Sonntag.
>Ihr F. Malik
Guten Tag Herr Malik!
Welches Risiko für den Schüler?
Der Lehrer ist weiterhin verpflichtet ihn so zu unterrichten bzw. zu behandeln wie dessen Klassenkameraden!
Egal was für einen Brief der Vater ihm geschrieben hat.
|
Euklid
07.09.2003, 11:22
@ vladtepes
|
Re: Lieber Dottore, Zivilcourage ok, aber nicht mit so viel Risiko für den Schüler |
-->Hallo vladtepes
was Recht ist und was Tatsache ist unterscheidet sich eklatant.
Was rechtens ist wird noch lange nicht so praktiziert.
Man muß die Sache mit der nötigen Vorsicht angehen und dazu gleichzeitig die Offenheit eines Lehrers abschätzen.
Man kann sein Kind nicht gegen einen Lehrer verheizen wenn derjenige nicht offen dafür ist.
Gruß EUKLID
|
Bob
07.09.2003, 11:37
@ McShorty
|
Re: Wo kommt die Dynamik her, Macshorty? |
-->>Die Theorie der Tauschwirtschaft hat nämlich gravierende Mängel und kann folgende Punkte nicht erklären:
>- wie begann Wirtschaft, wo kam das erste Geld her, wie entstand das erste Geld
>- Dynamik des kapital. Systems, Wachstum
>- Inflation/Deflation (böses Wort)
>- wie entsteht Zins, wo kommt er her, wie und womit wird Zins bezahlt
Hi Macshorty,
Jetzt stell Dir doch mal vor, der Lehrer geht auf Deinen Brief ein und schreibt Dir zurück:"Lieber Mac, leider verstehe ich von diesen Dingen gar nichts, komm doch mal an meine Schule und erkläre mit Deiner Theorie den Schulkindern, wo die Dynamik der Wirtschaft herkommt!"
Dann fang mal an, das mit der debitistischen Theorie zu erklären!
Man muß wohl gelegentlich daran erinnern, daß kein Ã-konom der Welt behauptet, daß die Tauschtheorie absolut richtig ist.
Die Tauschtheorie ist eine pragmatische Annahme zur Erklärung wirtschaftlicher Phänomene. Wie jede andere Wissenschaft auch kann die klassische Ã-konomie ihre eigenen Grundlagen nicht erklären. Man spricht von Axiomen.
Der Debitismus muß seine Überlegenheit der klassischen Theorie gegenüber erst noch unter Beweis stellen.
gruß
bob
|
MC Muffin
07.09.2003, 11:51
@ McShorty
|
Re: Tauschwirtschaft und Geld als Tauschmittel - Brief an Lehrer, Eure Meinung? |
-->Ich würde den Brief auch nicht hinschicken. Meiner Meinung nach hast du hier zwar was von der Wirtschaft gelernt aber nichts von der Schule.
Die Schule dient nicht dazu das wahre Wissen zu vermitteln ( auch wenn bei weitem nicht alles unwahr ist, das mal am rande ).
Dein Sohn geht nicht zur Schule um für das Leben zu lernen, sondern um den System optimal dienen zu können. Dazu gehört eben auch in bestimmten Bereichen eine gewisse Verdummung. Was dein Sohn in der Schule real lernt, ist das der, der am Drücker ist immer recht hat. Man lernt in der Schule nur für Noten und für die Prüfung, für nichts anderes.
Fazit: erzähle dem Lehrer immer was er hören will, zeig ihm das du ihn schätzt und gebe ihm das Gefühl er sei wegen sein Abschluss besonders schlau.
Nehme das was du von ihm brauchst ( die Abschlüsse ) und wenn du selber irgend wo am Drücker bist, dann lebe das Leben so wie du es siehst.
In der DDR gab es ein Fach das hies Staatsbürgerkunde und mein Kumpel der auch mein Banknachbar war, fragte mich eines Tages, warum ich so gut in diesem Fach war? Ich sagte, weil es einfach ist, weil man immer nur das Gegenteil von dem tun muss was man denkt und glaube mir aus der gesamten Klasse von über 30 Schülern hat nicht einer an den Unsinn geglaubt.
Also stelle dir selbst die Frage ob dein Sohn nicht der Dumme ist wenn du den Lehrer als dumm darstellst und er den Preis bezahlen muss, nur damit du dein Ego streicheln kannst.
treffe die richtige Entscheidung.....
in diesem Sinne
MFG MC
|
dottore
07.09.2003, 11:53
@ Prof. Malik
|
Re: Lieber Dottore, Zivilcourage ok, aber nicht mit so viel Risiko für den Schüler |
-->Lieber Herr Prof. Malik,
Sie haben vermutlich Recht. Wir können uns im Staatsbetrieb Schule keine Zivilcourage mehr leisten.
Dennoch gehe ich in meinen Vorträgen vor Klassen (u.a. nächste Woche in einer Oberklasse zur Erklärung des EZB-Systems) nach klassich hermeneutischer Art vor. Erste Frage: Wer mir (Lehrer inklusive) erklären kann, wie dieser 50-Euro-Schein von der Druckerei, wo er zweifelsfrei erstellt wurde, hier in der Klasse auf den Tisch kommt - und dies Schritt für Schritt - darf den Schein behalten. Wer auch noch sagen kann, welche Kennzeichen der Schein hat und was sie bedeuten, erhält einen zweiten Schein dazu. Damit ist schon Ende der Fahnenstange.
Nächste Fragen: Wie kommt eine Bank an den Schein, wie der Staat an den Schein, wie kommt ergo der Lehrer an den Schein, wie kommen eure Eltern an den Schein, wie kommt die Firma eurer Eltern an den Schein, usw.
Auch sehr bewährt (zumal viel schon über 18 sind): Wer von Euch hat schon Schulden? Was läuft beim"Schuldenmachen" eigentlich so alles ab?
Aktuell nimmt eine Ober-Klasse gerade die Währungsreform von 1948 durch. Dazu die Fragen: Wo kam das"Kopfgeld" her? Was unterscheidet die Ausgabe von Kopfgeld von der Ausgabe von Geld, das später in Umlauf kam? Wo ist das Kopfgeld geblieben? Muss es eines Tages zurück gegeben werden? Könnte der Staat heute nicht wieder einfach Kopfgeld ausgeben, Geld fehlt ja schließlich, wie jeder aus eigener Erfahrung weiß?
Das Ganze wird dann mit den Darstellungen in den Schulbüchern verglichen und diese der Lächerlichkeit preisgegeben. Langatmige theoretische Deduktionen bringen nichts, man muss die Lacher auf seiner Seite haben.
Ihr Vorschlag, MoM 8/2003 zu verteilen, scheint mir der beste zu sein. Die Lehrer sollen sagen, was daran nicht stimmt. Es würde doch schließlich dem widersprechen, was der Kanon sagt. Touché.
Im Zweifelsfall käme der"Debitist" Martin vorbei und würde alles gern erklären. Der würde keinerlei"Lehren" verkaufen, sondern Wirtschaft nur ganz einfach so erklären wie sie abläuft und alle Fragen gern open end beantworten.
Herzliche Sonntagsgrüße zurück!
|
MC Muffin
07.09.2003, 12:11
@ dottore
|
Re: nein! |
-->>Hi,
>mit Durchschrift an Schulleitung und zuständige Schuldbehörde plus zuständiges Kultusministerium.
>Es ist an der Zeit, mit der Verdummung junger Menschen aufzuräumen. Zivilcourage ist gefragt!
>Ich komme auch gern vorbei und erkläre den Schülern persönlich, wie das mit Geld und Wirtschaft wirklich läuft. Selbstverständlich ohne, dass etwelche Kosten entstehen.
>Der Lehrer kann gern den Autor des betreffenden Schulbuchs oder andere Experten dazu bitten. Die können dann ihre Tauschtheorie vertreten. Vor allem dürfen sie erklären, wie es möglich ist, dass man sich Schulden"ertauschen" kann. Gerade der Staat war einer der intensivsten Schulden-"Eintauscher" - wie war das nur möglich in einer Tauschwirtschaft?
>Die Schülerinnen und Schüler können sich dann ihre eigen Meinung bilden, wer womit Recht hat.
>Aus Erfahrung weiß ich, dass der Aha-Effekt immens ist.
>Schönen Sonntag und Gruß!
Wo nach werden dann die Noten verteilt? Nach der im Lehrplan stehenden Antwort oder der Neuen oder so wie jeder will?
Veränderungen werden nicht über das schwächste Glied in der Kette errungen ( der arme Schüler ).
Glaube mir, die Schulleitung oder wer auch immer, wollen nur ihre Ruhe haben und nicht die Welt verändern und vielleicht ist der Lehrer überhaupt nicht so dumm und weis genau wie der Haase läuft, aber was soll s, es steht halt so im Lehrplan und basta.
Den Aha-Effekt erreichst du nur bei freien Geistern.
|
Pega53
07.09.2003, 12:25
@ Maurer
|
Toll! Ein Lehrstück! Danke! (owT) |
-->
|
dottore
07.09.2003, 12:30
@ Bob
|
Re: Machen wir doch mal den Unterricht dynamisch |
-->>Jetzt stell Dir doch mal vor, der Lehrer geht auf Deinen Brief ein und schreibt Dir zurück:"Lieber Mac, leider verstehe ich von diesen Dingen gar nichts, komm doch mal an meine Schule und erkläre mit Deiner Theorie den Schulkindern, wo die Dynamik der Wirtschaft herkommt!"
>Dann fang mal an, das mit der debitistischen Theorie zu erklären!
Ganz einfach: Schuld plus Termin = Zahlungsverpflichtung zum Termin. Hätte jemand das Geld schon vorher gehabt, hätte er sich nicht verschulden müssen. Nun muss er das Geld zum Termin beschaffen. Dazu muss er von jemand anderem besorgen. Denn das Geld ist Schuldendeckungsmittel.
Zwei Möglichkeiten:
1. Geld kommt von der Bank (was das Problem nur verschiebt, weil dann später noch mehr beschafft werden muss).
2. Geld kommt vom Markt. Dazu muss jemand etwas leisten, was der andere dergestalt akzeptiert, dass er ihm das Schuldendeckungsmittel überlässt.
Dieser Zwang zur Leistung (= Erstellung von etwas, das ein anderer akzeptiert) ist genau das, was die"kapitalistische Dynamik" ausmacht.
Probe aufs Exempel in der Schule: Die Schüler (Nachfrager) erhalten das Gehalt, das der Lehrer sonst vom Staat beziehen würde und können es an ihn gegen dessen Leistung (Unterricht) weitergeben oder nicht.
Ist der Unterricht okay (lernen also die Schüler genau das, was sie lernen wollen bzw. aufgrund von Prüfungsanforderungen lernen müssen) bekommt der Lehrer von den Schülern sein Gehalt ausbezahlt. Ansonsten geht er leer aus.
Was glaubst Du wohl, wie"dynamisch" sich der Unterricht entwickeln würde?
>Der Debitismus muß seine Überlegenheit der klassischen Theorie gegenüber erst noch unter Beweis stellen.
Der D. ist keine"Theorie", sondern er beschreibt den wirtschaftlichen Alltag just so wie er ist.
Warum arbeite ich z.B. heute am SONNTAG? Aus Spaß? Jux und Dollerei? Gier? Hals nicht voll? Weil mir der Sinn gerade nach ein paar Tauschmitteln steht?
Mitnichten. Ich arbeite, weil ich Zahlungsmittel brauche und diese, weil diverse offene Rechnungen auf ihre Schließung warten.
Gruß!
|
dottore
07.09.2003, 12:34
@ Ricardo
|
Re: eine Frage an die Spezialisten |
-->>
>>Fangen wir am besten beim Geld an. Unser heutiges Geld entsteht immer durch einen Kreditakt, also durch das Aufnehmen von Schulden, gg. Verpfändung von Eigentum. Ohne Eigentum also auch kein Kredit! Somit steht immer einer Schuld eine gleichhohe Forderung gegenüber! Geld netto gibt es (leider) nicht! Geld ist immer eine Schuld. Unsere Banknoten sind nichts anderes als umlauffähig gemachte Schulden, also Schulden, die auch noch von anderen anerkannt werden als jenen Gläubigern und Schuldnern, zwischen denen die ursprüngliche Schuld einmal entstanden ist.
>die wirtschaftliche Entwicklung ist ja immer geprägt von von Preisverschiebungen die man ganz allgemein mit Inflations- bzw. Deflationstendenzen beschreiben kann. Hat nichts mit der absoluten höhe der Preise zutun sondern mit relativen Preisveränderungen. So ist kennzeichnend für eine hohe Inflation bzw. im extem Hyperinflation das der Preis des Geldes ins unermessliche steigt andererseits andere Bewertungen dem nicht nachkommen, also relativ an Wert verlieren, auch Schulden.
>Wie ist dann die Gleichung Geld=Schulden vereinbar?
Geld ist ein täglich fällige Schuld. Es wird auch genau dann als Schuldendeckungsmittel (die Schuld eines anderen ist für mich ein Aktivum, das ich zedieren kann) zurückgewiesen (Repudiation), wenn es zur Tagesinflation kommt (Oktober 1923).
Gruß!
|
Bob
07.09.2003, 12:47
@ dottore
|
Re: Machen wir doch mal den Unterricht dynamisch - ganz genau AUS SPASS |
-->
Dottore,
Die Dynamik kommt daher, daß es Leute gibt, die zuviel Zeit haben und die sich nun aus Langeweile heraus überlegen, was man mit dieser Zeit anfangen kann.
Dann ersinnen sie neue Entwicklungen aus Technik und Wissenschaft oder neue Formen wirtschaftlicher Organisation, sie engagieren sich im auswärtigen Handel etc.
Diese ganzen Dinge lassen sich nicht mit dem Abtragen irgendwelcher Schulden erklären!
Gerade die Glanzleistungen der Wirtschaft sind nicht abtragen von Schulden, sondern geradezu das Gegenteil: Anhäufen von Schulden. Das Geld dazu kommt von anderen Leuten die auch zuviel Zeit haben. Diese Leute sind bereit, auf Rückzahlung zu verzichten, wenn nur die Langeweile abgemildert wird.
Das Wirtschaften enspringt der Freude am Wettbewerb, aus dem Leisten-Wollen, nicht aus dem Leisten-Müssen - Dem sportiven Jagd-Instinkt nicht dem arbeitsamen Sammler-Instinkt. Das Leisten-Müssen kann nur eine Art Minimalwirtschaft erklären.
Du hättest ja auch Provinzjournalist werden können!
GRUß
BOB
|
Ricardo
07.09.2003, 12:48
@ dottore
|
Re: eine Frage an die Spezialisten |
-->>>
>>>Fangen wir am besten beim Geld an. Unser heutiges Geld entsteht immer durch einen Kreditakt, also durch das Aufnehmen von Schulden, gg. Verpfändung von Eigentum. Ohne Eigentum also auch kein Kredit! Somit steht immer einer Schuld eine gleichhohe Forderung gegenüber! Geld netto gibt es (leider) nicht! Geld ist immer eine Schuld. Unsere Banknoten sind nichts anderes als umlauffähig gemachte Schulden, also Schulden, die auch noch von anderen anerkannt werden als jenen Gläubigern und Schuldnern, zwischen denen die ursprüngliche Schuld einmal entstanden ist.
>>die wirtschaftliche Entwicklung ist ja immer geprägt von von Preisverschiebungen die man ganz allgemein mit Inflations- bzw. Deflationstendenzen beschreiben kann. Hat nichts mit der absoluten höhe der Preise zutun sondern mit relativen Preisveränderungen. So ist kennzeichnend für eine hohe Inflation bzw. im extem Hyperinflation das der Preis des Geldes ins unermessliche steigt andererseits andere Bewertungen dem nicht nachkommen, also relativ an Wert verlieren, auch Schulden.
>>Wie ist dann die Gleichung Geld=Schulden vereinbar?
>Geld ist ein täglich fällige Schuld. Es wird auch genau dann als Schuldendeckungsmittel (die Schuld eines anderen ist für mich ein Aktivum, das ich zedieren kann) zurückgewiesen (Repudiation), wenn es zur Tagesinflation kommt (Oktober 1923).
>Gruß!
Hallo dottore,
der Zeitraum ist wohl nicht so entscheidend, denn irgendwann muss sich ja die Inflation entwickeld haben. Von mir aus kann man das auch stündlich betrachten. Der Spread wird dann von da ab einfach nur größer. Die Gleichung Geld=Schulden gilt selbst dann nicht mehr, oder?
Grüsse
Ricardo
|
Galiani
07.09.2003, 14:10
@ Bob
|
Ein guter Ansatz, Bob! |
-->Hallo
Ich fasse meine Meinung oben in einem neuen Thread zusammen; - nur damit nicht vergessen wird, daß es noch immer Menschen gibt, die diesbezüglichen Lehren wohlbegründet für unhaltbar ansehen.
Gruß
G.
>
>Dottore,
>Die Dynamik kommt daher, daß es Leute gibt, die zuviel Zeit haben und die sich nun aus Langeweile heraus überlegen, was man mit dieser Zeit anfangen kann.
>Dann ersinnen sie neue Entwicklungen aus Technik und Wissenschaft oder neue Formen wirtschaftlicher Organisation, sie engagieren sich im auswärtigen Handel etc.
>Diese ganzen Dinge lassen sich nicht mit dem Abtragen irgendwelcher Schulden erklären!
>Gerade die Glanzleistungen der Wirtschaft sind nicht abtragen von Schulden, sondern geradezu das Gegenteil: Anhäufen von Schulden. Das Geld dazu kommt von anderen Leuten die auch zuviel Zeit haben. Diese Leute sind bereit, auf Rückzahlung zu verzichten, wenn nur die Langeweile abgemildert wird.
>Das Wirtschaften enspringt der Freude am Wettbewerb, aus dem Leisten-Wollen, nicht aus dem Leisten-Müssen - Dem sportiven Jagd-Instinkt nicht dem arbeitsamen Sammler-Instinkt. Das Leisten-Müssen kann nur eine Art Minimalwirtschaft erklären.
>Du hättest ja auch Provinzjournalist werden können!
>GRUß
>BOB
|
dottore
07.09.2003, 14:56
@ Bob
|
Re: Aaah, die Spaßtheorie der Wirtschaft - Chapeau! |
-->>
>Dottore,
>Die Dynamik kommt daher, daß es Leute gibt, die zuviel Zeit haben und die sich nun aus Langeweile heraus überlegen, was man mit dieser Zeit anfangen kann.
Hi Bob,
dass jemand erst etwas einfallen muss, bevor es realisiert werden kann, ist schon klar. Leider setzt den Realisierer sein Projekt dann unter Druck. Er schafft es entweder marktfähig zu machen und seine Projekt- und Vorfinanzierungskosten wieder einzuspielen oder er geht unter. Beispiel Gutenberg mit seiner Jahrtausend-Erfindung: pleite, da half ihm auch der vermeintlich tolle Absatzmarkt für Ablasszettel oder Bibeln nicht. Fast alle frühen Drucker endeten im Bankrott (siehe Geldner, Inkunabeldrucker).
>Dann ersinnen sie neue Entwicklungen aus Technik und Wissenschaft oder neue Formen wirtschaftlicher Organisation, sie engagieren sich im auswärtigen Handel etc.
An der Entwicklung liegt's nicht, sondern an der Realisierung. Dampfmaschinenerfinder wie Newcomen und Papin: pleite. Trevethick, Lok-Erfinder: pleite. Notenbankerfinder Palmstruch: pleite, John Law: pleite, Gebr. Pereira: pleite, wie überhaupt Banqiers en masse. Eisenbahn-Magnat Strousberg: pleite, die Amerikaner muss ich nicht groß aufzählen. Künstler: Rembrandt: pleite, Richard Wagner: pleite, von Hungerleidern à la van Gogh schweigen wir. Wo sind die ganzen Händler von"früher" hin? Der größte Handelskonzern aller Zeiten (Welser): pleite. K-mart? Schau, wie"gut" es Salisbury geht. Die deutschen Kaufhaustitanen - warum verschwunden oder fusioniert?
>Diese ganzen Dinge lassen sich nicht mit dem Abtragen irgendwelcher Schulden erklären!
Die Dinge nehmen einen Verlauf. Das Deutsche Museum ist voller Erfindungen, deren"Erdenker" pleite gingen, nachdem die Dinge dann anfingen zu"laufen". Warum sprang Diesel vom Schiff? Wo sind Schlieker und Borgward geblieben? Warum ist Krupp pleite gegangen, sogar Beitz war damals schon an Bord?
>Gerade die Glanzleistungen der Wirtschaft sind nicht abtragen von Schulden, sondern geradezu das Gegenteil: Anhäufen von Schulden.
Die sind jeweils fällig. Wird nicht à terme bezahlt, gibt's keinen neuen müden Euro. Frag die Telecoms nach ihrem Rating.
>Das Geld dazu kommt von anderen Leuten die auch zuviel Zeit haben. Diese Leute sind bereit, auf Rückzahlung zu verzichten, wenn nur die Langeweile abgemildert wird.
Warum kaufen sie dann nicht die"Dynamiker" ein und lassen sie in ihrer Orangerie werkeln? Ludwig II. leistete sich den bankrotten Wagner und ging dann auch selber pleite. Goethes Bergwerk Ilmenau? Pleite. Der größte Kohlebwergwerksunternehmer (17. Jh., Newcastle): Pleite -"and he rode home on his pale horse..."
>Das Wirtschaften entspringt der Freude am Wettbewerb,
Wettbewerb im Dorf mit dem Nachbarn, wer die schöneren Geranien am Fenster hängen hat? Oder kam die Weltwirtschaft vor der Dorfwirtschaft?
>aus dem Leisten-Wollen, nicht aus dem Leisten-Müssen -
Hört man in den bekannten Sonntagsreden."Wir sind leistungsbereit, dürfen aber nicht so leisten wie wir wollen." (Mit diesem Schnack trete ich immer vor Unternehmer-Ensembles auf - tosender Beifall). Tatsächlich taxiert jeder Konkurrent den anderen: Geht der vor mir unter oder ich vor ihm?
>Dem sportiven Jagd-Instinkt nicht dem arbeitsamen Sammler-Instinkt. Das Leisten-Müssen kann nur eine Art Minimalwirtschaft erklären.
Mendelson behauptet sogar, die Ägypter hätten die Pyramiden aus Langeweile gebaut.
>Du hättest ja auch Provinzjournalist werden können!
Hätte ich mal besser. Die Schicksale der Überprovinzler sind auch nicht so toll: John Alsager, erster Wirtschaftsjournalist ("Times"): pleite. Sogar Verleger (Maxwell): pleite. Die Kollegen, die ich durch Selbstmord (wg. Schuldendruck) verloren habe, möchte ich lieber ruhen lassen.
Nichts macht munterer ("dynamischer") als ein Wechsel, der nächsten Monat fällig ist. Denk an Hugo Stinnes auf dem Totenbett (zu seinen Söhnen):"Für mich waren es Kredite, für euch sind es Schulden."
Das haben sie wohl nicht kapiert: pleite. Sein Sohn Hugo Stinnes jun. machte dann gleich nochmal pleite und musste hinfort als"Hugo Stinnes persönlich" firmieren. Und? Die dritte Pleite.
Dein Modell ist sehr hübsch, Bob. Ich werde Dich wahlweise für die Ludwig-Erhard-, die Von-Mises-, die Von-Hayek- oder die Schumpeter-Medaille in Gold vorschlagen. Auch Frau Quandt hört so was immer wieder gern. Der Preis ist superb dotiert.
Das ganze Wirtschaften besteht demnach aus schierer, aus der unerschöpflichen Abundanz der menschlichen Kreativität gespeister Freiwilligkeit. Mens agitat molem und niemand muss sich mehr vor so etwas wie einer"Rechnung" fürchten.
Schön, wenn's so wäre. Nur leider ist's nicht so.
Danke + Gruß!
|
Theo Stuss
07.09.2003, 15:02
@ McShorty
|
Re: Ich finde den Brief gut,... |
-->...obwohl ich kein voll überzeugter Debist bin. Ist der Diskussionsbeitrag für die Schule wichtig. Vielleicht sind die Lehrer sogar dankbar dafür.
Ich habe mich früher oft für Referate gemeldet.
Theo
|
McShorty
07.09.2003, 15:09
@ McShorty
|
Danke für die vielen Antworten, bin noch am überlegen was ich mache.... |
-->Hallo,
also vielen Dank für die große Anteilnahme.
Prof. Malik, Sie brauchen sich den Schuh nicht anziehen, den Dottore hat mich zuerst bekehrt:-).
Bin noch am überlegen, was + wie ich das mache. Vermutlich werde ich das nicht so hoch hängen + meinem Junior vielleicht das Buch mitgeben. Dann kann der Lehrer selbst entscheiden, ob er da mal reinschaut oder nicht.
Lernen tut meine Junior ja den Debitismus sowieso aus besagten Büchern, von mir + aus dem Forum.
Ich halte das Forum hier auf dm Laufenden.
Verbindlichsten Dank + Gruß aus sonnigem HH
McShorty
|
Bob
07.09.2003, 15:38
@ dottore
|
Re: Was bedeutet schon eine Pleite für die Leistungen jener Heroen? (owT) |
-->
|
Rudow
07.09.2003, 18:06
@ McShorty
|
Re: Tauschwirtschaft und Geld als Tauschmittel - Brief an Lehrer, Eure Meinung? |
-->>Hallo Forum,
>da mein Sohn wieder einmal in der Schule mit Tauschwirtschaft + Geld=Taschmittel belästigt wurde, will ich dem Lehrer mal ´ne Mail schreiben um einiges richtig zu stellen.
Hallo,
ich weiß nicht, in welcher Schule in welchem Bundesland euer Sohn Wirtschaftslehre unterricht bekommt. Im Tahmenlehrplan steht aber wahrscheinlich nicht drin, dass der Lehrer die Mär vom Geld als pfiffigem Tauschmittel erzählen muss.
Hier ein Auszug aus dem Lehrplan des Landes Berlin für das Fach Wirtschaftslehre am Gymnasium.
Zitat --------------- [i]
Kurssystem: Kurs K 3
Kursthema: Wirtschaftspolitische Entscheidungen - Konjunkturpolitik -
Lernziele
Die Schüler/Kollegiaten sollen begründen können, dass sich in einer arbeitsteiligen Volkswirtschaft, in der es keine Deckung der umlaufenden Geldmenge durch Edelmetalle mehr gibt, der Wert des Geldes aus der Relation von Geldmenge und Gütermenge herleitet, d. h. Geld nur noch als Anspruch auf einen Anteil am Sozialprodukt definiert werden kann. Als Voraussetzung für das Verständnis dieses Zusammenhanges ist es notwendig, dass die Schüler/Kollegiaten einen Überblick über die Funktionen des Geldes und die historische Entwicklung der verschiedenen Erscheinungsformen des Geldes geben können. Hierbei ist insbesondere das Buchgeld als die gegenwärtig wichtigste Geldform darzustellen. Dabei muss auch deutlich gemacht werden, dass die Höhe des Buchgeldbestandes von der Geldschöpfung der Geschäftsbanken abhängig ist.
Die Schüler/Kollegiaten sollen Veränderungen des Geldwertes im Inland als Folge von Kaufkraftänderungen erklären sowie die Messung von Geldwertänderungen anhand von Preisindices - insbesondere des Preisindex der Lebenshaltung - nachvollziehen können; dabei ist der Aussagewert der Preisindices zu problematisieren. Anhand von Beispielen sollen die Schüler/Kollegiaten Arten, Ursachen und Auswirkungen inflatorischer Prozesse unterscheiden können.
----------------------[/i]
Liebe Grüße
von Rudow
(Vielleicht freut sich ja der Lehrer über den Literaturhinweis Martin, Heinsohn usw., jedenfalls würde ich zu einem Gespräch raten.)
|
Euklid
07.09.2003, 18:10
@ Rudow
|
Re: Tauschwirtschaft und Geld als Tauschmittel - Brief an Lehrer, Eure Meinung? |
-->Zumindest fehlt schon hier im Lehrplan der Begriff Deflation.
Es scheint nach Lehrplan nur Inflation zu geben.;-))
Gruß EUKLID
|
MikeFFM
07.09.2003, 21:39
@ dottore
|
@ dottore: Schulvortrag |
-->Hallo dottore,
würde zu gern Ihren Ausführungen bei diesem Schulvortrag lauschen.
Ist das irgendwie möglich (altermäßig schätzt man mich auf Anfang 20)?
P.S. Würde auch versprechen, nicht auf die 50-Euro-Frage zu antworten...:-)
|
McShorty
08.09.2003, 01:46
@ Maurer
|
Danke für die Tipps + Ratschläge - mT |
-->Hallo Maurer,
Danke für die Hinweise, du kannst wirklich gut zw. den Zeilen lesen. Ich bin eigentlich sehr für Klartext + sage gerne jemandem meine Meinung (Kann auch selbst gut was ab).
Mit dem vormulierten Brief bin ich sicher aber übers Zeil hinaus geschossen. Wie du schon vermutest, würde der sicher total anders herum aufgefaßt werden. Mein Sohn wäre dann sicher der Leidtragende.
Ist sicher besser, ich biete ihm die Literatur an mit Hinweis dass ich das sehr interesant fand. Dann kann er selbst entscheiden, wenn nicht ist die Sache für mich gegessen. Lesen + Schreiben hat mein Sohn ja schon in Schule gelernt, den Rest lernt er dann von uns. Nur schade, dass er so viel Zeit totsitzt.
Ich halte hier das Forum auf dem Laufenden.
Dankender Gruß
McShorty
>Im Brief steht:
>" Mit Ihren Ansichten liegen Sie zwar voll im Mainstream, gesagte Theorien werden immer noch an HS + Uni gelehrt und von namhaften Profs vertreten, was die Sache aber auch nicht richtiger macht."
>Gelenesen wird:" Sie sind ein Vollidiot, im Folgenden sage ich ihnen auch warum..."
>Wer mit so einer Feststellung einen Brief beginnt darf sich nicht wundern wenn der Brief nicht zuende gelesen wird. Würden wir soeinen Brief an einen Geschäftspartner schreiben? Der Lehrer ist ein Geschäftspartner, er verkauft Bildung.
>( Die Begriffe Fachhochschule, Universität und Professor sind stets auszuschreiben, ansonsten wirkt es dümmlich )
>" - wie begann Wirtschaft, wo kam das erste Geld her, wie entstand das erste Geld..."
>Gerade dies kann die Tauschtheorie perfekt beschreiben, wie sollen denn Jäger und Fischer sonst Waren `austauschen`?, und schließlich begehren wir doch die Erzeugnisse des Anderen!? Dies bedarf bei Kritik ausführlichster Erklärung.
>"NEIN - die Tauschtheorie war, ist und bleibt einfach SCHWACHSINN! Getauscht wird nur im Kindergarten, Sandschaufel gg. Dreirad, oder in der Schule, Hausarbeiten abschreiben gg. Sandwitch:-)."
>Dieser Abschnitt dürfte nur als plumpes Geschrei rüberkommen!
>" Übrigens haben schon die alten Griechen und Römer kapitalistisch gewirtschaftet."
>Ein Lehrer dürfte das Wissen. Belehrungen sind der Sache nicht dienlich.
>
>" Ich hoffe, Ihnen mit meinen Ausführungen ein wenig mehr Klarheit gebracht zu haben. Als umfangreiche Informationquelle empfehle ich die Ihnen zukommenden Bücher und verbleibe höflichst"
>Wiederholung. Gelesen wird:" Sie sind ein Idiot. Aber was für ein Glück, das sie mich getroffen haben. Es besteht noch Hoffnung."
>"Mit freundlichem Gruß..."
>Der nützt dann auch nichts mehr, wenn überhaupt soweit gelesen wird.
>Niemand von uns würde so einen Brief gerne bekommen, warum sollten wir dann so einen schreiben???
>Der Sache ist es nicht dienlich, da absolut nicht erfolgversprechend.
>Wie wäre es, dem Lehrer behutsam mit Fragen zu begegnen, die Interesse (! ) hervorrufen ( und nicht nur abschrecken )?
>Z.B.:
>Sehr geehrter Herr X,
>mit Interesse verfolge ich ( soweit es mir aus den Aufzeichnungen meines Sohnes möglich ist ) ihre Unterrichtseinheiten zum Thema Geldwirtschaft.
>Vor einiger Zeit habe ich das Buch XYZ von A.B. gelesen. Hieraus ergeben sich für mich einige Fragen, die ich gerne mit ihnen, soweit es ihre Zeit erlaubt, erörterm würde. Usw.
>Die Fragen braucht man da ja noch nicht einzufügen.
>So einen Brief würde ich lesen und auch BEANTWORTEN und mir später auch GEDANKEN machen! Und das sollte das Ziel sein. Gerade wenn die Wut verständlicherweise groß ist, sollte taktisch kluges Verhalten (der Sache zuliebe ) im Vordergrund stehen.
>Mit besten Grüssen
>M
|