chiron
12.09.2003, 10:01 |
Chile 1973 - es war alles ganz anders Thread gesperrt |
-->Verrat in Santiago
Vor dreißig Jahren putschten Militärs
in Santiago de Chile
die sozialistische Regierung Salvador Allendes weg.
Die Legende sagt,
dass die USA
das Terrorregime ermöglichten.
Neue Quellenfunde belegen: Es war
alles ganz anders
<ul> ~ http://www.taz.de/pt/2003/09/06/a0271.nf/text.ges,1</ul>
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chiquito
12.09.2003, 10:57
@ chiron
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Re: Chile 1973 - Was war alles ganz anders? |
-->Hallo,
im Text steht:
>... der Geheimdienst CIA bekommt den ausdrücklichen Befehl, sich nicht an Aufstandsplänen zu beteiligen [...] Denn nachdem die UdSSR sich von Allende distanziert hat, steht für Kissinger fest, dass von ihm (Allende) keine Gefahr mehr ausgeht...<
Ich verstehe das so: Erst nachdem die Sowjet-Union sich von Allende distanziert hat (Allende wollte keine Waffen, sondern einen Kredit) und als damit klar war, dass Chile vor dem Staatsbankrott stand (von der Weltbank hätte Allende so wie so nie einen Kredit bekommen, klar), erst dann bekommt der CIA den Befehl, mit der Vorbereitung des Putsches aufzuhören. Vorher hatte er (unter Mitwirkung des US-Konzerns ITT, dafür gibt es schon seit Jahrzehnten Dokumente) den Aufstand geschürt.
Weiter im Text:
>Kissinger verbucht diese Entwicklung als persönliches Verdienst. Der ehemalige US-Botschafter Edward Korry sagt: Er"erklärte im kleinsten Kreis, dass es seine erfolgreiche Diplomatie mit den Sowjets war, die Moskau davon überzeugte, Allende fallen zu lassen."<
Was"ganz anders war", reduziert sich in meiner Sicht darauf:
Die sowjetische Diplomatie informiert US-Außenminister Henry Kissinger, dass (auch) die Sowjetunion Chile keinen Kredit gibt, worauf hin klar ist, dass der von Kissinger und dem CIA schon länger geschürte Putsch so wie so kommen wird.
Grüße
chiquito
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prinz_eisenherz
12.09.2003, 11:17
@ chiron
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Chile 1973 - es war alles ganz anders. Was war denn daran anders? |
-->Ganz im Gegenteil:
Es kommt klar und deutlich zum Vorschein, daß sich eine ausländische Macht, hier die USA, mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, Geheimdienste, Bestechung, Erpressung, schüren von Aufständen, Lügenpropaganda in die inneren Angelegenheiten eines fremdem Staates eingemischt hat.
Es sollte die demokratisch gewählte Regierung mit allen Mitteln gestürtzt werden.
Das ist geschehen.
Das Ziel war klar definiert.
Das Resultat war zufriedenstellend.
Was war da nun alles ganz!! anders?
Das erschließt sich mir nicht.
Ist das schon wieder 1984, Neusprech, Krieg ist Frieden u.s.w....und dieser Irrsin ausgerechnet in der TAZ.
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Herbi, dem Bremser
12.09.2003, 11:42
@ chiron
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Re: Chile 1973 - es war alles ganz anders ** weil sie lange, gründlich und aus-. |
-->..giebig recherchiert hat?
>Neue Quellenfunde belegen: Es war alles ganz anders
Verrat mir doch mal, lieber chiron,
wer eigentlich brachte so etwa 7.000"linksorienterte" Bürgermeisterlein um
und trieb deren Familien aus Dörfern und Städtchen in die Wildnis,
wobei die Bewohner mit ihren Oberhäuptern eigentlich zufrieden waren?
Eine sehr gute Bekannte meiner Familie stammt aus jener Zeit und jenem Land
und ist Tochter eines bei Nacht verschwunden wordenen Bürgermeisterleins -
und dann soll ich mir bitte die Schmonzette mit der Reinwaschung reinziehen?
Ich hab ja nichts gegen die taz, aber die Masche in dieser Zeit ist einfach nur billig.
Gruß
Herbi
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Amanito
12.09.2003, 11:44
@ chiron
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und wieder der 11.9. (1973) |
-->und auch die erste Rede von Bush Daddy kam an einem 11.9. - Zufall ist das ganz und gar nicht, die stark von der jüdischen Kabbalah (Numerologie!) inspirierten Illuminaten sehen den 11.9. einfach als starkes Datum für ihre Zwecke, weswegen sie wichtige Ereignisse für diesen Tag planen. 11 ist die Zahl der Dualität, 9 die Zahl des Mars (immer gut für Aggressionen aller art)
Manfred
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chiron
12.09.2003, 11:56
@ Herbi, dem Bremser
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Re: Chile 1973 - es war alles ganz anders ** weil sie lange, gründlich und aus-. |
-->Hallo Herbi
Der Artikel der"taz" entspricht nicht meiner Meinung. Offen gesagt fehlt mir das dazu nötige Wissen. Es scheint immer mehr der Fall zu sein, dass man nicht umhin kommt, zuerst 5 Bücher zu jedem Thema zu lesen, bevor man sich eine Meinung machen kann. Verlässliche Quellen gibt es keine mehr. Da darf es nicht mehr verwundern, dass die Menschen desorientiert durch die Welt stolpern.
Gruss Chiron
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Amanito
12.09.2003, 12:06
@ Amanito
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die 1. Rede zur Neuen Weltordnung von Bush senior ist gemeint (owT) |
-->
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Herbi, dem Bremser
12.09.2003, 12:09
@ Amanito
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Re: und wieder 11.9. ** jetzt jedoch 1903: * Theodor W(iesengrund) Adorno (mLs) |
-->"
Theodor Wiesengrund Adorno wurde am 11. September 1903 in Frankfurt am Main geboren. Adornos Vater war jüdischer Kaufmann, seine Mutter Sängerin. Die Kinderstube des kleinen Theodor war gefüllt mit künstlerisch-musikalischem Ambiente. Das Gymnasium schloss Adorno in Rekordtempo und als Bester seiner Klasse ab: 1921 hatte er sein Abitur in der Tasche. Bereits zu Schulzeiten studierte er Komposition und Klavier am"Hochschen Konservatorium". Außerdem immatrikulierte er sich für Philosophie und Soziologie, und lieferte 1924 seine Dissertation ab.
"
aus
Der Junge mit der Mundharmonika
oder halt etwas Filosofischer:
<ul> ~ bei den aktiven Literaturwissenschaftlern</ul>
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Das_Orakel_aus_Oberlahnstein
12.09.2003, 12:35
@ chiron
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Die Amilügner machen mal eben positive Propaganda:-) |
-->Hatten Sie doch selbst angekündigt. Das war jetzt wohl der erste Streich
des neuen Kommunikationsbüros.
Bin mal gespannt, wer eigentlich wirklich die Indianer ausgerottet hat.
Wahrscheinlich kleine, bösartige grüne Marsmännchen:-)
Grüße aus OL
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McShorty
12.09.2003, 12:52
@ chiron
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Danke, deckt sich mit Debitismus + Sozialisierungsfolgen -mT |
-->Hallo,
interessanter Artikel, zum Wahrheitsgehalt kann ich nichts sagen.
Was mir auffällt, ist die Beschreibung der wirtsch. Zustände nachdem Allende übernommen + sozialisiert hat (heute Kuba + Nordkorea-da verhungern die Leute auch). Seine guten Vorsätze in Ehren, aber sie haben nichts gebracht. Das deckt sich doch stark mit Dottores Aussagen zum Debitismus und Staatsbankrott. Man kann nicht alles haben, irgendwer + irgendwo müssen die Geschenke ans Volk auch verdient werden (auch wenn´s noch so lieb gemeint ist).
Die nachfolgenden Unruhen + Putsch sind IMO nur eine logische Konsequenz.
Damit will ich auch keinen Fall die Grauen des Militärregimes gutheißen, ganz im Gegenteil.
Ich denke nur, wir sollten + müssen aus solcher Historie lernen, damit sich soetwas nicht wiederholt, schon gar nicht in Europa.
Gruß
McShorty
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antares
12.09.2003, 13:47
@ Herbi, dem Bremser
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Re: und wieder 11.9. ** jetzt jedoch 1903: * Theodor W(iesengrund) Adorno (mLs) |
-->>"
>Theodor Wiesengrund Adorno wurde am 11. September 1903 in Frankfurt am Main geboren. Adornos Vater war jüdischer Kaufmann, seine Mutter Sängerin. Die Kinderstube des kleinen Theodor war gefüllt mit künstlerisch-musikalischem Ambiente. Das Gymnasium schloss Adorno in Rekordtempo und als Bester seiner Klasse ab: 1921 hatte er sein Abitur in der Tasche. Bereits zu Schulzeiten studierte er Komposition und Klavier am"Hochschen Konservatorium". Außerdem immatrikulierte er sich für Philosophie und Soziologie, und lieferte 1924 seine Dissertation ab.
>"
>aus
>Der Junge mit der Mundharmonika
>oder halt etwas Filosofischer:
Einige Lesproben aus"Minima Moralia":
In der individualistischen Gesellschaft jedoch verwirklicht nicht nur das Allgemeine sich durchs Zusammenspiel der einzelnen hindurch, sondern die Gesellschaft ist wesentlich die Substanz des Individuums. (S. 16)
Das Ganze ist das Unwahre. (S. 55)
Es gibt kein richtiges Leben im falschen. (S. 43)
Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen. (S. 62)
Dialektisches Denken ist der Versuch, den Zwangscharakter der Logik mit deren eigenen Mitteln zu durchbrechen. (S. 169)
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prinz_eisenherz
12.09.2003, 13:48
@ Das_Orakel_aus_Oberlahnstein
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Re: Die Amilügner machen mal eben positive Propaganda:-) |
-->Das ist doch einfach.
Hollywood wird es schon richten.
Natürlich waren es die Neonazis aus Deutschland, das mit den Indianern.
Naja, so ein kleiner Zeitsprung in die Vergangenheit ist den Neonazis allemal zuzutrauen.
Chomsky:
Das US-Imperium beruht auf einer grässlichen Grundlage: dem Massaker an Millionen Eingeborener, dem Diebstahl ihres Landes und in der Folge der Gefangennahme und Versklavung von Millionen schwarzer Menschen in Afrika, um dieses Land zu bebauen. Tausende starben auf See, als sie eingepfercht wie Vieh auf den neuen Kontinent verschifft wurden."Stolen from Africa, brought to America" - Bob Marleys"Buffalo Soldier" umfasst ein ganzes Universum unsäglicher Traurigkeit. Der Song erzählt vom Verlust von Würde, von Wildheit, von Freiheit, vom gebrochenen Stolz eines Volkes. Völkermord und Sklaverei bilden das soziale und wirtschaftliche Grundgerüst der Nation, deren grundlegende Werte Hass, Mord und das Böse ablehnen.
Was für ein Verschwörungstheoretiker dieser Chomsky.
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Theo Stuss
12.09.2003, 15:13
@ chiron
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Re: Hochinteressant |
-->Man fragt sich auch, warum Pinochet erst so treu war.
Mir sagte vor zwei Jahren ein Freund, der in der Politik ist, Pinochet sei wie Allende Freimaurer gewesen. Dabei war aber nicht klar, ob Pinochet mit Allende in derselben Loge war, einer Obödienz, die dem französischen Grand Orient nahesteht, oder aber in der angelsächsischen Freimaurerei angehörte.
Der Grand Orient kann als Sammelbecken der Linken in Frankreich gelten. Selbst Kommunisten wird von Seiten der KPF der Beitritt schon lange nicht verboten und der Grand Orient hatte immer um Kommunisten geworben.
Da Allende auf die Treue Pinochets hoffte, müssen sie sich wohl doch nahegestanden haben, sofern Pinochet wirklich Freimaurer war. es klingt zumindest plausibel. Der Abfall Pinochets zur angelsächsischen Freimaurerei soll, so mein Freund, die linken Logen in Chile gespalten haben.
Als Pinochet unter dem Einfluss seiner Frau nach und nach sich dem katholischen Christentum zuwandte und die Freimaurerei verliess, sollen ihn auch die Amerikaner fallen gelassen haben.
Bei Franco gibt es eine gewisse Parallele, weil auch er den Aufstand der Armee nicht mit organisiert hatte. Die Offiziere und Generäle Sanjurjo und Yaguë(Falange), Queipo de Llano (Republikaner und Anti-Monarchist), Mola und Cavanillas (letzterer Freimaurer, aber gegen die Exzesse der Volksfront) konnten den Monarchisten Franco anfangs nicht zur Teilnahme bewegen. Grundsätzlich hielt Franco die Republik für legitim, weil der König freiwillig abgedankt hatte und zwar und dem Druck Mola. Diesen kampflosen Rückzieher konnte Franco dem König nicht verzeihen.
Die Umwandlung der Republik einen revolutionären Staat nach sowjetischen Vorbild wollte Franco natürlich nicht. Franco gehörte weder der Falange an, noch der national-syndikalistischen Bewegung, die sich zeitweilig der Falange angeschlossen hatte und stand sowohl katholischen Republikanern, geführt von Calvo Sotelo, als auch liberalen Monarchisten fern, die eine Monarchie nach englischem Vorbild anstrebten.
Am nächsten stand Franco wohl der karlistischen Bewegung, die eine absolutistische katholische Monarchie mit starkem Militär wollten. Aber auch hier liess er sich nicht vereinnahmen.
Als der Organisator Sanjurjo kurz vor dem Aufstand bei einem Flugzeugunglück ums Leben kam, schwenkte Francoum, weil man ihm die Führung anbot.
Nach einander kamen fast alle Leute ums Leben, mit denen Franco sich hätte streiten können. Mola, ebenfalls ein Flugzeugunglück; bei anderen war es ein Unfall mit der Dienstwaffe, oder im Kampf gefallen. Sodann konnte Franco frei schalten, wie er wollte.
Die Falanje degradierte Franco zu einem Karnevalsverein und mit den karlistischen Requetes machte er es ähnlich. Er wollte keinen Streit zwischen den Parteien und da sich die Milizen der Requetes und Falange im Krieg wacker schlugen, brauchte er beide. Die politische Führung sowohl der Karlisten, als auch der Falange vertrieb noch während des Bürgerkrieges ins Ausland und unterstellte ihre Milizen dem Kommando der Armee, also seiner Führung.
Nach seinem Sieg gab Franco aber nicht sofort die Macht an den König ab, was ihm die Monarchisten übelnahmen und wartete 38 Jahre mit der Wiedereinführung der Monarchie, wobei er die Bedingung stellte, dass der Enkel des letzten Königs seine Erziehung in Spanien bekommen sollte. Er hoffte natürlich, den Thronfolger in seinem Sinne beeinflussen zu können. Hier hatte er sich getäuscht.
Theo
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