--> ~ In seiner voraussichtlich letzten Anhörung vor dem EU-Parlament als EZB-Präsident hat Wim Duisenberg
noch einmal die gegenwärtige geldpolitische Haltung der Zentralbank erläutert. Zwar bestünden immer
noch gewisse Risiken für das Hauptszenario einer allmählichen Konjunkturerholung, diese hätten aber abgenommen,
während sich die Anzeichen eines Aufschwungs verstärkt hätten. Vor diesem Hintergrund und
angesichts der Erwartung, dass die Euroland-Inflationsrate in 2004 unter 2% fallen wird, sei das aktuelle
Zinsniveau angemessen.
Darüber hinaus rief Duisenberg die europäischen Regierungen erneut zur Haushaltsdisziplin auf, da
eine zu lockere Fiskal- oder Geldpolitik das Risiko von Inflation in sich berge.
~ EZB-Ratsmitglied Wellink hat gefordert, Verstöße gegen die Regelungen des
Stabilitätspaktes konsequent zu bestrafen. „Strafen sind Teil des Systems,
auf das wir uns alle geeinigt haben“, so der niederländische Notenbankchef.
~ Nach Einschätzung der Vorsitzenden des Ausschusses für Wirtschaft und
Währung im Europa-Parlament, Randzio-Plath, kann die EU-Defizitgrenze in
Frage gestellt werden, falls mit den höheren Schulden wirtschaftsfördernde
Investitionen bezahlt werden.
~ In Deutschland erhöhte sich der Handelsbilanzüberschuss im Juli deutlich: er stieg von EUR 10,4 Mrd.
auf EUR 14,1 Mrd. Ausschlaggebend hierfür war der kräftige Exportzuwachs um saisonbereinigt 2,8% gg.
Vm., während die Importe um 2,2% gg. Vm. sanken.
~ Die norwegische Kerninflationsrate CPIATE fiel im August um 0,2% gg. Vm., gegenüber Vorjahr war ein
Anstieg um 0,9% zu verzeichnen. Zwar ging von Elektrizitätspreisen infolge der Hitzewelle ein starker
Preisdruck nach oben aus, dieser schlug sich allerdings nicht in der Kerninflationsrate nieder, da die Energiekomponenten
hier herausgerechnet werden. Dementsprechend schlugen die saisonüblichen Preisrückgänge
bei Bekleidung und auch bei Nahrungsmitteln durch. Mit einer Rate von 0,9% gg. Vj. liegt die Kerninflation
nun im vierten Monat in Folge deutlich unterhalb des Zielbandes der Norges Bank (2,5% ± 1%-
Punkt). Dies könnte die Bank nächste Woche veranlassen, während der Sitzung die Leitzinsen erneut zu
senken.
~ Auch in Dänemark war im August - überraschend - ein Preisrückgang um 0,1% gg. Vm. (HVPI: 1,5% gg.
Vj.) zu verzeichnen.
Die Preisrückgänge, vor allem für Bekleidung (-2,2% gg. Vm.), überkompensierten die Auswirkungen höherer Energiepreise. Mit 1,5% gg. Vj. liegen die harmonisierten
Verbraucherpreise zur Zeit auf dem niedrigsten Stand seit Februar 1999 (als Ã-lpreise von rund USD
10/Barrel verzeichnet wurden).
~ Erwartungsgemäß hat die South African Reserve Bank gestern während einer Sondersitzung ihre Leitzinsen
um weitere 100 Bp. gesenkt (Reposatz auf 10,00%) und damit ihren aggressiven Zinssenkungskurs
fortgesetzt. Ursache für diesen Schritt waren die Aussichten auf eine weiter fallende Inflationsrate.
~ Nach Einschätzung des Gouverneurs der Bank of Canada, David Dodge,
wird das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal nicht überragend ausfallen.
Dennoch rechnet er zumindest mit einer Verbesserung gegenüber dem
zweiten Quartal, welches eine Wachstumsrate von 1,8% aufgewiesen hat.
~ Argentinien hat sich mit dem Internationalen Währungsfonds auf ein Schuldenabkommen
geeinigt. Das Land erhofft sich durch die Vereinbarung eine
Verbesserung seiner internationalen Kreditwürdigkeit.
~ Die australische Arbeitslosenquote für August ist mit 5,8% auf den niedrigsten
Stand seit 1990 gesunken.
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