--> ~ Der Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments hat wie erwartet der Nominierung Jean-
Claude Trichets zum nächsten EZB-Präsidenten zugestimmt. Nach einer absehbaren Zustimmung durch
die EU-Staats- und Regierungschefs Mitte Oktober kann Trichet dann wie geplant Anfang November das
Amt von Wim Duisenberg übernehmen. Während seiner Anhörung vor dem Ausschuss bekräftigte Trichet,
dass er den bisherigen Kurs der EZB, den er selbst mitbestimmt hat, beibehalten wird.
~ Gestern legte die EZB den Monatsbericht für September vor. Der Tenor unterschied sich in keinster Weise
von der Rede des ausscheidenden EZB-Präsidenten Wim Duisenberg vor dem EU-Parlament (am vergangenen
Mittwoch), in der er u.E. verdeutlichte, dass die Zinsen in der Eurozone auf absehbare Zeit unverändert
bei 2,0% gelassen werden dürften.
~ Die vorläufigen französischen Verbraucherpreise (HVPI) sind im August um 0,3% gg. Vm. (2,0% gg. Vj.)
gestiegen. Grund dafür war zum einen die Entwicklung bei den Lebensmittelpreisen, die aufgrund der Hitzewelle
in Europa deutlich geringer zurückgingen als dies normalerweise saisonüblich ist. Zum anderen hat
das frühe Ende des Schlussverkaufs im französischen Einzelhandel zum Preisanstieg beigetragen.
~ In Spanien sind die harmonisierten Verbraucherpreise im August um 0,5% gg. Vm. (3,1% gg. Vj.) gestiegen.
Hier spielten neben dem Ende des Schlussverkaufs im Einzelhandel auch anhaltend hohe Ã-lpreise eine
Rolle.
~ Nach dem Mord an der schwedischen Außenministerin Anna Lindh haben die politischen Parteien sich gestern
darauf geeinigt, das schwedische EWU-Referendum trotzdem wie geplant am kommenden Sonntag
abzuhalten. Ob und wie stark sich die Ereignisse der letzten Tage auf den Ausgang des Referendums
auswirken werden, ist offen: Während das „Nein“-Lager in dieser Woche ihren Vorsprung bei durchschnittlich
10 Prozentpunkten konsolidieren konnte, ist noch immer ein großer Teil der Wähler (10-20%) unentschlossen
und könnte das „Ja“-Lager nun durch Sympathie-Stimmen aufholen.
~ In den USA stiegen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der 36. Kalenderwoche überraschend um 3
Tsd. auf 422 Tsd. und lagen damit in der zweiten Woche über einem Niveau von 400.000, das als Scheide
zwischen Arbeitsmarktverbesserung und -verschlechterung gilt. Der weniger schwankungsanfällige 4-
Wochendurchschnitt nahm um 5 Tsd. auf 407 Tsd. zu.
~ Das US-Handelsbilanzdefizit blieb im Juli auf hohem
Niveau (USD 40,3 Mrd.), vor allem aufgrund anhaltend starker Importe.
~ Der US-amerikanische Finanzminister Snow rät der japanischen Notenbank,
ihre Devisenmarktinterventionen auf ein Minimum zu beschränken.
~ Nach Einschätzung des im japanischen Finanzministerium für Devisenfragen
zuständigen Zembei Mizoguchi ist ein weiterer Anstieg des Yen trotz des
verbesserten wirtschaftlichen Ausblicks unerwünscht.
~ Die Bank von Japan (BoJ) hat am Freitag ihre Geldpolitik erwartungsgemäß
unverändert gelassen. Die Notenbank hat bekräftigt, den Geldmarkt mit
mehr Liquidität zu versorgen, sofern dies nötig werde.
~ Die Zahl der japanischen Unternehmenspleiten ist im August den achten
Monat in Folge gesunken. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist ein Rückgang
von 15,4 % zu verzeichnen.
~ Nach offiziellen chinesischen Angaben wird der Handelsbilanzüberschuss
Chinas in diesem Jahr um wahrscheinlich zwei Drittel geringer ausfallen als
in 2002.
~ Der US-amerikanische Finanzminister Snow will beim Treffen der G8-Staaten
am 20. September in Dubai die Bedeutung flexibler Wechselkurse unterstreichen.
Mit Blick auf den anhaltenden Streit über die chinesische Wechselkurspolitik
sagte Snow: „Die Chinesen verstehen was wir denken und warum
wir das Gefühl haben, dass das derzeitige Wechselkurssystem
unangemessen ist, US-Arbeitern und Bauern und der Industrie Nachteile
bringt und warum wir das Gefühl haben, das es geändert werden muss...“
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